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JAHRBUCH<br />

DIALOGMARKETING 2013<br />

Schwerpunktthema „Empfehlungsmarketing“<br />

DIALOGMARKETING-WISSEN | ALLE MITGLIEDER AUF EINEN BLICK<br />

WHO’S WHO | PRODUZENTEN- UND DIENSTLEISTERVERZEICHNIS<br />

www.ddv.de<br />

<strong>eBook</strong>


2 | Editorial | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Dieter Weng<br />

Präsident des<br />

Deutschen<br />

Dialogmarketing<br />

Verbandes e.V.<br />

in Wiesbaden<br />

E-Mail: d.weng@ddv.de<br />

Empfehlungsmarketing<br />

wird zur Königsdisziplin<br />

Sehr geehrter Leser, sehr geehrte Leserin,<br />

diese Ausgabe des Jahrbuchs Dialogmarketing<br />

widmet sich nicht einfach einem aktuellen Thema,<br />

sondern einem Paradigmenwechsel im Marketing:<br />

Kunden wehren sich gegen die Inflation an Produk-<br />

ten und Marketingbotschaften und springen schon<br />

länger nicht mehr so leicht auf Werbung an.<br />

Unternehmen dringen mit den herkömmlichen Maß-<br />

nahmen aus dem Marketingbaukasten immer weni-<br />

ger durch und mussten in den vergangenen Jahren<br />

schmerzlich erkennen, dass der Verbraucher auch<br />

Mensch ist. Und Menschen wollen sich nicht (ver)<br />

leiten lassen, sondern selbst entscheiden, was <strong>für</strong><br />

sie gut ist und was nicht. Dabei setzen sie statt auf<br />

Versprechen von Unternehmen lieber auf Vertrauen<br />

– zu anderen Menschen.<br />

„Weiterempfehlung wird die relevante Währung im<br />

Marketing“, schreibt Ralf Klein-Bölting von OTTO<br />

(S. 18) in seinem Beitrag und macht damit die<br />

Dimension des Themas deutlich. Ob nun im eigenen<br />

Online-Shop, über separate Bewertungsportale,<br />

über Verbraucherplattformen oder in den Social<br />

Media – die Welle rollt und sie wird nicht verebben.<br />

Das macht Ihnen Angst? Warum eigentlich? Schnel-<br />

ler und günstiger kommen Unternehmen nicht an<br />

die Verbrauchermeinung. Zudem sind diese nicht<br />

steuerbaren Meinungen im Zweifelsfall wesentlich<br />

glaubwürdiger als diejenigen, die in hauseigenen<br />

Fokus-Gruppen-Diskussionen mit Verbrauchern<br />

ermittelt werden.<br />

Unternehmen sollten den Paradigmenwechsel im<br />

Marketing also als Chance begreifen. Um Produkte<br />

zu verbessern, zu entwickeln und natürlich auch, um<br />

zu erkennen, welche Art von Werbung beim moder-<br />

nen Verbraucher eigentlich wirklich noch zieht.<br />

Dialogmarketing – online wie offline – hat da sicher-<br />

lich die besten Karten. Es ermöglicht nicht nur den<br />

direkten Dialog mit dem Kunden, sondern auch die<br />

schnelle Interaktion zwischen Kunde und Unterneh-<br />

men. Dabei spielen gerade die Communitys eine<br />

große Rolle. Empfehlungsmarketing wird damit zu<br />

einer Königsdisziplin der dialogischen Kommuni-<br />

kation.<br />

Der DDV unterstützt Sie dabei, die Vorteile des<br />

Dialogmarketings voll auszuspielen: mit seinen Ver-<br />

anstaltungen, Publikationen und weiteren Services.<br />

Und natürlich mit der Fülle an Know-how, das<br />

im vorliegenden Jahrbuch Dialogmarketing 2013<br />

steckt. Entdecken Sie relevante Branchenthemen,<br />

Informationen über Trends und Tendenzen und die<br />

Experten unserer Branche.<br />

Viel Spaß und eine anregende Lektüre!<br />

Herzlichst<br />

Dieter Weng<br />

Präsident des Deutschen<br />

Dialogmarketing Verbandes


Inhalt<br />

Macht der Empfehlung<br />

6 Warum Empfehlungen<br />

überlebenswichtig sind<br />

Service ist das neue Marketing<br />

Prof. Dr. Nils Hafner<br />

9 Drei Schritte zum erfolgreichen<br />

Empfehlungsmarketing<br />

Weiterempfehlungen<br />

auf dem Vormarsch<br />

Dr. Jens Cornelsen<br />

11 Advertorial<br />

Weiterempfehlen<br />

leicht gemacht!<br />

RESPONSEPLUS ermöglicht<br />

effektives Empfehlungsmarketing<br />

Deutsche Post AG<br />

12 Vier bis fünf Sterne sind Pflicht!<br />

Weiterempfehlung wird die<br />

relevante Währung im Marketing<br />

Ralf Klein-Bölting<br />

14 I like Werbung<br />

Der Rechtsrahmen <strong>für</strong> das<br />

Empfehlungsmarketing<br />

Dr. Stefan Engels, Dr. Beatrice Brunn<br />

16 Advertorial<br />

Schottland.<br />

Willkommen in unserem Leben<br />

Andreas Kleissl<br />

Branchentrends<br />

18 Nachgefragt:<br />

Trends, Tools & Apps<br />

20 Advertorial<br />

CRM-Targeting<br />

revolutioniert Mediaplanung<br />

defacto.x verknüpft Kundendaten<br />

online und offline<br />

Jan Möllendorf, Martin Brudek<br />

21 Digitales Dialogmarketing 2012<br />

Status quo und Perspektiven<br />

Dr. Jürgen Seitz<br />

23 Employer Branding –<br />

Ein Brandbrief<br />

Darf ich Sie mal was fragen?<br />

Ulf Uebel<br />

25 Dialogmarketing trotzt<br />

dem Rotstift<br />

Verknüpfung von Mailings mit<br />

Online und Klassik verspricht<br />

Werbeerfolge<br />

Jürgen Hofmann<br />

27 Social Media: Neue Verstärker<br />

<strong>für</strong> erfolgreiche Dialoge<br />

Social Media bieten Potenzial –<br />

und werden häufig falsch genutzt<br />

Julia Schamari<br />

29 Alle Kontaktkanäle –<br />

eine Serviceantwort<br />

Multichannel-Service steckt vielfach<br />

noch in Kinderschuhen<br />

Harry Wassermann<br />

31 Welche Trends treiben<br />

