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02.02.2012 Anzeigenschluss - Medienecho: - Schibri-Verlag

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Nr. 01/2012 - 27 - PASEWALKER NACHRICHTEN<br />

reits gut gefüllt. Worauf freuen Sie sich<br />

am meisten?<br />

Der Auftakt des Jahres ist ja immer das<br />

Neujahrskonzert, das wir 2012 durch die<br />

Kreisgebietsreform in einer veränderten<br />

Konstellation begehen werden. In diesem<br />

Jahr findet ebenfalls erstmals die Leistungsschau<br />

mit veränderten Rahmenbedingungen<br />

im neuen Landkreis statt. Wie die genau<br />

aussehen werden, weiß ich aber noch<br />

nicht. Die vielen Veranstaltungen, die vom<br />

Musikverein und vom Unternehmerverein<br />

organisiert werden, sind sehr positiv für die<br />

Stadt. Wir hoffen, dass auch in diesem Jahr<br />

wieder so viele tolle Veranstaltungen umgesetzt<br />

werden, so wie das Moonlight- und<br />

Halloween-Shopping oder das Laufstegfest.<br />

Es ist wieder alles Mögliche geplant.<br />

Wenn mir da jemand erzählt, Pasewalk ist<br />

langweilig, dann frag ich mich immer, wie<br />

schafft er das? Der muss ja an allen Veranstaltungen<br />

vorbeistolpern.<br />

2011 sollte das Schicksalsjahr für Pasewalk<br />

werden. Mit der Kreisgebietsreform<br />

hat Pasewalk den Status einer<br />

Kreisstadt verloren. Wie wird sich die<br />

Reform auf die Stadt und die Bereiche<br />

Jugend, Bildung und Kultur auswirken?<br />

Wir stehen schon seit Jahren vor der Problematik,<br />

dass gutausgebildete junge Leute<br />

nach ihrem Schulabschluss die Stadt verlassen,<br />

um an anderen Orten zu arbeiten<br />

oder zu studieren. Und nur wenige kommen<br />

leider zurück. Es gibt einfach wenig<br />

adäquate Möglichkeiten. Das ist ein generelles<br />

Problem und hat mit der Kreisgebietsreform<br />

wenig zu tun. Die Kultur<br />

hängt gerade in Pasewalk stark vom Geld<br />

ab. Pasewalk ist immer noch die Stadt mit<br />

den höchsten Ausgaben im freiwilligen Bereich<br />

pro Kopf im alten Landkreis Uecker-<br />

Randow. Das heißt, wir lebten immer auf<br />

einem sehr hohen Niveau und in wie weit<br />

wir das weiter durchhalten können, wissen<br />

wir eben noch nicht. Das ist aber auch nicht<br />

grundsätzlich im Zusammenhang mit der<br />

Gebietsreform zu sehen, sondern mit der<br />

negativen Entwicklung der Kommunalfinanzen.<br />

Es wird zunehmend schwieriger.<br />

Das liegt einerseits daran, dass die Solidarpaktmittel,<br />

die es vom Bund an die Länder<br />

gibt bis 2019/2020 degressiv gestaltet sind.<br />

Jedes Jahr gehen diese um rund 100 Milli-<br />

onen Euro zurück. Das sind die Gelder die<br />

letztlich im freiwilligen Bereich fehlen. Die<br />

Pflichtausgaben müssen die Städte sowieso<br />

finanzieren. Wir müssen Einsparpotenzial<br />

schaffen, um das kulturelle Angebot<br />

so vielfältig wie möglich gestalten zu können.<br />

Das wird aber schwierig. Direkt auf<br />

die Stadt Pasewalk bezogen, ist die größte<br />

Herausforderung, das hier Verwaltungsarbeitsplätze<br />

verloren gehen. Die Leute in der<br />

Verwaltung verdienen überdurchschnittlich<br />

gut, bezogen auf die Gehälter, die es hier<br />

in der Region gibt. Wenn aber Arbeitsplätze<br />

verloren gehen, weil sie vielleicht nach<br />

Greifswald abwandern, heißt das, dass die<br />

Leute über kurz oder lang mit wandern.<br />

Dann geht uns natürlich Einkommensteuer<br />

von den Besserverdienenden verloren.<br />

Daraus resultiert, dass uns Potential verloren<br />

geht an Leuten, die Kulturveranstaltungen<br />

besuchen. Wir haben aber ein kleines<br />

Pfund, mit dem wir wuchern können.<br />

Das ist der teure Verwaltungssitz, den der<br />

Kreis hier in der Stadt Pasewalk, im Gegensatz<br />

