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8NEWS 108EvergreensMännerüberschuss-Frauenüberschuss -Paarweise ??!!Wie hält man Guppy, Platy & Co. richtig?von Oliver Helker und Peter MerzObwohl in der aquaristischen Fachliteratur über lebendgebärende Zahnkarpfen(siehe Literaturverzeichnis für die wichtigsten und verbreitesten Handbücher)kein Wort darüber zu lesen ist, kursiert im Internet und sogar auf Vorbereitungsschulungenfür die Erlaubnis zum Handel mit Tieren die abstruse Empfehlunglebendgebärende Zahnkarpfen am besten immer im Verhältnis ein Männchenzu drei Weibchen zu verkaufen.Dies wird vor allem mit dem permanentenWerben und Balzen der Männchenbegründet. Durch einen Weibchen-Überschusssoll sich dieser Druck gleichmäßig verteilenund somit den negativen Stress für daseinzelne Weibchen vermindern.Was sagt die Wissenschaft dazu?Man hat in der Vergangenheit in mehrerenwissenschaftlichen Arbeiten gefunden, dassgenau das Gegenteil der Fall ist und ein Überschussan Männchen für die Weibchen vielschonender ist.Diese Studien wurden in den 1940er undPapageienplaty, Xiphophorus variatus, Männchen mit Simpson-Flosse.Alle Photos: Frank SchäferEndler-Guppy ”Wiener Smaragd”1950er Jahren durchgeführt. Ziel der Arbeitenwar es, die wissenschaftlichen Voraussetzungenfür die optimale Laborhaltung von Platysund Schwertträgern zu finden. Denn manhatte herausgefunden, dass bestimmte Kreuzungenzwischen Platy und Schwertträger zuKrebserkrankungen bei den Nachkommenführten. Das war eine revolutionäre Entdekkung,die die Krebsforschung nach vorn katapultierte.Der an diesen Modellorganismengewonnenen Erkenntnissen verdanken Millionenvon an Krebs erkrankten Menschen ihrLeben.Man fand, dass bei Platys die aggressiven Interaktionenzwischen Männchen und Weibchenvergleichbar waren, also: Weibchen beißeneinander genau so oft wie Männchen undzwar unabhängig davon, ob sie in reinenMännchen- oder reinen Weibchengruppenoder in geschlechtlich gemischten Gruppengepflegt werden.Bei der Kreuzung von Platys und Schwertträgernwerden übrigens Verhaltenseigenschaftenartrein vererbt. Das bedeutet, dass auchGrüner Schwertträger, Xiphophorus hellerii, gefleckteWildform ”Guentheri”Schwert träger, die ihre Färbung einer Platyeinkreuzungverdanken, das typische, artspezifischeSchwertträger-Verhalten zeigen unddiesbezüglich nicht von reinrassigen Schwertträgernzu unterscheiden sind. Das gleiche giltfür Platys: sie haben immer das artspezifischePlaty-Verhalten, auch wenn sie unter ihren VorfahrenSchwertträger-Einkreuzungen haben.Was passiert bei Männchenüberschuss?Wenn man etwas darüber nachdenkt, warumein Männchenüberschuss für die Weibchenschonender ist, kann man es auch ganz einfachselbst nachvollziehen, ohne eine diesertrockenen Studien gelesen zu haben oder garselbst Biologe zu sein.Hält man mehrere Männchen in einem Aquarium,versucht jedes Männchen durch Rivalisierenmit anderen Männchen die Aufmerksamkeitder Weibchen auf sich zu ziehen undeinen Harem um sich zu scharen. Die meisteZeit sind die Männchen untereinander beschäftigtund haben nicht viele Gelegenheiten

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