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Kooperation von Lehrkräften: Kooperatives Lernen kooperativ lernen

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15Kruse & Louis (1993) haben die Zusammenarbeit <strong>von</strong> <strong>Lehrkräften</strong> im Kollegium und die<strong>Kooperation</strong> der Lehrkräfte mit Eltern genauer analysiert und die Merkmale effektiverZusammenarbeit mit weniger effektiven Beispielen verglichen. Die Autoren verdichten ihreBefunde zu fünf Schlüsselmerkmalen effektiver <strong>Kooperation</strong>:• Reflektive Dialoge: Die Gespräche zwischen Kollegen (und mit Eltern) erfassen auchwichtige Erziehungsangelegenheiten oder -probleme. Bedeutsam sind darüber hinaus zweiDinge: Die Beteiligten verabreden sich erstens regelmäßig zu solchen Gesprächen, undzweitens bleibt es nicht bei der Beschreibung einer beklagenswerten Situation und/oderder Zuschreibung äußerer Ursachen (das Fernsehen, der Wertewandel, etc.), sondern dieGespräche schließen Abmachungen über die Anwendung neuer Einsichten auf diekonkreten Probleme ein.• Ent-Privatisierung der Praxis: Lehrer (und Eltern) bemühen sich gemeinsam darum, ihrErziehungsverhalten genauer zu untersuchen. Diese offene und öffentliche Analyse derPraxis beruht auf dem Wunsch nach Verbesserung.• Gemeinsame Konzentration auf das <strong>Lernen</strong>: Neben der Aufmerksamkeit für Lehr- undLernmaterialen sowie Unterrichtstechniken achten alle beständig auf Indikatoren dessen,was die Schüler und Schülerinnen tatsächlich <strong>lernen</strong>. D.h., das Bemühen um Verbesserungder Praxis ist auch an der Hauptachse ”<strong>Lernen</strong>” des Profils einer erfolgreichen Schuleorientiert.• Zusammenarbeit: Aktivitäten zur Schulentwicklung haben kollektive Konsequenzen.Zusammenarbeit geht über Kollegialität im Team und Lehrer-Eltern-Gespräche hinausund führt zu gemeinsamem Arbeiten.• Gemeinsame Normen und Werte: Professionelle Gruppen haben gemeinsame Ansichtenüber angemessenes Bemühen um Schüler und Schülerinnen innerhalb und außerhalb derSchule. Dazu gehört vor allem die Überzeugung, daß alle Schüler und Schülerinnen etwas<strong>lernen</strong> können und gleichwertig sind. Alle fühlen sich auch über ihr Bemühen umfachspezifisches <strong>Lernen</strong> hinaus für die Entwicklung der <strong>Lernen</strong>den verantwortlich. DieLehrer und Lehrerinnen fühlen sich verpflichtet, selbst fortlaufend über Lehren und<strong>Lernen</strong> zu <strong>lernen</strong> und ihre Kenntnisse auszutauschen.Worauf muß man also achten, wenn man <strong>Kooperation</strong>, möglichst unter Beteiligungund Zusammenarbeit aller Verantwortlichen, in Schulen einführen will? Aus den erstenbeiden Merkmalen effektiver <strong>Kooperation</strong>, insbesondere aus der Reflexivität und demBemühen um genaue Analyse <strong>von</strong> Problemsituationen und Handlungsmöglichkeiten ineffektiven <strong>Kooperation</strong>sprozessen folgt die Notwendigkeit, die subjektiven Theorien derLehrer und Lehrerinnen (Wahl, Weinert & Huber, 1994) bei der Implementation mit zuberücksichtigen. Da die notwendigen Fertigkeiten (s.o.), beispielsweise zu differenzierterSituationsanalyse, nicht bei allen einfach vorausgesetzt werden können, muß man dieNeuorganisation und die damit angezielten Veränderungen als Lernprozeß verstehen.Über die Vorgabe des Organisationsrahmens hinaus müssen daher Möglichkeiten fürdas <strong>Lernen</strong> der erforderlichen Fertigkeiten geschaffen werden, z.B. in Form <strong>von</strong> gemeinsamenTrainingsangeboten für Lehrkräfte und Supervisionsangeboten (vgl. RoteringSteinberg,1985).Aus einer Untersuchung über die Einführung <strong>kooperativ</strong>en Mathematik<strong>lernen</strong>s in denNiederlanden (Eden & Terwel, 1994; Eeden, Terwel & Moij, 1993) kann man wichtigeHinweise zur Effektivität unterschiedlicher Supervisionsmaßnahmen entnehmen:Die Evaluation umfassenderer Programme der Lehrerfortbildung läßt vermuten, daßlängere Vorbereitung der Lehrer/innen die Einführung <strong>kooperativ</strong>en <strong>Lernen</strong>s unterstützt.... erlaubt es Lehrern und -innen, traditionelle Rollen direkter Überwachung aufzugeben

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