Herausgeber - Magazin Insider
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Kirrweilerer<br />
Handballmannschaft greift an<br />
TVK setzt auf Zukunft und erinnert sich dabei an alte Tugenden<br />
Kirrweiler und Handball<br />
gehören genauso zusammen<br />
wie Günther Netzer und<br />
Gerhard Delling, oder der<br />
Papst und die Kirche. Die<br />
Mannschaft des TVK, die<br />
besonders in den 80er-Jahren,<br />
damals noch in der Regionalliga<br />
spielend, große Erfolge feiern<br />
konnte und zu der Zeit sehr<br />
viele prominente Teams, wie<br />
beispielsweise den TSV<br />
Milbertshofen mit seinem<br />
bis heute bekannten und<br />
berühmten Ballzauberer<br />
Erhard Wunderlich zu Gast<br />
hatte, ist das unumstrittene<br />
sportliche Aushängeschild der<br />
Maikammerer Ortsgemeinde.<br />
Aber nicht nur in dieser<br />
Hinsicht sind die Mannschaften<br />
der Handballabteilung des<br />
Turnvereins 1896 e. V. fester<br />
Samurai- ein Begriff, der auch<br />
heute noch etwas von Mystik<br />
und Träumereien in sich birgt.<br />
Der Name steht als Inbegriff<br />
für die geheimnisvollen, sagenumwobenen<br />
Ritter Japans,<br />
die mit ihren spannenden<br />
Abenteuern, ihrer spektakulären<br />
Art zu kämpfen, und mit<br />
ihrem Sinn für Kunst, Wissenschaft<br />
und Philosophie, ganze<br />
Generationen zum träumen<br />
anregten, und Stoff für viele<br />
Hollywood-Verfilmungen lieferten.<br />
Auch der heute 50 Jahre<br />
alte Winfried Müller konnte sich<br />
schon als Jugendlicher ihrem<br />
Reiz nicht widersetzen. Um seinen<br />
Helden nachzueifern, trat<br />
er im Jahre 1975 dem<br />
Jiu Jitsu Club Neustadt bei,<br />
wechselte aber bereits zwei<br />
Jahre später zur Karateabteilung<br />
des Turnvereins seiner<br />
Heimatstadt Edenkoben. Hier<br />
wurden seine Lehrer schnell<br />
auf sein außergewöhnliches<br />
Talent aufmerksam und machten<br />
ihn zum Trainingsleiter,<br />
Bestandteil des gesellschaftlichen<br />
Lebens in dem kleinen<br />
Weinbauort. Auch wenn es in<br />
dem ca. 2100 Seelen zählenden<br />
Dorf etwas zu feiern gibt, sind<br />
die grün/weißen Farben der<br />
TVK-Spieler überall vertreten.<br />
Diese Präsenz innerhalb der<br />
Dorfgemeinschaft, und die<br />
enge Verbundenheit mit den<br />
eigenen Fans, sichert dem Team<br />
eine treue Anhängerschaft, die<br />
ihre Handballer nicht nur bei<br />
Heimspielen in der Reblandhalle<br />
immer wieder leidenschaftlich<br />
unterstützt und auch<br />
in aussichtslos erscheinenden<br />
Situationen zum Sieg zu treiben<br />
versucht. In der laufenden<br />
Spielsaison haben die heute in<br />
der Verbandsliga spielenden<br />
Herren, jetzt leider ein wenig<br />
den Anschluss verloren und be-<br />
Wer wird Samurai?<br />
Winfried Müller lehrt eigenständige Form<br />
japanischer Kampfkunst<br />
der damals aus rund 40<br />
Mitgliedern bestehenden<br />
Gruppe. Getrieben von<br />
unbändigem Ehrgeiz ließ<br />
sich der aufstrebende<br />
Kampfsportler gleichzeitig<br />
in Landau in Tae-Kwon-Do,<br />