die Call Center?<br />

Der „Kunde 2.0“ erwartet<br />

Serviceexzellenz<br />

Jens Bormann<br />

33 Advertorial<br />

Schützen Sie sich vor<br />

Forderungsausfällen<br />

Wirtschaftauskunfteien helfen<br />

der Geschäftsbeziehung<br />

Eric Konrad<br />

34 Big Data Marketing<br />

aus der Cloud<br />

Die neue Dimension in der<br />

Kundenkommunikation<br />

Volker Wiewer<br />

36 Über die Grenze geblickt<br />

Neue DM-Entwicklungen<br />

im Ausland<br />

Susanne Hornikel<br />

Adressen & CRM<br />

38 Nachgefragt:<br />

Über welchen Kanal lassen sich<br />

derzeit die nachhaltigsten<br />

Adressen gewinnen und warum?<br />

40 Social & Mobile CRM:<br />

Was ist dran, wer braucht’s?<br />

Social & Mobile CRM sind wichtige<br />

Facetten des klassischen CRM<br />

Georg Blum<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Inhalt | 3<br />

Prof. Dr. Nils Hafner<br />

„Marketing ist eigentlich<br />

eine einfache Sache.“<br />

Seite 6<br />

Ralf Klein-Bölting<br />

„Empfehlungsmarketing<br />

wird weiter an Bedeutung<br />

gewinnen.“<br />

Seite 12<br />

Julia Schamari<br />

„Der Einsatz von<br />

Social Media unterstützt<br />

Dialogmarketing.“<br />

Seite 27


Jeannette Kuhlendahl<br />

„Personalisierte Mailings<br />

genießen immer noch<br />

große Aufmerksamkeit.“<br />

Seite 38<br />

Georg Blum<br />

„Social & Mobil CRM sind<br />

wichtige Facetten des<br />

klassischen CRM.“<br />

Seite 40<br />

Ulrich Schober<br />

„Die zunehmende Intelli-<br />

genz jener Dinge, die uns<br />

umgeben, lässt den Da-<br />

tenstrom täglich schneller<br />

wachsen.“<br />

Seite 53<br />

42 Advertorial<br />

Was gutes Adressmanagement<br />

leistet<br />

Adresspflege bringt Geld<br />

Dr. Frank Schlein<br />

43 Die Herausforderungen der<br />

europäischen Datenschutzreform<br />

Die Wirtschaft muss ihre<br />

Argumente in Brüssel vorbringen<br />

Dr. Ulrich Wuermeling<br />

46 Die sieben Kardinalfehler<br />

im Adressmanagement<br />

Adressen wollen gut gepflegt sein<br />

Ronald Baranowski<br />

48 Offenheit ist der Königsweg<br />

zur Erlaubnis<br />

Klare Verhältnisse schaffen<br />

Vertrauen<br />

Stefan Appenrodt<br />

50 Kein Mailing ohne<br />

Postrückläufer – oder?<br />

Warum einige Firmen keine<br />

Retouren bearbeiten müssen<br />

Dr. Frank Schlein<br />

52 Advertorial<br />

Punktsieg <strong>für</strong> Mailings<br />

ohne Postrückläufer<br />

Professionelle Datenpflege sichert<br />

aktuelle Kundenadressen<br />

Oliver Reinke<br />

53 Wissen als Wettbewerbsfaktor<br />

Riesige Datenmengen strukturieren<br />

und gewinnbringend nutzen<br />

Ulrich Schober<br />

Gedruckt & Zugestellt<br />

55 Nachgefragt:<br />

Welches ist derzeit Ihr Favorit<br />

unter den <strong>Print</strong>-Mailings?<br />

57 Advertorial<br />

Web-to-<strong>Print</strong> <strong>für</strong><br />

Mailingkampagnen<br />

Mit Web-to-<strong>Print</strong>-Lösungen sind<br />

Mailingkampagnen effizienter<br />

Michael Kappler, Thorsten Schmidt<br />

58 Mehr Effizienz dank Webshop<br />

mit Web-to-<strong>Print</strong><br />

Dank neuer Medien und Technologie<br />

lassen sich Kosten sparen<br />

Angela te Neues<br />

60 Nutzung und Nutzen<br />

von Umweltlogos<br />

Mehr Anerkennung <strong>für</strong> eine<br />

nachhaltige Produktion<br />

Irmgard Abt<br />

62 Advertorial<br />

Effizientes Dialogmarketing<br />

ist kreativ<br />

Innovatives schafft Aufmerksamkeit<br />

TNT Post GmbH & Co. KG<br />

63 Es lebe die Haushaltwerbung!<br />

Die Digitalisierung prägt die Entwicklung<br />

der Haushaltwerbung<br />

Martin Jacobi<br />

64 Vom Geomarketing<br />

zum Micromarketing<br />

Hochwertige Zielgruppeninformationen<br />

reduzieren Streuverluste<br />

Klaus Hassel<br />

66 Advertorial<br />

Baur Fulfillment Solutions:<br />

Kompetenz aus Oberfranken<br />

Service in Kundendialog, Warenhandling<br />

und Zahlungsmanagement<br />

Klaus-Reiner Münch<br />

67 Gezielte Ansprache<br />

ohne Streuverluste<br />

Adressierte und physisch zugestellte<br />

Medien bleiben von Relevanz<br />

Service<br />

Michael Mews<br />

68 Die wichtigsten Medien<br />

im Überblick<br />

Informationen aus erster Hand<br />

69 Aus- und Weiterbildung<br />

Angebote im Dialogmarketing<br />

70 Universitäten / Fachhochschulen<br />

71 Awards, Events und Messen<br />

Ausgewählte Termine<br />

72 Internationale Organisationen<br />

Branchenverbände <strong>für</strong><br />

Dialogmarketing


DDV<br />

73 Der DDV engagiert sich <strong>für</strong><br />

die Dialogmarketing-Branche<br />

DDV-Präsidium<br />

76 Vertrauen durch<br />

Selbstregulierung<br />

Der DDV setzt Branchenstandards<br />

Hans Jürgen Schäfer<br />

78 Europäischer Datenschutz:<br />

Der DDV bündelt viele Kräfte<br />

Um was geht es dem DDV bei der<br />

europäischen Datenschutzreform?<br />

Titus Goll<br />

80 Impressum<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Inhalt | 5<br />

Michael Mews<br />

„Die Gewichte werden<br />

leichter, die Auflagen<br />

kleiner, die Frequenz<br />

höher.“<br />

Seite 67


6 | Macht der Empfehlung | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Prof. Dr. Nils Hafner<br />

