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Festschrift zum Jubiläumsjahr 2011 "150 Jahre Hercynia"

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anderen industriellen Zweigen entstehen Firmen, die heute noch als<br />

Traditionsunternehmen bestehen.<br />

Im 20. Jahrhundert prägen die zwei Weltkriege und der Beginn der<br />

Bundesrepublik sowohl gesellschaftlich und politisch als auch wirtschaftlich das<br />

Leben der Menschen hier im Land. Dabei ist die Frage interessant, was über all<br />

die <strong>Jahre</strong> dazu beigetragen hat, dass die Hercynia nichts an ihrer Bedeutung<br />

eingebüßt hat und ein Fortbestand immer gesichert war.<br />

In der <strong>Festschrift</strong> 1986, <strong>zum</strong> 125. Jubiläum des Vereins, schreibt der damalige<br />

geschäftsführende Vorsitzende Herbert Huck im Vorwort, dass der Verein „im<br />

Zeitalter der Atome, Computer, Satelliten, Gen-Technik und Chemie ein Hort der<br />

lebendigen Begegnung zur Wiedererkennung ethischer Werte und letztlich zur<br />

Verschönerung der gottgewollten Lebensordnung“ dienen sollte.<br />

Darin liegt möglicherweise der Schlüssel zur Erklärung. Die „Hercynia“ gab in<br />

Zeiten des Umbruchs, der Kriege und des Wiederaufbaus den Menschen das<br />

Gefühl der Ordnung, der Sicherheit und der Ruhe in jener Zeit der rasanten<br />

Umbrüche. Es wurden soziale als auch geschäftliche Verbindungen geknüpft,<br />

wodurch die Mitglieder eine starke Gemeinschaft erfuhren.<br />

Die „gottgewollte Lebensordnung“ mahnte Herbert Huck zwar an, aber die<br />

breite Bevölkerung hatte der Kirche da schon lange den Rücken gekehrt. Die<br />

„Hercynia“ war aber seit ihre Gründung immer schon zwei Seiten verpflichtet:<br />

dem Großherzog und dem Kloster Lichtental. So pflegte der Chor auch eifrig die<br />

religiöse Seite, indem viele Chormitglieder ebenso treu in den Reihen des<br />

Kirchenchors Sankt Bonifatius standen und sogar noch heute stehen.<br />

Aus dieser Lebensordnung konnte auch lange Zeit die „Hercynia“ ihren<br />

Nachwuchs sichern, indem die Sängerinnen und Sänger ihre Kinder mit in den<br />

Chor brachten. So entstand in den 80er <strong>Jahre</strong>n des letzten Jahrhunderts ein<br />

beachtlicher Kinderchor.<br />

Den Heranwachsenden konnte man die alten Werte wohl noch vermitteln, doch<br />

waren sie auch im Sog der modernen Zeit und drängten auf neue Literatur. Dem<br />

zollte man Tribut und gründete ein Ensemble, welches die Jugendlichen und die<br />

jüngeren Erwachsenen zusammenführen sollte. Oftmals haben Studium,<br />

Ausbildung und eine komplett veränderte Arbeitswelt sie aber letztlich doch<br />

vom Gesangverein entfernt.<br />

Der gesellschaftliche Wandel vor allem des letzten Jahrzehnts hat das Problem<br />

des Mitgliederschwunds für den Chor nicht verbessert. Stress bei der Arbeit und<br />

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