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raiffeisen familie plus. - Zentralausschusses beim ...

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Fachbereich Zivilprozess-, Exekutionen/Insolvenzen Exekutions- und Privatinsolvenzrecht Der Österreichische Recht§pfleger<br />

zur Bescheinigung der Ansätze<br />

und Angaben dieses Verzeichnisses<br />

etwa erforderlichen<br />

Belegen vor Schluss der<br />

Verhandlung über den Kostenersatzanspruch<br />

unmittelbar<br />

vorangehenden Verhandlung,<br />

wenn aber die Beschlussfassung<br />

ohne vorgängige Verhandlung<br />

erfolgen sollte, bei<br />

ihrer Einvernehmung oder<br />

gleichzeitig mit dem der<br />

Beschlussfassung zu unterziehenden<br />

Antrag dem Gericht<br />

zu übergeben. An dieser auch<br />

für vorprozessuale Kosten geltenden<br />

Bescheinigungspflicht<br />

(ZVR 1995/50) hat sich auch<br />

durch die zwischenzeitig<br />

geschaffene Einbringung von<br />

Klagen bei Gericht im elektronischen<br />

Rechtsverkehr nichts<br />

geändert.<br />

RpflSlgE 2012/12<br />

LG Feldkirch vom<br />

21.7.2011, 2 R 204/11g<br />

Liegenschaftsbesitz kann nur<br />

dann die Zahlungsunfähigkeit<br />

wieder beheben bzw. ihren<br />

Eintritt verhindern, wenn ein<br />

kurzfristig durchzuführender<br />

Verkauf (freihändiger Verkauf)<br />

oder eine kurzfristig<br />

vorzunehmende Belehnung<br />

möglich ist. Grundsätzlich<br />

sind Liegenschaften wegen<br />

der regelmäßig nur langwierigenVerwertungsmöglichkeiten<br />

keine leicht realisierbaren<br />

Vermögensstücke (3 R 45/02s<br />

OLG Graz, Schumacher in<br />

Buchegger InsR II § 66<br />

RZ 58). Jedenfalls würde aber<br />

die Verwertung einer Liegenschaft<br />

im Rahmen einer<br />

Zwangsversteigerung zu<br />

lange Zeit in Anspruch nehmen,<br />

um noch Zahlungsstockung<br />

und nicht Zahlungsunfähigkeit<br />

zu bejahen. (Zur<br />

Abgrenzung zwischen Zahlungsunfähigkeit<br />

und Zahlungsstockung<br />

siehe auch<br />

RpflSlgE 2009/114 LG<br />

Ried/Innkreis, RpflSlgE<br />

2010/50 und 2010/94 LG<br />

Steyr mit weiteren Judikaturund<br />

Literaturhinweisen).<br />

42<br />

RpflSlgE 2012/13<br />

LG Feldkirch vom 28.7.2011, 2 R 210/11i<br />

Gilt der Zahlungsplanantrag gem. § 145 Abs 3 IO<br />

als zurückgezogen, ist die Einleitung des<br />

Abschöpfungsverfahrens unzulässig (Kodek, Privatkonkurs<br />

RZ 392, nach dessen Rechtsauffassung<br />

in diesem Fall der Antrag auf Einleitung des<br />

Abschöpfungsverfahrens abzuweisen ist). Die<br />

auch schon vertretene gegenteilige Auffassung,<br />

dass in diesem Fall das Abschöpfungsverfahren<br />

einzuleiten sei, verkennt den subsidiären Charakter<br />

des Abschöpfungsverfahrens, das nur dann<br />

zulässig ist, wenn der Schuldner zunächst einen<br />

zulässigen Zahlungsplan vorgelegt hat, dieser<br />

aber nicht angenommen oder nicht bestätigt<br />

wurde (RIS-Justiz RS0112277, 8 Ob 162/09w =<br />

ZIK 2011/107 = RdW 2011/92, Kodek aaO<br />

RZ 523, Mohr in Konecny/Schubert § 200 KO<br />

RZ 2 ff).<br />

RpflSlgE 2012/14<br />

LG Feldkirch vom 6.9.2011, 2 R 238/11g<br />

Der gem. § 87a Abs 1 IO den bevorrechteten<br />

Gläubigerschutzverbänden zustehende Belohnungsanspruch<br />

hat einen entsprechenden Verfahrenserfolg<br />

zur Voraussetzung. Die Höhe der<br />

Belohnung hängt vom getätigten konkreten Aufwand<br />

