Dienstleistungsqualität und Daseinsvorsorge in deregulierten ...
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18auf e<strong>in</strong>e gr<strong>und</strong>sätzliche Nutzendauerverlängerung der Materialströme auf gleichemKomplexitätsniveau (Wiederverwendung, Weiterverwendung) <strong>in</strong> der Technosphäre(vgl. v. GLEICH 1999). Nachhaltige Recycl<strong>in</strong>gstrategien zielen darauf, die Entnahmevon Primärrohstoffen zu verr<strong>in</strong>gern, <strong>in</strong> dem die Material- <strong>und</strong> Energieproduktivitäterhöht wird.Diese Ziele e<strong>in</strong>er ökologisch nachhaltigen Abfallwirtschaft stoßen vor allem auf derpraktischen Ebene noch auf Hemmnisse (vgl. SCHINK 2000). Die Entsorgungswirtschaftwirkt noch immer wesentlich nachsorgend am Ende der Verursacherkette(BLEISCHWITZ 2003). Der Investitionsschwerpunkt liegt im Bereich der Entsorgungs-<strong>und</strong> Recycl<strong>in</strong>ganlagen (e<strong>in</strong>schl. Logistik). Vor diesem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> steht aufder e<strong>in</strong>zelwirtschaftlichen Ebene das Ziel im Vordergr<strong>und</strong>, diese Anlagen optimalauszulasten. E<strong>in</strong>e systematische Strategie zur Verr<strong>in</strong>gerung des Restabfallaufkommenswürde auf der Entsorgungsseite zu Umsatze<strong>in</strong>bußen führen <strong>und</strong> damit dieRendite getätigter Investitionen gefährden. Die derzeitige Mengenlogik der Abfallwirtschaft,die auf die Auslastung der Kapazitäten zielt, kann nur aufgebrochen werden,wenn sich die Geschäftstätigkeit der Entsorgungsunternehmen auf den gesamtenBereich des Stoffstrommanagements erstreckt, d.h. z.B. der Abfallwirtschaftsbetriebwandelt sich vom Entsorger zum Stoffstrom- <strong>und</strong> Material-Dienstleister (WEMHOFF2002). Kenntnisse über die Zusammensetzung der Materialien sowie deren Sammlung,Sortierung <strong>und</strong> Trennung s<strong>in</strong>d dabei von großer Bedeutung (BLINGS/SPÖTTL2003). Allerd<strong>in</strong>gs fehlen der Abfallwirtschaft oft die Kenntnisse über die stoffliche Zusammensetzungder Produkte. Hier s<strong>in</strong>d die Hersteller der Produkte gefordert, entsprechendeInformationen bereitzustellen.4 Systemische Aspekte der InfrastrukturgestaltungIn diesem Kapitel soll der Frage nachgegangen werden, ob die Geme<strong>in</strong>wohlorientierungder <strong>Dase<strong>in</strong>svorsorge</strong> nicht nur politisch-normativ begründet werden kann, sondernauch aus den Funktionserfordernissen des Erhalts e<strong>in</strong>er „capacity“ <strong>in</strong>frastrukturellerSysteme. Hierbei geht es <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie nicht um die technisch-funktionalenSystemeigenschaften im E<strong>in</strong>zelnen, sondern um die Frage, wie den unterschiedlichenGestaltungsanforderungen (<strong>Dase<strong>in</strong>svorsorge</strong>, Ressourceneffizienz) auf e<strong>in</strong>ersystemischen Ebene begegnet werden kann.Mit dem Begriff der Infrastruktur s<strong>in</strong>d systemische Eigenschaften wie Dauerhaftigkeit,allgeme<strong>in</strong>e Zugänglichkeit <strong>und</strong> flächendeckendes Angebot verb<strong>und</strong>en. Die hiermitverb<strong>und</strong>enen Aufgaben bzw. Spezifizierungen (z.B. Pflege, Wartung <strong>und</strong> Ausbau derNetzeigenschaften) tragen dazu bei, die unmittelbare Leistungserstellung <strong>in</strong> Formvon Produkten <strong>und</strong> Diensleistungen erst zu ermöglichen 4 . Sie bilden quasi das Rückratdes Leistungsvermögens, der „Capacity“. Diese „Capacity“ beruht auf bestimmten4 E<strong>in</strong>e Analyse nur nach der Abfolge der Leistungen im Wertschöpfungsprozess, z.B. Planung – F<strong>in</strong>anzierung- Leistung, ersche<strong>in</strong>t im Kontext der nachhaltigen Entwicklung nicht zielführend.