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Wikipress 1: Wikipedia - Chaosradio

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»Frei« heißt auch, dass es keinerlei Beschränkungen für neue Mitarbeiter<br />

gibt, denn man muss sich nicht einmal mit seinem realen oder einem<br />

frei erfundenen Namen anmelden, um sofort mitarbeiten zu können. Wer<br />

sich keinen eigenen Benutzerzugang anlegen möchte, der kann unangemeldet<br />

– bis auf wenige Sonderfunktionen, die zum Artikelschreiben<br />

selbst nicht benötigt werden – mit den selben Zugriffsberechtigungen wie<br />

angemeldete Benutzer Artikel erstellen, korrigieren, an Diskussionen teilnehmen<br />

oder natürlich auch einfach nur lesen. Die Änderungen solcher<br />

»anonymen« Benutzer werden natürlich ebenso mitprotokolliert wie die<br />

der anderen <strong>Wikipedia</strong>ner, wobei in den Versionsgeschichten der Artikel<br />

statt des sonst erscheinenden Benutzernamens die IP-Adresse, die der anonyme<br />

Bearbeiter zum Bearbeitungszeitpunkt hatte, angezeigt wird.<br />

»Frei« heißt außerdem, dass es keine Vorgaben oder Restriktionen bezüglich<br />

der Themen gibt, die behandelt werden. Niemand kann (und will)<br />

anderen Benutzern vorschreiben, über welches Thema er oder sie einen<br />

neuen Artikel verfassen soll oder welches Stichwort überarbeitet werden<br />

muss. Jeder kann sich nach eigenem Geschmack, nach seiner vorhandenen<br />

Zeit und seinem Kenntnisstand ein Themengebiet heraussuchen und<br />

darüber einen enzyklopädischen Artikel verfassen. Es muss auch nicht<br />

immer ein ganz neuer Artikel sein: Wer nur einmal in der Mittagspause<br />

ein paar Rechtschreibfehler korrigiert oder ein paar Kommata setzt, der<br />

ist genauso willkommen wie ein Verfasser vieler langer Artikel. <strong>Wikipedia</strong>ner<br />

sagen dazu gern, dass die Enzyklopädie schließlich nicht bis zu einem<br />

bestimmten Zeitpunkt fertig sein muss. Mancher wird zwar ungeduldig,<br />

weil ein Artikel zu einem Lemma noch nicht erstellt ist oder wichtige Informationen<br />

darin fehlen, aber die Erfahrung zeigt, dass sich früher oder<br />

später immer jemand findet, der das Thema in Angriff nimmt.<br />

Artikel über triviale Dinge sind dabei nicht grundsätzlich ausgeschlossen.<br />

Natürlich findet man diese Informationen auch an anderer Stelle, gerade<br />

auch, aber nicht nur im Internet. Mit wachsender Bekanntheit wird<br />

die <strong>Wikipedia</strong> jedoch, wie sich bereits jetzt zeigt, mehr und mehr zur ersten<br />

Anlaufstelle für die Informationssuchenden und so hat sich unter den<br />

<strong>Wikipedia</strong>nern der Konsens gebildet, dass es eigentlich nichts gibt, über<br />

das man keinen Artikel verfassen könnte oder sollte. So manches Thema<br />

wurde als »unenzyklopädisch« oder »nicht relevant« bis zu dem Zeitpunkt<br />

abgelehnt, an dem ein Bearbeiter kam und einen interessanten und gut<br />

lesbaren Text darüber verfasste. Der Artikel sollte dabei natürlich in Form<br />

und Inhalt den Vorgaben eines enzyklopädischen Textes entsprechen.<br />

Grenzen findet diese Freiheit der Themenwahl bei so genannten »Selbst-<br />

darstellern« – also Personen, die einen Artikel über sich selbst schreiben<br />

– und kommerzieller oder ideologischer Werbung. Im Kapitel »Artikel<br />

verfassen« werden wir ausführlicher auf das Verfassen von Artikeln und<br />

die Wahl korrekter Lemmata eingehen.<br />

»Frei« heißt aber auch – und das ist ein wirklich großer Unterschied zu<br />

anderen Projekten und Produkten –, dass jeder die Inhalte der <strong>Wikipedia</strong><br />

verwenden darf, sie sogar kommerziell verwerten kann. Die kommerzielle<br />

Verwendung ist allerdings an ein paar Prämissen geknüpft, die später im<br />

Kapitel »Lizenzbestimmungen« erläutert werden.<br />

Warum – so mögen Sie sich fragen – gibt ein Projekt seine Inhalte kostenfrei<br />

her? Um dies zu erklären, müssen wir ein wenig ausholen und bis in<br />

das 18. Jahrhundert zurückgehen, in eine Zeit, die so fern zu sein scheint<br />

von der <strong>Wikipedia</strong> und den heutigen Möglichkeiten der Kommunikationstechnologie,<br />

die aber dennoch in diesem Zusammenhang sehr bedeutend<br />

ist: Der Grundgedanke der <strong>Wikipedia</strong> stammt aus der Ursprungszeit der<br />

Enzyklopädien, als man das Wissen der Welt möglichst umfassend allen<br />

Menschen zugänglich machen wollte. Damals schrieb Denis Diderot:<br />

»Tatsächlich zielt eine Enzyklopädie darauf ab, die auf der Erdoberfläche<br />

verstreuten Kenntnisse zu sammeln, das allgemeine System dieser<br />

Kenntnisse den Menschen darzulegen, mit denen wir zusammenleben,<br />

und es den nach uns kommenden Menschen zu überliefern, damit die Arbeit<br />

der vergangenen Jahrhunderte nicht nutzlos für die kommenden Jahrhunderte<br />

gewesen sei, damit unsere Enkel nicht nur gebildeter, sondern<br />

gleichzeitig auch tugendhafter und glücklicher werden, und damit wir<br />

nicht sterben, ohne uns um die Menschheit verdient gemacht zu haben.«<br />

<strong>Wikipedia</strong>ner sind wahre Idealisten: Wissen soll frei sein. Es soll jedem<br />

Menschen jederzeit und überall auf der Welt kostenfrei zugänglich sein.<br />

Die <strong>Wikipedia</strong>ner versuchen, mit den technischen Gegebenheiten und<br />

Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts einen Traum aus dem 18. Jahrhundert<br />

wahr werden zu lassen und eine Enzyklopädie zu schaffen, die das Wissen<br />

der Menschheit enthält.<br />

Wir verlassen hier die Gegenwart, reisen ein wenig zurück in der Zeit<br />

und schauen uns an, wie die ersten Enzyklopädien entstanden sind, wie<br />

und von wem die <strong>Wikipedia</strong> ersonnen wurde, und wie sie sich bis heute<br />

entwickelt hat.<br />

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Wikipedia</strong>:WikiReader/<strong>Wikipedia</strong>_Vorrede. Hauptautoren:<br />

Henriette Fiebig, Rdb, AndreasPraefcke, Avatar, Finanzer, Tsor, Dbenzhuser, Vlado,<br />

Fristu, Frank Schulenburg, Achim Raschka, APPER, GNosis, anonyme Bearbeiter. Der Text<br />

basiert auf diversen Seiten der <strong>Wikipedia</strong>, die im Abschnitt »Quellen« zusammen mit den<br />

jeweiligen Autoren aufgeführt sind.<br />

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