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Von der Anlehre zur zweijährigen beruflichen Grundbildung ... - EHB

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<strong>Von</strong> <strong>der</strong> <strong>Anlehre</strong> <strong>zur</strong> zweijährigen <strong>beruflichen</strong> <strong>Grundbildung</strong> mit AttestZu den 2-jährigen Lehren mit FähigkeitszeugnisDie Abschaffung <strong>der</strong> heutigen 2-jährigen Berufslehren mit EFZ, wie sie das nBBG vorsieht,fand bei <strong>der</strong> Vernehmlassung 1999 vorerst keinen grossen Anklang. Bei den betroffenenBerufsverbänden hat sie grosse Diskussionen ausgelöst. Der Detailhandel ist nundaran, im Rahmen eines Gesamtkonzepts sowohl die zweijährige Verkaufslehre als auchdie dreijährige Detailhandelsangestellten-Ausbildung völlig neu zu gestalten. Auch imGastgewerbe und in <strong>der</strong> Hotellerie sind Reformen im Gange. Das gleiche gilt für diekaufmännischen Bildungsgänge.Zu den verkürzten LehrenAuch dieses Modell besteht seit langem. Als die Berufsmatur eingeführt wurde, ging esvor allem darum, dass Maturanden, die an eine Fachhochschule wollen, solche verkürztenLehren machen sollten, dann hätten sie quasi „den Fünfer und’s Weggli“, nämlich dieMatura und das Fähigkeitszeugnis.Im nBBG ist nur noch eine 2-jährige <strong>Grundbildung</strong> mit Attest vorgesehen; das Fähigkeitszeugniskann nur noch mit mindestens 3-jährigen Ausbildungen erlangt werden. DieVerkürzung <strong>der</strong> Lehre bleibt hingegen bestehen.Wie diese zweijährigen Ausbildungen aussehen und für wen sie nun angeboten werden sollen,darüber scheiden sich die Geister. Die einen wollen lediglich aufgewertete <strong>Anlehre</strong>n mit einemeidgenössisch anerkannten Abschluss, die an<strong>der</strong>en möchten sie gleichzeitig auch für Maturandenanbieten, die ein Praktikum absolvieren.Für den Schweizerischen Gewerbeverband SGV ist klar, dass es auch weiterhin zweijährigeAusbildungen braucht. Mit <strong>der</strong> Idee, dass Maturanden mit <strong>der</strong> zweijährigen <strong>Grundbildung</strong> denpraktischen Teil einer <strong>beruflichen</strong> Bildung absolvieren sollen, können wir uns hingegen nichtanfreunden. Dass sie einen anerkannten Abschluss benötigen, ist zwar unbestritten; <strong>der</strong> Wegdahin müsste aber immer noch über eine verkürzte Lehre gehen.Verständnis hat <strong>der</strong> SGV dafür, dass man in <strong>der</strong> Diskussion um den Fachhochschulzugang dasverlangte einjährige Berufspraktikum strukturieren will. Einerseits muss es aber eine klare Differenzierunginnerhalb <strong>der</strong> zweijährigen Bildungsgänge geben, denn u.E. ist eine generelle Mischungvon Stärksten und Schwächsten kaum machbar und auch nicht sinnvoll. Dies insbeson<strong>der</strong>edeshalb, weil auch in <strong>der</strong> zweijährigen <strong>Grundbildung</strong> ein gewisser schulischer Anteil - vorallem im allgemeinbildenden Bereich - geboten werden muss, dieser aber je nach Zielpublikumwohl sehr unterschiedlich zu gestalten ist. An<strong>der</strong>erseits muss im Sinne <strong>der</strong> Verbundaufgabe <strong>der</strong>zuständige Berufsverband aktiv einbezogen werden.Fazit: Der SGV und seinen Mitgliedorganisationen begrüssen die zweijährige berufliche<strong>Grundbildung</strong> mit Attest und damit die Abschaffung <strong>der</strong> <strong>Anlehre</strong> und <strong>der</strong> 2-jährigen Berufslehrenmit Fähigkeitszeugnis. Allerdings müssen bei <strong>der</strong> Ausgestaltung dieser neuen Ausbildungfolgende Bedingungen erfüllt sein:1. Ausbildungsgänge, die als zweijährige <strong>Grundbildung</strong> angeboten werden, müssen sichklar von dreijährigen <strong>Grundbildung</strong>en im gleichen Berufsfeld unterscheiden.Im Klartext heisst das, dass zwar zwei- und dreijährige <strong>Grundbildung</strong>en im gleichen Berufsfeldangeboten werden dürfen. Zu grosse Ähnlichkeiten werten aber generell den Be-24

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