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Wuppertaler Verein zur Förderung des Arbeitskreises Nordstadt – ‚Gerüch[t]eküche‘ bittet zu Tisch Hauptpreisträger Der Alltag in der Nordstadt mit all seinen Facetten steht im Mittelpunkt der Aktivitäten des Arbeitskreises: eine hohe Bevölkerungsdichte, ein überdurchschnittlicher Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund, eine Vielzahl von Vereinen, Initiativen und Künstlern. Ganz und gar nicht „alltäglich“ sind aber die Ideen, mit denen die 20 – 25 aktiven Mitglieder des Vereins das Leben im Viertel mitgestalten und bereichern.
Ein intensives Bürgerbeteiligungsverfahren zur Planung der Umgestaltung des zentralen „Schusterplatzes“ im Jahr 2006 zeigte ein hohes Maß an Identifikation der Menschen mit ihrem Stadtteil. Dieses für eine nachhaltige Stadtteilentwicklung wichtige Potenzial bürgerschaftlichen Engagements wollte der Verein auch über die folgende Bauphase aufrechterhalten und zugleich auf weitere Herausforderungen des örtlichen Gemeinwesens hinweisen. In den Fokus rückte dabei der Umstand, dass mittlerweile eine Reihe von Ladenlokalen leer standen. Mit dem von den Künstlern Andy Dino Iussa und Erhard Ufermann entwickelten Projekt „Gerüch[t]eküche“ machten die Akteure die Bewohner wie auch mögliche Mieter auf diese Leerstände aufmerksam. Heute können sie auf eindrucksvolle Erfolge bei der Belegung der bisher leerstehenden Ladenlokale verweisen. Damit kehrten sie einen Trend um, der keinesfalls nur in der Nordstadt zu beobachten war: der schleichende Verlust der wohnungsnahen Versorgung der Bewohner mit Gütern des täglichen Bedarf. Ganz wichtig war ihnen, mit dem Projekt „Gerüch[t]eküche“ auch das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlicher Generationen zu thematisieren. Gemeinsam mit engagierten Migrantenselbstorganisationen, Vereinen, Institutionen, Gemeinden und Künstlern haben sie einen konstruktiven Weg entwickelt und das Projekt „Gerüch[t]eküche“ gestartet. Ihre Idee: Der Küchentisch als Manifestation von Gastfreundschaft und kulturellen Gepflogenheiten. Der Küchentisch ist in vielen Haushalten und in vielen Ländern der Ort grundsätzlicher Gespräche und Entscheidungen. Zugleich unterscheiden sich je nach Herkunftsgebiet und Lebensumfeld das Es- sen, die jeweiligen Rituale beim Essen und die Art der Tische. Der festlich gedeckte Tisch bietet sich in idealer Weise an, um als Träger einer sinnlichen Vermittlung von Kommunikation und Kultur, Verstehen und Erstaunen zu fungieren. Das Projekt beinhaltete drei miteinander korrespondierende Aktionen: 1. Die Dauerausstellung „MAHLZEIT“ in leer stehenden Ladenlokalen und Schaufenstern. Festlich eingedeckte Küchentische unterschiedlicher Kulturen wurden in den Schaufenstern eindrucksvoll ausgeleuchtet ausgestellt und erzählten den Betrachtern viel über Traditionen, Herkunftsländer, Sehnsüchte oder behandelten das Thema historisch oder assoziativ-künstlerisch. 2. Die „GERÜCH[T]EKÜCHE“ intensivierte diese Arbeit: Ein ehemaliger Gemüseladen wurde alle 14 Tage zu einem Ort der Begegnung, wohin die mitmachenden Vereine und Initiativen mit ihrem „Küchentisch“, Essen und Trinken, Bildern und Geschichten, Musik und Tanz wechselnd einluden und sich vorstellten. 3. Das „PLATZMAHL“: zur Eröffnung des neuen Schusterplatzes wurde im September 2007 ein großes Fest der gegenseitigen Gastfreundschaft veranstaltet, das der Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal eröffnete. Bis zum Eröffnungstag dominierte noch der Lärm von Baumaschinen den Platz, der zu einem generationengerechten Platz umgestaltet wurde. Aber dann trafen sich beinahe alle Bewohner auf dem neuen Schusterplatz. Festlich von vielen Bürgerinnen und Bürgern aus dem Stadtteil eingedeckte Tische prägten den Platz. Der Tag wurde von einem ebenso bunten Veranstaltungsprogramm mit Musik, Tanz und Literatur begleitet. Initiativen aus dem Stadtteil mischten sich mit professionellen Darbietungen. Ein den ganzen Tag über mit einigen tausend Menschen belebter Platz war eindrucksvoller Ausdruck für die Wiederaneignung eines öffentlichen Ortes durch die Bevölkerung. Wuppertaler Verein zur Förderung des Arbeitskreises Nordstadt – ‚Gerüch[t]eküche‘ bittet zu Tisch H a u p t - p r e i s t r ä g e r C h a n c e n f ü r ä l t e r e M e n s c h e n m i t Z u w a n d e r u n g s - g e s c h i c h t e Projektträger Wuppertaler Verein zur Förderung des Arbeitskreises Nordstadt e.V. Kontakt Andy Dino Iussa iussa+ufermann Kultur wirkt. Projektentwicklung Kunst und Kultur Schwelmer Straße 133 42389 Wuppertal T 0202 2602443 info@iussa.ufermann.net www.kultur-wirkt.de 6 | 7
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