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raiffeisen familie plus. - Zentralausschusses beim ...

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Fachbereich Exekutionen/Insolvenzen Der Österreichische Recht§pfleger<br />

den Fall befinden sich die beiden<br />

minderjährigen Kinder, für<br />

die der Verpflichtete Unterhalt<br />

leistet, in Obsorge der betreibenden<br />

Gläubigerin. Wenn der<br />

Verpflichtete nicht bescheinigt,<br />

dass die betreibende Gläubigerin<br />

auch ohne seine Unterhaltszahlungen<br />

in der Lage<br />

wäre, deren Lebensunterhalt<br />

ohne seine Unterhaltszahlungen<br />

zu bestreiten, ist dem Verpflichteten<br />

die Fortzahlung des<br />

Unterhalts eher zumutbar als<br />

der betreibenden Gläubigerin<br />

der Verzicht auf diese Unterhaltszahlungen.<br />

RpflSlgE 2012/25<br />

LG Ried/Innkreis vom<br />

22.12.2011, 6 R 285/11w<br />

Gegenüberstellung der<br />

Voraussetzungen für die Eröffnung<br />

des Insolvenzverfahrens<br />

nach § 183 und 184 IO.<br />

RpflSlgE 2012/26<br />

LG Ried/Innkreis vom<br />

17.1.2012, 6 R 13/12x<br />

Bei der Wiedereinsetzung in<br />

den vorigen Stand ist der<br />

Begriff „unvorhergesehen“<br />

durch den Begriff „unverschuldet“<br />

zu ergänzen. Ein minderer<br />

Grad des Versehens der<br />

betreibenden Partei hindert<br />

die Wiedereinsetzung nicht<br />

mehr (Deixler/Hübner in<br />

Fasching/Konecny² § 146 ZPO<br />

RZ 6). Unter dem minderen<br />

Grad des Versehens ist leichte<br />

Fahrlässigkeit zu verstehen,<br />

sie liegt vor, wenn das Verhalten<br />

auf einem Fehler beruht,<br />

den gelegentlich auch ein<br />

sorgfältiger Mensch macht<br />

(EFSlg 46.644, 72.938, 90.893,<br />

hier: Fehlleistung durch<br />

Umblättern zweier Blätter<br />

eines Stehkalenders in einem<br />

und Vormerkung des Endes<br />

einer vierwöchigen Frist).<br />

RpflSlgE 2012/27<br />

LG Feldkirch vom<br />

13.10.2011, 3 R 276/11b<br />

Die „internationale Zuständigkeit“<br />

die vom Begriff „interna-<br />

44<br />

tionale Gerichtsbarkeit“ mitumfasst ist, legt fest,<br />

ob die inländischen Gerichte in ihrer Gesamtheit<br />

für die Entscheidung des Rechtsstreites (mit Auslandsbezug)<br />

zuständig sind. (Mayr in Rechberger³<br />

nach § 27a JN RZ 5). Sind für eine bürgerliche<br />

Rechtssache die Voraussetzungen für die örtliche<br />

Zuständigkeit eines Gerichtes gegeben, so besteht<br />

die inländische Gerichtsbarkeit, ohne dass eine<br />

sonstige Voraussetzung erfüllt sein muss (§ 27a<br />

Abs 1 JN). Die „inländische Gerichtsbarkeit“ (iSd<br />

internationalen Zuständigkeit) besteht immer<br />

schon dann, wenn nach den Bestimmungen der<br />

JN oder einer anderen Rechtsquelle ein Gerichtsstand<br />

in Österreich besteht (Mayr aaO § 27a JN<br />

RZ 3). Das Vorliegen der internationalen Zuständigkeit<br />

bildet eine selbstständige Prozessvoraussetzung.<br />

RpflSlgE 2012/28<br />

LG Feldkirch vom 12.1.2012, 2 R 6/12s<br />

§ 292i EO stellt zwar ganz allgemein auf<br />

beschränkt pfändbare Geldforderungen ab. Es<br />

kommt aber nicht darauf an, dass auf das Konto<br />

ausschließlich oder auch nur überwiegend<br />

unpfändbare Bezüge überwiesen werden. § 292i<br />

EO ist also auch <strong>beim</strong> Zusammentreffen von<br />

