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28. Juni 2012 Ausgabe Juli 2012 - Wirtschaftsrat der CDU e.V.

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auch klar wird, wer Mehrheit ist und<br />

wer Min<strong>der</strong>heit ist und damit auch klar<br />

wird, dass diejenigen, die am lautesten<br />

schreien, noch lange keine Mehrheit<br />

sind“. Ziel ist das, was Ramsauer das<br />

Geißler’ische Postulat nennt: „Kürzere<br />

Planungszeiträume bei mehr Bürgerbeteiligung“.<br />

Es lohne sich, die For<strong>der</strong>ung<br />

des Schlichters umzusetzen. Spare<br />

man doch ein Vielfaches <strong>der</strong> Zeit und<br />

Kosten späterer Verfahren durch eine<br />

frühzeitige Beteiligung.<br />

Eine weitere Herausfor<strong>der</strong>ung, mit<br />

<strong>der</strong> Ramsauer zu kämpfen hat, ist die<br />

chronische Unterfinanzierung. Statt <strong>der</strong><br />

zehn Milliarden Euro, die seinem Minis -<br />

terium jedes Jahr für den Bau und<br />

Erhalt von Straßen, Schienen und Wasserwegen<br />

zufließen, würden mindes -<br />

tens 14 Milliarden benötigt. Baukostensteigerungen<br />

min<strong>der</strong>n den schmalen<br />

Etat jährlich um drei Prozent, dem Wert<br />

von 30 Kilometern Autobahn-Neubau.<br />

Bei seiner Suche nach Alternativen bläst<br />

dem Minister ebenfalls <strong>der</strong> Sturm <strong>der</strong><br />

Entrüstung entgegen. Prominentester<br />

Kritiker ist <strong>der</strong> Bundesrechnungshof.<br />

Dessen Zweifel an <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

Öffentlich-Privater Partnerschaften<br />

(ÖPP) lässt Ramsauer nicht gelten: „Was<br />

viele dieser sogenannten angelernten<br />

Wirtschaftlichkeitsrechner schlicht und<br />

einfach nicht rechnen, ist die Tatsache,<br />

dass wir durch späteren Bau gewaltige<br />

volkswirtschaftliche Kosten verursachen“.<br />

Aus diesem Grund sieht Ramsauer<br />

in <strong>der</strong> Elbquerung im Zuge <strong>der</strong><br />

A 20 durchaus ein naheliegendes ÖPP-<br />

Projekt.<br />

Auch die Nutzerfinanzierung ist für<br />

Ramsauer kein Tabu. Ende letzten Jahres<br />

brachte er die PKW-Maut auf Autobahnen<br />

wie<strong>der</strong> ins Gespräch, denn:<br />

Generalkonsulin Immi Patterson<br />

und Matthias Leutke<br />

„Wenn alle Türen zugemacht werden,<br />

dann muss man in irgendeine Richtung<br />

losmarschieren“. Das politische Ge -<br />

schäft kennt er gut genug, um auch aus<br />

einem Scheitern Kapital zu schlagen.<br />

Der Finanzminister beschwichtigte den<br />

CSU-Politiker, indem er dem Verkehrsressort<br />

eine zusätzliche Milliarde überwies.<br />

Diese ermöglichte unter an<strong>der</strong>em<br />

den dringend erfor<strong>der</strong>lichen Baubeginn<br />

für die fünfte Schleuse des Nord-Ostsee-<br />

Kanals in Brunsbüttel. Ramsauer will<br />

weiter um die notwendigen Mittel für<br />

den Ausbau und den Unterhalt <strong>der</strong> Verkehrswege<br />

kämpfen. Die PKW-Maut verwirft<br />

er nicht. Schließlich ist er sich<br />

sicher, dass so o<strong>der</strong> so ein paar Milliarden<br />

Euro zusammenkommen.<br />

Eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur<br />

sei elementare Voraussetzung<br />

für Deutschlands Wohlstand.<br />

Ramsauer rief daher dazu auf, die notwendige<br />

gesellschaftliche Diskussion zu<br />

führen. Selbst in ernstzunehmenden<br />

Kreisen werde die Behauptung aufge-<br />

Michael Eggenschwiler und<br />

Markus Weinberg MdB<br />

Quelle: BMVBS<br />

stellt, Importe könnten durch die För<strong>der</strong>ung<br />

regionaler Wirtschaftskreisläufe<br />

ersetzt werden. „Das kann tun, wer<br />

will. Aber als Politiker trage ich Verantwortung<br />

nach dem Motto: Mobilität<br />

ermöglichen, statt verhin<strong>der</strong>n. Das ist<br />

<strong>der</strong> Anspruch, den ich habe und an dem<br />

ich mich auch politisch messen lassen<br />

muss.“ Schließlich könne er den Hamburgern<br />

nicht verbieten, Joghurt aus<br />

Sterzing zu essen.<br />

Deutschland sei ein Land <strong>der</strong> Ideen<br />

und werde weltweit darum beneidet.<br />

Damit dürfe man sich nicht zufrieden<br />

geben, son<strong>der</strong>n müsse ebenso das Land<br />

<strong>der</strong> Verwirklichung, des Umsetzens bleiben.<br />

Das wie<strong>der</strong>um sei unmittelbar mit<br />

dem Bau und <strong>der</strong> Instandhaltung <strong>der</strong><br />

Verkehrsinfrastruktur verbunden. „Wir<br />

sind gehalten, dafür zu sein und ‘Ja’ zu<br />

sagen, und je<strong>der</strong> von Ihnen kann dazu<br />

einen Beitrag leisten, nicht nur <strong>der</strong> Bundesverkehrsminister.“<br />

CA<br />

Minister Dr. Peter Ramsauer und<br />

Dr. Andreas Mattner<br />

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