Von der Anlehre zur zweijährigen beruflichen Grundbildung ... - EHB

Von der Anlehre zur zweijährigen beruflichen Grundbildung mit AttestBerufsattest Metall, Kanton BaselHanspeter Hauenstein, Projektleiter1. Was ist beim „Berufsattest Metall“ neu im Vergleich zur Anlehre?Die wichtigsten Neuerungen des Berufsattests Metall gegenüber der Anlehre sind:• Durchlässigkeit zur drei- und vierjährigen Berufslehre. Das Ausbildungsreglement derAttestausbildung deckt im Wesentlichen die schulischen und betrieblichen Ausbildungszieledes ersten Lehrjahres folgender Berufe ab: Anlage- und Apparatebauer/in, Metallbauer/inund Mechapraktiker/in. Das bedeutet, dass besonders leistungsstarke und -bereite Jugendliche im Anschluss ans Attest direkt ins zweite Lehrjahr übertreten können.• Die berufliche Grundbildung mit Attest wird mit einer Abschlussprüfung mit Noten abgeschlossen,die man bestehen muss bzw. an der man auch scheitern kann. Die Leistungenim Lehrbetrieb fliessen in die Notengebung mit ein.• Der Schulunterricht dauert im zweiten Semester eineinhalb Tage statt nur ein Tag wie inder Anlehre. Neben dem fachkundlichen und dem allgemein bildenden Unterricht gibt eseinen berufsfeldbezogenen allgemein bildenden Unterricht.• Zusätzlich zum Schulunterricht besteht ein auf die individuellen Bedürfnisse des/der einzelnenJugendlichen Rücksicht nehmendes Coaching- und Förderangebot.• Im ersten Lehrjahr wird die praktische Ausbildung für 7 der 9 im Sommer 2002 gestartetenAttest-Lehrlinge anstatt in einem privaten Lehrbetrieb in der Grundschule Metalldurchgeführt, die als staatliche Lehrwerkstätte das erste Lehrjahr der praktischen Polymechaniker-Ausbildungabdeckt (von den beiden anderen Jugendlicher lernt einer in derEingliederungsstätte und einer hat seine Attestausbildung in einem privaten Lehrbetriebbegonnen). Wie alle Grundschul-Lehrlinge wechseln auch die Attest-Lehrlinge nach einemJahr in einen privaten Lehrbetrieb und sind vom Besuch der Einführungskurse desersten Lehrjahres befreit.2. Bisherige Erfahrungen mit den NeuerungenDie bisher mit dem Berufsattest gemachten Erfahrungen sind positiv. Es zeigt sich bereits nachwenigen Monaten, dass einzelne Attest-Lehrlinge bei entsprechender Förderung durchaus auchden Anforderungen einer Berufslehre gewachsen sind. Nur von Verbandsseite her ist gegenüberder Attestausbildung noch eine gewisse Reserviertheit, um nicht zu sagen Skepsis, zuspüren. Coaching-Konzepte, die im Rahmen anderer Projekte für Jugendliche mit Teilleistungsschwächenentwickelt und erprobt worden sind (Vorlehre Baselland, „E lehr mit kick“),bewähren sich jetzt auch bei der Attest-Lehre.63