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Down Un<strong>de</strong>r – Hörstücke<br />
aus Australien<br />
Bridge to Otherness<br />
von Josephine Truman<br />
Realisation: die Autorin<br />
Produktion: wdr 2012/ca. 50’<br />
23. November Fr 23:05 wdr 3<br />
Die Blue Mountains,<br />
Unesco-Weltnaturerbe<br />
im australischen<br />
Bun<strong>de</strong>sstaat New<br />
South Wales, sind<br />
bekannt für ihre<br />
Artenvielfalt. Neben<br />
seltenen Eukalyptusbäumen<br />
und Vogelarten<br />
hat es hierher auch<br />
Auswan<strong>de</strong>rer aus<br />
Europa und australische Stadtflüchtlinge verschlagen.<br />
Die Städte in <strong>de</strong>n Bergen scheinen sich sauber zu<br />
sortieren: Einige Kommunen werben mit <strong>de</strong>m Außenseiter-Anspruch<br />
ihrer Einwohner, an<strong>de</strong>re feiern sich als<br />
Arbeiterstadt, wie<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren wird eine hochtraben<strong>de</strong><br />
Attitü<strong>de</strong> zugeschrieben. Schwulenverbän<strong>de</strong>, Naturfreun<strong>de</strong><br />
und entrechtete Aborigines grenzen sich hier<br />
auf unterschiedliche Art und Weise vom großstädtischen<br />
australischen Mainstream ab. Zwischen<br />
Eukalyptusrauschen und <strong>de</strong>n Imitationskünsten im<br />
Leierschwanzgesang beobachtet die australische Radiokünstlerin<br />
Josephine Truman Ausgrenzungsprozesse<br />
und akustische Nischenbildungen bei <strong>de</strong>n Bewohnern<br />
<strong>de</strong>r Blue Mountains.<br />
Josephine Truman, geboren 1958, studierte bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Kunst, Gesang und Komposition. International gefragte<br />
Didjeridu-Spielerin und Experimental-Sängerin.<br />
Zahlreiche Kompositionen, Installationen und Hörstücke,<br />
vor allem für die ABC Sidney, für <strong>de</strong>n wdr realisierte sie<br />
zuletzt „Sdreamings“.<br />
Entlang <strong>de</strong>r Zeitachse<br />
von Jan St. Werner<br />
Realisation: <strong>de</strong>r Autor<br />
Produktion: wdr 2012/ca. 50’<br />
7. Dezember Fr 23:05 wdr 3<br />
36 Sekun<strong>de</strong>n dauerte<br />
<strong>de</strong>r Satz, in <strong>de</strong>m<br />
Karlheinz Stockhausen<br />
während eines<br />
Vortrags in <strong>de</strong>n frühen<br />
1970er-Jahren die<br />
heute gängige<br />
kompositorische<br />
Praxis <strong>de</strong>s Time Stretchings voraussah: „Wenn wir<br />
einen beliebigen Klang nehmen und ihn ausbreiten,<br />
also entlang <strong>de</strong>r Zeitachse aus<strong>de</strong>hnen, bis zu einer<br />
Dauer von 20 Minuten, einen Klang, <strong>de</strong>r vielleicht ein<br />
o<strong>de</strong>r zwei Sekun<strong>de</strong>n lang war, als wir ihn aufnahmen,<br />
dann haben wir eine Musik, ein musikalisches Stück,<br />
<strong>de</strong>ssen gesamte Form entlang <strong>de</strong>r Zeitachse die<br />
Aus<strong>de</strong>hnung dieser mikro-akustischen Zeitstruktur ist,<br />
die in diesem Klang steckte.“<br />
Fünf Jahre nach <strong>de</strong>ssen Tod nimmt Jan St. Werner<br />
Stockhausen beim Wort: Stockhausens Statement ist<br />
gleichermaßen Material und granulare Syntax für eine<br />
Komposition, in <strong>de</strong>r sich nicht nur akustische und<br />
digitale Signale überlagern, son<strong>de</strong>rn auch Substanz<br />
und Metho<strong>de</strong> verschmelzen.<br />
Foto: AKG/Marion Kalter<br />
Jan St. Werner, 1969 in Nürnberg geboren, Musiker (u. a.<br />
„Mouse On Mars“, „Microstoria“, „Lithops“) und Mitbetreiber<br />
<strong>de</strong>s Kölner Musiklabels „Sonig“. Hörspielproduktionen,<br />
Tonträger-Veröffentlichungen im In- und Ausland<br />
und Konzerttourneen weltweit.<br />
wdr hörspielprogramm 41