Das große Ziel vor Augen - Deutscher Fechter-Bund eV
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INTERVIEW MIT DFB-PRÄSIDENT RAPP<br />
fechtsport: Die deutschen <strong>Fechter</strong> sind mit zahlreichen guten<br />
Ergebnissen für die Weltmeisterschaft in Leipzig in Vorlage getreten.<br />
Was erwarten Sie von den Assen bei der WM?<br />
Rapp: „Es geht nicht darum,<br />
was der Präsident erwartet,<br />
sondern was die Athleten aus<br />
der Situation machen.<br />
Entscheidend ist, dass sie jenes<br />
Leuchten in den <strong>Augen</strong> haben,<br />
von dem ich schon einmal im<br />
fechtsport-Editorial schrieb.<br />
Wenn sie dies haben, dann<br />
wird es auch positiv verlaufen.”<br />
fs: Gibt die Heim-WM einen<br />
zusätzlichen Ruck für die<br />
deutschen <strong>Fechter</strong>?<br />
Rapp: „Ich denke ja. Es wird<br />
gut gearbeitet und es geht <strong>vor</strong>an, wie im Herrenflorett beispielsweise<br />
zu sehen ist. Die WM gibt einige Impulse.”<br />
fs: Degenass und Gesamtweltcupsiegerin Imke Duplitzer ist die<br />
herausragende Athletin dieser Saison. Doch es gab häufiger das<br />
Phänomen, dass Dominanz im Weltcup nicht zwangsläufig den<br />
Erfolg bei der WM garantiert!<br />
Rapp: „Dies ist eine These und Spekulation. Imke hat eine tolle<br />
Entwicklung genommen und wird diesen Weg fortführen.”<br />
fs: Es gibt auch Disziplinen, in denen es nicht so optimal läuft -<br />
siehe Damensäbel!<br />
Rapp: „Im Damensäbel muss noch einiges getan werden, doch es<br />
geht auch dort <strong>vor</strong>an. Der neue <strong>Bund</strong>estrainer Eero Lehmann<br />
macht eine tolle Arbeit und an der Basis tut sich was.”<br />
fs: Bei der Junioren- und Kadetten-WM in Linz spielte der deutsche<br />
Nachwuchs wieder eine sehr gute Rolle in der Weltspitze.<br />
Hat das Talent- und Nachwuchskonzept des DFB schon gegriffen?<br />
Rapp: „Es hat sich zum ersten Mal gezeigt, dass wir auf dem richtigen<br />
Weg sind. Die Herausforderung wird sein, die Junioren mit<br />
Erfolg in den Aktivenbereich hinüberzuführen. Dies ist ein Problem,<br />
das auch andere Verbände haben und das wir lösen wollen.”<br />
fs: Welchen Stellenwert haben die Europameisterschaften für den<br />
DFB?<br />
Rapp: „Die werden <strong>vor</strong>läufig ein Nebenschauplatz bleiben, weil wir<br />
die Teilnahme an nur einen Höhepunkt pro Jahr bezahlt bekom-<br />
WM 2005<br />
„Rhythmus von EM und WM nicht richtig”<br />
Die Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft vom 8. bis 15. Oktober in Leipzig laufen optimal. „Wir sind voll im<br />
Plan. Es könnte schon losgehen”, sagte DFB-Präsident Gordon Rapp in einem Gespräch mit dem fechtsport-<br />
Magazin. Darin plädiert er auch für einen Rhythmuswechsel von WM und EM.<br />
men. Deshalb wird fast nur die zweite Reihe der <strong>Fechter</strong> dort hinfahren.<br />
Grundsätzlich ist es aber problematisch, dass jedes Jahr EM<br />
und WM stattfinden und die EM auch noch in der Phase stattfindet,<br />
in der die WM <strong>vor</strong>bereitet wird. Ein Wechsel im Zwei-Jahres-<br />
Rhythmus wäre eine Überlegung.”<br />
fs: Beim Kongress des Europäischen Fecht-Verbands (EFC/CEE)<br />
wurde mit Alisher Usmanov ein neuer Präsident gewählt. Welche<br />
Bedeutung hat die CEE in der Vergangenheit?<br />
Rapp: „Bisher hatte die CEE keine Bedeutung und dies ist das<br />
Ergebnis der Politik des bisherigen Präsidenten Jenö Kamuti. Sie<br />
könnte aber ein Motor in der Fechtentwicklung sein, da viele<br />
Innovationen aus den europäischen Verbänden kommen. Vom<br />
neuen Präsidium erwartet ich in dieser Hinsicht ein deutliches<br />
Zeichen.”<br />
fs: Welche Rolle spielt der DFB im Weltverband FIE, nachdem<br />
beim vergangenen Kongress nicht alle Kandidaturen für FIE-<br />
Gremien erfolgreich waren?<br />
Rapp: „In den entscheidenden Kommissionen sind wir vertreten.<br />
Wichtig ist <strong>vor</strong> allem, dass unser Sportdirektor in der Kampfrichterkommission<br />
ist. <strong>Das</strong> Exekutivkommitee der FIE ist derzeit aber nur<br />
ein Vollzugsorgan der Entscheidungen des Präsidenten René Roch.”<br />
fs: Wie ist der Stand der Vorbereitungen auf die WM in Leipzig?<br />
Rapp: „Wir sind voll im Plan und es könnte schon losgehen.Wir werden<br />
in der Arena Leipzig eine große Begeiterung erleben und der<br />
Welt zeigen, dass Deutschland eine große Fechtnation ist.”<br />
fs: Es gibt Überlegungen, das olympische Programm zu verändern.<br />
Ist das Fechten erneut in Gefahr, ins olympischen Abseits zu<br />
geraten?<br />
Rapp: „Die olympischen Verbände haben wohl vereinbart, sich<br />
nicht gegenseitig rausschmeißen zu wollen. Deshalb wird sich auch<br />
nicht viel ändern. Die <strong>Fechter</strong> sind vom Stellenwert her im olympischen<br />
Programm in einem gesunden Mittelfeld platziert.”<br />
fs: In der DFB-Zentrale in Bonn ist die Position des Geschäftsführers<br />
nach dem Ausscheiden von Stephan Jacoby nicht besetzt.<br />
Wird ein neuer Mann kommen?<br />
Rapp: „Wir sind auf der Suche. Die momentane Situation ist eine<br />
Interimslösung. Wir brauchen einen Geschäftsführer und es sollte<br />
am besten jemand aus unseren Reihen sein. Bisher war die Position<br />
sehr bürokratisch orientiert. Bei der neuen Stellenbeschreibung sollen<br />
Aufgaben wie Marketing und Kommunikation hinzukommen.<br />
Damit wird der Job auch attraktiver.”<br />
Andreas Schirmer<br />
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