ist Professor an der<br />

Hochschule Luzern<br />

und Alumnus der Stu-<br />

denteninitiative MTP.<br />

2011 wurde er „Daddy<br />

des Jahres“.<br />

http://hafneroncrm.<br />

blogspot.de/<br />

Warum Empfehlungen<br />

überlebenswichtig sind<br />

Service ist das neue Marketing<br />

Marketing ist eigentlich eine einfache Sache.<br />

Man identifiziert Kanäle, auf denen der Kunde<br />

erreichbar ist, und sendet permanent eine<br />

Kaufbotschaft. Irgendwann (so die Theorie)<br />

erhört uns der Kunde und kauft tatsächlich.<br />

Zumindest wenn wir die vier „P“ des Marke-<br />

ting, „Produkt“, „Price“, „Place“ und „Promo-<br />

tion“ in einem stimmigen Marketingkonzept<br />

verpackt haben. Doch so einfach ist es seit<br />

mehreren Jahren nicht mehr.<br />

Werbung ist so unbeliebt wie nie zuvor<br />

Denn zum einen trauen Menschen den Marke-<br />

tingbotschaften der Unternehmen immer weni-<br />

ger. Zum anderen sind seit 2008 die privaten und<br />

institutionellen Budgets gefühlt kleiner gewor-<br />

den. Das bedeutet, dass im Zuge der weltweiten<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise die Menschen zwar<br />

nicht real weniger Geld in der Tasche haben,<br />

jedoch wesentlich vorsichtiger damit umgehen.<br />

Denn die Krise hat viele Unternehmen sehr<br />

überrascht. Obwohl sie in den deutschsprachi-<br />

gen Ländern wieder gut verdienen, achten die<br />

Unternehmen sehr darauf, ihre Budgets schmal<br />

zu halten. Das färbt natürlich auch auf den<br />

privaten Konsumenten ab. Wenn der Job nicht<br />

sicher ist und man zudem sowieso in den letzten<br />

20 Jahren viel konsumiert hat, wieso dann nicht<br />

mehr darüber nachdenken, ob man ein neues<br />

Produkt oder eine weitere Dienstleistung wirk-<br />

lich braucht? Und welches Produkt und welche<br />

Dienstleistung ist denn wirklich das oder die<br />

beste?<br />

Um diese Frage zu beantworten, ziehen Men-<br />

schen zunehmend das Internet zurate. Doch der<br />

jeweilige erste Touchpoint <strong>für</strong> eine Produktsuche<br />

„Google“ gibt nicht immer die richtigen Antwor-<br />

ten. Welches der über tausend Suchergebnisse<br />

ist denn das richtige, welches beruht auf Qualität<br />

und welcher Eintrag ist gekauft oder über gutes<br />

Suchmaschinenmarketing zustande gekommen?<br />

Verloren hat bei dieser Fragestellung häufig der<br />

Anbieter, der auf den Seiten zwei bis n landet.<br />

The best place to hide a dead body is on page<br />

two on google!<br />

Wer schlau ist, folgt Empfehlungen<br />

Die Suchmaschine allein gibt noch keine Ant-<br />

worten, welches Produkt denn wirklich zu mir<br />

passt. Also suchen Konsumenten zunehmend<br />

Antworten bei Experten, Fachzeitschriften und<br />

seit Jahren immer mehr bei ihren eigenen Netz-<br />

werken. Logisch: Was <strong>für</strong> meine Freunde gut ist,<br />

kann <strong>für</strong> mich ja nicht schlecht sein. Denn: Gleich<br />

und gleich gesellt sich gern. Also fragt man als<br />

schlauer Konsument nach Empfehlungen. Und<br />

das ist so einfach wie nie zuvor. Deutschland,<br />

mauritius images


Österreich und die Schweiz sind die Länder<br />

mit der höchsten Dichte an Smartphones, dies<br />

geht in den meisten Fällen einher mit ständigem<br />

Zugriff auf große Netzwerke via Social Media.<br />

Auf den meisten Smartphones ist beispielsweise<br />

ein Facebook-Client installiert. Der durchschnitt-<br />

liche Facebook-User ist heute Ende 30 und greift<br />

auf ein Netzwerk von 200 bis 400 Personen<br />

zurück. Und genau diese Personen können zu<br />

jeder Sekunde an jedem Ort mit einer Frage nach<br />

einer Empfehlung erreicht werden.<br />

Grundüberfordert mit der Auswahl<br />

Dazu ein Beispiel: Ich bin Vater einer<br />

neunjährigen Tochter. Dieses bedauerns-<br />

werte Kind wurde neulich damit konfron-<br />

tiert, dass der Familienfernseher kaputt<br />

ging. Und das just an dem Samstag, an<br />

dem am Abend die Lieblingssendung der<br />

Tochter, die „Show mit der Maus“ auf<br />

dem Programm stand.<br />

Nachdem sie (die Tochter) realisiert hatte,<br />

dass es damit (der Sendung) wohl ohne<br />

Fernseher schwierig werden würde, stell-<br />

te Sie mir eine Frage: „Daddy, DU willst<br />

doch „Daddy des Jahres“ werden, oder?“<br />

DIESE Botschaft war nicht misszuver-<br />

stehen, also machte ich mich auf zum<br />

Fernsehgeräte-Anbieter meines Vertrau-<br />

ens – der Firma Media Markt. Ich bin<br />

ja nicht blöd. Dort angekommen das<br />

gewohnte Bild: Hunderte von Geräten,<br />

alle groß, alle flach, alle ultrascharf und<br />

auf allen läuft das neueste Video von Shakira.<br />

Als Mann ist man da grundüberfordert mit der<br />

Auswahl. Also nach Beratung gefragt: Ein Ange-<br />

stellter im roten T-Shirt kommt vorbei, murmelt<br />

„Kollege kommt gleich“. Das stimmt: Der kommt<br />

und wird schon von drei weiteren Kunden ver-<br />

folgt. Also: Beratung ist hier nicht zu holen. Doch<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Macht der Empfehlung | 7<br />

welches Modell nehmen? Es gibt zwei Optionen:<br />

Entweder ab zum Fachhandel oder das Netzwerk<br />

fragen. Erstmal letzteres. Also: Griff zum Handy,<br />

Frage in Facebook eingegeben. Nach zehn Minu-<br />

ten hatte ich sieben relevante Empfehlungen mit<br />

einer klaren Tendenz. Einer fragt beim empfoh-<br />

lenen Modell noch nach dem Preis. Ergebnis:<br />

Zehn Prozent billiger als bei seinem Kauf noch<br />

vor zwei Monaten. Uneingeschränkte Empfeh-<br />

lung. Ich wähle meinen Fernseher, bedanke mich<br />

beim Netzwerk, tue dort kund, welches Modell<br />

ich gekauft habe und werde „Daddy des Jahres“.<br />

Die Empfehlungswährung der Zukunft<br />

Und genauso funktioniert das neue Marketing:<br />

Der Kunde erlebt etwas, bewertet das <strong>für</strong> sich als<br />

gut oder schlecht und empfiehlt es weiter.<br />

Nils Hafner<br />

Empfehlungen<br />

aus dem persönlichen<br />

Netzwerk beeinflussen<br />

heute den Kaufprozess<br />

ganz entscheidend.


