Bergische Blätter - Bergische Universität Wuppertal
Bergische Blätter - Bergische Universität Wuppertal
Bergische Blätter - Bergische Universität Wuppertal
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
25 Jahre Uni-Seiten<br />
De numero XXV<br />
Unter demselben Titel veröffentlichte<br />
der Bergamascer Jesuit Petrus Bungus<br />
im Jahr 1599 neun engbedruckte Seiten in<br />
lateinischer Sprache über die biblische und<br />
theologische Bedeutung der Zahl 25. Da<br />
ihm die Zahl in der Bibel nicht begegnet,<br />
reflektiert er über die seit der Antike tradierte<br />
These, Gott habe die Welt an einem 25. März<br />
geschaffen. Da die Quersumme von 25 die<br />
Zahl sieben ergibt, stimmt das Datum zu<br />
den sieben Schöpfungstagen und zu den<br />
Sieben Gaben des Heiligen Geistes, der bei<br />
der Schöpfung über den Wassern schwebte.<br />
Die lateinischen Kirchenväter deuten die<br />
Zahl selbst symbolisch. Die Quadratzahl von<br />
fünf steht ihnen für Vervollkommnung des durch<br />
die fünf Sinne vermittelten Weltverständnisses<br />
des Menschen. Ferner weisen nach Gregorius<br />
die dreimal gesetzte acht und die dazu addierte<br />
eins (3 x 8 = 24 + 1 = 25) auf den einen Gott<br />
(1) in drei Personen (3) und die Hoffnung auf<br />
den Sieg über den Tod (8 ist seit dem frühen<br />
Christentum die Auferstehungszahl).<br />
Etwas handfester sind Ausdeutungen der<br />
Zahl, die auf die antike Gewohnheit rekurrieren,<br />
mit dem 25. Lebensjahr das Mannesalter<br />
Die <strong>Bergische</strong> <strong>Universität</strong> ist seit 1972 wichtiger Bestandteil der Stadt <strong>Wuppertal</strong>! Sie ist ein<br />
Ort des wissenschaftlichen Lehrens und Lernens. Tausende Studentinnen und Studenten und<br />
viele Professorinnen und Professoren haben in dieser Zeit ungezählte, aber großartige Leistungen<br />
erbracht. Ungezählt zwar, aber unerwähnt sind<br />
sie nicht geblieben und das ist wichtig! „Tue<br />
Gutes und rede drüber“, das funktioniert seit 25<br />
Jahren in der Zusammenarbeit der <strong>Bergische</strong>n<br />
<strong>Universität</strong> mit den <strong>Bergische</strong>n <strong>Blätter</strong>n. Die<br />
<strong>Bergische</strong>n <strong>Blätter</strong> als Magazin für das <strong>Bergische</strong><br />
Land berichten in jeder Ausgabe auf mehreren<br />
Seiten über Erfolge, Wichtiges und Personalien<br />
der <strong>Bergische</strong>n <strong>Universität</strong>. Ich freue mich, dass<br />
die Zusammenarbeit so gut funktioniert und bin<br />
überzeugt, dass noch viele Jahre der Berichte und<br />
Informationen folgen werden! Viel Erfolg!<br />
PETER JUNG, OBERBÜRGERMEISTER<br />
DER STADT WUPPERTAL UND EHRENBÜRGER<br />
DER BERGISCHEN UNIVERSITÄT<br />
6 <strong>Bergische</strong> <strong>Blätter</strong> 06.2011<br />
und die Waffenfähigkeit beginnen zu lassen. In<br />
diesem Sinn misst Christoph Martin Wieland<br />
jeweils eine Generation in der Zeitspanne von<br />
25 Jahren und schreibt in einer Staatsutopie:<br />
„Alle, die in dem Lauf einer Generation von 25<br />
Jahren geboren werden, nennen sich Brüder und<br />
erhalten, nachdem sie das gesetzmäßige Alter<br />
erreicht haben, die Erlaubnis, für die Fortdauer<br />
der Republik zu arbeiten“.<br />
Zumindest in einigen Sparten des Staatsdienstes<br />
hat die Fixierung auf die 25 aber<br />
eher unerfreuliche Folgen: Deutsche Soldaten<br />
erhielten für bestimmte Vergehen 25 Hiebe,<br />
und das war auch das Maß für Bestrafung von<br />
Gefängnisinsassen, wofür es unter anderem<br />
zahlreiche literarische Belege zwischen 1700<br />
und 1850 gibt.<br />
Uns Heutigen begegnet eine bedeutungsvolle<br />
25 ehestens noch in dem Brauch, die Silberne<br />
Hochzeit nach Ablauf eines Vierteljahrhunderts<br />
post festum zu feiern. Man schaut da wie beim<br />
Jubiläum der BB-Kooperation (hoffentlich)<br />
zufrieden und erfreut zurück, zugleich tritt man<br />
aber auch hoffnungsvoll die nächsten 25 gemeinsamen<br />
Jahre bis zur Goldenen Hochzeit an. Fiat!<br />
HEINZ RÖLLEKE<br />
Prof Dr. Heinz Rölleke, Literaturwissenschaftler,<br />
Märchenforscher und Volkskundler