27. Echo Mitte 2010 - BBS Köllitsch eV
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manche schöne Ecke um meinen Heimatort kennen.<br />
Als Höhepunkt des Jahres 2008 lief ich nach kurzer Planung<br />
Ende Juli in elf Tagen von Bad Düben über Riesa, Meißen,<br />
Dresden und Bad Schandau bis nach Schmilka, an der<br />
tschechischen Grenze. Das sind immerhin 187 km!<br />
Da mir der Elberadweg so gut gefallen hatte, erwanderte ich im<br />
Jahr darauf den Teil von der Elbemündung in Cuxhaven über<br />
Hamburg, Wittenberge, Magdeburg und Dessau bis in meine<br />
Heimat (570 km in 30 Tagen).<br />
Der Mensch strebt von Natur<br />
aus vorwärts – deshalb<br />
wollte ich <strong>2010</strong> noch einen<br />
drauflegen und von München<br />
über die Alpen bis<br />
nach Venedig wandern.<br />
Lief ich die letzten beiden<br />
Jahre immer allein, mit rund<br />
zehn Kilogramm Gepäck auf<br />
dem Rücken, traute ich mir<br />
das bei einer Wanderung<br />
über die Alpen nicht zu.<br />
Deshalb begleitete mich ein<br />
befreundeter Dialysepatient<br />
mit meinem Auto und dem<br />
großem Gepäck.<br />
Unter dem guten Motto<br />
„Wandern für Dialyse und Organspende“ war am 29.05.10 in<br />
München der Start.<br />
Bei sehr durchwachsenem Wetter, welches in Bayern sogar<br />
für Überschwemmungen sorgte, und nach der Durchquerung<br />
Nordtirols, passierte ich am zehnten Juni den Brenner und<br />
erreichte somit den mittelmeerblickenden Alpenabhang in<br />
Südtirol (jetzt zu Italien).<br />
Nach der Durchquerung dieses Obstparadieses (besonders<br />
Äpfel und Wein) musste ich<br />
nach 19 Wandertagen und 380<br />
Kilometern mein Vorhaben aus<br />
gesundheitlichen Gründen hinter<br />
Trento in Welschtirol abbrechen.<br />
(Nicht die Beine oder die<br />
Nieren, nein, mein Bauch spielte<br />
verrückt!)<br />
Der außergewöhnliche Lebensweg<br />
War ich im ersten Moment doch<br />
ziemlich gedrückt über den Abbruch,<br />
so legten mir Freunde<br />
nahe, dass die Überwindung der<br />
Alpen zu Fuß durch einen Dialysepatienten<br />
doch eine sehr große<br />
Leistung ist, hauptsächlich nach über 31 Jahren an der Dialyse.<br />
UND VENEDIG WERDE ICH TROTZDEM ERREICHEN!<br />
Wir planen im nächsten Jahr die Fortsetzung der Wanderung.<br />
Jeden Abend erfolgte unter www.dtcev.de/wandern eine<br />
Zusammenfassung des Tages und der Wanderung.<br />
Wer mehr über die ganze Sache wissen will, kann dort ruhig<br />
einmal hineinschauen.<br />
Wenn ich auf mein Leben<br />
zurückblicke, kann ich für<br />
mich feststellen, dass ich<br />
trotz Dialyse, fehlgeschlagener<br />
Transplantation,<br />
Scheidung, und manch anderer<br />
vermeintlicher Missgeschicke,<br />
doch sehr viel<br />
Glück hatte.<br />
Ich bin etwas gläubig, habe<br />
einen Hauptgrundsatz:<br />
„Hilf Dir selbst, dann<br />
hilft Dir Gott“.<br />
Es gibt immer, auch für jeden<br />
von uns, Höhen und<br />
Tiefen.<br />
Letztendlich aber sind wir<br />
alle „Packischer“ oder<br />
„<strong>Köllitsch</strong>er“ und diese „Lehr“-Zeit hat uns beträchtlich mit ge-<br />
Im Lehrzeitfoto mit dem "Profi". Der konnte und kannte alles. Er verunglückte zum Ende der<br />
<strong>Köllitsch</strong>er Zeit in der Kurve zwischen Arzberg und Triestewitz tödlich mit einem Motorrad.<br />
formt und auf das Leben gut vorbereitet. Ich habe mich sehr<br />
über die Gelegenheit gefreut, euch auf diesem Wege einmal<br />
meine Geschichte etwas näher bringen zu können.<br />
Wer noch mehr wissen möchte, für den bin ich erreichbar:<br />
jomree@gmx.de oder (034243) 22426.<br />
Viel Glück, auch für Euch Joachim Reiche (74/77)<br />
Im Foto unten: ... und nächstes Jahr wieder am Brenner!<br />
<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de<br />
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