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www.gour-med.de Der besondere Tipp für our-med-Leser G Segler ankern vor Jost van Dyke Der Strand The Baths auf Virgin Gorda zählt zu den schönsten der Inselgruppe. ggelten Zutaten dabei in Schnellbooten zum Ort des Geschehens transportieren müssen, dass sie bisweilen in Küchen arbeiten, die eher auf die Bedürfnisse von Familien als von Profis zugeschnitten sind und dass schließlich Küchenchefs, die eigentlich gerade frei haben, nicht selten für die Dienst habenden Kollegen Zwiebeln hacken, ist bei den Winemakers’ Dinners nicht Anlass für wütende Szenen, sondern Teil des Abenteuers. Von seinen Anfängen wird erzählt wie von einem Schöpfungsmythos: wie 2008 auf den British Virgin Islands niemand genügend Gläser, Besteck und Geschirr für sieben Gänge und sechzig Personen besaß; wie dann alle Beteiligten die eigens aus Deutschland importierte Tischware ganze Nächte hindurch spülten, um sie anderntags per Boot zum nächsten Veranstaltungsort zu bringen; wie die Winzer selbst während der Dinners stehen mussten, weil der Ansturm auf die Tickets so groß war, dass die Initiatoren auf ihre Sitzplätze verzichteten, um an den langen Tafeln Platz für weitere Gäste zu schaffen. Wie der leitende Küchenchef Vikram Garg, seinerzeit im 1964 vom Milliardär Lawrence Rockefeller begründeten Resort Rosewood Little Dix Bay auf Virgin Gorda tätig, die Aufgabe meisterte, 54 Gänge zu koordinieren, ohne dass sich Wiederholungen einschlichen. Und wie man schließlich beschloss, die Veranstaltung mit Rücksicht auf die Kräfte und Nerven der Beteiligten zu teilen. Statt sieben Dinners mit jeweils sieben Gängen sowie mit einem mit nur fünf Gängen gibt es nun die beiden kürzeren Veranstaltungsserien im Juli und Dezember. Die BVIs, wie ihre Bewohner sie kurz nennen, sind eigentlich ein Ziel für Ruhe suchende, nicht für besonders umtriebige Menschen. Normalerweise ist das Nachtleben hier übersichtlich oder sogar nicht existent. Es gibt wenig Trubel und keine Kettenhotels. Virgin Gorda ist besonders still. Die Insel besitzt nur eine Straße - die Hauptinsel Tortola kann dagegen sogar auf eine Ampelanlage verweisen. Es ist eine von zweien auf den British Virgin Islands. Die 60 Inseln, von denen nur ein gutes Dutzend bewohnt ist, liegen nicht nur zwischen zwei Meeren, sondern auch zwischen zwei Welten. Die Briefkästen sind rot, rund und englisch, die Straßenschilder grün, eckig und amerikanisch. Die Bewohner haben britische Pässe, Zahlungsmittel ist der US-Dol- lar. Die US Virgin Islands liegen meist in Sichtweite, der Einfluss von dort ist stärker als vom fernen Britannien. Mit hohem Bildungsniveau, gesunden wirtschaftlichen Verhältnissen, geringer Kriminalität und jeder Menge Bergkuppen sind die britischen Jungferninseln gewissermaßen die Schweiz der Karibik. Die meisten Inseln verfügen nur über eine Handvoll Hotels, viele davon sind teuer und exklusiv. Eine Massage, ein Thunfisch-Tartar, ein zu tötender Skorpion im Bad – was man auch auf dem Herzen haben mag, meist ist ein Butler zur Hand, der alles Nötige veranlasst. Diese Resorts sind auch die Schauplätze der Winzer-Dinner. Wenn seine Rieslinge dort künftig auf den Weinkarten stehen, hat sich die Anreise für den Winzer gelohnt. Besucher aus dem Ausland können bei Lobster von der Insel Anagorda in sü- Gäste eines Winzer-Dinners freuen sich auf den nächsten Gang 36 G our-med -5/6-2010
Der besondere Tipp für our-med-Leser G inemakes Winemakers Dinnerser dinners „Bin am Strand“: Das Lebensgefühl auf den Inseln ist ganz entspannt. ßer Maissuppe mit Trüffelöl und Hofberger Riesling erster Lage das gesellschaftliche Gefüge der Inseln studieren. Die Gäste erzählen vom Studium in England, von Einkaufstouren nach St. Thomas auf den U.S. Virgin Islands und vom Alltag in Tourismusbüros und Anwaltskanzleien. Sie begrüßen Freunde und Bekannte. Sie ersteigern Weinflaschen, die sie sich vom Winzer signieren lassen. Alle sind sich einig: Die Weine sind simply super. Köche und Winzer werden vom selben Enthusiasmus getragen. Sie erläutern die Speisen und die begleitenden Weine mit launigen Worten. Sie wischen sich den Schweiß aus der Stirn und hoffen, dass sich kein tropischer Regenguss über den Tafeln entlädt. Es war wieder ein heißer Tag auf den Inseln. G our-med -5/6-2010 Fotos: Stefanie Bisping Tipps für die British Virgin Islands �� Reisezeit: Das beste Wetter herrscht von Dezember bis Mai. Von Juni bis November ist Hurrikan-Saison. Die größte Gefahr von Wirbelstürmen besteht im September, weshalb viele Hotels dann geschlossen sind. �� Anreise: Die Inseln werden von Europa aus nicht direkt angeflogen. Air France fliegt von mehreren deutschen Flughäfen via Paris nach St. Martin (www.airfrance.de) . Von dort fliegt Liat regelmäßig nach Beef Island (www.liatairline.com; Dauer etwa 40 Minuten). Zwischen den Inseln verkehren Fähren (www.smithsferry.com, www.speedysbvi.com). �� Winzer-Dinner: In diesem Jahr finden die Winemakers’ Dinners vom 1. bis 5. Dezember statt. Näheres und Pauschalangebote für fünf bis sieben Nächte sowie unterschiedliche Mengen an Tickets für Winemakers-Dinners unter www.winemakersdinners.com. �� Allgemeine Auskünfte: The British Virgin Islands Tourist Board, c/o Travel Marketing Romberg, Schwarzbachstr. 32, 40822 Mettmann, Tel. 02104 / 28 66 71, www.britishvirginislands.de. 37
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