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Das große Ziel vor Augen - Deutscher Fechter-Bund eV

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wie man Treffer setzen dürfe, erschwere das Verständnis für die<br />

erzielten Ergebnisse. Gewürdigt wird auch, dass die FIE das Image<br />

des Fechtsports durch eine Reihe von Initiativen, wie die transparente<br />

Maske und die kabellose Trefferanzeige, das Pistendesign,<br />

die Reduzierung der Passivität im Degenfechten oder das Format<br />

der Mannschaftswettbewerbe verbessert hat. Zur Bewertung<br />

gehören auch die Antidopingmaßnahmen des Verbandes. Laut<br />

Bericht wurden 2004 1.580 Kontrollen veranlasst, ein Jahr zu<strong>vor</strong><br />

INTERVIEW MIT AKTIVENSPRECHER DANIEL STRIGEL:<br />

„Ein-Höhepunkt-Strategie beibehalten”<br />

Der neue Athletensprecher und Olympiadritte mit der<br />

Degenmannschaft, Daniel Strigel, hat sich in einem<br />

fechtsport-Gespräch Gedanken zur „Ein-Höhepunkt-<br />

Strategie” der deutschen Spitzenfechter gemacht.<br />

Was halten Sie davon, sich in der Wettkampfsaison auf einen<br />

Höhepunkt zu konzentrieren?<br />

Strigel: „Ich kann nur Topleistung erreichen, wenn ich ausreichend<br />

erholt in den Wettkampf gehe. Dies wird auch in den<br />

meisten Trainingslehreansätzen mit dem „Grundsatz von<br />

Belastung und Erholung” vertreten. Und auch der DFB vertritt<br />

diese Ansicht. Konkret heißt das, dass 6-8 Wochen <strong>vor</strong> einem<br />

Wettkampf traininert werden sollte, da<strong>vor</strong> aber 3-5 Wochen nur<br />

athletisches Training in geringem Umfang sowie am besten keine<br />

Interaktion mit Trainingspartnern oder Trainern - als echte<br />

Erholung eben - angesetzt werden sollte. Dies ist übrigens nicht<br />

nur für die Leistung in einem Jahr wichtig: Wenn nie richtig<br />

Pause gemacht wird, verläuft die Leistungssteigerung über die<br />

Jahre deutlich flacher. Ganz zu schweigen von der steigenden<br />

Verletzungsgefahr.”<br />

Aber dieses System ist doch durch den Wettkampfkalender im<br />

Fechten nur schwer realisierbar?<br />

Strigel: „Mit Blick auf die Weltcups ist dieses Prinzip nicht durchzuhalten,<br />

weil viel weniger als drei Monate zwischen den<br />

Weltcups liegen. Deswegen zeigen wir in der Regel auf den<br />

Qualifikationsturnieren auch nicht unsere Topform. Wir versuchen<br />

aber - auf Kosten unserer Weltranglisten-Positionen und im<br />

Einklang mit dem DFB - trotzdem, wenige Weltcups zu besuchen<br />

und Abstände dazwischen zu halten.”<br />

In diesem Jahr steht die Heim-WM im Oktober in Leipzig<br />

natürlich ganz im Mittelpunkt.<br />

Strigel: „<strong>Das</strong> wichtigste Turnier für den DFB ist die WM.<br />

Wenigstens hier sollte, wenn möglich, der Grundsatz von<br />

Belastung und Erholung beachtet werden.<br />

EUROPAMEISTERSCHAFT<br />

waren es mit 1.494 Tests knapp 100 weniger. Im Jahr 2003 gab<br />

es zwei Dopingverstöße im Fechten.<br />

Bericht im Internet:<br />

http:/multimedia.olympic.org/pdf/en_report_953.pdf<br />

Nun liegen zwischen Ende der Qualiaaison und WM kaum mehr<br />

als drei Monate. Es ist also gerade so eine Pause mit anschließender<br />

WM-Vorbereitung zu realisieren. Jeder Wettkampf in der<br />

Zwischenzeit stört hier eigentlich diejenigen, die zur WM fahren<br />

sollen. Deswegen schickt man andere Sportler auf EM und<br />

Universiade, konsequenterweise müsste man auch auf diese beiden<br />

potenziellen Höhepunkte jeweils verschiedene Sportler schikken.”<br />

Also Leipzig hat die Priorität?<br />

Strigel: „Für die nominierten Sportler ist der jeweilige Wettkampf<br />

dann der absolute Saisonhöhepunkt Natürlich ist die Bestreitung<br />

internationaler Höhepunkte immer ein Meilenstein in der<br />

persönlichen Karriere, sei es EM, WM, OS oder Universiade. Ob<br />

das Ergebnis als Erfolg oder Frust verarbeitet wird, hängt vom<br />

Einzelnen ab, aber beide Erfahrungen bringen einen weiter. Dies<br />

gilt nicht nur für junge Sportler.”<br />

Nun gibt es Stimmen, die fordern, immer mit den besten Teams<br />

anzutreten.<br />

Strigel: „Wären zwischen EM, WM und Universiade jeweils mindestens<br />

drei Monate Zeit, könnte man immer die A-Mannschaft<br />

schicken, aber diese Möglichkeit gibt der FIE-Kalender einfach<br />

nicht her. Die Ein-Höhepunkt-Strategie ist im Grunde also eine<br />

Reaktion auf die Gestaltung des Wettkampfkalenders. Ausnahmen<br />

von dieser Regel werden, wie dieses Jahr bei der EM-Nominierung,<br />

gemacht, weil es gerade im Fechten und hier gerade im<br />

Mannschaftswettbewerb eben noch andere, nämlich kognitive<br />

Leistungsfaktoren gibt wie Erfahrung, Teamintegration oder<br />

Stressbewältigung. Der DFB sollte aber trotzdem darauf achten,<br />

dass es der Regelfall bleibt, nur einen Höhepunkt zu beschicken.”<br />

AS<br />

WG<br />

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