Literaturübersicht Fabrikplanung 1981.
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Übertragung nicht genutzter Flächen an die Stadt sowie in einem langfristigen Flächennutzungsplan,<br />
der den städtebaulichen und industriellen Entwicklungstendenzen integrierend Rechnung trägt.<br />
Mit den speziellen Problemen der soziokulturellen Infrastruktur im Rahmen der ländlichen<br />
Ortsentwicklung befaßt sich der Beitrag von Grube [54]. Ausgewertet werden Ergebnisse theoretischer<br />
Untersuchungen und Einzelfallstudien über den ländlichen Raum sowie über die materielle<br />
Infrastrukturentwicklung in Dörfern. Bewußt wird eine objektspezifische, vom Aufgabenkomplex der<br />
ländlichen Ortsentwicklung isolierte Betrachtung der Infrastrukturentwicklung vermieden, da nach<br />
Ansicht des Verfassers ein solches Vorgehen in der Praxis bereits zu politischen und planerischen<br />
Fehlentwicklungen geführt hat. Für die Industrieansiedlung auf dem Lande bedeutsam ist der Trend<br />
der Landflucht mit der Konsequenz eines sich ständig verringernden Arbeitskräftepotentials. Hier<br />
erhofft sich der Verfasser durch eine verbesserte Versorgungsstruktur im soziostrukturellen Bereich<br />
eine Förderung der Ansiedlungsbereitschaft umweltverträglicher und der Sozialstruktur angemessener<br />
Gewerbebetriebe und zugleich eine gegenläufige Wirkung hinsichtlich der Abwanderungstendenz. Die<br />
Umweltverträglichkeit bezieht sich nicht nur auf höchstzulässige Immissionen, sondern umfaßt auch<br />
die optische Einbindung der Produktionsstätte in die Landschaft. Eine gelungene Problemlösung, die<br />
die umgebende Natur weitgehend in ihrem Charakter unangetastet läßt, stellt Jaeger [55] vor.<br />
Die Ausführungen von Wüst [56] haben insbesondere die Freiraumgestaltung in Industrie- und<br />
Gewerbegebieten zum Inhalt. In diesem speziellen Planungsfeld, gerade auch unter dem Aspekt der<br />
Gestaltqualität, werden künftig der Grünordnung und Freiraumgestaltung in direktem<br />
Zusammenwirken mit der Baugestaltung neue Aufgaben erwachsen, die auf zahlreiche<br />
projektbezogene Maßnahmen z. B. der Raumgliederung, der Bodenmassenverteilung, des<br />
Gewässerausbaus u. a. m. Einfluß nehmen werden. Bei diesen Maßnahmen ist der vielfältigen<br />
Anwendungsmöglichkeit des natürlichen, lebenden Baustoffes Vegetation in Anbetracht seiner<br />
Artenvielfalt und -kombination ein hoher Stellenwert einzuräumen.<br />
Bei der Standortplanung muß der Betrieb zahlreiche juristische Hürden meistern. Auf die gesetzlichen<br />
Grundlagen und rechtlichen Hauptprobleme der Erweiterung und Neuansiedlung vor dem speziellen<br />
Hintergrund des Bau-, Immissions- und Landschaftsschutzrechtes geht der Beitrag von Stich [57] ein.<br />
Dabei unterscheidet der Verfasser zwischen Vorhaben innerhalb bebauter Ortsteile, Vorhaben im<br />
Außenbereich, Vorhaben im Geltungsbereich von Bebauungsplänen und Vorhaben in<br />
Planaufstellungsbereichen (§§ 31 bis 45 BBauG). Aufgrund der Tatsache, daß in weiten Bereichen der<br />
Bundesrepublik die sogenannten Gemengelagen dominieren (Industriegebiete grenzen unmittelbar an<br />
Wohngebiete), ergeben sich laufend konfliktträchtige Situationen mit der Folge einer erheblichen<br />
Rechtsunsicherheit [58]. Dies gilt um so mehr dann, wenn, wie vielfach üblich, die Betriebe nicht über<br />
rechtskräftige Standortbebauungspläne verfügen, die insbesondere für die weitere Betriebsentwicklung<br />
eine notwendige Entscheidungsgrundlage darstellen.<br />
Erheblichen Standortproblemen sehen sich immer wieder Unternehmen gegenüber, bei denen das<br />
Warenverteilproblem eine besondere Bedeutung einnimmt. Dabei kommt dem Standortfaktor<br />
"Verkehr" eine zentrale Funktion zu. In Ländern mit dichten Verkehrsnetzen, wie beispielsweise in der<br />
Bundesrepublik Deutschland, stellt der Anschluß von Industriebetrieben an nationale und internationale<br />
Verkehrswege im allgemeinen kein besonderes Problem dar. In wirtschaftlichen Ballungsgebieten<br />
stehen häufig mehrere Verkehrsarten für den außerbetrieblichen Transport zur Verfügung [59-61].<br />
Dennoch sind die Forderungen an den außerbetrieblichen Transport hinsichtlich der<br />
Verkehrsmittelwahl (Lkw, Bahn, Schiff, Flugzeug) einer ständigen Überprüfung zu unterziehen. Ein<br />
Wechsel des Transportsystems kann durchaus von wirtschaftlichem Vorteil sein. Dabei spielt neben<br />
dem Kostenaufwand und der Preisgestaltung der Spediteure auch die jeweilige nationale<br />
Verkehrspolitik eine Rolle. So ist beispielsweise im bundesdeutschen Raum eine Reduzierung des<br />
Schienennetzes in vermeintlich strukturschwachen Regionen zu beobachten. Diese Entwicklung hat<br />
für eine Reihe von Standorten einen Verlust an Attraktivität zur Folge.<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt bei Warenverteilproblemen ist die Entwicklung der Transportkosten, die<br />
im Verhältnis zu den Lagerkosten deutlich angestiegen sind. Dies veranlaßt viele Unternehmen zu<br />
einer Überprüfung des vorherrschenden Verteilsystems. Zur Standortoptimierung wird in [62] die<br />
überarbeitete Version des Programmpaketes STOROP (Standortoptimierung) vorgestellt. Das<br />
Programm erfaßt Kosten und Leistungen der Logistik, bildet das bestehende Verteilsystem exakt ab<br />
und zeigt durch Simulation (interaktiv) Rationalisierungsreserven auf. Die Amortisationszeit für die<br />
nicht unerheblichen Aufwendungen (zwischen 40 und 100 TDM je nach Aufgabenkomplexität) soll<br />
zwischen 9 und 18 Monaten liegen.