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Festschrift zum Jubiläumsjahr 2011 "150 Jahre Hercynia"

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<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> „Hercynia“<br />

von Klaus Schlieper<br />

Die Gründung des Männer-Gesangvereins „Hercynia“ geschah im Sommer des<br />

<strong>Jahre</strong>s 1861. In dem Jahr, in dem auf König Wilhelm I. von Preußen am 14. Juli in<br />

der Lichtentaler Allee ein Attentat eines politisch engagierten Studenten verübt<br />

wurde, dessen zwei abgefeuerten Kugeln den späteren Kaiser verfehlten bzw.<br />

nur am Hals streiften. Der Attentäter begründete seine Tat damit, dass in seinen<br />

Augen der preußische König nicht in der Lage sei, die deutsche Einheit herbei zu<br />

führen. Denn nachdem die ersten demokratischen Bestrebungen in den <strong>Jahre</strong>n<br />

1848/1849 von den regierenden deutschen Fürsten teilweise brutal unterdrückt<br />

wurden, erlaubten die zuständigen Stellen erst in den <strong>Jahre</strong>n um 1860<br />

Gründungen von Gesangvereinen „zur Hebung der Volksmoral und der<br />

Ertüchtigung des Volkes“ .<br />

Kurioserweise gibt es über die näheren Umstände der Gründung des Vereins<br />

kein Protokoll und keine Zeitungsnotiz. Trotzdem schwebt über der Gründung<br />

kein völliges Dunkel, denn die authentischen Akten des Großherzoglichen<br />

Bezirksamtes Baden vermerkten folgendes:<br />

„Am 1. September 1861 erstattete Vikar G. Schaufler hier dem Ratsschreiber<br />

Armbruster zur Weiterleitung an das Großherzogliche Bezirksamt Baden die<br />

Anzeige, dass sich hier zur Erhebung des Volks- und Kirchengesanges ein<br />

Singverein unter dem Namen „Cäcilienverein“ gebildet habe.“<br />

„Am 30. September 1861 wurden die Statuten des neugegründeten Vereins der<br />

Großh. Regierung des Mittelrheinkreises vorgelegt und von dieser mit Erlaß vom<br />

8.Oktober 1861 unter der Nummer 23409 nach Einsichtnahme und<br />

Genehmigung wieder zurückgesandt.“<br />

Das erste Lied, womit der Musikdirektor und Hauptlehrer Linz seine Tätigkeit<br />

begann, war: „Brüder, reicht die Hand <strong>zum</strong> Bunde“. Ein gutes Omen für die<br />

Zukunft des Vereins.<br />

Am 27. Dezember 1862 erstattete der damalige Vorstand, der Gastwirt Friedrich<br />

Eisenhardt, dem Großh. Bezirksamt die Anzeige, dass der Name des Vereins von<br />

„Cäcilienverein“ in „Hercynia“ umgeändert worden sei (Hercynia = römischer<br />

Name für die Mittelgebirge nördlich der Donau und des Rheines. Der Name gilt<br />

also nicht nur für den Schwarzwald, wie man fälschlicherweise immer hört!).<br />

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