Zukunfts- projekte - WFO Wirtschaftsförderung Oberhausen GmbH
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Ein intensives Bürgerbeteiligungsverfahren zur<br />
Planung der Umgestaltung des zentralen „Schusterplatzes“<br />
im Jahr 2006 zeigte ein hohes Maß<br />
an Identifikation der Menschen mit ihrem Stadtteil.<br />
Dieses für eine nachhaltige Stadtteilentwicklung<br />
wichtige Potenzial bürgerschaftlichen Engagements<br />
wollte der Verein auch über die folgende<br />
Bauphase aufrechterhalten und zugleich auf weitere<br />
Herausforderungen des örtlichen Gemeinwesens<br />
hinweisen.<br />
In den Fokus rückte dabei der Umstand, dass<br />
mittlerweile eine Reihe von Ladenlokalen leer<br />
standen. Mit dem von den Künstlern Andy Dino<br />
Iussa und Erhard Ufermann entwickelten Projekt<br />
„Gerüch[t]eküche“ machten die Akteure die<br />
Bewohner wie auch mögliche Mieter auf diese<br />
Leerstände aufmerksam. Heute können sie auf eindrucksvolle<br />
Erfolge bei der Belegung der bisher leerstehenden<br />
Ladenlokale verweisen. Damit kehrten<br />
sie einen Trend um, der keinesfalls nur in der Nordstadt<br />
zu beobachten war: der schleichende Verlust<br />
der wohnungsnahen Versorgung der Bewohner<br />
mit Gütern des täglichen Bedarf. Ganz wichtig<br />
war ihnen, mit dem Projekt „Gerüch[t]eküche“<br />
auch das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher<br />
Herkunft und unterschiedlicher Generationen<br />
zu thematisieren. Gemeinsam mit engagierten<br />
Migrantenselbstorganisationen, Vereinen,<br />
Institutionen, Gemeinden und Künstlern haben sie<br />
einen konstruktiven Weg entwickelt und das Projekt<br />
„Gerüch[t]eküche“ gestartet.<br />
Ihre Idee: Der Küchentisch als Manifestation von<br />
Gastfreundschaft und kulturellen Gepflogenheiten.<br />
Der Küchentisch ist in vielen Haushalten und in<br />
vielen Ländern der Ort grundsätzlicher Gespräche<br />
und Entscheidungen. Zugleich unterscheiden sich<br />
je nach Herkunftsgebiet und Lebensumfeld das Es-<br />
sen, die jeweiligen Rituale beim Essen und die Art<br />
der Tische. Der festlich gedeckte Tisch bietet sich in<br />
idealer Weise an, um als Träger einer sinnlichen Vermittlung<br />
von Kommunikation und Kultur, Verstehen<br />
und Erstaunen zu fungieren.<br />
Das Projekt beinhaltete drei miteinander korrespondierende<br />
Aktionen:<br />
1. Die Dauerausstellung „MAHLZEIT“ in leer stehenden<br />
Ladenlokalen und Schaufenstern. Festlich<br />
eingedeckte Küchentische unterschiedlicher Kulturen<br />
wurden in den Schaufenstern eindrucksvoll<br />
ausgeleuchtet ausgestellt und erzählten den Betrachtern<br />
viel über Traditionen, Herkunftsländer,<br />
Sehnsüchte oder behandelten das Thema historisch<br />
oder assoziativ-künstlerisch.<br />
2. Die „GERÜCH[T]EKÜCHE“ intensivierte diese<br />
Arbeit: Ein ehemaliger Gemüseladen wurde alle<br />
14 Tage zu einem Ort der Begegnung, wohin die<br />
mitmachenden Vereine und Initiativen mit ihrem<br />
„Küchentisch“, Essen und Trinken, Bildern und Geschichten,<br />
Musik und Tanz wechselnd einluden und<br />
sich vorstellten.<br />
3. Das „PLATZMAHL“: zur Eröffnung des neuen<br />
Schusterplatzes wurde im September 2007 ein<br />
großes Fest der gegenseitigen Gastfreundschaft<br />
veranstaltet, das der Oberbürgermeister der Stadt<br />
Wuppertal eröffnete. Bis zum Eröffnungstag dominierte<br />
noch der Lärm von Baumaschinen den Platz,<br />
der zu einem generationengerechten Platz umgestaltet<br />
wurde. Aber dann trafen sich beinahe alle<br />
Bewohner auf dem neuen Schusterplatz. Festlich<br />
von vielen Bürgerinnen und Bürgern aus dem Stadtteil<br />
eingedeckte Tische prägten den Platz. Der Tag<br />
wurde von einem ebenso bunten Veranstaltungsprogramm<br />
mit Musik, Tanz und Literatur begleitet.<br />
Initiativen aus dem Stadtteil mischten sich mit professionellen<br />
Darbietungen. Ein den ganzen Tag über<br />
mit einigen tausend Menschen belebter Platz war<br />
eindrucksvoller Ausdruck für die Wiederaneignung<br />
eines öffentlichen Ortes durch die Bevölkerung.<br />
Wuppertaler Verein zur Förderung des Arbeitskreises Nordstadt – ‚Gerüch[t]eküche‘ bittet zu Tisch<br />
H a u p t -<br />
p r e i s t r ä g e r<br />
C h a n c e n f ü r<br />
ä l t e r e M e n s c h e n<br />
m i t Z u w a n d e r u n g s -<br />
g e s c h i c h t e<br />
Projektträger<br />
Wuppertaler Verein zur<br />
Förderung des Arbeitskreises<br />
Nordstadt e.V.<br />
Kontakt<br />
Andy Dino Iussa<br />
iussa+ufermann<br />
Kultur wirkt.<br />
Projektentwicklung<br />
Kunst und Kultur<br />
Schwelmer Straße 133<br />
42389 Wuppertal<br />
T 0202 2602443<br />
info@iussa.ufermann.net<br />
www.kultur-wirkt.de<br />
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