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raiffeisen familie plus. - Zentralausschusses beim ...

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Fachbereich Exekutionen/Insolvenzen Der Österreichische Recht§pfleger<br />

ADir.<br />

Martin Metz<br />

Fachredakteur Zivilprozess-,<br />

Exe kutions- und Privatinsolvenzrecht<br />

BG Steyr<br />

E-Mail:<br />

martin.metz@justiz.gv.at<br />

34<br />

Schnittstelle Treuhänder<br />

und Gericht im<br />

Abschöpfungsverfahren<br />

aus Sicht der ASB Schuldner beratungen GmbH<br />

1. Einleitung<br />

Dr. in Susanne Jürgens, Dr. Hans W. Grohs<br />

www.schuldenberatung.at, treuhand@asb-gmbh.at<br />

1.1. Allgemeines<br />

Nicht nur der 1995 eingeführte Privatkonkurs,<br />

auch die Tätigkeit des Treuhänders im Abschöpfungsverfahren<br />

hat mittlerweile eine bald 20jährige<br />

Geschichte hinter sich. Aufgaben und Rechte<br />

des Treuhänders sind im Gesetz geregelt. Aus fast<br />

zwei Jahrzehnten Insolvenzpraxis hat sich vor<br />

allem aus dem Zusammenwirken von Treuhänder<br />

und Gerichten ein gut funktionierendes Modell<br />

eines in seinen Abläufen weitestgehend standardisierten<br />

Verfahrens entwickelt, das die Interessen<br />

aller Verfahrensbeteiligten berücksichtigt.<br />

Ziel dieses Beitrags ist es, die Anknüpfungspunkte<br />

von Gerichten und Treuhändern, wie sie sich<br />

aus Gesetz und Praxis ergeben, aufzuzeigen und<br />

daraus Vorschläge für eine weitere Optimierung<br />

von Abläufen abzuleiten.<br />

1.2. Kriterien für eine effiziente Treuhandschaft<br />

Gerichte sind nicht nur an der Einleitung und Einstellung<br />

oder Beendigung des Verfahrens beteiligt,<br />

ihre Einbindung ergibt sich gesetzlich und inhaltlich<br />

bedingt auch an anderen Stellen. Ein auf Effizienz<br />

und Fairness bedachter Treuhänder versteht sich als<br />

Drehscheibe zwischen den Verfahrensbeteiligten. Er<br />

sorgt dafür, dass ihnen alle für sie relevanten Informationen<br />

zukommen. Demnach versorgt der Treuhänder<br />

das Gericht mit Informationen zum Verfahren<br />

und gibt auf Anfrage Auskunft. Der Treuhänder<br />

hält SchuldnerInnen und Gerichte über die erreichte<br />

Quote am laufenden. Frühwarnsysteme sind ein<br />

wirkungsvolles Instrumentarium, um SchuldnerInnen<br />

beziehungsweise deren VertreterInnen rechtzeitig<br />

über die Gefährdung ihrer Restschuldbefreiung<br />

in Kenntnis zu setzen. Der Treuhänder prüft Obliegenheiten<br />

im Rahmen seines Auftrags auch unter<br />

Einsatz systematisierter und regelmäßiger Abfragen.<br />

Er reagiert schon bei Verdacht auf Obliegenheitsverletzungen.<br />

2. Die Aufgaben des<br />

Treuhänders<br />

2.1. Rechtsstellung des Treuhänders<br />

Mit Einleitung des Abschöpfungsverfahrens<br />

hat das<br />

Gericht einen Treuhänder zu<br />

bestellen. Nach § 202<br />

Abs 2 IO geht der pfändbare<br />

Teil der Forderungen von<br />

SchuldnerInnen auf Einkünfte<br />

aus einem Arbeitsverhältnis<br />

oder auf sonstige wiederkehrende<br />

Leistungen mit Einkommensersatzfunktion<br />

auf den<br />

Treuhänder über. Die Bestellung<br />

gilt bis zu einer allfälligen<br />

vorzeitigen Beendigung<br />

oder vorzeitigen Einstellung<br />

des Verfahrens bzw. bis zum<br />

Ablauf der Abtretungserklärung<br />

nach sieben Jahren.<br />

Danach endet die Tätigkeit<br />

des Treuhänders ohne dessen<br />

ausdrückliche Enthebung. Im<br />

Falle eines Ablaufs der Abtretungserklärung<br />

mit einer<br />

Quote unter zehn Prozent<br />

wird der Treuhänder bei Verfahrensverlängerung<br />

nach<br />

§ 213 Abs 4 IO neu eingesetzt.<br />

Im Fall eines Auftrags zu<br />

Ergänzungszahlungen ist der<br />

Treuhänder seiner Funktion<br />

gemäß § 213 Abs 3 IO enthoben.<br />

2.2. Zentrale Aufgaben des<br />

Treuhänders<br />

Nach § 203 IO hat der Treuhänder<br />

dem Drittschuldner die<br />

Abtretung mitzuteilen. Die<br />

Verständigungspflicht besteht<br />

während der gesamten Lauf-

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