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Kooperation von Lehrkräften: Kooperatives Lernen kooperativ lernen

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2Ziel dieser Materialien zur Einführung <strong>von</strong> <strong>Lehrkräften</strong> in die Anwendung <strong>kooperativ</strong>erLernformen ist es, Information über <strong>kooperativ</strong>es <strong>Lernen</strong> mit praktischen Erfahrungen beim<strong>kooperativ</strong>en <strong>Lernen</strong> zu verbinden. Wissen über <strong>kooperativ</strong>e Lernformen ist notwendig, abernicht ausreichend, wenn man in der eigenen Klasse erfolgreich <strong>Lernen</strong> in Kleingruppeneinführen will. Lehrer und Lehrerinnen, die selbst schon mit anderen zusammen <strong>kooperativ</strong>gelernt haben, können allgemeine Prinzipien und Empfehlungen zur Lernkooperationaufgrund ihrer Erfahrungen sehr viel genauer an die Bedingungen ihres Fächer und ihrerKlassen anpassen und dabei auch flexibel auf unvermeidliche Anfangsschwierigkeitenreagieren.Nun haben aber nur wenige Lehrer und Lehrerinnen Erfahrungen mit <strong>kooperativ</strong>enArbeitsformen, sei es aus Lerngruppen während ihrer eigenen Ausbildung oder aus Arbeitsgruppenzur Planung, Vorbereitung und Evaluation <strong>von</strong> Unterricht. Solche Erfahrungen überdidaktisches Wissen um Organisationsformen der <strong>Kooperation</strong> hinaus ist aber wesentlich fürden Erfolg, da die Einführung <strong>kooperativ</strong>en <strong>Lernen</strong>s in einer Klasse mehr bedeutet als nureine Änderung der Unterrichtsform.Wenn man Schüler veranlaßt, in Kleingruppen beispielsweise die Anwendung desDreisatz-Algorithmus zu üben und sich dazu wechselseitig geeignete Aufgaben zu stellen,darf man nicht nur die fachdidaktischen Aspekte sehen. Sicher gelingt es den Schülern rasch,Aufgaben zu konstruieren, die für die anderen Gruppenmitglieder eine Herausforderungdarstellen. Darüber hinaus werden aber auch soziale Prozesse in Gang gesetzt: Einige Schülerwerden versuchen, sich mit ihren Einfällen durchzusetzen, andere werden rasch aufgeben,nach Aufgabenstellungen zu suchen und statt dessen einfach die Vorschläge der schnelleren,lauteren oder dominanteren Gruppenmitglieder bearbeiten. Die Gruppe bewertet dieVorschläge und damit auch die Mitglieder positiv bzw. negativ und trägt so zum Aufbausozialer Motivationsstrukturen bei. Wenn man Schüler dazu veranlaßt, Probleme oderLernaufgaben in Kleingruppen zu bearbeiten, um z.B. Einfälle zusammenzutragen,Entscheidungen zu treffen, Widersprüche aufzulösen oder eine Versuchsanleitungauszuführen, haben sie nicht nur eine gemeinsame fachspezifische Aufgabe zu bewältigen,sondern stehen auch vor dem Problem, die Interaktionsprozesse innerhalb der Gruppe zustrukturieren, d.h. die Kommunikation untereinander effektiv zu regeln, dabei aber auch mitpersönlicher Sympathie bzw. Antipathie umzugehen und den Ertrag der gemeinsamen Arbeit(z.B. Lob, Anerkennung, Punkte -aber auch negative Ergebnisse) auf die Mitgliederaufzuteilen (vgl. McGrath & Kravitz, 1982).Kurz: Bei der Organisation <strong>kooperativ</strong>en <strong>Lernen</strong>s im Unterricht setzen Lehrkräftefachliche und soziale Lernprozesse in Gang. Wenn fachspezifisches <strong>Lernen</strong> in Gruppeneffektiv sein soll, müssen die Schüler über soziale Fertigkeiten verfügen, um möglichststörungsfrei miteinander kooperieren zu können. Lehrer können günstige Voraussetzungen fürerfolgreiches <strong>Lernen</strong> in Gruppen schaffen, aber kooperieren und <strong>lernen</strong> müssen letztlich dieSchüler selbst. Sie müssen die Dynamik ihrer sozialen Interaktion und die Anforderungen derfachspezifischen Aufgaben bewältigen.Verschiedene Formen des <strong>kooperativ</strong>en <strong>Lernen</strong>s stellen unterschiedliche Anforderungenan die sozialen Fertigkeiten der Schüler. Bei der Auswahl <strong>kooperativ</strong>er Lernarrangementsmuß man sowohl die Möglichkeiten für die Anregung fachspezifischer Lernprozesseberücksichtigen als auch die jeweiligen Fähigkeiten der Schüler, Spielräume innerhalb derGruppe selbständig zu strukturieren. Um Mißerfolg und Enttäuschung aller Beteiligten zuvermeiden, sollte man am Anfang nicht zu hohe soziale Anforderungen an die Schüler undSchülerinnen stellen. Die Darstellung ausgewählter Methoden des <strong>kooperativ</strong>en <strong>Lernen</strong>sbeginnt deshalb mit Arbeitsformen, die keine <strong>Kooperation</strong>serfahrung voraussetzen und bereitsim traditionellen, lehrerzentrierten Unterricht zur Aktivierung <strong>von</strong> Selbsttätigkeit und <strong>von</strong>Zusammenarbeit der <strong>Lernen</strong>den eingesetzt werden können. Daran schließen sichMöglichkeiten der <strong>Kooperation</strong> mit einem Partner oder einer Partnerin, wobei Anweisungen

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