Gemeindebrief - Chiesa Evangelica Luterana in Italia

erlebnisreichen Gemeindereise.
Am nächsten Vormittag erwartete uns Dörte Schmidt, ein Mitglied der
evangelischen Gemeinde Rom und autorisierte Touristenführerin, um
uns einige Kirchen zu zeigen, von denen uns zwei besonders
beeindruckten: San Clemente und San Giovanni in Laterano.
Bei San Clemente handelt es sich um einen kleineren Neubau nach
dem Normanneneinfall (1108) gebaut über einer altchristlichen
Basilika, die ihrerseits auf noch früheren Mauerresten steht, vielleicht
Teilen des väterlichen Hauses von Bischof Clemens. Die
Oberkirche.ist durch 16 antike Säulen in drei Schiffe geteilt, hat eine
prunkvolle Holzdecke, interessante Mosaike und einen
Cosmatenfußboden. In der Kapelle links vom Eingang sind Fresken
die zum Teil Masaccio zugeschrieben werden. In der Unterkirche sind
ebenfalls interessante Fresken aus dem 6. bis 12. Jahrhundert zu
sehen. Unter den Apsiden beider Kirchen befinden sich Reste von
zwei Räumen aus der Kaiserzeit und von einem Mithrasheiligtum.
Die Basilika San Giovanni in Laterano wurde im 4. Jahrhundert
errichtet, hat in der Vergangenheit durch die Vandalen, Erdbeben und
Feuer schwere Beschädigungen erlitten, wurde aber immer wieder
sofort aufgebaut oder restauriert. Zu sehen sind Mosaike in der
Apsis, eine schöne Holzdecke im Mittelschiff, Statuen und Grabmäler
von Päpsten oder Kardinälen. Vor der unversehrt gebliebene
Hauskapelle der Päpste, Sancta Sanctorum, auch Laurentiuskapelle
genannt, befindet sich die Scala Santa, angeblich von der Kaiserin
Helena vom Hause des Pilatus nach Rom gebracht. Die Marmorstufen
sind mit Holz verkleidet und dürfen nur kniend erstiegen werden. Nach
Besichtigung des Kreuzganges und einer weiteren Kirche
verabschiedeten wir uns von unserer netten und kompetenten
Führerin.
Nach der Mittagspause machten wir uns per Metro und Bus auf den
Weg zum Dekanat, wo die Gemeindestände bis zur Eröffnung des
Kirchentages aufgebaut sein mussten.
Ein sintflutartiger Wolkenbruch hörte genau in dem Moment auf als
Dekan Milkau vor das Mikrofon trat, um im Freien die
Eröffnungsandacht zum zweiten ELKI-Tag zu halten. Zuvor hatte im
Zelt beim Aufbau der verschiedenen Gemeindestände reges Treiben
geherrscht. Jetzt, nach der Andacht, strömten die vielen Besucher
herein, um sich über das ausgelegte Informationsmaterial ein Bild von
6