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27. Echo Mitte 2010 - BBS Köllitsch eV

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In jener Zeit verließen sehr viele Kubaner ihr Land. Durch die<br />

Veränderung des Wirtschaftssystems rappelte sich der Inselstaat<br />

wieder auf und nähert sich nun einem Niveau, dass die<br />

Grundbedürfnisse annähernd abdeckt. Brot bekommt man<br />

nur auf Zuteilung (Marken), auch Frischmilch ist selten feil.<br />

Im Land gibt es den nationalen Peso CUP und den "Touristendollar"<br />

CUC. Der Lohn wird in nationalen Peso ausgezahlt<br />

und beträgt je nach Qualifikation zwischen 300 und<br />

800 Peso. Das Verhältnis zwischen "Aluchips" und "Westgeld"<br />

ist 25 zu eins, allerdings darf sich jeder gegen einen Aufpreis<br />

den konvertierbaren Peso versorgen.<br />

Wir hatten uns auch einige nationale Peso im Glauben eingetauscht,<br />

günstig Lebensmittel kaufen zu können, aber kein<br />

Kubaner wollte uns diese abnehmen.<br />

Weiter führte uns die Fahrt nach Santa Clara, der durch die<br />

Verehrung Che Guevarras bekannt gewordenen Stadt. Hier<br />

gibt es seit 1997 sein Mausoleum und ein riesenhaftes Denkmal.<br />

In Santa Clara leitete Che<br />

den entscheidenden Schlag<br />

der Revolutionäre ein, die am<br />

01.Januar 1959 den Sieg errangen.<br />

Unser köllitscher Freund, Walter<br />

Münnich (63/66), hatte uns<br />

ein Geschenk für seine gute Bekannte<br />

Margerita mitgegeben.<br />

Bei der Übergabe erfuhren wir<br />

wieder diese überwältigende<br />

Gastfreundschaft.<br />

Lebensfreude, Gastfreundschaft<br />

und Hilfsbereitschaft<br />

trotz bescheidener Verhältnisse trafen wir bei allen Kubanern<br />

an.<br />

Einen Höhepunkt unserer Reise erlebten wir im Ort Remedios.<br />

Dort findet alljährlich am 24. Dezember ein großes<br />

Spektakel mit dem Aufstellen von christlichen Statuen statt.<br />

Diese sind ungefähr 15 Meter hoch und werden mit uralter<br />

Elektrik beleuchtet. Es kommen Leute von überall her. Zu Beginn<br />

der Dunkelheit wird säckeweise Schwarzpulver herangeschleppt<br />

und in dicke Rohre gestopft. Vier bis fünf Rohre<br />

werden dann zugleich abgefeuert. Der Krach dauert bis zum<br />

Morgen an. Diesen Kult betreibt man seit Jahrhunderten.<br />

Wir verabschiedeten uns von unseren netten Gastgebern<br />

und fuhren nach Santa Maria, einer Ferieninsel der Europäer.<br />

Dort trifft man auf Franzosen, Deutsche und Italiener, sowie<br />

<strong>Köllitsch</strong>er in aller Welt<br />

die westliche Urlaubsindustrie, die überall austauschbar ist.<br />

Ein 48 km langer künstlich aufgeschütteter Damm durch den<br />

Atlantik führte uns in eine andere Welt.<br />

Das war für uns nicht Kuba. Wir hatten Luxus pur, blieben<br />

dennoch nur zwei Tage und unser Trip ging in altgewohnter<br />

Weise weiter und führte uns in die Stadt Trinidad.<br />

Der Ort wurde bereits im Jahre 1514 von den Spaniern begründet<br />

und ist sehr erlebenswert. Im alten Zentrum sahen<br />

wir stets fröhliche Gesichter, Musik und Tanz prägen diese<br />

Stadt. Das Leben dort erschien uns unverfälscht, eben original<br />

kubanisch. Unsere Maryam kam an keiner Kunstausstellung<br />

vorbei, ohne einen Blick hineinzuwerfen.<br />

Den Jahreswechsel verbrachten wir in einem am Meer befindlichen<br />

Zweisterne-Hotel im bekannten Ferienort Varadero,<br />

der im Norden Kubas auf der Halbinsel Hicacos gelegen ist<br />

und zur Provinz Matanzas gehört.<br />

Der Strand war sehr schön und wir konnten für ein paar Stunden<br />

die Seele baumeln lassen.<br />

Am Silvestertag hatten wir eine Überraschung für Maryams<br />

28. Geburtstag vorbereitet. Ein weißer, offener Cadillac mit<br />

hellen Ledersitzen holte uns ab. Wir hatten in dem für Varadero<br />

bekannten Restaurant des ehemaligen Landsitzes des<br />

Waffenherstellers Dupont ein Essen gebucht.<br />

Ein vorzügliches Chateaubriand, guter Camenere Rotwein,<br />

Livemusik, dazu ein wundervolles Ambiente und Tanz auf<br />

der Straße, nette Leute um uns, wiederum gute Musik und<br />

Tanz – ein unvergesslicher Jahreswechsel. Schließlich fuhren<br />

wir mit einem Ford "Dixi" aus dem Jahre 1940 glücklich und<br />

zufrieden in unser Hotel. Das in Deutschland übliche <strong>Mitte</strong>rnachtsgekrache<br />

gibts in Kuba - wie in den meisten Ländern<br />

der Welt - natürlich nicht.<br />

Was bleibt zurück?<br />

Wenn man über Kuba spricht, muss man über die Wertigkeit<br />

des Lebens nachdenken.<br />

Wem der Konsum und die Oberflächlichkeit wichtig sind, der<br />

sollte ins westliche Milieu reisen oder eine all-inclusive-Reise<br />

nach Kuba buchen. Wem aber Menschen, Natur und Lebensfreude<br />

wichtig sind, denen ist Kuba in unserem Reisestil zu<br />

empfehlen.<br />

Die Bilder unserer Reise könnt ihr hier ansehen:<br />

www.koellitschverein.de/?q=node/316<br />

Mehr zu uns und unserer Arbeit findet ihr unter:<br />

www.luedert.com<br />

Viele Grüße von Birgid und Ka-Wi Lüdert aus Carpin<br />

<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de<br />

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