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Kooperation von Lehrkräften: Kooperatives Lernen kooperativ lernen

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8Berichtigung anbieten. Die Partner erhalten dazu relativ eng umschriebene Anweisungen, wiesie sich bei der gemeinsamen Erarbeitung beispielsweise eines Textes oder <strong>von</strong> Lösungenmathematischer Probleme in den Rollen der Lehrenden und <strong>Lernen</strong>den jeweils abwechselnsollen und worin ihre Aktivitäten dabei genau bestehen. Der Spielraum für Entscheidungen isteng, dafür genau auf den Gegenstand zentriert: Hat der Partner den Text richtig verstanden,wiedergegeben, etc.? Die Paarsituation macht individuelle Verantwortlichkeit unvermeidlich;zusätzlich werden in einigen Ansätzen - z.B. beim klassenweiten Tutoring nach Greenwood,Delquadri und Hall (1989) oder beim reziproken Tutoring nach Heller und Fantuzzo (1993)Gruppenbelohnungen auf der Basis des individuellen Lernerfolgs vergeben.ExpertenansatzWenn das Ziel einer spezifische Phase des Lernprozesses darin besteht, Wissen zu erwerbenoder Möglichkeiten der Wissensanwendung zu entwickeln bzw. zu erproben, haben sichExpertenmodelle der <strong>Kooperation</strong> bewährt. Das ursprünglich <strong>von</strong> Aronson (1978) entwickelte"Jigsaw"-Modell oder Gruppenpuzzle (Huber, 1985) ist für solche Zielsetzungen flexibelnutzbar (s. Beispiele in Slavin, 1986). Neben der Schulleistung fördert das Expertenmodellauch prosoziale Verhaltensweisen und den Selbstwert der <strong>Lernen</strong>den.Beim Gruppenpuzzle können drei Phasen unterschieden werden: (1) Die <strong>Lernen</strong>denerhalten in leistungs-heterogen zusammengesetzten "Stamm"-Gruppen eine kurze Einführungin den zu <strong>lernen</strong>den Gegenstand. Jedes Mitglied einer Stammgruppe wählt einen spezifischenAbschnitt des Lernmaterials (z.B. eines Einführungstexts) aus, um diesen zu <strong>lernen</strong> und späterden anderen Gruppenmitgliedern zu vermitteln. (2) Mitglieder aus den verschiedenenStammgruppen, die das selbe Teilthema bearbeiten, treffen sich in den sog. "Experten"-Gruppen, um sich auf die Vermittlung des Lernstoffes vorzubereiten. (3) Als Experten/innenfür ihr Teilthema kehren alle dann in ihre Stammgruppen zurück, um dort ihr Wissenauszutauschen.ProblemlösungsansatzDie bisher beschriebenen Ansätze fördern die <strong>Kooperation</strong> der <strong>Lernen</strong>den innerhalb ihrerTeams. Zwischen den Teams wird bei diesen Formen allerdings Konkurrenz angeregt, da dieTeamleistungen bewertet und - ob gewollt oder ungewollt - miteinander verglichen werden.Beim Team<strong>lernen</strong> in Problemlösegruppen besteht dagegen keine Konkurrenz. Vielmehrwerden gegenstandsspezifische Anreize vermittelt, so daß die sachbezogene Motivation derTeilnehmer überwiegt. Der Zielsetzung entsprechend, daß jedes Teammitglied nach seinenpersönlichen Voraussetzungen etwas zum gemeinsamen Lernprozeß beitragen soll, muß sichdas Problem in Teile gliedern lassen. Geeignete Inhalte für das Problemlösemodell sind"dialektische" Probleme (Dörner, 1976), die dadurch charakterisiert sind, daß es keineeindeutige Zielvorgabe und keinen Sollwert für die Lösung, dafür unterschiedlicheZugangsweisen gibt, deren Bedeutung im Gruppenprozeß erst zu klären ist. So erhält jedesTeammitglied eine Chance, einen persönlich bedeutsamen Zugang zu finden. Zunächst mußalso das Problem genauer definiert, die Problemsituation analysiert werden. WünschenswerteZiele müssen erst gefunden, Entscheidungskriterien erst festgelegt und unter Umständen auchgewichtet werden, Informationen über die unterschiedlichen Möglichkeiten müssen gesuchtwerden.Erste Aufgabe der Kleingruppen ist es, ihre Arbeit zu organisieren. In Abstimmungmit den anderen Gruppen erarbeitet jede Kleingruppe ihren Lösungsvorschlag und bereitet

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