Heft 02 - Fruehjahr 1993.pdf - Neue Gruppe
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Wege in die<br />
Privatpraxis ?<br />
Dr. Bernd Heinz<br />
Hamburg<br />
Dr. Walter F. Schneider<br />
Böblingen<br />
Dr. Hans-Hennig Ohlrogge<br />
Aachen<br />
Dr. Bernd Heinz, Hamburg<br />
Vorwort<br />
Spätestens nach dem Bekanntwerden des Inhalts des Gesundheitsreformgesetzes<br />
mußte sich jeder Kollege, der gute Zahnheilkunde<br />
betreibt, folgende Frage stellen:<br />
Ist in diesem System Zahnheilkunde, wie wir sie verstehen,<br />
unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten noch machbar?<br />
Muß man nicht einem System, das qualitative Zahnheilkunde<br />
negiert, den Rücken kehren?<br />
Drei Kollegen haben sich diese Frage gestellt. Zum Zeitpunkt<br />
der redaktionellen Konzeption waren die Vorbereitungen und<br />
Ausführungen unterschiedlich weit gediehen. Die Reihenfolge<br />
der Beiträge spiegelt diese Situation wider.<br />
Insbesondere der Freund und Lehrer Heinz Erpenstein zwang<br />
mich in den zurückliegenden Jahren, die Rückgabe der Kassenzulassung<br />
ernsthaft zu bedenken. Der parodontologisch orientierten<br />
Praxis standen nie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
zur Verfügung, das permanent volle Wartezimmer, Terminplanung<br />
ein halbes Jahr im voraus, täglich 10-11 Stunden Arbeit<br />
am Patienten, all das quält, beschäftigt, ängstigt. Man sucht Ausflüchte<br />
für sich, für "seine Kassenpatienten", bis dann der<br />
berühmte Tropfen das Fass zum Überlaufen bringt: Blüm. Seehofer,<br />
Regresse!<br />
Die Entscheidung ist nun gefallen, die Selbstzweifel überwunden.<br />
Auch das soziale Gewissen hat in vielen vorbereitenden<br />
Gesprächen mit den Mitbetroffenen (den Kassenpatienten) Entlastung<br />
erfahren: Verständnis, ja Zustimmung, die Bereitschaft,<br />
als Patient der Praxis erhalten bleiben zu wollen bzw. unser<br />
Wille, auch im Einzelfall Patienten zu den Honoraren der<br />
gesetzlichen Krankenkasse weiter zu betreuen. All das hilft, den<br />
Weg in die Privatpraxis zu gehen.<br />
Und dieser Weg muß vorbereitet werden: Die Zulassung zur<br />
RVO gab ich am 1.7.1991 zurück, die wir durch zwei Aushänge<br />
vorher ankündigten. Damit war eine Abfrage des Versichertenstatus<br />
am Telefon möglich, um somit das Verhältnis zwischen<br />
den verschiedenen Versicherungsgruppen zu korrigieren.<br />
Zunächst wurde ein Tag ausschließlich für Privatpatienten freigehalten,<br />
kurze Zeit später waren es dann zwei Tage. Die Vorteile<br />
dieses Vorgehens liegen auf der Hand: Wir konnten uns schon<br />
auf die "ruhigere" Privatpraxis einstimmen, auf Grund unserer<br />
kurzfristigen Terminplanung fanden wir eine deutlich höhere<br />
Akzeptanz bei den Privatversicherten. Auch spiegelte sich dies<br />
in den Zahlen wider: War das Honoraraufkommen 1990 noch zu<br />
e <strong>Gruppe</strong>_<br />
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