Download - Onkologischer Schwerpunkt Stuttgart e.V.
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30<br />
Qualitäts- und Datenmanagement<br />
sich ein möglicher Einfluss des Faktors Klinik,<br />
wobei Patienten einer Klinik das geringste Risiko<br />
haben, zu versterben.<br />
Für den Rückfallstatus 1 bzw. 2 Jahre nach<br />
Diagnose findet man keinen Zusammenhang<br />
zum Faktor Klinik. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen,<br />
dass die Datenlage zum Rückfallstatus<br />
wesentlich unvollständiger ist als beim<br />
Überlebensstatus. Die Patienten müssen für die<br />
Erhebung des Rückfallstatus, anders als beim<br />
Vitalstatus explizit einwilligen. Außerdem ist die<br />
Erfassung dieser Daten durch Rückfragen bei<br />
den niedergelassenen nachsorgenden Ärzten<br />
wesentlich aufwendiger als der Datenabgleich<br />
mit den Sterberegistern.<br />
In der Diskussion wurde die Problematik weiterer<br />
Einflussfaktoren wie z.B. Komorbiditäten<br />
und sozioökonomische Faktoren auf die Überle-<br />
Jahresbericht 2007<br />
benszeit erörtert, die in der jetzigen Darstellung<br />
der Ergebnisse nicht berücksichtigt werden.<br />
Großes Interesse fand auch die Vorstellung und<br />
Darstellung des neuen Statistiktools bei den<br />
Anwesenden. Es ist noch mal deutlich darauf<br />
hingewiesen worden, dass die Möglichkeiten,<br />
die dieses webbasierte Auswertungsprogramm<br />
bietet, nur zur Unterstützung bei z.B. Therapieplanungen<br />
herangezogen werden kann, es kann<br />
auf gar keinen Fall therapieentscheidend sein.<br />
Webbasiertes Auswertungsprogramm<br />
Seit Beginn 2007 können die OSP-Kliniken zudem<br />
Benchmarking über ein webbasiertes Auswertungsprogramm<br />
durchführen. Das heißt, im<br />
passwortgeschützten Bereich können Ärzte der<br />
OSP-Kliniken mit den anonymisierten Daten aus<br />
dem klinischen Krebsregister verschiedene Aktionen<br />
durchführen. So können sie Klinikprofile<br />
vergleichen, nach ähnlichen Fällen suchen und<br />
Überlebensprognosen für den Einzelfall erstellen.<br />
Gemeinsam mit dem Institut für Stochastik<br />
der Universität <strong>Stuttgart</strong> ist damit ein Instrument<br />
geschaffen worden, dem entitätsbezogene<br />
Daten der Datenbank zugrunde liegen. Den Medizinern<br />
wird die Möglichkeit geboten, kurzfristig<br />
die eigene Position im OSP festzustellen und<br />
z.B. Änderungen in den Behandlungsmethoden<br />
zeitnah zu verfolgen. Wissenschaftlich fundierte<br />
Auswertungen können dann gezielt erfolgen.<br />
Die nächste Weiterentwicklung befindet sich<br />
derzeit in der Umsetzungsphase und umfasst<br />
das Kolon-, Rektum-, Prostata- und Bronchial-<br />
Karzinom. Dann stehen den Benutzern die oben<br />
beschriebenen Verfahren auch für diese Erkrankungen<br />
zur Verfügung. Ein Ausbau auf weitere<br />
Krebsentitäten ist geplant.