Zukunfts- projekte - WFO Wirtschaftsförderung Oberhausen GmbH
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Das Freie Werkstatt Theater (FWT), gegründet<br />
1977, ist eines der ältesten freien Theater Deutschlands.<br />
Seit 1979 macht es als erstes Theater in der<br />
Bundesrepublik neben seiner professionellen Theaterarbeit<br />
auch Theater mit älteren Menschen und<br />
gemischtaltrigen Gruppen. Mit einem Altentheaterensemble<br />
von zurzeit 26 Mitgliedern im Alter von<br />
62 bis 91 Jahren werden unter professioneller Anleitung<br />
Theaterstücke entwickelt, die die Lebens- und<br />
Zeitgeschichte der Beteiligten widerspiegeln und<br />
das Leben als älterer Mensch heutzutage thematisieren.<br />
Die Ensemblemitglieder sind Nicht-Profis,<br />
die im Alter zum ersten Mal auf der Bühne stehen.<br />
Ensemble und derzeit auch die künstlerische Leitung<br />
arbeiten ehrenamtlich. Gezeigt werden die Theaterstücke<br />
im eigenen Theaterhaus in Köln sowie auf<br />
Gastspielen im In- und Ausland. Nach den Vorstellungen<br />
wird stets die Möglichkeit zu Gesprächen<br />
zwischen Publikum und Darstellerinnen und Darstellern<br />
angeboten, die gerne wahrgenommen wird.<br />
Das FWT initiiert und veranstaltet im Altenkultur-<br />
Bereich eine Reihe von nationalen und internationalen<br />
Theater<strong>projekte</strong>n, Festivals und Fort- und<br />
Weiterbildungsveranstaltungen, darunter 1999 das<br />
Erste Welt Altentheater Festival mit rund 18 Altentheatergruppen<br />
und über 250 Beteiligten aus vier<br />
Kontinenten. Im Rahmen des Modellprojekts „Alter<br />
im Rampenlicht“ 2001–2004 führte das FWT<br />
Projekttage mit Jung und Alt durch, bei denen sich<br />
die Generationen beim gemeinsamen Theaterspiel<br />
näher kamen, Erfahrungen austauschten und Berührungsängste<br />
überwanden.<br />
Wesentliche Ziele des Altentheaters sind es, den<br />
intergenerativen Dialog zu stärken, die Möglichkeiten<br />
und Kompetenzen, aber auch die Schwierig-<br />
keiten des Alters ins Bewusstsein der jüngeren wie<br />
der älteren Generation zu rufen und so aktiv das<br />
gesellschaftliche Altersbild mitzugestalten. So zeigt<br />
das Ensemble beispielgebend das Alter als einen<br />
bereichernden Lebensabschnitt für alle Generationen,<br />
besonders auch jungen Menschen, denen sich<br />
die Senioren in einer für die Jugendlichen zum Teil<br />
überraschenden Perspektive präsentieren: lebendig,<br />
kreativ, phantasievoll, vital, selbstironisch, offen.<br />
Doch auch Schwierigkeiten des Alters wie der Umgang<br />
mit Resignation, Lebensangst, Todesnähe, Unzufriedenheit<br />
mit dem eigenen Leben, Kontaktarmut<br />
oder Beschwerden werden nicht verschwiegen.<br />
Alle Phänomene, die jeden älter werdenden Menschen<br />
mehr oder weniger betreffen, werden durch<br />
die künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten des<br />
Theaters bewusst und sinnlich erfahrbar gemacht.<br />
Die Stückerarbeitung erfolgt durch verschiedene<br />
Improvisationsmethoden, Körper- und Stimmtraining,<br />
Arbeit mit Requisiten, Raum, Licht und Kostümen<br />
unter Integration von literarischen Textpassagen,<br />
Liedern und Tänzen. Die Auseinandersetzung<br />
der Ensemblemitglieder mit der eigenen Biografie<br />
und kohortenspezifischen Erfahrungsmustern<br />
sowie die Verarbeitung des eigenen Altwerdens<br />
und der daraus resultierende Blick auf Gegenwart<br />
und Zukunft, ist wesentlicher Bestandteil der<br />
Altentheaterarbeit.<br />
An die Darstellerinnen und Darsteller werden keine<br />
Teilnahmebedingungen gestellt – außer Spaß<br />
an der Sache. Und diesen haben die Seniorinnen<br />
und Senioren sichtlich: Eine 85-jährige Darstellerin<br />
beschreibt das Theaterspielen wie „Baden im<br />
perlenden Sekt“, für eine andere, 90 Jahre, war der<br />
Beitritt zum Altentheater die „Sternstunde“ ihres<br />
Lebens.<br />
„Wir, die Alten“ heißt das neue Stück des Ensembles,<br />
das am 21. September 2007 Premiere hatte.<br />
Darin werden Altersklischees dargestellt, aber auch<br />
prägende persönliche Erlebnisse von 1920 bis heute,<br />
verbunden mit deutscher Geschichte, so z.B. die<br />
Kirmes 1954 auf dem Trümmerfeld.<br />
Altentheater des FWT, Köln<br />
Z u k u n f t s -<br />
p r o j e k t e<br />
K u l t u r u n d B i l d u n g<br />
i m A l t e r<br />
Projektträger<br />
Freies Werkstatt Theater<br />
Köln e.V.<br />
Kontakt<br />
Ingrid Berzau und<br />
Dieter Scholz<br />
Zugweg 10<br />
50677 Köln<br />
T 0221 327817<br />
fwt-koeln@t-online.de<br />
www.fwt-koeln.de<br />
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