Festschrift zum Jubiläumsjahr 2011 "150 Jahre Hercynia"

Die insgesamt sehr schwere Musik drückte auf das Gemüt der Sängerinnen und
Sänger, so dass einer erweiterten Vorstandssitzung am 5. Januar 1993 vereinbart
wurde, das Programm für das geplante Frühlingskonzert neu abzustimmen. In
der Diskussion mit Herrn Laskowski wurde kein allgemeiner Konsens erreicht, so
dass der 1. Vorsitzende Joachim Weggler die Zusammenarbeit mit dem
Chorleiter bis zum Konzert einem „Dauertest“ unterziehen wollte. Trotz einiger
Befürchtungen im Vorfeld erwies sich das Frühlingskonzert als großer Erfolg.
Jedoch kündigte der Dirigent seinen Vertrag unmittelbar nach dem Konzert.
Nach der Jahreshauptversammlung am 5. März
1993 stellte sich der Chorleiter Michael Vilgis
dem Chor vor, der im Jahreskonzert zugehört
hatte und auf der Suche nach einem neuen
Chor war. Dieser wurde am 19. März 1993
nach geheimer Abstimmung der
Chormitglieder zum neuen Dirigenten gewählt.
Allerdings musste der Probentag von Dienstag
auf Mittwoch verschoben werden.
Der erste konzertante Auftritt unter neuer Leitung fand am 16. Januar 1994
beim traditionellen Klostersingen im Kloster Lichtenthal statt. Entsprechend der
gesetzten Erwartungen war die Spannung bei Chorleiter, Aktiven und Zuhörern
gleichermaßen groß. Besonders der letzte Beitrag des Ensembles „The Lord bless
and keep you“ hatte es der Äbtissin derart angetan, dass sie auf einer
Wiederholung bestand. So war auch auf diese Weise der neue Chorleiter
„abgesegnet.“
Unmittelbar nach der Fastnachtszeit wurde der Probenendspurt für das
Jahreskonzert Mitte April eingeläutet. Nach nur neun Monaten Zusammenarbeit
mit Michael Vilgis war bei allen, besonders auch bei den neuen Ensemble-
Mitgliedern eine erfreulich hohe Motivation zu erkennen.
Der Saal und der zum zweiten Mal „von Fritz Dünzl gestaltete Bühnenbereich,
erstrahlten im schönsten Festtagskleid. Von dieser Stimmung ließen sich
offenbar Dirigent und Aktive inspirieren und schon nach kurzer Zeit sprang der
Funke auf das Publikum über. Motiviert durch die ruhige, feine Art des
Chorleiters liefen alle drei Chorformationen zu Höchstleistungen auf. Die
absolute Ruhe während der Liedvorträge und der stürmische Applaus danach
unterstrichen diese Aussage.“
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