und, in einer privaten<br />
Sportschule, im Kickboxen<br />
ausbilden. Später<br />
erweiterte er sein Spektrum<br />
noch um die Stilarten Ju Jutsu<br />
und Nin Jutsu. 1983 gründete<br />
er schließlich seinen eigenen<br />
Verein, der heute unter dem<br />
Namen „Kampfsportclub<br />
Samurai Edenkoben e. V.“<br />
einen überregional hervorragenden<br />
Ruf als Talentschmiede<br />
und Leistungsgarant genießt.<br />
1987 wurde Müller erstmals<br />
in den Kader der deutschen<br />
Karate-Nationalstaffel berufen,<br />
und erzielte mit ihr im In- und<br />
Ausland große Erfolge. Nach<br />
einiger Zeit im Kampf“sport“<br />
richtete er dann aber sein<br />
Hauptaugenmerk auf die<br />
Kampf“kunst“.<br />
Sport + Wellness Anzeigen<br />
finden sich im hinteren Drittel<br />
der Tabelle. Auch die Damenmannschaft<br />
läuft ihrer Form<br />
derzeit, nach vielen Spielerweggängen<br />
in der Vorjahressaison,<br />
hinterher und befindet sich in<br />
einer Phase des Neuaufbaus.<br />
Beide Teams sind aber fest<br />
entschlossen in der Rückrunde<br />
im Neuen Jahr wieder ordentlich<br />
durchzustarten. Dazu geht<br />
man auch ganz neue Wege.<br />
Auf Initiative des Kirrweilerer<br />
Spielführers Frank Gerbershagen<br />
ist es ist der TVK beispielsweise<br />
gelungen Partnerverein<br />
der Rhein-Neckar-Löwen zu<br />
werden. Dadurch erhofft man<br />
sich in Kirrweiler nicht nur den<br />
Beginn einer für beide Seiten<br />
fruchtbaren freundschaftlichen<br />
Beziehung zu der in der Hallenhandball-Bundesliga<br />
und Cham-<br />
Nächtelang grübelte er darüber<br />
nach, wie es möglich sei,<br />
erlernte Techniken zu verfeinern,<br />
weiterzuentwickeln, und<br />
zu einer eigenständigen Form<br />
der freien Selbstverteidigung zu<br />
erheben. Das Ergebnis seiner<br />
Überlegungen ist die von ihm<br />
ins Leben gerufene, und seit<br />
1997 vom deutschen Budo<br />
Verband offiziell anerkannte<br />
Kampfphilosophie „Shurenbukai-Budo“.<br />
Die sich darauf<br />
beziehende Art zu kämpfen<br />
erhielt den Namen „Shote Ryu<br />
Karate“, was soviel wie „kleiner<br />
Hand-Stil“ bedeutet. Durch die<br />
Vielfalt der hierbei angewandten<br />
Techniken ist eine effektivere<br />
Anwendung gewährleistet,<br />
wodurch auch schwächeren<br />
Kämpfern die Möglichkeit<br />
gegeben ist, aggressive und<br />
körperlich überlegene Gegner<br />
außer Gefecht setzen zu<br />
können, was besonders dem<br />
weiblichem Geschlecht bei der<br />
privaten Selbstverteidigung<br />
zugute kommen kann. Dem<br />
pions-League sehr erfolgreich<br />
spielenden Truppe, sondern<br />
verspricht sich auch sehr viel<br />
von der Erfahrung der Badener,<br />
speziell im Nachwuchsbereich,<br />
profitieren zu können. Dort<br />
sind die Kirrweilerer sowieso<br />
schon sehr gut zugange und,<br />
mit rund 180 Spieler/innen in<br />
(fast) allen Jugendligen, von<br />
den „Nashorn-Minis“ bis hin zu<br />
der in der Oberliga spielenden<br />
weiblichen C-Jugend, gut vertreten.<br />
Hier sehen Gerbershagen<br />
und seine Kollegen von der<br />
