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27. Echo Mitte 2010 - BBS Köllitsch eV

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18<br />

Zum Jahreswechsel 2009/10 wollten wir gemeinsam mit unserem<br />

jüngsten Sohn Jan die Republik Kuba touristisch kennenlernen.<br />

Dies sollte auf eigene Faust geschehen, wobei uns<br />

Jans Sprachkenntnisse sehr zu Pass kamen. Jan ist zur Zeit<br />

Doktorand der Politikwissenschaften an der Universität von<br />

Britisch Kolumbien in Vancouver/Kanada.<br />

Ein befreundeter Exilkubaner empfahl uns seine Cousine<br />

Marta in Havanna für eine private Unterkunft. So konnten wir<br />

bereits vorher auf www.casantigua.justincuba.com unser tolles<br />

Quartier besichtigen.<br />

Cousine Marta und ihr Partner Horacio erwiesen sich als äußerst<br />

freundlich und boten uns schon im Vorfeld der Reise<br />

jegliche Unterstützung und Hilfe an.<br />

Autorin Birgid (rechts) hatte ihre Lehre 1965 an der <strong>BBS</strong> aufgenommen<br />

Die beiden empfingen uns in Vedado,<br />

dem Viertel der Botschaften<br />

und Konsulate in Havanna, in ihrer<br />

im englischen Kolonialstil errichteten<br />

Villa mit sehr vielen antiken<br />

Möbeln. Wir waren überwältigt,<br />

hatten uns diese Pracht niemals so<br />

vorgestellt!<br />

Horacio, ehemaliger Musikstudent und Werkzeugmacher.<br />

erläuterte uns bruchstückhaft auf Englisch, wie die Menschen<br />

in Kuba unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Bedingungen<br />

leben. Er erklärte uns, wie in Kuba nach dem völligen<br />

Zusammenbruch der Wirtschaft durch den Abzug des sowjetischen<br />

Militärs, dem wirtschaftlichen Niedergang des RGW<br />

und der immer noch herrschenden Wirtschaftsblockade der<br />

USA, Anfang der 90er Jahre eine Veränderung in der Wirt-<br />

Jan und Ka-Wi Lüdert auf Tropentour mit dem "Hyundai"-Mietwagen<br />

<strong>Köllitsch</strong>er in aller Welt<br />

Kuba im Jahre <strong>2010</strong><br />

Birgid und Karl-Wilhelm Lüdert (63/66) entdeckten<br />

schaftstruktur eingeleitet wurde. Schwerpunkt war dabei die<br />

Entwicklung des Tourismus und des Kleingewerbes sowie der<br />

Handwerker und Dienstleistungen. 48 % des Bruttosozialproduktes<br />

kommen inzwischen aus dem Tourismus.<br />

Dann trafen Jan und Freundin Maryam aus Australien ein. Sie<br />

dissertiert dort über moderne Kunst, stammt jedoch aus dem<br />

Iran. Wie international es inzwischen zugeht! Stolz holten<br />

wir unsere Kinder mit einem Cadillac ab. Der blinzelte noch<br />

jugendlich, obwohl er bereits die 60 überschritten hatte.<br />

Wir verlebten bei Horacio und Marta im Hause vergangener<br />

Zeiten drei wunderbare Tage.<br />

Frühmorgens weckte uns Horacio mit Klaviermusik auf dem<br />

Steinway-Flügel, dann konnten wir in idyllischer Atmosphäre<br />

auf der blumengeschmückten, offenen Veranda klönen.<br />

Dort schmiedeten wir mit Hilfe der Gastgeber den Plan für<br />

die nächsten Tage auf der Insel.<br />

Der Hausherr empfahl uns weitere Privatquartiere (Casa particulares)<br />

und stellte den Kontakt her.<br />

Kurzentschlossen besorgten wir uns einen Leihwagen der<br />

Marke "Hyundai", welcher uns ein treuer Begleiter während<br />

der gesamten Zeit in Kuba war und uns auch nie verlassen<br />

hat. Die Farbe der Fahrzeugkennzeichen verrät die Eigentumsform.<br />

Es gibt gelbe (privat), blaue (volkseigen), grüne<br />

(Kombinat) und rote (Mietwagen) Kennzeichen. Taxi`s mit<br />

der Farbe gelb durften uns als Ausländer nicht mitnehmen.<br />

Nachdem wir einige Tage Havanna mit seinen fröhlichen<br />

Menschen kennengelernt hatten, besuchten wir die Region<br />

Pinar del Rio am nordwestlichen Ende der Insel.<br />

Zuckerhutähnliche Berge in<br />

den Ebenen und der Anbau<br />

von Tabak machten diese Provinz<br />

berühmt.<br />

Im Fischerdorf Vinales schlugen<br />

wir unser zweites Quartier<br />

bei der Familie einer Forstingenieurin<br />

auf. Die Vermieterin<br />

kochte vorzüglich.<br />

Während der gesamten Zeit<br />

unserer Reise haben wir<br />

haupsächlich Langusten (im<br />

Foto rechts), Hühnchen oder<br />

Schweinfleisch mit Gemüse bekommen,<br />

welche immer erstklassig<br />

im Geschmack waren. Die Langusten waren jedoch<br />

nur für uns Touristen und ein Bücktisch-Artikel.<br />

Den dazugehörigen Rotwein (merlotähnlicher Carménère)<br />

und vieljährigen Rum sowie Bier haben wir uns dann selbst<br />

beschafft.<br />

Weihnachten stand vor der Tür und wir beobachteten am<br />

Atlantik, wie man mit Angeln Pelikane fischte, um sie als<br />

Weihnachtsbraten der Familie zu präsentieren.<br />

Unsere Vermieterin erzählte uns dann am Abend aus ihrem<br />

Arbeitsleben, wie es den Kubanern bis 1990 gut ging, dass<br />

es soziale Sicherheit, Kultur und Bildung, sowie ausreichend<br />

Nahrung gab.<br />

Dann brach die Energieversorgung zusammen, die Kraftstoffreserven<br />

gingen zu Ende, wodurch Warentransporte ausblieben<br />

und die Versorgungslage katastrophal wurde.<br />

<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de

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