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„Sie ahmten das verbotene Spiel der Studenten nach…“

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Träume, Tränen und Triumphe – 100 Jahre Jahn-Fußball<br />

Forum Verlag Dr. Wolfgang Otto; Regensburg, 2007<br />

ungewöhnlichen Geldfor<strong>der</strong>ung neu ins Amt des Jahn-Präsidenten<br />

gewählte Manfred Wagner musste seine Mitglie<strong>der</strong> im November<br />

1975<br />

stattdessen auf ein Saisondefizit von einer Million DM einstellen. Nicht nur<br />

die <strong>Spiel</strong>erablösen in Höhe von etwa 240000 DM waren über den<br />

Verhältnissen des Vereins gewesen, son<strong>der</strong>n auch die monatlich 82000<br />

DM Personalkosten – mit heutigen Zweitliga-Etats freilich nicht zu<br />

vergleichen. Zusammen mit seinen Stellvertretern Dieter Imlohn und<br />

Johann Eichinger gelang es Wagner trotz <strong>der</strong> prekären Situation den<br />

Konkurs abzuwenden. Freilich geben die Mittel und die Reaktion darauf<br />

aus heutiger Sicht manchmal Anlass zum Schmunzeln: so bot <strong>der</strong> Präsident<br />

unter dem Titel „Son<strong>der</strong>angebot“ in <strong>der</strong> „Bild“ Mittelfeldspieler und<br />

Stürmer „weit unter Preis“ zum Kauf an. Für richtig Ärger sorgte aber<br />

Trainer „Aki“ Schmidt, <strong>der</strong> zur Rettung des Vereins auf die Hälfte seines<br />

Gehalts verzichtet hatte und dafür von <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />

süddeutscher Trainer heftig gerügt wurde. „Die Vereine kennen uns<br />

gegenüber keine Rücksicht, weshalb sollen wir von Idealen sprechen,“<br />

wurde Schmidts Erklärung, etwas zur Gesundung des SSV Jahn beitragen<br />

zu wollen, damals gekontert. Das bittere daran: Trainerkollege Hoffmann<br />

vom SSV Reutlingen schien recht zu behalten, wenige Wochen<br />

nach dem<br />

Treuebeweis Schmidts wurde dem Trainer – trotz merklichen sportlichen<br />

Aufwärtstrends – <strong>der</strong> Stuhl vor die Tür gestellt.<br />

Auch unter Nachfolger Helmut Richert gelang in <strong>der</strong> Endabrechnung<br />

1975/76 nicht mehr als Rang 17. Der mit 1 9 eingesetzten <strong>Spiel</strong>ern kleinste<br />

Zweitliga-Ka<strong>der</strong> – Reinhold Mathes, Hans Meichel und Michael Hümmer,<br />

<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Vorrunde in <strong>der</strong> Bestenelf de s „Sport-Kurier“ zu finden war,<br />

fungierten dabei als „Dauerbrenner“ – hätte sich also gleich wie<strong>der</strong><br />

Richtung Bayernliga orientieren müssen. Kein Wun<strong>der</strong>,<br />

<strong>das</strong>s es im<br />

seinerzeit diskussionsfreudigen Jahn-Umf eld schon bald rumorte. Eine<br />

Oppositionsgruppe um den Regensburg er Gastronom Aldo Cordova<br />

for<strong>der</strong>te ganz offen den Rücktritt <strong>der</strong> Vorstandschaft und die<br />

Wie<strong>der</strong>einstellung „Aki“ Schmidts als Technischen Leiter. Nur<br />

vorübergehend glättete <strong>der</strong> verspätete Klassenerhalt durch den<br />

freiwilligen Rückzug von Mainz 05 aus dem Profi-Fußball und den lange<br />

zweifelhaften Erhalt <strong>der</strong> Zweitliga-Lizenz ein wenig die Wogen…<br />

www.foer<strong>der</strong>verein-jahn.de

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