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raiffeisen familie plus. - Zentralausschusses beim ...

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Fachbereich Zivilprozess-, Exekutionen/Insolvenzen Exekutions- und Privatinsolvenzrecht Der Österreichische Recht§pfleger<br />

RpflSlgE 2012/41<br />

LG f. ZRS Wien vom<br />

20.9.2011, 47 R 457/11w<br />

Bei der Erledigung eines<br />

Antrages auf neuerlichen Vollzug<br />

ist nur zu prüfen, ob der<br />

Antrag mit der Exekutionsbewilligung<br />

im Einklang steht<br />

und ob der neuerliche Vollzug<br />

mangels Vollzahlung oder<br />

voller Deckung notwendig<br />

und zulässig ist. Der Exekutionsrichter<br />

bzw. Rechtspfleger<br />

hat sich aber ebenso wie bei<br />

der Entscheidung über den<br />

Exekutionsantrag nicht auf<br />

die Prüfung der Frage einzulassen,<br />

ob der Vollzug zu<br />

einem Erfolg führen wird<br />

(RIS-Justiz RS0003407). Es ist<br />

Aufgabe des Gerichtsvollziehers,<br />

die Aussichtslosigkeit<br />

des Vollzugsversuches zu<br />

beurteilen. (Hier: Abweisung<br />

eines Antrages auf neuerlichen<br />

Vollzug gegen einen in<br />

einer Strafvollzugsanstalt in<br />

Haft befindlichen Verpflichteten).<br />

RpflSlgE 2012/42<br />

LG f. ZRS Wien vom<br />

19.9.2011, 47 R 342/11h<br />

Bei einer Einstellung der Exekution<br />

von Amts wegen hat<br />

nach § 39 Abs 2 EO in den<br />

Fällen der § 39 Abs 1 Z 2 und<br />

3 eine Vernehmung der Parteien<br />

zu erfolgen. Die Rechtsprechung<br />

verlangt über den<br />

Gesetzestext hinaus, dass der<br />

betreibende Gläubiger durch<br />

eine Einstellung der Exekution<br />

jedenfalls nicht überrascht<br />

werden darf. Es ist ihm daher<br />

auch dann, wenn seine Vernehmung<br />

wie etwa bei der<br />

Einstellung nach Z 8 nicht<br />

schon nach dem Absatz 2<br />

geboten ist, die beabsichtigte<br />

Einstellung der Exekution<br />

zumindest in irgendeiner Form<br />

anzukündigen, um ihm die<br />

Möglichkeit zu geben, durch<br />

eine geeignete Antragstellung<br />

die Einstellung abzuwehren.<br />

Die Unterlassung der Vernehmung<br />

begründet eine von<br />

Amts wegen wahrzunehmen-<br />

46<br />

de Nichtigkeit (Jakusch in Angst EO², § 39 RZ 79a<br />

und 83).<br />

RpflSlgE 2012/43<br />

LG f. ZRS Wien vom 15.9.2011, 46 R 366/11f<br />

Falls die betreibende Partei bei Einleitung des<br />

Zwangsversteigerungsverfahrens ein Interessentenverzeichnis<br />

(§ 133 Abs 2 EO) vorgelegt hat, ist<br />

sie damit ihrer Verpflichtung aus § 133 Abs 2 EO<br />

nachgekommen. Dem Gesetz kann keine Bestimmung<br />

entnommen werden, dass ein einmal<br />

gelegtes Interessentenverzeichnis zu einem späteren<br />

Zeitpunkt zu vervollständigen (zu aktualisieren)<br />

ist. Ein diesbezüglicher Auftrag des Erstgerichtes<br />

an die betreibende Partei unter Androhung<br />

der Einstellung des Versteigerungsverfahrens<br />

nach § 200 Z 3 EO ist nicht berechtigt, es<br />

hat vielmehr gem. § 55a EO den relevanten<br />

Grundbuchsstand von Amts wegen zu erheben.<br />

RpflSlgE 2012/44<br />

LG f. ZRS Wien vom 15.9.2011, 47 R 345/11z<br />

Falls das Erstgericht das Begehren der Drittschuldnerin<br />

auf Zuspruch der Kosten für die<br />

Drittschuldnererklärung von EUR 25,-- abgewiesen<br />

hat, weil die Erklärung ohne gerichtlichen<br />