Vereinsführung die Zukunft, auf<br />
die es zu bauen gilt. Aber nicht<br />
nur das „Know-How“ großer<br />
Vereine, sondern auch die<br />
Erfahrung aus den eigenen Reihen<br />
will man künftig vermehrt<br />
nutzen. Dabei können die<br />
Kirrweilerer auf ihre „älteren<br />
Kampf mit der Waffe, dem<br />
sogenannten Kobudo, hat<br />
Müller´s Idee ebenfalls<br />
neue Impulse beschert. Sein<br />
Kampfsportclub Samurai ist<br />
nicht zuletzt deshalb in den 25<br />
Jahren seines Bestehens, zu<br />
einem beliebten Treffpunkt von<br />
Kampfkunstbegeisterten aus<br />
aller Welt geworden. Müller,<br />
inzwischen Hauptlehrer<br />
und Träger des 6. Dan, nutzte<br />
immer wieder seine Beziehungen<br />
zu internationalen Vereinen<br />
und Verbänden, sowie seine<br />
Freundschaften zu anderen<br />
Großmeistern, wie z.B. dem<br />
höchstgraduierten deutschen<br />
Dan-Träger Fritz Nöpel<br />
(9. Dan Goju Ryu Karate), oder<br />
dem aus Malaysia stammenden<br />
Jamal Measara (7. Dan Shorin<br />
Ryu Karate, 6. Dan Jinbukan<br />
Kobudo), um mit ihnen als<br />
Leiter in Edenkoben hochkarätig<br />
besetzte Lehrgänge anbieten<br />
und durchführen zu können.<br />
1987 wurden hier sogar die<br />
Deutschen Meisterschaften der<br />
Semester“ zurückgreifen. Georg<br />
Zöller ist einer von ihnen. Er<br />
spielt seit 1998 in den Reihen<br />
der Gehörlosennationalmannschaft,<br />
nahm mit ihr 2005 an<br />
den World Games, den „Deaflympics“<br />
in Melbourne/Australien<br />
teil, wo sich das Team den<br />
dritten Platz erkämpfte, wurde<br />
im gleichen Jahr, Vize-Europameister<br />
in Istambul/Türkei, und<br />
kam Anfang September 2008,<br />
mit einer Bronzemedaille aus<br />
Belgrad/Serbien zurück. Mit<br />
der gesunden Mischung aus<br />
jugendlich frischer Motivation<br />
und wiederentdeckten Traditionen<br />
kann die Handballabteilung<br />
des Turnvereins Kirrweiler also<br />
recht hoffnungsvoll ins Neue<br />
Jahr wechseln, und die Aufholjagd<br />
in der Tabelle starten.<br />
Text: Hans Kraus<br />
Sektion Karate des Deutschen<br />
Judo-Bundes ausgetragen.<br />
Nicht nur dabei erreichten<br />
Müllers Kämpfer und<br />
Kämpferinnen, großartige<br />
Mannschafts- und Einzelplatzierungen.<br />
Zu Beginn des laufenden<br />
Jahres steht nun wieder<br />
ein Neueinsteigerkurs auf dem<br />
Programmplan, Anmeldungen<br />
hierfür nimmt Winfried Müller<br />
unter der Telefonnummer<br />
06323-7595 selbst entgegen.<br />
Wer nicht gleich Vereinsmitglied<br />
werden möchte, und,<br />
unabhängig von Geschlecht und<br />
Alter, trotzdem Interesse an der<br />
Arbeit der ca. 50 Edenkobener<br />
Samurai hat, ist natürlich<br />
ebenfalls eingeladen, montags,<br />
mittwochs und freitags während<br />
der normalen Trainingszeiten<br />
von 20.00 bis 21.30 Uhr<br />
in der Sporthalle des Edenkobener<br />
Gymnasiums, vorbeizukommen<br />
und sich unverbindlich zu<br />
informieren.<br />
Text und Foto: Hans Kraus<br />
JANUAR 09 Seite 5 termine & lifestyle<br />
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