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PIBS NR.177/4.2003<br />

32<br />

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HEIMAT<br />

Süsser Tee in Tanger<br />

* Ich komme aus Marokko und bin in Tanger geboren.<br />

Abdelazis Kourrich kommt aus einer kinderreichen<br />

Familie. Doch von seinen neun<br />

Geschwistern sind nur noch drei am Leben.<br />

Seine drei Schwestern und auch zwei der<br />

Brüder starben jung, ein älterer Bruder vor<br />

ein paar Jahren. Abdelazis Kourrich ist das<br />

zweitjüngste Kind seiner Eltern. Aufgewachsen<br />

ist er in Tanger. Die marrokanische Hafen<strong>stadt</strong><br />

liegt am Atlantik, ganz nahe der<br />

Strasse von Gibraltar. «Mein Vater hatte sein<br />

eigenes Kleidergeschäft in der Alt<strong>stadt</strong>»,<br />

sagt Abdelazis Kourrich. «Wir lebten aber<br />

in einem anderen Quartier.» Als er vier Jahre<br />

alt war, ging Abdelazis Kourrich zum ersten<br />

Mal in die Koranschule in der Moschee.<br />

Dort lernte er lesen und schreiben. Drei Jahre<br />

später, in der Primarschule, kamen dann<br />

Abdelazis Kourrich arbeitet im Ressort Dienste des ED.<br />

*<br />

zusätzlich zu den arabischen Schriftzeichen<br />

unser Alphabet und mit Französisch die erste<br />

Fremdsprache hinzu.<br />

«Das Haus, in dem ich aufwuchs, hatte ein<br />

mit Ziegeln gedecktes Giebeldach. Das ist<br />

in Tanger eher die Ausnahme, die Mehrheit<br />

der Häuser sind flach», sagt Abdelazis<br />

Kourrich. Er wurde 1953 geboren und erinnert<br />

sich an ein Tanger, in dem die Busse<br />

zuverlässig und pünktlich fuhren. An eine<br />

Stadt, die insgesamt gepflegter war als in<br />

späteren Jahren. Obwohl es, wie er sagt,<br />

«jetzt wieder besser geworden ist». Der kleine<br />

Abdelazis musste nie alleine spielen. Es<br />

seien immer viele Kinder im Quartier gewesen,<br />

sagt er. Man habe entweder Fussball<br />

gespielt, «gegluggert» oder sich mit einem<br />

Holzkreisel die Zeit vertrieben.<br />

Der Vater sattelte später um, verkaufte das<br />

Geschäft und begann mit Textilien und allerlei<br />

anderem zu handeln. «Wenn es uns<br />

gut ging, konnte meine Mutter auch abwechslungsreich<br />

kochen. Für schlechtere<br />

Zeiten hatte sie im Haus einen kleinen Vorrat<br />

angelegt.» Einen Kühlschrank gab es<br />

zwar nicht, «aber eine dunkle, kühle Ecke,<br />

in der sie Lebensmittel lagern konnte».<br />

Nach dem Ende der obligatorischen Schulzeit<br />

von neun Jahren half Abdelazis Kourrich<br />

zuerst dem Vater im Geschäft. Danach hat-<br />

te er verschiedenste Jobs, bis er schliesslich<br />

ins Gastgewerbe wechselte. So lernte er<br />

auch seine heutige Frau, eine Schweizerin,<br />

kennen und kam nach Basel. Regelmässig<br />

fährt er mit der Familie nach Marokko.<br />

Meist für ein paar Wochen im Sommer.<br />

«Was ich hier am meisten vermisse, sind<br />

meine Kollegen. Mit denen konnte ich mich<br />

in Tanger in Café-Häusern treffen und plaudern.»<br />

Eine Landessitte aus der Heimat aber<br />

hält er auch in der Schweiz hoch: Gerne<br />

serviert Abdelazis Kourrich den typischen,<br />

stark gesüssten Pfefferminztee.<br />

TEXT: MARKUS WÜEST<br />

FOTO: ERWIN ZBINDEN<br />

REZEPT<br />

Couscous<br />

Zutaten:<br />

1 kg Fleisch, geschnetzelt (Poulet, Lamm)<br />

1 kg Couscous<br />

100 g Butter<br />

2 mittlere Zwiebeln<br />

3 EL Salz<br />

1 KL schwarzer Pfeffer<br />

1 KL Safran<br />

1 KL Ingwer<br />

1 /2 kg Karotten<br />

1/2 kg Zucchetti<br />

1 /2 kg Kürbis<br />

1 /2 kg Weisskohl<br />

1 /2 kg Tomaten<br />

200 g Sellerie<br />

5 l Wasser<br />

100 g getrocknete Kichererbsen (über<br />

Nacht einweichen und dann die Haut entfernen)<br />

Couscous in einer grossen Schüssel mit<br />

wenig Salz und Pfeffer verreiben. Dann in<br />

die leicht eingeölte Couscoussière geben.<br />

In der Pfanne anderthalb Liter Wasser zum<br />

Kochen bringen. Das Couscous wird nur<br />

mit dem Wasserdampf gegart (ca. 30 Min.)<br />

Nachher warm noch einmal verreiben.<br />

Fleisch und Zwiebeln in Butter anbraten.<br />

Würzen. Eine halbe Stunde köcheln lassen.<br />

Dann Kichererbsen und Karotten (längs<br />

geschnitten) zugeben. Eine Viertelstunde<br />

später das restliche, in mundgerechte<br />

Stücke geschnittene Gemüse. Bei kleinem<br />

Feuer köcheln lassen, bis alles gar ist.

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