8 | Macht der Empfehlung | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Wer eine langfristige<br />

Beziehung zu seinen<br />

Kunden aufbauen will,<br />

muss sie glücklich<br />

machen.<br />

Langfristig<br />

beziehungsfördernd<br />

Kurzfristig<br />

abschlussfördernd<br />

Geschäftsschädigend<br />

Dabei spielen die Produktqualität und die Kun-<br />

denerlebnisse eine wichtige Rolle. Und gerade<br />

über Social Media ist es dann leicht, da<strong>für</strong> eine<br />

Bewertung abzugeben. Der „Gefällt mir“-Button<br />

auf Facebook ist die Empfehlungswährung der<br />

Zukunft. Also müssen wir uns ein wenig damit<br />

Bedürfnis Optionen Entscheidung Herangehen Beratung Vertragsabschluss Nutzung Unterstützung Weiterempfehlung<br />

Unternehmen müssen<br />

verstehen, in welcher<br />

Phase der ErlebnisoderEntscheidungskette<br />

sich ein Kunde<br />

gerade befindet.<br />

auseinandersetzen, wie solche Empfehlungen<br />

entstehen: Primär geht es um das Ziel, dass<br />

sich Kunden bei unserer Marke langfristig sicher,<br />

umsorgt, wertgeschätzt und verstanden fühlen.<br />

Oder einfach nur glücklich sind.<br />

Doch wie bekommt man das hin? Es geht primär<br />

darum zu verstehen, in welcher Phase seiner<br />

Erlebnis- oder Entscheidungskette sich der Kun-<br />

de in Bezug auf unsere Marke gerade befindet.<br />

Diese Phase fängt häufig schon weit vor dem<br />

Kauf damit an, dass der Kunde ein Bedürf-<br />

nis überhaupt erst einmal realisiert und damit<br />

beginnt, nach Optionen zu suchen, um dieses<br />

Bedürfnis zu befriedigen. In dieser Phase kommt<br />

Glücklich,<br />

sicher, umsorgt,<br />

wertgeschätzt,<br />

verstanden<br />

Stimuliert, interessiert,<br />

energiereich, aufregend, spannend<br />

Irritiert, gehetzt, unglücklich, unzufrieden,<br />

vernachlässigt, abgefertigt,<br />

frustriert, enttäuscht<br />

es <strong>für</strong> den Kunden häufig schon über verschiedene<br />

Touchpoints zu Fragen. Das Unternehmen,<br />

das diese Fragen gezielt empathisch beantworten<br />

kann, vermittelt dem Kunden das gewünschte<br />

Gefühl. Er fühlt sich sicher, verstanden oder<br />

wertgeschätzt.<br />

Parat sein!<br />

Gleiches gilt auch und vor allem <strong>für</strong> den Kundenservice.<br />

In Zeiten, in denen es der Kunde nicht<br />

mehr toleriert, von einem Unternehmen ohne<br />

triftigen Grund angerufen zu werden, muss das<br />

Unternehmen eben dann parat sein, wenn der<br />

Kunde eine Frage oder ein Anliegen hat.<br />

Und parat sein, bedeutet zu wissen, welche Produkte<br />

der Kunde schon hat, welche Anliegen der<br />

Kunde hat und welche Produkte der Kunde von<br />

dem Unternehmen noch gebrauchen kann. Denn<br />

nur so entsteht eine konsistente Beziehung – und<br />

so entstehen die Empfehlungen, die das Unternehmen<br />

so dringend <strong>für</strong> sein Wachstum braucht. �<br />

Nils Hafner


Drei Schritte zum erfolgreichen<br />

Empfehlungsmarketing<br />

Weiterempfehlungen auf dem Vormarsch<br />

Die Skepsis der Konsumenten gegenüber<br />

klassischer Werbung nimmt zu. Konsumenten<br />

vernetzen sich immer stärker untereinander,<br />

werden immer cleverer im Medienumgang<br />

und initiieren häufig von sich aus direkte,<br />

persönliche Gespräche und Empfehlungen im<br />

Freundes-, Bekannten- und Kollegenkreis.<br />

Vierzig Prozent aller Konsumenten in Deutsch-<br />

land setzen beim Kauf eines Produktes stark oder<br />

sehr stark auf persönliche Empfehlungen von<br />

Freunden und Bekannten (Quelle: Eigenstudie<br />

„Word-of-Mouth Marketing“, defacto.research<br />

2009). Und da sind die Online-Gespräche und<br />

Empfehlungen der mittlerweile 30 Millionen User,<br />

die sich auf Facebook & Co. tummeln, noch gar<br />

nicht mit eingerechnet.<br />

Im Customer Relationship Marketing (CRM) müs-<br />

sen Unternehmen deshalb ihre Vorstellung von<br />

Kundenloyalität völlig neu justieren. Loyalitäts-<br />

management nach modernem CRM-Verständnis<br />

endet nämlich nicht mehr beim Kundenstatus<br />

„Kunde loyal“, sondern vielmehr beim Status<br />

„Kunde empfiehlt uns weiter“.<br />

Nur wenn es gelingt, die eigenen Kunden zu akti-<br />

ven Fürsprechern und Multiplikatoren der Marke,<br />

Produkte, Services beziehungsweise des Unter-<br />

nehmens selbst zu machen, dann ist die höchste<br />

Weihe des Loyalitätsmanagements erreicht.<br />

Ein aktuelles Praxisbeispiel aus dem Bereich<br />

Finanzen/Versicherungen zeigt die drei Schritte<br />

eines erfolgreichen Empfehlungsprogramms und<br />

die Implementierung in ein CRM-Kundendaten-<br />

bank-System.<br />

Schritt 1: Wer ist ein Top-Markenempfehler<br />

im Kundenstamm?<br />

Schritt 2: Wie lassen sich CRM-Datenbanken<br />

mit Top-Markenempfehler-Scores anreichern?<br />

Schritt 3: Wie sieht ein optimales<br />

Empfehlungsprogramm aus?<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Macht der Empfehlung | 9<br />

