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Download Inseratetarif (pdf) - Rotary Schweiz

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<strong>Rotary</strong> – Brückenbauer zur Völkerverständigung?<br />

Zum Beispiel Muslime<br />

in der <strong>Schweiz</strong><br />

Vor zwei Jahren gab ein Fachseminar im Distrikt 2000 den Anstoss, sich in den Clubs mit Integration und Vielfalt auseinanderzusetzen.<br />

Die ein Jahr zuvor angenommene Minarett-Initiative sorgte nicht nur damals, sondern auch heute noch immer wieder für Gesprächsstoff<br />

im In- und Ausland. Im vergangenen März führte der RC Zürich-Oberland einen Abendanlass zum Thema «Islam in der <strong>Schweiz</strong>»<br />

durch. Gesprächsgast war die Präsidentin des Interreligiösen Think Tanks Amira Hafner-Al-Jabij, diskutiert wurde über den Islam an<br />

sich sowie über die Muslime in der <strong>Schweiz</strong>, vor allem aber über deren Integration. Und hier könnte auch <strong>Rotary</strong> eine wichtige Rolle<br />

spielen, wie die Zusammenfassung und persönliche Betrachtung des Gesprächsleiters Rot. Christoph Vollenweider zeigt.<br />

«<strong>Rotary</strong> Clubs basieren auf Toleranz<br />

und Freundschaft, die zu pflegen ist.<br />

Somit ist die Freundschaft mit Personen,<br />

die anders sind als man<br />

selbst, die zentrale Idee von <strong>Rotary</strong>»<br />

– ein Ausschnitt aus dem Impulsreferat,<br />

mit dem Rot. Fredy Zeier<br />

vor bald zwei Jahren ein Fachseminar<br />

für Rotarier im Distrikt 2000<br />

Muslime in der <strong>Schweiz</strong><br />

Während es 1970 in der <strong>Schweiz</strong> gerade<br />

mal 16 300 Muslime gab, lebten gemäss<br />

Volkszählung im Jahr 2000 rund 310 000<br />

Muslime in der <strong>Schweiz</strong>. Genauere und<br />

aktuellere Daten gibt es nicht. Schätzungen<br />

gehen aber davon aus, dass heute<br />

450 000 Muslime in der <strong>Schweiz</strong> leben,<br />

was einem Bevölkerungsanteil von<br />

knapp 6 % entspricht. Während der Zuwachs<br />

in den 70er- und 80er-Jahren vor<br />

allem auf die Anwerbung ausländischer<br />

Arbeitskräfte durch die <strong>Schweiz</strong>er Wirtschaft<br />

zurückzuführen ist, kamen in den<br />

90er-Jahren Muslime vor allem als<br />

Flüchtlinge aus den Konfliktregionen im<br />

Balkan. Die Volkszählung von 2000 zeigt,<br />

dass etwa 75 % aller in der <strong>Schweiz</strong> lebenden<br />

Muslime aus dem Balkan und<br />

der Türkei stammen. Neueste Schätzungen<br />

gehen sogar von knapp 90 % aus.<br />

Dabei besassen im Jahr 2000 11,75 % der<br />

hier lebenden Muslime das <strong>Schweiz</strong>er<br />

Bürgerrecht. Ein Blick in die Statistik<br />

zeigt, dass Muslime im Vergleich zur Gesamtbevölkerung<br />

jung sind und vorwiegend<br />

in städtischen Gebieten leben.<br />

eröffnete. Einen ganzen Seminartag<br />

lang wurde über «Integration und<br />

Vielfalt in den <strong>Rotary</strong> Clubs» referiert<br />

und diskutiert. Unter Vielfalt<br />

sollte nicht nur die berufliche, geschlechtliche<br />

oder demografische<br />

verstanden werden, sondern auch<br />

andere Bereiche, so etwa ethnische<br />

Herkunft, Rasse, körperliche Voraussetzungen<br />

(Behinderung), sexuelle<br />

Orientierung und Religion. Es wurde<br />

im Plenum festgestellt, dass etwa<br />

der Ausländeranteil in den Clubs<br />

bei Weitem nicht die <strong>Schweiz</strong>er Bevölkerungsstruktur<br />

widerspiegelt.<br />

Betrachtet man die Vertretung von<br />

Muslimen, ist die Diskrepanz wohl<br />

noch grösser –<br />

und wird zunehmend<br />

grösser.<br />

Vielfalt <strong>Rotary</strong>s<br />

Integration wird im öffentlichen Leben<br />

immer wieder, zu Teil heftig diskutiert.<br />

<strong>Rotary</strong> ist prädestiniert, mit<br />

seinem weltoffenen und von Toleranz<br />

geprägten Charakter eine Vorreiterrolle<br />

spielen zu können. Die<br />

nachfolgende, teilweise persönlich<br />

gefärbte Betrachtung des Verfassers<br />

anhand der Situation der Muslime<br />

in der <strong>Schweiz</strong> soll stellvertretend<br />

auch für andere Minderheiten zu<br />

Diskussionen rund um die Aufgabe<br />

der Völkerverständigung in den <strong>Rotary</strong><br />

Clubs anregen.<br />

Sechs Prozent der <strong>Schweiz</strong>er<br />

Bevölkerung<br />

Die Muslime stellen mit rund<br />

450 000 Personen (sechs Prozent der<br />

Gesamtbevölkerung) die grösste religiöse<br />

Minderheit der <strong>Schweiz</strong> dar.<br />

Seit einigen Jahren wird in der<br />

<strong>Schweiz</strong> vermehrt über den Islam<br />

und den Umgang mit den Muslimen<br />

diskutiert. Im Zuge der Minarett-Initiative<br />

verschärfte sich diese Diskussion,<br />

die immer wieder in Polemik<br />

ausartete. In weiten Kreisen der Bevölkerung<br />

ist ein recht tief sitzendes<br />

Unbehagen gegenüber dem Islam<br />

und den Muslimen spürbar, welches<br />

zweifellos auch dadurch entsteht,<br />

dass man wenig über die Muslime<br />

und ihre Religion weiss und ihnen<br />

pauschal mangelnde Integrationsbereitschaft<br />

unterstellt. Unser Bild<br />

wird zudem durch<br />

die islamistisch<br />

motivierten Ter -<br />

ror akte in verschiedenen Teilen der<br />

Welt zusätzlich negativ besetzt.<br />

Gesprächsthema bei <strong>Rotary</strong><br />

Nicht nur wie erwähnt auf Distriktsebene,<br />

auch in den Clubs wird diskutiert.<br />

So etwa im RC Zürich-Oberland:<br />

Um sich ein Bild über dieses<br />

vielschichtige Thema zu machen,<br />

hatte der Club zu einem Islamabend<br />

für Mitglieder und Partner eingeladen.<br />

Mit Amira Hafner-Al-Jabij (siehe<br />

Kästchen) konnte eine Persönlichkeit<br />

gewonnen werden, die in<br />

beiden Kulturen zu Hause ist und<br />

bereit war, offen und breit über das<br />

Thema zu reden und auf alle Fragen<br />

und auch auf die herrschenden Vorurteile<br />

einzugehen. Das sachliche<br />

und unaufgeregte, aber spannende<br />

ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN SEPTEMBRE 2012<br />

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