26 Österreich Special Internationale Transport Zeitschrift 05-062013Finanz undWirtschaftskrisefordert weiteres OpferSpedition Tatschl ist konkursDas österreichische Speditionsunternehmen Tatschl &Söhne Speditions und TransportGmbH in Liezen im österreichischen Bundesland Steiermark ist in <strong>die</strong> Insolvenz geschlittertund hat am 28. Dezember 2012 den Konkurs angemeldet.Die Firma Tatschl ist mit 16,7 Mio. EURverschuldet, dem gegenüber stehen Aktivavon 4,5 Mio. EUR, was unter demtrich eine Überschuldung von 12,2 Mio.EUR ergibt. Wie aus dem Konkursantraghervorgeht, wurde das Unternehmenbisher von Josef Tatschl als handelsrechtlichemGeschäftsführer geführt, als Gesellschafterdahinter fungierte<strong>die</strong> TatschlBeteiligungsgesellschaft miteinem Anteilvon 66,36% sowie<strong>die</strong> Familie TatschlPrivatstiftungmiteiner33,64%-Beteiligung.Laut Informationen der Gläubigerschutzorganisation«Kreditschutzverbandvon 1870» (KSV) schlägt <strong>die</strong> Insolvenzauch auf<strong>die</strong> deutsche Niederlassungin Rheinmünster durch. Für <strong>die</strong>se wirdein so genanntes Sekundärinsolvenzverfahrenerwartet. Von Rheinmünsteraus hatte Tatschl in der Vergangenheitdeutschlandweit Transportaufträgedurchgeführt.Abwärtsspirale begann 2009Die Fahrt in <strong>die</strong> Pleite hatte im Jahr 2009begonnen,als<strong>die</strong>europäischeWirtschaftskriseihrem Höhepunkt entgegensteuerteundsich<strong>die</strong> negativenMeldungen ausderAutomobilindustrie häuften. Tatschl warfür <strong>die</strong>se viele Jahre sehr aktiv tätig undwickelte europaweit Pkw-Transporte ab.Mit den sinkenden Auto-Absatzzahlenbrach <strong>die</strong>ses Transportgeschäft ein undTatschl musste 60der 90 Autotransport-Lkw abstellen, <strong>die</strong> Kosten für Leasingraten,Personal etc. liefen weiter undverstärkten den wirtschaftlichen Druckmassiv.Die Hoffnung, nach derKrise wiederanBoden zu gewinnen ging laut KSVging nicht auf, weil sich zwischenzeitlichMitbewerber aus Südosteuropa mit günstigenKonditionen imwesteuropäischenAutotransportmarkt etabliert haben.Tatschl startete erste Rettungsversuche:Im Jahr 2011 wurde das AutotransportgeschäftTatschl-eigenen Angaben zufolgeabgegeben, <strong>die</strong> Betriebsgrösse heruntergefahrenund ein Unternehmensberaterins Haus geholt. 2012 wurden intensiveGespräche mit Investoren geführt, <strong>die</strong> jedochnichtins Boot kamen. Eine Fortführungdes Unternehmens ohne Zuführungvon frischem Kapital erschien ab<strong>die</strong>semZeitpunktzunehmend unwahrscheinlich,bis am28. Dezember 2012 <strong>die</strong> Reissleinegezogen und der Insolvenzantrag beimLandesgericht Leoben gestellt wurde.VomKonkurs betroffen sind 136 Mitarbeitendeund 206 Gläubiger.Letzten Informationen zufolge gibt esjedoch einen Interessenten, der den Betriebpachtenund anschliessendübernehmenkönnte.jomuewww.tatschl.comADV 026/2013 CHLogistik perfektioniert.Performance gesteigert. Weltweit.Sind Ihre Warenströme übersichtlich? Ihre Laufzeiten kurz? KönnenIhre Lagerbestände reduziert, Ihre Prozess- und Fixkosten gesenktwerden? Im Netzwerk von Beschaffung, Produktion, Lagerung undDistribution bewegen wir gemeinsam mit Ihnen Menschen, Waren undDaten auf ein klares Ziel zu: Ihre Logistik zum echten Wettbewerbsvorteilzu machen. Erleben Sie selbst wie GW bewegt.Servicetelefon +41.58.458.5511www.gw-world.com
Internationale Transport Zeitschrift 05-062013 Südeuropa/Südosteuropa &Türkei27BarcelonawirdKernzone der Short Sea Services vonGrimaldiFeierliche GrundsteinlegungDie inNeapel ansässige Grimaldi Group hat kürzlich an der Muelle Costa inBarcelonaden Grundstein für einen neuen Terminal gelegt, der als Zentrum für ihre ShortSeaDienste imwestlichen Mittelmeer <strong>die</strong>nen soll. Insgesamt will <strong>die</strong> Gruppe 20Mio. EURinvestieren.Guido Grimaldi von Grimaldi (links) und Santi Vila von der Generalitat de Catalunya legten denGrundstein.Die Grimaldi-GruppeMit rund 10 000 Mitarbeitenden erwirtschaftet<strong>die</strong> 1947gegründete Gruppe 2011 einenUmsatz von 2,5Mrd.EUR.Sie betreibt eineFlotte von über 100 Schiffen undzählt zu denweltweit führenden Reedereienfür Autos undRoRoLadung.Insgesamt wurden 2011 über3Mio.Pkw,1,52Mio.Trailersowie über2,8Mio. Passagiere