8Reduzierung des Ressourcenverbrauchs noch nicht systematisch entwickelt. Zume<strong>in</strong>en kann e<strong>in</strong> struktureller Effekt bei der Energie- <strong>und</strong> Rohstoffbereitstellung vermutetwerden, <strong>in</strong> dem primäre Energie- <strong>und</strong> Rohstoffquellen ersetzt werden <strong>und</strong> dieAbfallwirtschaft zum Ressourcenlieferanten wird. Dies wird als Ziel e<strong>in</strong>er nachhaltigenStoffwirtschaft mit vollständiger Abfallverwertung angesehen, die bis spätestens2020 realisiert werden soll (siehe nachfolgende Abbildung). Allerd<strong>in</strong>gs bleibt offen, <strong>in</strong>wie weit durch diesen Wechsel das Verbrauchsniveau <strong>in</strong>sgesamt abgesenkt werdenkann.Abbildung 2:Abfallwirtschaft als Anfang <strong>und</strong> Ende e<strong>in</strong>er nachhaltigen StoffwirtschaftQuelle: Eigene Darstellung <strong>in</strong> Anlehnung an Hahn 2004, S. 10
9Indirekte Effekte <strong>in</strong> Richtung Ressourceneffizienz können sich durch die Verknappungder bestehenden Deponiekapazitäten ergeben. Dies kann zu e<strong>in</strong>em Preisanstiegbei den Entsorgungskosten führen. Höhere Entsorgungskosten können e<strong>in</strong> Motivfür die Haushalte <strong>und</strong> Unternehmen se<strong>in</strong>, weniger Abfälle zu produzieren.Mit der abfallwirtschaftlichen Gesamtsituation setzt sich auch der Rat von Sachverständigenfür Umweltfragen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Gutachten ause<strong>in</strong>ander (vgl.DEUTSCHERBUNDESTAG 2004). Er bekräftigt zunächst die gr<strong>und</strong>legenden umweltpolitischenZiele, die weiter verfolgt werden müssten (ebd. Zs. 681, S. 345):• die Vermeidung von Schadstoffdissipation,• die Vermeidung von Umweltgefährdungen <strong>und</strong> -bee<strong>in</strong>trächtigungen (Schadlosigkeit)sowie• e<strong>in</strong> umweltbezogenes Ressourcenmanagement, e<strong>in</strong>schließlich der Energiee<strong>in</strong>sparung<strong>und</strong> des damit verb<strong>und</strong>enen Klimaschutzes.Handlungsbedarf wird bei der Ausgestaltung der Instrumente gesehen. Die Fe<strong>in</strong>steuerungüber Recycl<strong>in</strong>gquoten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen Fraktionen <strong>und</strong> Produktbereichen sollsukzessive zu e<strong>in</strong>er Rahmensteuerung übergehen, die folgende Punkte umfasst(vgl. DEUTSCHER BUNDESTAG 2004, Zs. 681, S. 345):• Anforderungen an zulässige Schadstoffemissionen für (e<strong>in</strong>zelne) Anlagen(IVU-RL, BImSchG, <strong>in</strong>sb. 17.BImSchV) beziehungsweise Verwertungsoptionen(z.B. landwirtschaftliche Verwertung)• Verbote <strong>und</strong> Beschränkungen für schädliche oder schwer zu entsorgendeInhaltsstoffe <strong>und</strong> Materialien <strong>in</strong> (Verwertungs-)Produkten (Abb. 8-2, Bsp.:ChemikalienverbotsVO, Bauproduktenrecht, BioabfallV, BatterieV, AltautoV,Schadstoffentfrachtung von PVC);• gegebenenfalls Anforderungen zur Verbesserung der Wiederverwendbarkeitbeziehungsweise Verwertbarkeit von Produkten oder Werkstoffen (Bsp.: AltautoV;VerpackV), weitere Ru_cknahmeverpflichtungen sowie Produktstandardsfür unter Abfalle<strong>in</strong>satz erzeugte Produkte, um Schadstoffanreicherungenim Produktkreislauf zu vermeiden (Bsp.: Zement);• ökonomische Instrumente, mit deren Hilfe die bei Gew<strong>in</strong>nung, Verwendung<strong>und</strong> Entsorgung von Stoffen entstehenden Umwelteffekte <strong>in</strong>ternalisiert werden(Bsp.: Emissionshandel, Ökosteuer, Inputabgaben zur Verm<strong>in</strong>derungdiffuser Emissionen);• Anschubf<strong>in</strong>anzierung für <strong>in</strong>novative technische Entwicklungen auf dem Gebietder hochwertigen Verwertung mit dem Ziel, diese wettbewerbsfähig zumachen.„In diesem S<strong>in</strong>ne empfiehlt der Umweltrat, die zukünftige Abfallpolitik auf e<strong>in</strong> konsistentesSystem von Anforderungen an die Schadstoffm<strong>in</strong>imierung bei den Produkten<strong>und</strong> Materialien sowie der Emissionskontrolle von Verwertungs- <strong>und</strong> Beseitigungsanlagenzu konzentrieren. Das bedeutet, das unverzichtbare Pr<strong>in</strong>zip der Produktver-