1. Wer ist ein Top-Markenempfehler<br />

im Kundenstamm?<br />

Im ersten Schritt wurde zunächst eine kunden-<br />

stammrepräsentative Telefonumfrage bei insge-<br />

samt 2.000 Bestandskunden des Versicherers<br />

durchgeführt. Ziel der Umfrage war es, die<br />

potenziellen Top-Markenempfehler stichproben-<br />

basiert zu identifizieren und per Segment-Steck-<br />

brief detailliert zu beschreiben. Die Bestimmung<br />

der lukrativsten Top-Markenempfehler erfolgte<br />

auf Basis von drei Dimensionen:<br />

1) Größe des sozialen Netzes und Häufigkeit<br />

der markenbezogenen Gespräche,<br />

2) Persönlichkeitsstärke und<br />

3) Markenloyalität<br />

Das soziale Netz bezieht sich dabei auf die<br />

Anzahl und Häufigkeit der Markengespräche im<br />

Freundes- und Bekanntenkreis – und das sowohl<br />

offline als auch online.<br />

Die Persönlichkeit orientiert sich primär an <strong>für</strong><br />

Meinungsführer typischen Eigenschaften, wie<br />

hohes Involvement, aktives Innovationsverhalten<br />

und nicht zuletzt auch Kommunikationsbereit-<br />

schaft und Extrovertiertheit.<br />

Die Markenloyalität schließlich treibt maßgeblich<br />

die Tonalität von Empfehlungsgesprächen.<br />

Im vorliegenden Fall ist der typische Top-Marken-<br />

empfehler zwischen 35 und 45 Jahre alt, männlich,<br />

verheiratet, überdurchschnittlich kontaktfreudig<br />

und sehr familiär, hat im Schnitt 3,6 Versicherun-<br />

gen, spricht im Durchschnitt mit acht Personen<br />

Dr. Jens Cornelsen<br />

ist Geschäftsführer<br />

von defacto research<br />

& consulting in<br />

Erlangen.<br />

E-Mail:<br />

Jens.Cornelsen@<br />

defacto-research.de


10 | Macht der Empfehlung | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

pro Monat über seinen Versicherungsanbieter,<br />

empfiehlt aktiv, lehnt rein monetäre Incentives<br />

ab und bevorzugt stattdessen Einladungen zu<br />

exklusiven Events, Reisegutscheine und Spenden<br />

des Versicherers <strong>für</strong> einen wohltätigen Zweck im<br />

Gegenzug <strong>für</strong> eine Kundenempfehlung.<br />

2. Wie lassen sich CRM-Datenbanken<br />

mit Empfehler-Scores anreichern?<br />

Basis war die CRM-Kundendatenbank des Ver-<br />

sicherers mit insgesamt circa 3,5 Millionen Kun-<br />

denadressen und einer im Versicherungsbereich<br />

üblichen Vielfalt an vorhandenen Marketingva-<br />

riablen und -kennzahlen, wie zum Beispiel Ver-<br />

tragsdaten, Anzahl der Versicherungsverträge,<br />

Cross Buying-Quoten, Familienstand oder Haus-<br />

haltseinkommen.<br />

Mittels statistischer Prognosemodelle (Diskrimi-<br />

nanzmodelle) erfolgte dann die Auswahl mög-<br />

lichst trennscharfer Datenbankvariablen sowie<br />

die Übertragung der Empfehler-Scores auf die<br />

gesamte CRM-Kundendatenbank des Versiche-<br />

rers. Optimal war im vorliegenden Fall die Zwölf-<br />

Variablen-Lösung, das heißt: Mit insgesamt zwölf<br />

Datenbank-Variablen konnten die verschiedenen<br />

Empfehler-Segmente optimal gegeneinander<br />

abgegrenzt werden. Bezogen auf den gesam-<br />

ten Kundenstamm von 3,6 Millionen wurden so<br />

insgesamt 630.000 Top-Markenempfehler des<br />

Versicherers – also 18 Prozent aller Kunden –<br />

identifiziert.<br />

3. Wie sieht ein optimales<br />

Empfehlungsprogramm aus?<br />

Im letzten Schritt erfolgt dann der konkrete<br />

Anstoß <strong>für</strong> das Empfehlungsprogramm und die<br />

Verabschiedung spezifischer Anstoßketten. Ganz<br />

oben auf der Hitliste standen exklusive Events,<br />

Reisegutscheine und eine Patenschaftsspen-<br />

de. Es wurde deutlich, dass die Top-Marken-<br />

empfehler dieses Versicherers eben nicht aus-<br />

schließlich auf finanzielle Anreize im Gegenzug<br />

<strong>für</strong> eine Empfehlung aus waren, sondern ganz<br />

andere Aspekte favorisierten. Auf der anderen<br />

Seite haben sich lediglich zwölf Prozent der<br />

Top-Ambassadors strikt gegen jegliche Form der<br />

kommerziellen Incentivierung gewehrt.<br />

Im konkreten Fall erhielten die lukrativsten 1.000<br />

Top-Markenempfehler zunächst ein umfang-<br />

reiches Welcome Package, mit dem jeder im<br />

„Ambassador Club“ offiziell willkommen gehei-<br />

ßen wurde. In der Folge wurden dann per Online-<br />

Marketing Reisegutscheine <strong>für</strong> besonders aktive<br />

Empfehler ausgelobt, ein zentraler Spenden-<br />

fonds „Empfehlen und Vorsorgen“ eingerichtet<br />

sowie exklusive, gemeinsame Kochveranstaltun-<br />

gen in Großstädten organisiert.<br />

Wie erfolgreich ist<br />

Empfehlungsmarketing?<br />

Aus Sicht des Versicherers hat sich die Einfüh-<br />

rung eines CRM-basierten Empfehlungsmarke-<br />

tings – in Ergänzung, nicht Ablösung der klas-<br />

sischen Marketing- und Werbemaßnahmen! –<br />

bereits nach kurzer Zeit ausgezahlt. So stieg die<br />

Quote der empfohlenen Neukunden im Folgejahr<br />

um über zwanzig Prozentpunkte. Und das mit<br />

einem Bruchteil des Budgets, das im Marketing<br />

normalerweise <strong>für</strong> umfangreiche TV- und <strong>Print</strong>-<br />