zu Anklam und Greifswald, hat. In<br />

der Hauptsatzung des Landkreises steht,<br />

dass Pasewalk und Anklam Verwaltungssitze<br />

bleiben. Verwaltungssitz ist eine Stadt<br />

aber auch dann, wenn 50 Mitarbeiter hier<br />

beschäftigt sind. Das Gebäude hat aber eine<br />

Kapazität für rund 400 Mitarbeiter. Es wird<br />

sich zeigen wie viel an Verwaltung künftig<br />

hier sein kann und sein wird. Wir werden<br />

uns natürlich darum bemühen, dass der Verwaltungssitz<br />

hier bleibt. Die Auswirkungen<br />

wären sonst weitreichend.<br />

Welche Projekte möchten Sie nun im<br />

Jahr 2012 realisieren?<br />

Ein Problem, das uns drückt, ist der desolate<br />

Zustand der Kita am Pulverturm. Es wird<br />

schwierig dort langfristig eine Betriebsgenehmigung<br />

aufrecht zu erhalten. Wir haben<br />

rund 830 Kitaplätze, hinzu kommen noch<br />

18 Tagesmütter. Die Betreuungsplätze sind<br />

fast alle ausgebucht. Wir können uns gar<br />

nicht leisten eine Kita zu schließen. Die<br />

Nachfragen nach Kitaplätzen sind hoch.<br />

Die Geburtenzahlen sind in den letzten Jahren<br />

stabil gewesen bzw. sogar leicht gestiegen.<br />

Das heißt, es wird in den nächsten<br />

Jahren so bleiben, dass wir die Kitaplätze<br />

brauchen. Darum müssen wir das Problem<br />

baulich lösen. Die Frage ist nur, wie man<br />

mit der Sanierung oder einem Neubau der<br />

Kita umgeht. Diese Problematik muss unbedingt<br />

in diesem Jahr angepackt werden.<br />

Da gibt es natürlich jede Menge Aufgaben.<br />

Wir wollen die Städtebauförderung so lange<br />

es sie noch gibt unbedingt nutzen, um<br />

den Innenstadtbereich abzuschließen. Die<br />

Baumaßnahme Neuer Markt läuft gerade<br />

und wird dieses Jahr fortgeführt. Im Umfeld<br />

sind noch mehrere Maßnahmen zu bewältigen,<br />

wie die Hofgestaltung beim Buchhaus<br />

Lange oder der Ausbau des Hauses Nr. 12<br />

am Markt. In diesem Jahr wollen wir auch<br />

mit der Belegung des Gewerbegebietes beginnen.<br />

Verschiedene Projekte sollen in diesem<br />

Jahr realisiert werden. Zur Zeit wird<br />

die Bebaubarkeit geprüft.<br />

Was wünschen Sie den Pasewalkerinnen<br />

und Pasewalker für das Jahr 2012?<br />

Vor allem natürlich Gesundheit. Die Bundeskanzlerin<br />

hat in ihrer Weihnachtsansprache<br />

schon gesagt, das Jahr 2012 wird nicht<br />

einfach werden. Ich denke, dass wird auch<br />

in Pasewalk nicht anders sein. Ich halte<br />

es für wichtig, dass die Leute sehen, dass,<br />

wenn man selber etwas anpackt, auch etwas<br />

bewegen kann. Es hat zum Beispiel eine Arbeitsgruppe<br />

des Arbeitnehmervereins mehrere<br />

tolle Veranstaltungen auf die Beine<br />

gestellt. Ich möchte den Pasewalkerinnen<br />

und Pasewalkern mit auf den Weg geben:<br />

Leute, engagiert euch für die Stadt, für die<br />

Gemeinde, in der ihr lebt. Denn auch nur<br />

gemeinsam können wir etwas verbessern.<br />

Man darf nicht immer nur auf die Stadt gucken<br />

und sagen, die machen nichts. Sondern<br />

es hängt davon ab, wie stark sich die<br />

Bürger mit einbringen. Damit bekommen<br />

wir ein funktionierendes kommunales Leben<br />

viel besser hin, als mit ein, zwei Millionen<br />

von außen.<br />

Wenn die Prophezeiung der Mayas sich<br />

2012 tatsächlich erfüllte und die Welt<br />

wirklich unterginge, was möchten Sie in<br />

diesem Jahr unbedingt erleben?<br />

Gar nichts. Ich würde so weiterleben wie<br />

bisher. Ich bin mit dem, was ich mache zufrieden<br />

und es gibt da nichts, was ich großartig<br />

verändern würde. Wenn die Welt untergeht,<br />

dann geht sie eben unter. Ich denke,<br />

man muss so leben, dass man mit jedem<br />

Tag halbwegs zufrieden sein kann. Das ist<br />

entscheidend.

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