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Zuflucht gesucht - den Tod gefunden

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sten Orten unserer Demokratie - inVerzweiflung gestürzt wer<strong>den</strong>?die <strong>Tod</strong>esstrafe drohen, verletzt dieMenschenrechte.Was bleibt von <strong>den</strong> Verfassungsnor- Das galt vor 20 Jahren und das giltmen des Gleichheitsgrundsatzes, ei- auch noch heute. Seitdem hat sich fürnes fairen Verfahrens und des Diskri- Flüchtlinge nichts zum Besseren, aberminierungsverbots, wenn man - wie im vieles zum noch Schlechteren entwi-Fall von Cemal Altun - Militärdiktaturen ckelt. Dazu stichwortartig ein kurzerAkteneinsicht und Amtshilfe gewährt Rückblick:oder wenn man bis heute Flüchtlingein Zwangsvorführungen Botschafts- 1980 brannten die ersten Flüchtlingsangehörigenoder Vertretern von Un- heime in Deutschland; die Sinusstudierechtsregimen zum Verhör in quasi belegte 1981 bei 13 Prozent der wahl-“rechtsfreien Räumen” überlässt? berechtigten Bundesbürger ein “ideologischgeschlossenes rechtsextre-Was bleibt vom Bestreben unserer mistisches Weltbild”, über 6 ProzentVerfassungsväter und -mütter, mit der Wahlbevölkerung befürwortetendem Artikel 16, Recht auf Asyl - des al- rechtsextremistische Gewalttaten.ten, unversehrten Art. 16 - neue Maß- 1981/82 verbreitete sich das vonstäbe internationaler Humanität und rechtskonservativen Hochschulleheinermenschenrechtsorientierten rern verfasste “Heidelberger Manifest”Flüchtlingspolitik zu setzen - ange- in dem - in der Form eines wissensichtsder Maxime deutscher Flücht- schaftlich verkleideten Rassismus -lingspolitik, von Zimmermann über auf demagogische Weise Ausländer-Kanther bis hin zu Schily, Flüchtlinge feindlichkeit geschürt und eine Poabzuschrecken,ihnen <strong>den</strong> Zugang zu gromstimmung gegen Migrant/Innenverwehren oder sie so schnell wie und Flüchtlinge erzeugt wurde.möglich wieder los zu wer<strong>den</strong>, egal Gleichzeitig wuchs die Zahl vonwohin mit allen Mitteln um fast je<strong>den</strong> Anfeindungen, tätlichen Angriffen undPreis.einer systematischen Stimmungsmachegegen Migrant/Innen und Flücht-Wenn ein Staat, der in seiner Verfas- linge weiter an.sung ein kategorisches Nein zu Folter,<strong>Tod</strong>esstrafe und unmenschlicher Be- Verfassungsschutz und Politik warenhandlung sagt, bereit ist, wehrlose also durch diese Daten und Entwick-Menschen in seiner Obhut an Staaten lungen hinreichend vor der Gefahrauszuliefern, in <strong>den</strong>en ihre Unver- eines gewalttätigen Rechtsextremissehrtheitnicht gewährleistet ist, macht mus in Deutschland gewarnt. Dasser sich mitschuldig . Nicht nur der dies als wesentliche HerausforderungStaat, der foltert, verletzt die Men- der Politik (der sozial-liberalen Regieschenrechte.Auch der Staat, der be- rung) erkannt wurde, bewies der dareitist, wehrlose Menschen in Staaten malige Innenminister Gerhard Baumabzuschieben, in <strong>den</strong>en ihnen Haft, noch kurz vor dem Regierungswech-Folter, Verfolgung, unmenschliche sel am 19. August 1982, als er der Öfodererniedrigende Behandlung oder fentlichkeit eine umfassende Darstel-23

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