Kampagnen ausgegeben wird. Ferner hat sich<br />

der Net Promoter Score („Wie wahrscheinlich<br />

ist es, dass Sie Anbieter XY weiterempfehlen<br />

werden?“) um immerhin neun Punkte verbessert.<br />

Insofern wird der Dialog mit den Top-Empfehlern<br />

einer Marke in Zukunft zu einem immer stärkeren<br />

Erfolgsfaktor im Customer Relationship Marke-<br />

ting werden. Loyalitätsmanagement 2.0 bedeu-<br />

tet dann aber folgerichtig: Aus CRM (Customer<br />

Relationship Marketing) wird ARM (Ambassador<br />

Relationship Marketing)! �


Weiterempfehlen leicht gemacht!<br />

RESPONSEPLUS ermöglicht effektives Empfehlungsmarketing<br />

Verbraucher vertrauen beim Kauf von Produk-<br />

ten und Dienstleistungen oft auf das Urteil von<br />

Menschen aus ihrem persönlichen Umfeld.<br />

Dies können sich Unternehmen auch im Dialogmarketing<br />

ganz einfach zunutze machen –<br />

mit der RESPONSEPLUS-Empfehlerkarte.<br />

Das Produkt der Deutschen Post setzt auf<br />

Freundschaftswerbung per Postkarte und<br />

macht zufriedene Kunden zu authentischen<br />

Verkäufern. Potenzielle Neukunden werden<br />

so glaubwürdig und aufmerksamkeitsstark<br />

angesprochen.<br />

Auf die im Firmendesign gestaltete RESPONSE-<br />

PLUS-Empfehlerkarte trägt der Empfänger ledig-<br />

lich die Anschrift eines Bekannten ein und wirft<br />

die Karte in den nächsten Briefkasten – einfacher<br />

kann Empfehlungsmarketing nicht sein! Die Verteilungsmöglichkeiten<br />

der Karten sind vielfältig:<br />

Sie lassen sich sowohl in eine Postwurfsendung<br />

oder ein Mailing integrieren als auch einem Katalog<br />

oder Paket beilegen. Auch die Auslage in<br />

Filialen ist möglich.<br />

Tracking über den Postmatrixcode<br />

Für ein effektives Tracking der Werbeaktion sorgt<br />

der auf die Sendung gedruckte Postmatrixcode.<br />

Damit erhält man Informationen darüber, wie viele<br />

Karten als Empfehlung versendet und wo diese<br />

wann eingeworfen wurden. Dies ist zum einen<br />

<strong>für</strong> die Auswertung der Maßnahme relevant, zum<br />

anderen auch <strong>für</strong> eine nachvollziehbare Gesamtabrechnung<br />

hilfreich – nicht zuletzt ein Vorteil <strong>für</strong><br />

zentral gesteuerte Filialen oder Außenstellen, da<br />

Portokassen an den einzelnen Standorten entfallen.<br />

Berechnet werden übrigens lediglich die<br />

tatsächlich versendeten Karten.<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Anzeige | 11<br />

Neben der optischen Ausgestaltung und den verschiedenen<br />

Verteilungsmöglichkeiten, kann der<br />

Werbetreibende frei wählen, wie er seine potenziellen<br />

Neukunden am wirksamsten incentivieren<br />

möchte. Ob dabei Coupons, Gutscheine, Preisnachlässe<br />

oder ähnliches zum Einsatz kommen<br />

– die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Auch<br />

die Wahl der Reaktionskanäle bleibt dem Werbetreibenden<br />

überlassen: So kann die Empfehlerkarte<br />

beispielsweise am POS abgegeben werden. Denkbar<br />

ist auch die Response über einen auf der Karte<br />

aufgeführten Aktionscode, den der Kunde auf der<br />

Website des werbenden Unternehmens eingibt.<br />

Durch eine entsprechende Ausgestaltung<br />

sind die über die RESPONSEPLUS-Empfehlerkarte<br />

gewonnenen Kunden eindeutig<br />

identifizierbar. Zusammen mit den Informationen<br />

über den Postmatrixcode sind<br />

damit umfassende Auswertungsmöglichkeiten<br />

des Werbeerfolgs gegeben.<br />

Ein belebendes Angebot<br />

im Dialogmarketing<br />

Die RESPONSEPLUS-Empfehlerkarte bietet<br />

Werbetreibenden eine unkomplizierte<br />

und effektive Möglichkeit zur unterstützenden<br />

Vermarktung von Produktangeboten und Dienstleistungen,<br />

gerade in Zeiten steigender Anforderungen<br />

an Messbarkeit, Transparenz und Kanalkompatibilität.<br />

Übrigens gibt es auch eine RESPONSEPLUS-<br />

Antwortkarte, die die bekannten Vorteile der herkömmlichen<br />

Antwortkarte mit den neuen Möglichkeiten<br />

des Postmatrixcodes verbindet.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.deutschepot.de/responseplus �<br />

Deutsche Post AG<br />

Zentrale, 53250 Bonn<br />

Telefon 02 28 / 182 - 0, Fax 02 28 / 182 - 7099<br />

www.deutschepost.de/dialogmarketing<br />

Council: DirectMail Services


12 | Macht der Empfehlung | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Ralf Klein-Bölting<br />

