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das Sportamt<br />

berkeit möchte das Sportamt höchstens<br />

30 Reklamationen während der ganzen Saison<br />

entgegennehmen müssen.<br />

Ähnliche Vorgaben werden für das Produkt<br />

«Sportmaterial» angestrebt: Im Rahmen der<br />

Unterstützung von Schulsportlagern mit<br />

definiertem Angebot an Sportleihmaterial<br />

soll es bei höchstens zehn Prozent der Schülerinnen<br />

und Schüler zu Reklamationen<br />

kommen. Weiter wird vorausgesetzt, dass<br />

die produktspezifische Lebensdauer des<br />

Leihmaterials zu 90 oder mehr Prozent erreicht<br />

wird. Selbstverständlich ist es zudem,<br />

dass das Leihmaterial zu 100 Prozent in<br />

gebrauchsfähigem und gewartetem Zustand<br />

abgegeben wird.<br />

Wichtig ist die Wirkung<br />

«NPM ist für uns keine Sparmassnahme»,<br />

sagt Stephan Kohler, der sich auch im Rahmen<br />

seines Nachdiplomstudiums in Betriebswirtschaft<br />

mit dieser Thematik befasst<br />

hat. Beim NPM müsse eine gute Balance<br />

zwischen «Wirkung», «Kosten» und «Leis-<br />

tung» erzielt werden. Ein Beispiel dafür ist<br />

in einer Broschüre mit dem Titel «Leitfaden<br />

zur Erstellung eines Leistungsauftrags», die<br />

Stephan Kohler mit Kolleginnen und Kollegen<br />

einer Arbeitsgruppe im Rahmen seines<br />

Nachdiplomstudiums erarbeitet hat, veröffentlicht:<br />

Das Parlament verlangt von der<br />

Regierung, dass im Winter die Strassen so<br />

benützt werden können, dass keine Unfälle<br />

infolge von Glatteis geschehen. Für diese<br />

«Wirkung» bewilligt das Parlament einen<br />

Kredit («Kosten») und entscheidet damit,<br />

wie viel ihm die Wirkung wert ist. Ob die<br />

Aufgabe mit Salzen, Splitten oder mit anderen<br />

Massnahmen erreicht wird («Leistung»),<br />

ist Sache der Regierung und Verwaltung.<br />

Wichtig ist nur, dass der Kredit<br />

nicht überzogen und die angestrebte Wirkung<br />

erzielt wird.<br />

TEXT: ROLF ZENKLUSEN<br />

ILLUSTRATION: HANSPETER JUNDT<br />

Sagen Sie uns Ihre Meinung zu<br />

diesem Beitrag: www.pibs.ch<br />

KOLUMNE<br />

NPM: Klein-Klein oder<br />

Politik-Grundfrage?<br />

Die Unzufriedenheit mit der Verwaltung<br />

gehört zu den Dauerthemen der Politik.<br />

Allein schon deshalb ist Wohlwollen angezeigt,<br />

wenn versucht wird, mittels «neuer<br />

Verwaltungskultur» die Reform auszurufen.<br />

Die neue Verwaltungskultur, so liest man,<br />

besteht in der Ausrichtung der Produkte auf<br />

die Bedürfnisse der Kundschaft und im Übergang<br />

von der Regelorientierung zur Kundenorientierung.<br />

Die Frage, ob es sinnvoll sei,<br />

alle Ergebnisse der Verwaltungstätigkeit als<br />

Produkte zu umschreiben, erübrigt sich,<br />

weil diese aufwändige Verbalübung jetzt<br />

abgeschlossen ist. Die Produktgruppenlandschaft<br />

BS liegt vor. In der Landschaft,<br />

computergraphisch übersichtlich dargestellt,<br />

finden sich auch Querschnittproduktgruppen<br />

und Unterstützungsprodukte, womit<br />

(etwas verkrampft, aber immerhin) die<br />

Tätigkeiten von Stabstellen ins Universum<br />

der Produkte eingefügt werden. Zu fragen<br />

ist indes nach dem Zustand eines Gemeinwesens,<br />

dessen Mitglieder auf die Kundenrolle<br />

reduziert sind. Wo bleibt die<br />

Citoyenne? Und ist die Regelorientierung in<br />

einem Rechtsstaat wirklich ersetzbar durch<br />

die Kundenorientierung? Man frage die mit<br />

der Durchsetzung des Rechts beauftragten<br />

Organe! Der antiquierte, von der Wirtschaftseuphorie<br />

der Neunzigerjahre geprägte<br />

Produkte- und Kundenjargon lenkt<br />

von der wichtigsten Planungsschwäche des<br />

Ist-Zustandes ab: Im politischen Prozess<br />

fehlt die systematische Verknüpfung der<br />

Finanzen mit den Zielen und Leistungen.<br />

Mit NPM soll Kosten- und Leistungstransparenz<br />

für die Produkte hergestellt werden.<br />

Das verbessert die Informationslage der<br />

Staatsführung, doch bleibt nach wie vor<br />

offen, ob das politische System danach rationale<br />

und widerspruchsfreie Entscheidungen<br />

hervorbringt. Der Souverän kann die<br />

Einnahmen des Staates reduzieren und ihn<br />

zugleich zu neuen Aufgaben und Ausgaben<br />

zwingen. Er kann das Lachen der Erben stärker<br />

gewichten als die Sorgen der Besparten.<br />

In dieser Situation, so scheint es, ist es wichtiger,<br />

dass der Diskurs über die ganzheitliche<br />

Verknüpfung politisch geführt wird, als<br />

dass eine beflissene verwaltungsinterne<br />

Flächendeckung mit Verfahren stattfindet,<br />

die dem vielgerügten Schematismus der<br />

alten Bürokratie verzweifelt ähnlich sehen.<br />

WILLI SCHNEIDER<br />

Kursiv: Ausdrücke und Zitate aus<br />

offiziellen BS-NPM-Unterlagen.<br />

Der Inhalt der Kolumne muss nicht mit der Meinung<br />

der Redaktion übereinstimmen.<br />

11<br />

PIBS NR.177/4.2003

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