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Festschrift zum Jubiläumsjahr 2011 "150 Jahre Hercynia"

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Im Jahr 1922 ist die Inflation im vollem Gang. Die <strong>Jahre</strong>sausgaben des Vereins<br />

werden auf 45 - 50.000 Mark geschätzt. Bis die Vereinsbeiträge eingezogen<br />

waren, waren sie schon nahezu entwertet. Als im Oktober 1923 eine Billion<br />

Mark auf 1 Reichsmark abgewertet werden, erklärten 30 Mitglieder in Folge der<br />

wirtschaftlichen Notlage ihren Austritt aus dem Verein. Trotzdem umfasste der<br />

Verein bei einem Wettsingen in Schutterwald im Jahr 1925 bereits wieder 80<br />

Sänger.<br />

Am 13. Juni 1931 beging die „Hercynia“ ihre 70jährige Gründungsfeier. An einem<br />

wunderschönen Sommerabend begann das Konzert im Saal des „Lichtentaler<br />

Hofes“. Neben den Chordarbietungen erfolgten auch solistische Einlagen eines<br />

Baritons aus Karlsruhe mit „feinfühliger Begleitung am Flügel.“<br />

Im Mittelpunkt der Beratungen zu Hauptversammlung am 18. Januar 1938 stand<br />

die Abhaltung des 75. Jubiläums. Vereinsführer und Bürgermeister Kurt Bürkle<br />

konnte den Sängern mitteilen, dass die Klosterfrauen die Vereinsfahne einer<br />

gründlichen Erneuerung unterzogen hätten. Dies wurde mit großem Beifall<br />

aufgenommen.<br />

Im Jahr 1939 warf der Ausbruch des 2. Weltkrieges auch seinen Schatten auf die<br />

Sänger der „Hercynia“. Auf eine Weihnachtsfeier, so das Protokollbuch, wurde<br />

verzichtet, um jedem Sängerkameraden ein „kleines Liebespäckchen“ zu senden.<br />

Von 1941 bis 1945 zählt das Protokollbuch summarisch Todesfälle, Silberne<br />

Hochzeiten, Geburtstage und Lazarettsingen auf. Ein richtiges Vereinsleben fand<br />

kaum mehr statt. In Folge der durch die Kapitulation eintretenden Verhältnisse<br />

ruhte das Vereinsleben im ganzen Jahr 1945.<br />

Laut Protokollbuch erfolgte am 22. Februar 1946 die „erste Gesangprobe und<br />

Zusammensetzung des Gesamtvorstandes“. Die Probe, an der 37 Sänger<br />

teilnahmen, sollte die Beschlüsse über den Vorstand bestätigen, ihn ergänzen<br />

und einen Wiederaufbau des Vereins einleiten. Die Absicht, im Kurhaus einen<br />

Volksliederabend durchzuführen, scheiterte jedoch an der Zuständigkeitsfrage<br />

für die Erteilung der „Genehmigung zur Wiederaufnahme der gesanglichen<br />

Tätigkeit“. Die Proben mussten wieder eingestellt werden. Erst Anfang<br />

November 1946 erteilte die französische Militärregierung die endgültige<br />

Genehmigung zur Abhaltung einer offiziellen Gründungsversammlung für einen<br />

„harmlosen, unpolitischen Gesangverein“.<br />

Bei dieser Gründungsversammlung am 9. November 1946, zu der sich 33 Sänger<br />

eingefunden hatten, teilte der Vorstand August Stephan mit, dass der Verein in<br />

Folge der Kriegsereignisse und der Besatzung fast sein ganzes Inventar verloren<br />

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