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28. Juni 2012 Ausgabe Juli 2012 - Wirtschaftsrat der CDU e.V.

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<strong>Wirtschaftsrat</strong> vor Ort am 2. März<br />

Bei Vattenfall Europe Distribution,<br />

dem Stromverteilungsnetzbetreiber<br />

für Hamburg, informierten<br />

sich die Mitglie<strong>der</strong> über die<br />

Zu kunft <strong>der</strong> Energieversorgung.<br />

Zum Jahreswechsel war in <strong>der</strong> Presse zu<br />

lesen, dass eine zuverlässige Stromversorgung<br />

<strong>der</strong> Stadt bei kritischen Wetterverhältnissen<br />

gefährdet sei.<br />

Wie kritisch war die Situation? Welche<br />

Faktoren beeinflussen die sichere<br />

Versorgung <strong>der</strong> Metropole Hamburg?<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Veranstaltungsreihe<br />

WIRTSCHAFTSRAT VOR ORT informierten<br />

sich 70 Mitglie<strong>der</strong> beim Hamburger<br />

Verteilnetzbetreiber Vattenfall Europe<br />

Distribution.<br />

Dr. Dietrich Graf, Geschäftsführer<br />

des Hamburger Verteilnetzbetreibers,<br />

referierte über die Energiewende und<br />

<strong>der</strong>en mögliche Auswirkungen auf das<br />

Hamburger Stromnetz.<br />

Anschließend wurde den Teilnehmern<br />

ein Rundgang durch die Netz -<br />

warte angeboten. Die Warte gibt einen<br />

Überblick über das gesamte Verteilungsnetz<br />

von Vattenfall. Tritt irgendwo<br />

im Raum Hamburg eine Störung<br />

auf, erfahren die Mitarbeiter <strong>der</strong> Warte<br />

dies zuerst und können schnell reagie-<br />

30 Landesverband Hamburg | <strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><br />

Die Brisanz <strong>der</strong> Energiewende<br />

Dr. Dietrich Graf<br />

ren. Eine zur Warte gehörende Dauerausstellung<br />

erklärt mit zahlreichen<br />

Tafeln und Exponaten den Aufbau des<br />

Verteilnetzes und seiner Elemente.<br />

Außerdem informierten sich die<br />

Gäste am Smart-Meter-Modell über<br />

aktuelle Projekte. Seit 2011 sind in <strong>der</strong><br />

HafenCity zahlreiche Wohnungen mit<br />

Smart-Metern ausgestattet. Die intelligenten<br />

Zähler ermöglichen durch eine<br />

individuelle Visualisierung <strong>der</strong> Verbrauchswerte<br />

ein zeitnahes Erkennen<br />

von Stromfressern.<br />

Die Energiewende ist ein brisantes<br />

Thema – beson<strong>der</strong>s für den Großraum<br />

Hamburg. Im Winter gab es häufig Spekulationen<br />

über einen möglichen Blackout<br />

als Folge <strong>der</strong> Energiewende. Doch<br />

wie kann es dazu kommen?<br />

Bisher war klar: Strom wird in Kraftwerken<br />

produziert. Über verschiedene<br />

Netzebenen – Höchstspannung für die<br />

Übertragung über weite Strecken,<br />

Hoch- und Mittelspannung für die<br />

regionale Übertragung und schließlich<br />

die Verteilung in die Nie<strong>der</strong>spannung<br />

– wird er an die Verbraucher transportiert.<br />

Eine scheinbar einfache Angelegenheit,<br />

doch we<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

noch in <strong>der</strong> Zukunft, schon wegen<br />

<strong>der</strong> gesteigerten Ansprüche, nicht einfach<br />

zu meistern.<br />

Aus <strong>der</strong> über 120 Jahre alten Einbahnstraße<br />

von zentralen Kraftwerken<br />

zu den Verbrauchern wird zunehmend<br />

ein komplexes Wechselspiel aus Verbrauch<br />

und Produktion, zentraler und<br />

dezentraler Erzeugung, Umwandlung<br />

und Zwischenspeicherung. „Smart<br />

Grids“ ist das Zauberwort – intelligente<br />

Netze, die viel mehr können, als<br />

Strom nur zu transportieren und zu<br />

verteilen.<br />

Die wachsende Komplexität liegt<br />

unter an<strong>der</strong>em am steigenden Stromaufkommen<br />

aus erneuerbaren Energiequellen.<br />

Denn das bedeutet, dass<br />

Stromnetze plötzlich nicht mehr nur<br />

„verteilen“, son<strong>der</strong>n auch Strom aufnehmen,<br />

speichern und zurückspeisen<br />

müssen, weil Wind und Sonneneinstrahlung<br />

sich nicht so verhalten, wie<br />

es für den Verbrauch optimal wäre. Aus<br />

<strong>der</strong> Einbahnstraße wird so eine Straße<br />

mit Gegenverkehr. Dazu muss man<br />

wissen: Stromerzeugung und Stromverbrauch<br />

müssen stets im Gleichgewicht<br />

sein, um eine Instabilität <strong>der</strong><br />

Netze und damit eine Stromunter -<br />

brechung zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Sonne, Wind, Blockheizkraftwerke,<br />

Bioenergie: Die Herausfor<strong>der</strong>ung be -<br />

steht darin, das vielfältige und mitunter<br />

schwankende Stromangebot so ins<br />

Netz zu integrieren, dass die Versorgungssicherheit<br />

zu je<strong>der</strong> Zeit gewährleistet<br />

ist. Das erfor<strong>der</strong>t die Einbindung<br />

von Speicherkapazitäten wie z.B.<br />

Pumpspeicherwerke o<strong>der</strong> Batterien<br />

zum Ausgleich von Angebot und Nachfrage<br />

und eine professionelle Steuerung.<br />

Ebenso wichtig ist <strong>der</strong> Ausbau<br />

<strong>der</strong> Übertragungsnetze, um den unsteten<br />

Stromfluss auszugleichen und den<br />

Windstrom aus Norddeutschland in<br />

die Verbrauchszentren im Westen und<br />

Süden des Landes zu transportieren.<br />

Das Netz muss flexibler werden –<br />

dank eines umfassenden Netzmanage -<br />

ments und computergestützter Netz -<br />

leitstellen wird dies möglich.<br />

Klar ist auch, Übertragungs- und<br />

Verteilungsnetzbetreiber meistern die<br />

Energiewende nur gemeinsam. Diese<br />

gute Zusammenarbeit führte dazu,<br />

dass während des letzten Winters<br />

glücklicherweise keine Ausfälle o<strong>der</strong><br />

Abschaltungen von Großkunden im<br />

Großraum Hamburg auftraten. „Hamburg<br />

ist im Vergleich zu an<strong>der</strong>en eu ro -<br />

päischen Metropolen die Stadt mit den<br />

geringsten Ausfallzeiten“, so Graf.<br />

Andrea Seerig<br />

Vattenfall Europe Distribution<br />

Berlin GmbH

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