transportiert.Die Grimaldi-Gruppe hat kürzlich mitgeteilt,dass am14. Januar <strong>die</strong> Grundsteinlegungfür den neuen «GrimaldiTerminal Barcelona» in feierlichemRahmen erfolgte. Das Unternehmenerhielt von der Hafenbehörde eine Betriebskonzessionfür 15 Jahre mit Optionzur Verlängerung um weitere siebenJahre für den Betrieb des neuen63 000 m² grossen Terminals. Ein dreistöckigesGebäude (Gesamtfläche: 3750m²) soll für Büros, Geschäfte, ein Restaurantund einen Konferenzraum genutztwerden. Zudem wird <strong>die</strong> neue Anlageüber Lagerungsmöglichkeiten fürFracht, insbesondere Autos, Vans, Lkwund andere RoRo-Ladung verfügen. DieInvestition von rund 20 Mio. EUR in<strong>die</strong>ses Projekt werde esder Gruppe erlauben,Barcelona zu einem Hauptstützpunktihrer Küstenschifffahrt im westlichenMittelmeer zu machen.«Unser Zielist es, das Short-Sea-Services-Netz weiterauszudehnen und <strong>die</strong> Rolle Barcelonasals strategischen Hafen innerhalb derFracht- und Passagier<strong>die</strong>nste der Grimaldi-Gruppezuverstärken», soGrimaldi.Unter anderem wohnten der GrundsteinlegungSanti Vila, für Grundstückeund Nachhaltigkeit bei der Generalitatde Catalunya zuständiger Direktor,Guido Grimaldi, Corporate CommercialTruck & Trailer Director bei Grimaldisowie Mario Massarotti, Managing Directorvon Grimaldi LogisticaEspañabei.Auch für andere TransportanbieterAuf dem neuen Terminal werden vonGrimaldi sowie von anderen maritimenTransportanbietern Passagier- undFrachttransporte abgefertigt. Zur Zeitbietet Grimaldi eine Abfahrt pro Tagzwischen Barcelona und Civitavecchia(Rom) an. Während der Sommermonatewird zusätzlich noch Porto Torres aufSardinien zusätzlich angelaufen. Fernerfährtsie einMal proWoche mitPassagierenund Fracht nach Livorno und Tangerund drei Mal pro Woche nur mit Frachtnach Livorno und Savona.itwww.grimaldi.napoli.itFoto: GrimaldiKurz notiertGrüne City-Logistik. Für den Erwerb vonKleintransportern unter 6,5 tGewicht stellt<strong>die</strong> römische Agentur für Mobilitäts<strong>die</strong>nstleistungenZuschüsse von insgesamt 2,5Mio. EUR zur Verfügung. Davon sind 1Mio.EUR für Fahrzeuge mit Methangasantriebvorgesehen, 0,5 Mio. EUR für Fahrzeuge mitElektro oder Hybridmotor sowie 0,6 Mio.EUR für LPG und 0,4 Mio. EUR für DieselbetriebeneFahrzeuge nach Euro5Norm.www.agenziamobilita.roma.itGesundes Wachstum. In einem, wie siesagt, «extrem schwierigen nationalenGeschäftsumfeld» hat <strong>die</strong> imLuftfrachthandlingtätige griechische Goldair Group letztesJahr ihre «Strategie eines vorsichtigen undvernünftigen Wachstums» fortgeführt. DieAbteilung Goldair Handling hat mit Investitionenvon 7Mio. EUR ihre Präsenz auf achtweitere Flughäfen des Landes ausgedehntund ist nach Larnaka und Paphos (beide Zypern)sowie Sofia neu auch inBurgas (beideBulgarien) aktiv. www.goldair.grIntermodale Schnittstelle. Die EUunterstütztStu<strong>die</strong>n zur Schaffung einer intermodalenPlattform aminternationalen Flughafenvon ClujNapoca (Rumänien) mit 1Mio.EUR. Gemäss einer EUPressemitteilung seidas grösste Hindernis für einen nahtlosenGütertransfer von der Strasse auf <strong>die</strong> Bahnund das Flugzeug <strong>die</strong> Tatsache, dass <strong>die</strong>Eisenbahnverbindung 4kmentfernt vomFlughafen verläuft. Esmüsse jetzt <strong>die</strong> besteLösung für <strong>die</strong> Anbindung der Eisenbahnstreckeanden Flughafen gefunden werden.www.airportcluj.roMSC nach Rostov via Istanbul. Zu Beginn<strong>die</strong>ses Jahres hat MSC ihr Netzwerk umRostov amDon, unweit des AsowschenMeeres gelegen, erweitert. Der Transportder Container erfolgt via Istanbul durch<strong>die</strong> FeederReederei Lamrus. Diese bietetwöchentliche Abfahrten. www.mscgva.chCosco will In Piräus investieren. DieSchifffahrts und Logistikgruppe ChinaOcean Shipping Company (Cosco) möchtegemäss Presseberichten aus Griechenlandfür nicht weniger als 1Mrd. EUR einen 60%Anteil am zweiten und dritten Liegeplatz desgrössten griechischen Hafens erwerben, andenen der griechische Staat 74% hält. Letztereist gemäss den Berichten derzeit dabei,Investoren für <strong>die</strong> Privatisierung von Piräusund Saloniki zusuchen und hat bestätigt,dass «Cosco als Investor im Gespräch sei».www.olp.gr; www.cosco.com