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Aus der Klinik für Plastische Chirurgie der Universität zu Lübeck ...

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als ‚Medizinprodukte’ eingestuft und haben dadurch das Interesse <strong>der</strong> Industrie auf sich<br />

gezogen. An<strong>der</strong>s als bei (II) o<strong>der</strong> (IV) werden dabei <strong>zu</strong>meist keine autologen Zellen<br />

verwendet, welche immer eine Individualrezeptur darstellen und eine den pharmazeutischen<br />

Markt interessierende interindividuelle Gabe dadurch ausschlieÖen (49). Solche Carrier lassen<br />

sich im wesentlichen in 2 Gruppen unterteilen: PolymerfestkÑrper aus Polyester o<strong>der</strong><br />

Polyanhydrite, bei denen inkorporierte Signalproteine weniger durch Diffusion in die<br />

Umgebung son<strong>der</strong>n mehr durch Hydrolyse des FestkÑrpers selbst freigesetzt werden und<br />

Hydrogele, die als dreidimensionale Polymernetzwerke H2O aufnehmen kÑnnen und eine<br />

kontinuierliche Diffusion von inkorporierten Signalstoffen aus dem Polymerverbund erlauben<br />

(92). GrundsÅtzlich mÄssen bei diesen Verfahren natÄrlich die carrierspezifischen lokalen<br />

inflammatorischen und damit auch angiogenetischen Effekte nach Implantation in vivo<br />

berÄcksichtigt werden. Innerhalb <strong>der</strong> <strong>Plastische</strong>n <strong>Chirurgie</strong> haben Rinsch et al. alternativ<br />

genetisch modifizierte allogene Myoblasten in polymeren Strukturen mikroencapsuliert und<br />

fÄr bFGF sogar unter IschÅmiebedingungen therapeutische angiogenetische Effekte im 3 x 8<br />

cm McFarlane Lappen <strong>der</strong> Ratte nachweisen kÑnnen (68). UnabhÅngig davon werden auch<br />

adulte differenzierte Zellen <strong>zu</strong>r Induktion einer Angiogenese eingesetzt, weil sie selbst, wenn<br />

auch in deutlich geringerem <strong>Aus</strong>maÖ als genetisch modifizierte Zellen, angiogenetische<br />

Signalproteine sezernieren (16).<br />

Stammzellen und endotheliale Vorläuferzellen (IV)<br />

GrundsÅtzlich wird zwischen zwei Kategorien von Stammzellen unterschieden: totipotente<br />

embryonale Stammzellen (ESZ) aus Blastozysten stammend sowie pluri- und multipotente<br />

adulte Stammzellen (ASZ) aus differenzierten Geweben unterschiedlichen Ursprunges. Das<br />

grÑÖte regenerative Potential besitzen die ESZ, da sie nicht nur <strong>zu</strong> Derivaten des Ekto-, Meso<br />

– und Endo<strong>der</strong>ms als Organe differenzieren, son<strong>der</strong>n einen kompletten Organismus bilden<br />

kÑnnen. Die Therapie mit ESZ wird beson<strong>der</strong>s in Deutschland weiterhin kontrovers diskutiert<br />

und soll hier vorerst nicht dargestellt werden. Die frÄhe Begeisterung fÄr das enorme<br />

regenerative Potential dieser Zellen in vitro wich allerdings bald <strong>der</strong> Erkenntnis, dass diese<br />

neuen GewebeverbÄnde in vivo auch eine Vaskularisierung erfahren mÄssen, da sie ansonsten<br />

einer progredienten IschÅmie und sukzessivem Zelluntergang anheim fallen. Interessant und<br />

neu ist die Erkenntnis, dass auch differenzierte Zellen unter bestimmten Bedingungen ex vivo<br />

dedifferenziert werden kÑnnen, um sich meso<strong>der</strong>mal neu <strong>zu</strong> entwickeln (65). TatsÅchlich sind<br />

verschiedenene Typen von Stammzellen imstande, de novo BlutgefÅÖe im Organismus <strong>zu</strong><br />

bilden. Dieser Vorgang wurde vor <strong>der</strong> Entdeckung endothelialer VorlÅuferzellen (1) im<br />

adulten Organismus nicht fÄr mÑglich gehalten und wird inzwischen als postnatale<br />

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