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Dienstleistungsqualität und Daseinsvorsorge in deregulierten ...

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133 Abfallwirtschaft <strong>und</strong> nachhaltige Entwicklung3.1 Zur ökologischen Zieldimension der NachhaltigkeitDie Gr<strong>und</strong>idee der Nachhaltigkeit ist vom Ziel des Potentialerhalts geprägt. Aus ökonomischerPerspektive werden die natürlichen Lebensgr<strong>und</strong>lagen als Naturkapitalbetrachtet (Daly 1990). Dieses Kapital soll durch die gesellschaftliche Entwicklungnicht aufgezehrt werden, sondern die e<strong>in</strong>zelnen Akteure sollen so wirtschaften, dassdie Regerationsfähigkeit der Natur nicht be<strong>in</strong>trachtigt wird <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Teil der Erträgezu dessen Stabilisierung <strong>und</strong> Stärkung verwandt wird. Dieses Pr<strong>in</strong>zip, welches zuerst<strong>in</strong> der deutschen Forstwirtschaft des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts formuliert wurde, hat seit Mitteder achtziger Jahre E<strong>in</strong>gang <strong>in</strong> die <strong>in</strong>ternationale entwicklungstheoretische <strong>und</strong> gesellschaftspolitischeDebatte gef<strong>und</strong>en. H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> hierfür ist e<strong>in</strong> neuer, globalerProblemhorizont, der im Wesentlichen vier Kontexte umfasst:• Erstens wird auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse gestützt die Thesevertreten, dass die Fortschreibung e<strong>in</strong>es ressourcen<strong>in</strong>tensiven, <strong>in</strong>dustriellenEntwicklungspfades die Grenzen der Aufnahmefähigkeiten natürlicher Systemeüberschritten hat. In Folge dessen werden die natürlichen Lebensgr<strong>und</strong>lagender Menscheit als Ganzes gefährdet <strong>und</strong> damit die Entwicklungschancenzukünftiger Generationen begrenzt.• Zweitens wird deutlich, dass aufgr<strong>und</strong> der bereits erreichten Ausdehnungdes ökonomischen Systems (Globalisierung) e<strong>in</strong>e Verlagerung der Probleme(Externalisierung) auch <strong>in</strong> räumlicher H<strong>in</strong>sicht nicht mehr möglich ist. Mit derGlobalisierung ist das ökonomische System an se<strong>in</strong>er räumlichen Systemgrenzeangekommen. Dies erfordert e<strong>in</strong>e neue Perspektive auf den denstofflichen Metabolismus der Welt (vgl. Br<strong>in</strong>gezu 2004).• Zum dritten wird deutlich, das die <strong>in</strong> den Industrieländern erreichtenVerbrauchsniveaus natürlicher Ressourcen nicht auf die gesamte Erdbevölkerungübertragbar s<strong>in</strong>d. Gegenwärtig wird dies über den Klimawandel vorallem als e<strong>in</strong> emissionsseitiges Problem wahrgenommen, wobei allerd<strong>in</strong>gsdie Verfügbarkeit von Ressourcen bei gleichzeitig wachsender Erdbevölkerungnicht unetrschätzt werden sollte.• Viertens sollte die entwicklungspolitische Komponente des Problems <strong>in</strong>s Augegefasst werden. Die sozialen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Verhältnisse <strong>in</strong> denLändern des „Südens“ signalisieren weiteren Entwicklungsbedarf. Aus dieserGr<strong>und</strong>konstellation ergeben sich Fragen nach der Entwicklungsgerechtigkeitzwischen den entwickelten Ländern des „Nordens“ <strong>und</strong> den ger<strong>in</strong>g entwickeltenLändern des „Südens“ (WUPPERTAL INSTITUT 2005)Vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> dieser Entwicklungsdilemmata stellte die Br<strong>und</strong>tland Kommission<strong>in</strong> ihrem 1987 veröffentlichten Bericht „Unsere geme<strong>in</strong>same Zukunft“ (WCED1987) drei Gr<strong>und</strong>pr<strong>in</strong>zipen <strong>in</strong> den Mittelpunkt ihrer Überlegungen:

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