12.07.2015 Aufrufe

Schule aktuell Kulmbacher Notizen - Fachschule für ...

Schule aktuell Kulmbacher Notizen - Fachschule für ...

Schule aktuell Kulmbacher Notizen - Fachschule für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sogar während einer der größten Krisender deutschen Fleischbranche(2000/2001) verstummte dieser Rufnicht, und seine Lautstärke nahm in denletzten Jahren kontinuierlich zu. DasSchuljahr fängt an, und die erstenmündlichen Anfragen trudeln ein: istjemand übrig geblieben oder vielleichtirgendwo unzufrieden – und wie siehtes beim jetzigen Kurs aus? SpätestensWeihnachten hängt das schwarze Brettmit Stellenangeboten voll (siehe Bild1), welche parallel auch auf unsererHomepage zu findensind. Sommerpraktikaführen zu Stellenangeboten,Firmen werbenteilweise für ihrUnternehmen schondirekt vor Ort bei denAbsolventen! Nachden Halbjahreszeugnissenbeginntdie Zeit für aktive Bewerbungenund zumSchuljahresende wissenunsere Studenten,wie und wo es am1. August bzw. 1. Septemberweitergeht.Bild 1: Ohne WorteAuch unsere Absolventen, die nichtdem Idealbild des Arbeitgebers entsprechen(entweder zu alt oder zu jung, zugutes oder zu schlechtes Zeugnis, zuwenig oder zu viel handwerkliche Prägung,zu klein oder zu groß usw.) bekommentechnikergerechte Startchancen– und gehen in der Regel ihrenWeg.Nachfragemarkt fürTechnikerEs gibt nicht viele „Dienstleister“ derFleischwarenbranche – als welcher sichauch unser Fachbereich versteht – dieeinen Nachfragemarkt bedienen. DieseGegebenheit ist auf der einen Seite fürunsere Absolventen eine sehr angenehmeSituation. Für uns als Lehrer istes andererseits eine Bestätigung, dassunsere langjährig erarbeitete, teilweiseauch erkämpfte, Ausbildungskonzeptionden gegenwärtigen Grundanforderungendes Marktes entspricht.Ein zeitlich begrenzter Nachfragemarkt- In eigener Sache -Suchen (ständig)qualifizierte Mitarbeiter!nach qualifizierten Mitarbeitern für dasmittlere bis gehobene Produktionsmanagementist nicht das Problem. DiesesProblem kann durch kurzfristigeUmstrukturierungen in den Unternehmenkompensiert werden, oft zu Lastender Arbeitszeiten der Mitarbeiter inFührungspositionen. Spätestens hierwird für unsere Absolventen deutlich,dass ein Nachfragemarkt nach der Bewerbungauch unangenehme Seiten habenkann. Leider öffnet sich die Scherezwischen Nachfrage der Fleischbranche,inklusive Zulieferer, für praxisrelevantqualifizierte Mitarbeiter unddem vorhandenen Angebot weiter. Unternehmen,die sich dieser Entwicklungnicht bewusst sind, werden in naherZukunft bei der Besetzung frei werdenderPositionen in den Betrieben vor erheblichenProblemen stehen.Anforderungen anFührungspersonal21Für Positionen, die für die Gestaltungund Führung von Prozessen ein breitespraktisches und theoretisches Fundamenterfordern, ist eine Ausbildungals Metzger/in bzw. Verkäufer/in vor derWeiterbildung meistens zwingendeVoraussetzung. Das Gefühl für denRohstoff, die Abläufe und die Produkteist ohne praktisches Fundament imnachhinein nur sehr schwer vermittelbar.Die immer geringere Zahl von Lehrlingenin unserer Branche ist hierbeinicht das Problem. Viel problematischerist die Qualität der Lehrlinge, die diesenBeruf lernen. In den Berufsschulklassensind Lehrlinge, die vonden geistigen Fähigkeiten hinsichtlicheiner Weiterbildung für die spätereÜbernahme unternehmerischer Verantwortunggeeignet sind, die absoluteAusnahme. Und die Ausnahmen sindin der Regel durch elterliche Lebenswege(Landwirtschaft, eigener Betrieb)vorbelastet. Durch das schlechte Imagedes Metzgers oder auch der Fleischverkäuferinin den Abschlussklassender allgemeinbildenden <strong>Schule</strong>n wirdnach dem Schulabschluss ein Parkenin allen möglichen Warteschleifen einerLehrstelle in der Fleischbranchevorgezogen – und dies bei einem gegenwärtigenLehrstellenmangel. In zehnJahren wird ein Lehrlingsmangel prognostiziert.Welche Auswirkungen diesedemographische Entwicklung für dieBerufsausbildung der Fleischbranchehat – und damit zeitlich versetzt auchfür den Fachbereich Fleischereitechnikan unserer <strong>Schule</strong> – lässt sich zum gegenwärtigenZeitpunkt nicht abschätzen,aber eine Verbesserung der Situationwird durch diese Entwicklung nichteintreten. Ob die Rettung in der Fachkraftfür Lebensmitteltechnik, SchwerpunktFleisch liegt – ich glaube es nicht.Auch dieser Ausbildungsberuf in einemFleischbetrieb hat ein anderesImage bei den Jugendlichen als einevergleichbare Ausbildung bei Schöller,Hipp oder Raps. Nur durch eine wesentlicheVerbesserung des Ansehensvon Arbeitsplätzen der Fleischbranchelässt sich die Attraktivität für Berufseinsteigererhöhen. Unter diesem Gesichtspunktwäre die Fachkraft ein guterAnsatz. Punktuelle Aktionen sindpositiv zu bewerten. Ziel sollte es abersein, zu einem abgestimmten Auftretenvon vielen vorausschauenden Unternehmenunserer Branche – vom Handwerkerbis hin zur Aktiengesellschaft,inklusive Zulieferer und andere Dienstleister– zu kommen. Nur diese Bündelungder Kräfte hätte die Chance, Gehörbei den Meinungsbildnern unsererGesellschaft, die die Berufswahl jungerMenschen wesentlich beeinflussen, zufinden. Ich denke dort an die Eltern undVerwandten, die Lehrer und die Mitar-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!