der Verbände, von der Schwierigkeit und<br />

Komplexität des Verfahrens sowie dem Verfahrensausgang<br />

ab. Stets ist allerdings Voraussetzung,<br />

dass der Gläubigerschutzverband (auch)<br />

Handlungen im Interesse der gesamten Gläubigerschaft<br />

vorgenommen hat und eine Unterstützung<br />

des Gerichts erfolgt ist. Eine reine Gläubigervertretung<br />

reicht dazu nicht aus. Im Schuldenregulierungsverfahren<br />

wird die Entlohnung der<br />

Gläubigerschutzverbände letztlich nach richterlichem<br />

Ermessen mit einem Pauschalbetrag festgesetzt<br />

(Konecny/Riel, Entlohnung 216, Fink,<br />

Bemerkungen zum Anwendungsbereich des § 191<br />

KO, ZIK 2003/153, 116, siehe auch RpflSlgE<br />

2005/46 LG f. ZRS Wien).<br />

RpflSlgE 2012/15<br />

LG Feldkirch vom 8.11.2011, 2 R 304/11b<br />

Die Restschuldbefreiung kann auch dann erteilt<br />

werden, wenn die Quote zwar nicht nur geringfügig<br />

unterschritten wurde, aber der Grund dafür<br />

ausschließlich in den hohen Verfahrenskosten lag<br />

(Kodek, Privatkonkurs RZ 680, 2 R 74/11 LG<br />

Feldkirch). Als grobe Richtschnur wird von der<br />

Rechtsprechung im Rahmen der Billigkeitsentscheidung<br />

nach § 213 Abs 2 KO (IO) eine Quote<br />

von mindestens 7 – 8 % verlangt (Kodek aaO,<br />

RZ 683, 2 R 295/07b, 2 R 231/06w beide LG Feldkirch).<br />

Die Restschuldbefreiung nach Billigkeit ist<br />

also auch dann zu erteilen, wenn eine Quote<br />

(hier:) von weniger als 9 % erreicht worden ist,<br />

der Grund aber ausschließlich<br />

in den hohen Verfahrenskosten<br />

liegt (RpflSlgE 2011/14 LG<br />

f. ZRS Wien, RpflSlgE<br />

2006/110 LG Linz).<br />

RpflSlgE 2012/16<br />

LG Feldkirch vom<br />

8.11.2011, 2 R 308/11a<br />

Der im Unterhaltsrecht entwickelte<br />

Grundsatz, wonach<br />

regelmäßige Aufwandsentschädigungen<br />

(Diäten, Taggeld,<br />

Nächtigungsgeld, Reisekostenentschädigung<br />

u.dgl.)<br />

zur Hälfte in die Unterhaltsbemessungsgrundlageeinbezogen<br />

werden, sofern der Unterhaltspflichtige<br />

nicht nachweist,<br />

dass diese darüber hinaus der<br />

Abdeckung berufsbedingter<br />

Mehrausgaben dienen, lässt<br />

sich nicht ohne Weiteres auf<br />

die Angemessenheitsprüfung<br />

des Zahlungsplans gem. § 194<br />

Abs 1 IO übertragen. Diese<br />

Bestimmung wird einhellig so<br />

verstanden, dass der Schuldner<br />

einen Betrag in Höhe seines<br />

in den nächsten 5 Jahren<br />

zu erwartenden pfändbaren<br />

Einkommens abzgl. Vorpfandrechte<br />

oder Masseforderungen<br />

anbieten muss (Kodek, Privatkonkurs<br />

RZ 351, 8 Ob<br />

47/02y). (Zur Frage der<br />

Heranziehung exekutionsrechtlicher<br />

– und nicht unterhaltsrechtlicher<br />

– Bestimmungen<br />

bei der Angemessenheitsprüfung<br />

des Zahlungsplans).<br />

RpflSlgE 2012/17<br />

LG Feldkirch vom<br />

15.11.2011, 2 R 310/11w<br />

Bei der Beurteilung, ob die zu<br />

zahlende Quote der Einkommens-<br />

und Vermögensverhältnisse<br />

des Schuldners entspricht,<br />

geht es nicht um den<br />

Bestand der Forderung dem<br />

Grunde oder der Höhe nach,<br />

das Insolvenzgericht hat vielmehr<br />

festzustellen, inwieweit<br />

der Schuldner aufgrund seiner<br />

konkreten Einkommens- und<br />

Vermögenslage imstande ist,<br />

die nachträglich geltend<br />

gemachte Forderung zu

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