ist Direktor <strong>für</strong> Stra-<br />

tegie, Marketing und<br />

Werbung bei OTTO in<br />

Hamburg, Deutsch-<br />

lands Online-Shop<br />

Nr. 1 <strong>für</strong> Fashion und<br />

Lifestyle.<br />

E-Mail: ralf.klein-<br />

boelting@otto.de<br />

Vier bis fünf Sterne sind Pflicht!<br />

Weiterempfehlung wird die relevante Währung im Marketing<br />

„Potenzial zum Lieblingsstück“, schreibt eine<br />

Kundin aus Datteln – fünf Sterne. „Schö-<br />

ner Kombiartikel“, resümiert wiederum eine<br />

Dame aus Goch – vier Sterne. Artikel 334221T<br />

auf otto.de ist ein echter Renner bei OTTO-<br />

Kundinnen. Die kurzärmelige Strickjacke der<br />

Hausmarke Arizona hat eine leicht ausge-<br />

stellte A-Form, ist durch ihre Überlänge ein<br />

charmanter Figurschmeichler – und kostet<br />

keine 30 Euro. Von vielfach höherem Wert<br />

dagegen sind die aktuell 141 Kundenbewer-<br />

tungen, die dem Artikel eine hohe Beliebtheit<br />

bescheinigen.<br />

Weiterempfehlung wird die relevante Währung<br />

im Marketing. Zwar machen umfangreiche Kam-<br />

pagnen, die wir auf allen relevanten Kanälen<br />

spielen, nach wie vor einen Großteil unserer<br />

Marketingaktivitäten aus, doch die Bedeutung<br />

von Kundenbewertungen holt auf. Der Kunde ist<br />

König und Meinungsmacher zugleich.<br />

Gut, wenn man sich in bewährter Vorreiter-Manier<br />

schon früh auf diese Entwicklung am Markt ein-<br />

gestellt hat: Mit der Einführung einer Produktbe-<br />

wertung auf otto.de – einem Fünf-Sterne-System<br />

mit Kommentarfunktion – hat OTTO bereits 2006<br />

einen Trend erkannt, der inzwischen den gesam-<br />

ten E-Commerce prägt.<br />

Zugegeben, anfangs waren Kundenbewertungen<br />

ein wenig Mittel zum Zweck: Durch unser erfolg-<br />

reiches One-Stop-Shopping-Konzept wuchs das<br />

Sortiment stetig. Es war notwendig, dem Kunden<br />

ein Tool an die Hand zu geben, das Orientierung<br />

bei einer immensen Zahl an Produkten bietet.<br />

Mittlerweile sind Kundenbewertungen aus unse-<br />

rem Geschäftsmodell nicht mehr wegzudenken.<br />

Auch die mediale Aufmerksamkeit rund um das<br />

Thema spricht <strong>für</strong> sich. Dass OTTO mit Kunden-<br />

bewertungen im Grunde einen ersten wesentli-<br />

chen Schritt in Richtung Social Media gegangen<br />

ist, war damals noch keinem so richtig klar. Was<br />

wir zu der Zeit aber bereits feststellen konnten:<br />

Kunden wollen nach außen sichtbar sein, sich<br />

austauschen, sich von anderen Kunden inspi-<br />

rieren lassen. Zuvor war Kundenkommunikation<br />

eine anonyme Angelegenheit, eine Sache zwi-<br />

schen Kunde und Service-Mitarbeiter; Kommu-<br />

nikation unter Kunden fand gar nicht erst statt.<br />

Ein guter Preis allein reicht nicht mehr<br />

Mittlerweile werden etwa 2.500 Kundenbe-<br />

wertungen am Tag auf otto.de online gestellt,<br />

Tendenz steigend. Kundenbewertungen bieten<br />

Orientierung, Sicherheit, Vertrauen. Bei der Pro-<br />

duktauswahl setzen Kunden nicht mehr aus-<br />

schließlich auf Bildergalerien, detaillierte Pro-<br />

duktbeschreibungen und einen guten Preis. Das<br />

Wunschprodukt muss auch andere überzeugt<br />

haben, sonst kommt es nicht in den Warenkorb.<br />

Die Maßstäbe sind streng und stellen unsere<br />

Einkäufer vor große Herausforderungen: Vier<br />

bis fünf Sterne sind Pflicht, drei Sterne sind<br />

noch akzeptabel. Zwei oder ein Stern – weiter<br />

geht’s zum nächsten Produkt. Aufschlussreich<br />

in diesem Zusammenhang ist eine Studie des<br />

Marktforschers TNS Infratest im Auftrag der<br />

Deutschen Post: Demnach nutzen 64 Prozent<br />

der Online-Shopper gerne Produktbewertungen<br />

und Hinweise anderer Verbraucher. Auf OTTO<br />

übertragen wären das mehrere Millionen Kunden.<br />

Doch Empfehlungsmarketing geht noch weiter.<br />

Neben den „klassischen“ Produktbewertungen<br />

im Online-Shop haben soziale Netzwerke wie<br />

Facebook und Twitter in Bezug auf Kaufent-<br />

scheidungen immens an Relevanz gewonnen.<br />

Gleiches gilt <strong>für</strong> Vergleichsportale, Blogs, Foren<br />

und Video-Plattformen. Sie sind Infoquelle und<br />

Entscheidungshilfe in einem, denn sie ermögli-<br />

chen einen Dialog auf hohem Niveau: Mithilfe von<br />

Filmen und Bildern werden Kundenerfahrungen


visualisiert und Kommentare in epischer Länge<br />

verfasst – nicht immer zugunsten einer Marke.<br />

Gut beraten ist dann, wer ein dickes Fell hat und<br />

Kritik als Chance sieht: Denn werden erkennbar<br />

Maßnahmen abgeleitet, wird dies von Nutzern<br />

positiv registriert. Dies erleben wir in kompri-<br />

mierter Form beinahe täglich auf der OTTO-<br />

Facebook-Fanpage und dem Twitter-Kanal des<br />

Unternehmens. Seit<br />

ihrem Launch im<br />

Jahr 2009 werden<br />

diese Kanäle von<br />

Verbrauchern <strong>für</strong><br />

den Kundendialog<br />

genutzt. Wer hier<br />

ein Problem äußert,<br />

kann davon ausge-<br />

hen, innerhalb von<br />

30 Minuten ein Feedback zu erhalten. Gleiches<br />

gilt <strong>für</strong> Serviceanfragen aller Art. Ein spezielles<br />

Social Media-Team im größten OTTO-Callcenter<br />

macht dies möglich.<br />

Der Dialog findet auch ohne Zutun<br />

der Unternehmen statt<br />

Als Online-Händler lohnt es sich, den Dialog im<br />

Social Web genauestens zu beobachten – vor<br />

allem dort, wo nicht OTTO drauf steht. Auch das<br />

sollte Teil einer jeden vernünftigen Vermarktungs-<br />

strategie sein. Denn der Dialog findet auch ohne<br />

Zutun der Unternehmen statt. Und auch, wenn<br />

man ihn nur begrenzt steuern kann – man sollte<br />

ihn zumindest kennen.<br />

Aus diesem Grund setzen wir seit 2010 auf<br />

Social Media-Monitoring, getreu dem Motto: Erst<br />

zuhören, dann mitreden. Das „Forschen an der<br />

Basis“ hilft uns, ein Bild davon zu bekommen,<br />

wie über OTTO gesprochen wird, was gelobt<br />

wird und wo wir besser werden müssen.<br />

Allerdings fragen wir auch beim Kunden direkt<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Macht der Empfehlung | 13<br />

nach, über unseren so genannten Weiteremp-<br />

fehlungsindex: Dabei handelt es sich um eine<br />

Umfrage unter Kunden, die in den vergangenen<br />

vier Wochen bei OTTO bestellt haben. Im Mittel-<br />

punkt steht die Frage „Werden Sie OTTO Freun-<br />

den und Bekannten weiterempfehlen?“.<br />

Wie stehen Sie zu den folgenden Aussagen<br />

zu Produktbewertungen im Internet?<br />

Anteil der Befragten<br />

100%<br />

75%<br />

50%<br />

25%<br />

0%<br />

13%<br />

24%<br />

64%<br />

Ich nutze gern die<br />

Bewertungen<br />

und Hinweise<br />

anderer Kunden<br />

Ziel ist es, aus den Ergebnissen der Frage die<br />

Anteile der Promotoren, Zufriedenen und Kri-<br />

11%<br />

26%<br />

63%<br />

Durch die Kommentarfunktion<br />

und die Empfehlungen haben<br />

Konsumenten heute viel<br />

mehr Einflussmöglichkeiten<br />

als früher<br />

Trifft nicht zu Weder noch Trifft zu<br />

Deutschland; Basis: 1.800 aktive Online-Shopper aus Deutschland, Österreich und der Schweiz;<br />

