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Literaturübersicht Fabrikplanung 1981.

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Diese Feststellung läßt sich besonders gut am Beispiel des Großanlagenbaues verdeutlichen. Als<br />

Großanlage gelten komplette Fabrikanlagen, Rohstoffgewinnungs- und Verarbeitungsanlagen und<br />

energietechnische Anlagen. Aufgrund des hohen Auftragsvolumens, langer Abwicklungszeiträume,<br />

umfangreicher Datenmengen sowie der zahlreichen, jeweils auftragsspezifischen Bedingungen<br />

gewinnen rechnergestützte technische Auftragsabwicklungssysteme laufend an Bedeutung. Dabei<br />

zeigt sich, daß heute zur Herstellung eines Produktes die Beschaffung und Verteilung der<br />

erforderlichen Informationen ebenso wichtig sind wie die Bereitstellung von Personal, Material und<br />

technischem Wissen. Entsprechend komplex sind die Auftragsabwicklungssysteme. Der Beitrag von<br />

Hassels / Wilm [36] zeigt die Anforderungen an rechnergestützte Systeme auf und befaßt sich<br />

eingehend mit den Einsatzmöglichkeiten von Dialog- und Stapelverarbeitung sowie der Datenbank zur<br />

Speicherung des umfangreichen Datenvolumens. Die Verfasser stellen fest, daß die in den meisten<br />

Betrieben bestehenden EDV-Systeme lediglich Insellösungen darstellen, die aufgrund des häufig<br />

üblichen Abteilungsdenkens entstanden sind, und fordern für die effektive Gestaltung eines<br />

anforderungsgerechten Auftragsabwicklungssystems eine außerhalb der EDV-Abteilung zu errichtende<br />

Koordinationsstelle.<br />

Eine weitere Verbesserung der komplexen Planung von Anlagen sieht Jasinski [37] in der Entwicklung<br />

von Klassifizierungssystemen für Industrieanlagen. Trotz der jeweils anlagenspezifischen<br />

Ablaufstrukturen ist eine Untergliederung in funktions- und nutzfähige Teilanlagen notwendig, um eine<br />

geeignete Auftragsvergabe und Projektrealisierung durchführen zu können. Diese Untergliederung<br />

bildet eine wesentliche Grundlage für die Entwicklung von allgemeingültigen Anlagengliederungen mit<br />

entsprechender Klassifizierung.<br />

Tietböhl / Düsel [38] untersuchen die Einsatzmöglichkeiten von Netzplanmodellen im Großanlagenbau.<br />

Ausgehend von den bislang entwickelten Grundmodellen der Netzplantechnik, dem Stand ihrer<br />

gegenwärtigen Anwendung in der Praxis, der Begrenztheit ihrer sinnvollen Anwendbarkeit sowie den<br />

Möglichkeiten des EDV-Einsatzes zur Berechnung von Netzplänen wird die Notwendigkeit der<br />

Entwicklung und des Einsatzes doppeltstochastischer Netzplanmodelle zur Qualifizierung der Leitung<br />

und Planung von Anlageinvestitionsprozessen begründet.<br />

Mit der Darstellung der stofflichen und informatorischen Komponenten des Materialflusses setzt sich<br />

Großmann [39] auseinander. Die von ihm vorgestellte Konzeption erfüllt bereits in der einfachsten<br />

Ausführung wesentliche Forderungen an eine aufgabengerechte Darstellungssystematik und gibt auch<br />

die Möglichkeit, Abläufe der Informationsbereitstellung mit einzubeziehen. Das gedankliche Modell des<br />

Vorschlages beruht auf dem bewährten Einsatz von Symbolen bei der Erstellung von Schaltplänen in<br />

der Elektrotechnik und bei der Anfertigung von Plänen und Installationszeichnungen in der<br />

Verfahrenstechnik und im Bauwesen. Der Funktionsplan läßt sich auf einem Kleinrechner im<br />

Dialogbetrieb abbilden.<br />

Die ganzheitliche Betrachtungsweise der betrieblichen Planungsprozesse, die sich zunehmend in der<br />

Praxis durchzusetzen beginnt, und der ständig wachsende Einsatz integrierender<br />

Rechnerkonzeptionen führen dazu, daß sich der Fabrikplaner verstärkt auch mit den Problemen der<br />

Fertigungsplanung, teilweise sogar der Fertigungssteuerung befassen muß. Dies gilt in besonderem<br />

Maße für ablauforganisatorische Aufgaben, die rechnergestützt gelöst werden müssen. Dabei stellt<br />

sich häufig die Frage nach dem Grad der Zentralisation der betrieblichen Datenverarbeitung. In diesem<br />

Zusammenhang ist der Beitrag von Panskus [40] von Interesse, der die Vor- und Nachteile zentraler<br />

und dezentraler EDV-Konzeption im Rahmen der Arbeitsvorbereitung untersucht. In [41] wird über das<br />

Programmsystem PROMOS (Produktionsplanungs-Modellgenerator-System) berichtet, das aus der<br />

Überlegung entstand, die Qualität der rechnergeführten Planung im Produktionsbereich deutlich zu<br />

verbessern. Die am Markt erhältliche und in der Praxis bereits erprobte Software folgt weitgehend<br />

einem einheitlichen Sukzessiv-Planungskonzept. Das in [42] beschriebene modular aufgebaute<br />

Fertigungsplanungs- und -steuerungssystem orientiert sich an wissenschaftlich abgesicherten und in<br />

der Praxis getesteten Basisstrategien. Der modulare Aufbau wurde aufgrund der Komplexität des aus<br />

einem Basis- und einem Verbundsystem bestehenden Gesamtsystems notwendig. Sämtliche<br />

operierende Programme stehen im ständigen Dialog mit dem Basissystem. Dies versetzt den Rechner<br />

in die Lage, bereits während der Auftragsplanung eine terminliche, material- und kapazitätsbezogene<br />

Prüfung vorzunehmen und auf eventuelle Engpässe frühzeitig hinzuweisen.<br />

Ausgangssituation, Randbedingungen und Probleme bei der Durchsetzung eines rechnergestützten<br />

Auftragsabwicklungssystems in einem Betrieb der Klein- und Mittelserienfertigung zeigt Krieg [43]. Die<br />

Einführung begann in einem autonomen Betriebsbereich und konnte innerhalb von zwei Jahren<br />

gesamtbetrieblich abgeschlossen werden. Da die bestehende gewachsene Organisation zum Teil in

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