Auftrag abgegeben wurde, ist ein von der Drittschuldnerin<br />

gegen diese Entscheidung erhobener<br />

Rekurs unter Hinweis auf § 517 Abs 3 ZPO<br />

zurückzuweisen, da der Betrag, dessen Zuspruch<br />

beantragt wurde, EUR 50,-- nicht übersteigt (§ 517<br />

Abs 3 ZPO idF des BGBl. 2010(111).<br />

RpflSlgE 2012/45<br />

LG f. ZRS Wien vom 8.8.2011, 47 R 308/11h<br />

Der Antrag auf Bewilligung der Unterlassungsexekution<br />

ist dann gem. § 54 Abs 3 EO zur Verbesserung<br />

zurückzustellen, wenn Vorbringen zu<br />

einem Zuwiderhandeln des Verpflichteten zur<br />

Gänze fehlt, nicht jedoch dann, wenn der Exekutionsantrag<br />

mangels Schlüssigkeit des Vorbringens<br />

abzuweisen ist; dies gilt sowohl dann, wenn sich<br />

aus einem an sich vollständigen Vorbringen kein<br />

Verstoß gegen den Exekutionstitel ergibt, als auch<br />

dann, wenn für die Bejahung eines Verstoßes<br />

gegen den Exekutionstitel wesentliche Tatsachen<br />

nicht konkret genug vorgebracht wurden (RIS-<br />

Justiz RS0120139).<br />

RpflSlgE 2012/46<br />

OGH vom 12.10.2011, 3 Ob 166/11z<br />

Hat eine Privatstiftung mehrere Stifter, so können<br />

die dem Stifter zustehenden oder vorbehaltenen<br />

Rechte nur von allen Stiftern gemeinsam ausgeübt<br />

werden, es sei denn, die Stiftungsurkunde<br />

sieht etwas anderes vor (§ 3 Abs 2 PSG, RIS-Justiz<br />

RS0115134 T 11). Nach Punkt 11 der Stiftungsur-<br />

kunde übt im vorliegenden<br />

Fall der Verpflichtete, solange<br />

er lebt, die Stifterrechte (und<br />

zwar auch das Recht auf<br />

Abänderung der Stiftungsurkunde)<br />

allein aus. Gerade das<br />

dem Stifter vorbehaltene<br />

Änderungsrecht begründet –<br />

so wie ein vorbehaltenes<br />

Widerrufsrecht – die Pfändbarkeit<br />

der Gesamtrechte des Stifters<br />

(RIS-Justiz RS0120752).<br />

RpflSlgE 2012/47<br />

LG Ried/Innkreis vom<br />

16.2.2012, 6 R 35/12g<br />

Wenn der Kanzleisitz des<br />

<strong>beim</strong> Vollzug einer Herausgabeexekution<br />

intervenierenden<br />

Rechtsanwaltes außerhalb des<br />

Sprengels des Exekutionsgerichtes<br />

liegt, stehen abgesehen<br />

von einem bestehenden,<br />

besonderen Vertrauensverhältnis<br />

zwischen dem Rechtsanwalt<br />

und seinem Mandanten<br />

bzw. bei besonderen das Einschreiten<br />

des auswärtigen<br />

Rechtsanwaltes rechtfertigenden<br />

Vorkenntnissen nur jene<br />

Kosten zu, welche bei der<br />

Substituierung eines ortsansässigen<br />

Rechtsanwaltes entstanden<br />

wären. Wenn, wie hier,<br />

wegen des versperrten Vollzugsortes<br />

die in Aussicht<br />

genommene Amtshandlung<br />

gar nicht stattgefunden hat,<br />

kann anstelle von Kosten für<br />

die Beteiligung am Vollzug<br />

nach TP 7/2 RATG nur ein<br />

Kostenersatzanspruch nach<br />

TP 9 RATG – etwa an Reisekosten<br />

und Entschädigung für<br />

Zeitversäumnis – in Betracht<br />

kommen (vgl. Mohr in ecolex<br />

2005, 605, hg. 6 R 88/06t LG<br />

Ried/Innkreis). Voraussetzung<br />

hiefür ist jedoch, dass der<br />

Vollzugsort mehr als 2 km von<br />

der Kanzlei des ortsansässigen<br />

Rechtsanwaltes entfernt ist.<br />

RpflSlgE 2012/48<br />

LG Feldkirch vom 8.2.2012,<br />

1 R 26/12z<br />

In Kenntnis der unterschiedlichen<br />

Auffassungen einiger<br />

Rekurssenate in deren Recht-

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