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Aus der Klinik für Plastische Chirurgie der Universität zu Lübeck ...

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komplexe bioartifizielle Gewebe transplantieren <strong>zu</strong> können, muss man schon in vitro <strong>für</strong> ein<br />

ausreichendes Gefäßnetz sorgen (17, 79). Dies lässt sich nur durch Vaskulogenese erreichen.<br />

In unserem Modell ist die Angiogenese nur transient durch die geringe Stabilität <strong>der</strong> VEGF-<br />

induzierten Gefäße, da die gebildeten Gefäße primär nur aus Endothelzellen ohne<br />

Basalmembran, Perizyten und glatten Muskelzellen bestehen. Man benötigt <strong>zu</strong>r Stabilisierung<br />

solcher fragiler Blutgefäße noch an<strong>der</strong>e Wachstumsfaktoren, die arteriogenetisch wirksam<br />

sind wie z.B. bFGF und PDGF und synergistisch mit VEGF 165 eingesetzt werden müssten<br />

(74, 76). Das optimale Timing <strong>für</strong> den Wirkungsbeginn solcher Wachstumsfaktoren muss<br />

noch erforscht werden. Die in dieser Arbeit erhobenen Daten liefern da<strong>zu</strong> <strong>für</strong> das Modell des<br />

Mcfarlane Lappens im Tiermodell erste Hinweise. Das von VEGF 165 verursachte Kapillarleck<br />

ist primär wichtig, um es Endothelzellen besser <strong>zu</strong> ermöglichen, in das Gewebe<br />

ein<strong>zu</strong>wan<strong>der</strong>n. In diesem Stadium wäre es eher hin<strong>der</strong>lich, diese Fenster wie<strong>der</strong> mit einer<br />

Basalmembran <strong>zu</strong> verschließen. Um verschiedene Wachstumsfaktoren <strong>zu</strong> unterschiedlichen<br />

Zeitpunkten und synergistisch wirken <strong>zu</strong> lassen, gibt es theoretisch zwei Möglichkeiten:<br />

entwe<strong>der</strong>, man appliziert die Protein exprimierenden Zellen <strong>zu</strong> verschiedenen Zeitpunkten<br />

o<strong>der</strong> man reguliert die Aktivität eingeschleuster Gene mit Hilfe eines vorgeschalteten<br />

Promotors, mit dem man das Gen an- und abschalten kann. Letzteres ist z. B. bei Tetrazyklin-<br />

abhängigen Promotoren <strong>der</strong> Fall, die das <strong>zu</strong> regulierende Gen nur in Anwesenheit von<br />

Tetrazyklin aktivieren (58).<br />

5.3 <strong>Aus</strong>blick<br />

Gentherapie wird in <strong>der</strong> Zukunft eine immer wichtigere Rolle in <strong>der</strong> Behandlung<br />

ischämischen Gewebes spielen. In <strong>der</strong> <strong>Plastische</strong>n <strong>Chirurgie</strong> ist dies vor allem bei<br />

rekonstruktiven Eingriffen mit freien muskulocutanen Lappen von Bedeutung. Um die<br />

Wirksamkeit einer Gentherapie allerdings reproduzierbar und damit <strong>für</strong> die spätere Therapie<br />

wie bei einem Medikament anwendbar <strong>zu</strong> machen, hat z.B. Ylä-Hertualla (89) gefor<strong>der</strong>t, <strong>zu</strong><br />

den ADME (= absorption, distribution, metabolism, excretion) Kriterien eines Medikaments<br />

<strong>für</strong> gentherapeutische Produkte <strong>zu</strong>sätzliche Parameter auf<strong>zu</strong>stellen: STED:<br />

Spreading throughout and reaching appropriate cells in the target tissue (eine durchgehende<br />

<strong>Aus</strong>breitung des Vectors und das Erreichen <strong>der</strong> geeigneten Zellen im Zielgewebe)<br />

Transduction efficiency (Transductions-, Transfektionseffizienz)<br />

Expression strength in the transduced cells (Stärke <strong>der</strong> Genexpression in transduzierten/<br />

-fizierten Zellen)<br />

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