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� � � � � � � � � � � � � AUSBILDUNG � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Ab August 2003 wird<br />
die kaufmännische<br />
Lehre in der Schweiz<br />
nach neuem Reglement<br />
durchgeführt.<br />
Dafür werden die<br />
Ausbildungsverantwortlichen<br />
in den<br />
Departementen jetzt<br />
geschult.<br />
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� � � � � � � � � �<br />
Während der Rhein im hellen Licht glänzend<br />
vorbeizieht, wird über ihm, im Musikzimmer<br />
des Blauen Hauses am Rheinsprung,<br />
kräftig gearbeitet. «Eine Art Fremdsprache<br />
lernen wir», flachst einer der Mitarbeitenden:<br />
«Begriffe wie Zeitfenster,<br />
Profil, Reflektion, Prozesseinheit, Lernjournal<br />
sind für einige von uns wirklich<br />
neu.» Die rund 20 Lehrmeisterinnen, Lehrmeister<br />
und Praxisausbildner des Justizdepartements<br />
werden an diesem Frühlings-<br />
Donnerstagmorgen in einem von vier<br />
Workshops in die reformierte kaufmännische<br />
Lehre eingeführt, parallel dazu erfahren<br />
ihre Kolleginnen und Kollegen der<br />
anderen Departemente, wie die Reform in<br />
der Praxis umgesetzt werden soll. Denn ab<br />
August dieses Jahres darf nur noch nach den<br />
neuen Reglementen ausgebildet werden.<br />
Kernstück der Reform ist die Aufwertung<br />
der Arbeit im Betrieb. Tatsächlich war es bis<br />
anhin so, dass KV-Lernende nur über ihre<br />
schulischen Leistungen bewertet wurden.<br />
Wie sie sich jedoch im Betrieb verhielten,<br />
floss nur ganz am Rand in die Abschlussnote<br />
ein. Thema im Workshop des Justizdepar-<br />
In den Startlöchern<br />
für die KV-Reform<br />
Workshop der rund 20 Lehrmeisterinnen, Lehrmeister und Praxisausbildner des Justizdepartementes<br />
tements ist deshalb diesmal die «ALS», die<br />
Arbeits-Lern-Situation, als ein Instrument<br />
der betrieblichen Beurteilung, bei der im<br />
Voraus festgelegte Ziele in einer bestimmten<br />
Arbeits-Situation über eine gewisse Zeit<br />
von der Lehrmeisterin bewertet werden.<br />
Die Besprechung der ALS kann durchaus als<br />
ein Vorläufer des Mitarbeitergesprächs gesehen<br />
werden. «Führen Sie ein Lehrmeister-<br />
Tagebuch», rät der Ausbildner für die Reform,<br />
Rolf Suter, der den Workshop leitet.<br />
Die Umsetzung eines solchen Projekts<br />
braucht Zeit und die Bereitschaft, sich mit<br />
neuen Instrumenten und Aufgaben auseinander<br />
zu setzen. Keine Selbstverständlichkeit<br />
heutzutage, wie eher zurückhaltende<br />
Reaktionen in einigen KMU, aber auch bei<br />
einem Grossbetrieb zeigen.<br />
Doch im Justizdepartement, das bestätigt<br />
eine kurze Umfrage, ist man im Grossen<br />
und Ganzen offen und bereit für die neue<br />
KV-Reform, ohne die Umstände zu beschönigen.<br />
«Die neue Lehre wird spannend», ist<br />
zum Beispiel Heidi Riemensperger überzeugt,<br />
«aber es kommt Arbeit auf uns zu.<br />
Wenn dann alles steht, wird die neue Aus-<br />
bildung aber sehr gut.» Die Lehrlingsverantwortliche<br />
ist überzeugt, dass die KV-Lernenden<br />
nun eine bessere Ausbildung erhalten<br />
würden, dass die jungen Menschen<br />
eigenverantwortlicher, flexibler würden und<br />
Zusammenhänge besser erkennen würden.<br />
«Es wurde Zeit, dass es eine praktische Note<br />
gibt», meint eine andere Ausbildnerin, «der<br />
Beruf wird so aufgewertet.» «Wir beissen<br />
in den Apfel», sagt ein anderer und lässt<br />
bewusst das «sauer» weg, «wir möchten die<br />
Verantwortung übernehmen, gut auszubilden.»<br />
Etwas unübersichtlich und theoretisch<br />
sind die neuen Begriffe und Instrumente<br />
für den einen; eine andere meint,<br />
die Ausbildung würde doch einfacher,<br />
vieles sei vorgegeben. Die Lehrlingskoordinatorin<br />
Susann Gretener Jegge bestätigt,<br />
dass in allen Departementen die Bereitschaft<br />
zu spüren sei, die neuen Aufgaben<br />
anzugehen: «Die Ausbildnerinnen und Ausbildner<br />
wollen jetzt endlich loslegen, gerade<br />
weil die Ausbildung für die jungen<br />
Leute damit besser wird.»<br />
TEXT: MONIKA WIRTH<br />
FOTO: BARBARA JUNG<br />
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PIBS NR.177/4.2003