Überweisungen aus anderen (unbeschränkt<br />

pfändbaren) Forderungen anwendbar (Oberhammer<br />

in Angst² § 292i EO RZ 3 mwN). Das muss<br />

umso mehr gelten, wenn das Konto (auch) durch<br />

unpfändbare Forderungen im Sinne des § 290 EO<br />

gespeist wird.<br />

RpflSlgE 2012/29<br />

LG Feldkirch vom 17.1.2012, 2 R 10/12d<br />

Die Unpfändbarkeit einer Schweizer Altersrente<br />

hat nicht zwingend zur Folge, dass die Zusammenrechnung<br />

eines derartigen Bezuges mit anderen<br />

beschränkt pfändbaren Forderungen iSd<br />

§ 292 Abs 2 EO unmöglich ist. Nach mittlerweile<br />

gesicherter und ständiger Rechtsprechung des<br />

erkennenden Rekursgerichtes ist auf die im Ausland<br />

bestehenden Pfändungsbeschränkungen<br />

(nur) insoweit Bedacht zu nehmen, als eine nach<br />

fremden Recht unpfändbare Forderung zwar<br />

selbst nicht gepfändet, jedoch in eine Zusammenrechnung<br />

einbezogen werden darf (2 R 16/07d,<br />

2 R 196/07z, 2 R 209/07m, 3 R 136/09m, 3 R<br />

18/11m, 3 R 377/11f, 2 R 9/12g, alle LG Feldkirch).<br />

(Zur Frage der Zusammenrechnung einer<br />

Invaliditätspension von der PVA Landesstelle Vorarlberg<br />

von monatlich EUR 436,39 mit einer Schweizer<br />

Altersrente von monatlich CHF 1.574,-).<br />

RpflSlgE 2012/30<br />

LG Feldkirch vom 10.1.2012, 3 R 377/11f<br />

Zur Frage der Zusammenrechnung der Bezüge<br />

des Verpflichteten bei der Alters- und Hinterlasse-<br />

nenversicherung (AHV)<br />

Schweiz, bei der ÖsterreichischenPensionsversicherungsanstalt<br />

und der Österr.<br />

Sozialversicherungsanstalt der<br />

gewerblichen Wirtschaft (siehe<br />

auch RpflSlgE 2012/76 OGH,<br />

RpflSlgE 2010/77 LG Linz und<br />

RpflSlgE 2012/29 LG Feldkirch).<br />

RpflSlgE 2012/31<br />

LG Feldkirch vom<br />

24.11.2011, 2 R 334/11z<br />

Das Versteigerungsedikt als<br />

solches ist als bloße öffentliche<br />

Bekanntmachung von<br />

Umständen, die sich aus anderen<br />

Grundlagen ergeben, nicht<br />

anfechtbar. Sind in ihm aber<br />

auch Teile enthalten, in denen<br />

das Exekutionsgericht erstmals<br />

etwas festlegt und die daher<br />

zwar nicht die Form, aber den<br />

Inhalt eines Beschlusses<br />

haben, ist gegen diese als<br />

Beschluss zu wertenden Teile<br />

des Versteigerungsediktes<br />

gem. § 65 Abs 1 EO der<br />

Rekurs zulässig (RIS-Justiz<br />

RS0118675, RS0118674, 3 Ob<br />

91/10w, 3 Ob 114/10a, 3 Ob<br />

102/09k, Angst in Angst² § 170<br />

EO RZ 11, Puster, Zwangsversteigerung³<br />

RZ 602b, Zangl,<br />

Exekutionsfestigkeit verbücherter<br />

Dienstbarkeiten, ÖJZ<br />

2009/37).<br />

RpflSlgE 2012/32<br />

LG f. ZRS Wien vom<br />

5.8.2011, 47 R 335/11d<br />

Im Fall einer im Ausland (hier:<br />

Großbritannien) erteilten<br />

(Rest-)Schuldbefreiung sowie<br />

bei einer im Inland erteilten<br />

(Rest-)Schuldbefreiung ist kein<br />

Einstellungsgrund gegeben. In<br />

diesem Fall steht weder eine<br />

Einstellung nach § 39 EO<br />

noch ein Oppositionsgesuch<br />

nach § 40 EO zur Verfügung,<br />

zumal gegebenenfalls auf Tatsachenebene<br />

geklärt werden<br />

muss, ob die betroffene Forderung<br />

von der (Rest-)Schuldbefreiung<br />

erfasst ist. Ebenso<br />

wenig gelangt die Bestimmung<br />

des § 197 KO (IO) zur

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