TNS Infratest; 06.09.2011 bis 29.09.2011<br />

tiker zu ermitteln.<br />

Der Weiterempfeh-<br />

lungsindex bezieht<br />

sich vor allem auf<br />

die Marke OTTO.<br />

Flankiert wird der<br />

Weiterempfehlungs-<br />

index durch zielge-<br />

richteteMarktfor- schungsprojekte,<br />

die sich vor allem auf den bei OTTO gebotenen<br />

Service beziehen.<br />

63%<br />

19%<br />

18%<br />

Ich habe schon einmal ein<br />

Produkt gekauft, auf das ich<br />

durch Hinweise in einem<br />

Sozialen Netzwerk<br />

aufmerksam wurde<br />

Deutsche Post, DHL © Statista 2012<br />

Empfehlungsmarketing bei OTTO hat viele<br />

Gesichter, ist sowohl marken- wie auch pro-<br />

duktbezogen, und findet auf verschiedenen<br />

Wegen statt. Spannend ist die Eigendynamik,<br />

die wir hier erleben. Denn hier haben vorrangig<br />

die Verbraucher das Zepter in der Hand. Das<br />

Unternehmen selbst kann nur die Grundlage<br />

<strong>für</strong> positive Resonanz schaffen, indem es durch<br />

ein umfangreiches Angebot, starke Marken und<br />

exzellenten Service seinen Beitrag leistet und<br />

Feedback aktiv einfordert.<br />

Wir sind sicher, dass Empfehlungsmarketing in<br />

den kommenden Jahren weiter an Bedeutung<br />

gewinnen wird. Verbraucher sind im Web vor<br />

allem mithilfe von Social Media vernetzter und<br />

autarker geworden. Wer das nicht als Chance<br />

erkennt und keinen Raum <strong>für</strong> den Austausch<br />

schafft, verspielt die beste und glaubwürdigste<br />

Werbung, die man sich wünschen kann: die gute<br />

alte Mundpropaganda. �


14 | Macht der Empfehlung | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Dr. Stefan Engels<br />

ist Partner,<br />

Dr. Beatrice Brunn<br />

ist Associate am<br />

Hamburger Standort<br />

der internationalen<br />

Kanzlei Bird & Bird<br />

LLP.<br />

E-Mail:<br />

stefan.engels@<br />

twobirds.com<br />

beatrice.brunn@<br />

twobirds.com<br />

I like Werbung<br />

Der Rechtsrahmen <strong>für</strong> das Empfehlungsmarketing<br />

Social Media macht’s möglich. Mundpropa-<br />

ganda und Kundenreferenzen sind – online<br />

generiert und zur Verfügung gestellt – wieder<br />

zu einem zentralen Instrument der (Neu)Kun-<br />

dengewinnung geworden. Das sogenannte<br />

Empfehlungsmarketing ist äußerst vielseitig<br />

einsetzbar. Dreh- und Angelpunkt sind jedoch<br />

stets die Kundin beziehungsweise der Kunde<br />

und ihre beziehungsweise seine kommuni-<br />

zierte Zufriedenheit mit der Ware oder Dienst-<br />

leistung. Aber nicht nur auf die Kundinnen<br />

und Kunden kommt es an, sondern auch die<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen gilt es zu<br />

kennen, die – das wird sich zeigen – eine ganz<br />

ähnliche Schutzrichtung verfolgen.<br />

Zwei wettbewerbsrechtliche Grundsätze sind<br />

<strong>für</strong> das Empfehlungsmarketing besonders zu<br />

berücksichtigen, die sich beide im Gesetz gegen<br />

den unlauteren Wettbewerb (kurz: UWG) be-<br />

finden: nämlich das Verbot der Verschleierung<br />

von kommerzieller Kommunikation einerseits<br />

(§ 4 Nr. 3 UWG) und das Verbot der Belästigung<br />

andererseits (§ 7 UWG). Daneben gibt es natür-<br />

lich – wie sollte es auch anders sein – noch wei-<br />

tere Vorgaben und Sonderregelungen. Mit der<br />

Beachtung der genannten Kerngrundsätze liegt<br />

man allerdings gar nicht mal so schlecht.<br />

Nichts verschleiern!<br />

Das Verbot der Verschleierung von kommerzieller<br />

Kommunikation (zusätzlich ausdrücklich in § 6<br />

Telemediengesetz – TMG – geregelt) schützt das<br />

auch verfassungsrechtlich bedeutsame Inter-<br />

esse der Verbraucherinnen und Verbraucher zu<br />

wissen, wer mit welchem Ziel mit ihnen kommu-<br />

niziert oder kommunizieren will. Daher sind zum<br />

einen sämtliche Online-Auftritte von Unterneh-<br />

men und Unternehmern, ob im Internet oder bei<br />

Ebay, bei Facebook oder Twitter, so zu gestalten,<br />

gegebenenfalls sogar ausdrücklich zu kennzeich-<br />

nen, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

den jeweiligen Urheber und seine Zielsetzungen<br />

klar und eindeutig erkennen können.<br />

Denn so reizvoll es ist, zunächst Aufmerksamkeit<br />

oder gar Interesse zu gewinnen, bevor eine werb-<br />

liche Absicht offengelegt wird, ist ein solches<br />

Vorgehen doch wettbewerbswidrig. Mehr noch:<br />

Es zeigt auch wenig Respekt vor den potenziel-<br />

len Kundinnen und Kunden, wenn sie zunächst<br />

über die wahren Absichten getäuscht werden.<br />

Zum anderen ist bei verdeckten Postings oder<br />

Blogeinträgen auf Seiten unabhängiger Dritter<br />

Vorsicht geboten. Denn gelingt der Nachweis,<br />

dass eine positive Bewertung vom Unternehmen<br />

selbst oder von beauftragten Mitarbeiterinnen<br />

oder Mitarbeitern stammt, so ist diese Kommuni-<br />

kation als unzulässige Verschleierung des (dann<br />

erst) ersichtlichen kommerziellen Charakters<br />

anzusehen und kann mit Recht verboten werden.<br />

Manche Gerichte gehen derzeit sogar so weit,<br />

selbst bei fehlendem Auftrag und ohne Kenntnis<br />

des Unternehmers erfolgten Äußerungen von<br />

Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern das Unterneh-<br />

men gleichwohl in Anspruch zu nehmen, solange<br />

das Posting oder der Blogeintrag nachweislich<br />

aus der Sphäre des Unternehmens herrührt –<br />

also zum Beispiel vom Server desselben stammt.<br />

Damit wird der Verbraucherschutz allerdings zu<br />

sehr auf die Spitze getrieben.<br />

Niemanden belästigen!<br />

Genauso wenig dürfen potenzielle wie aktuelle<br />

Kundinnen und Kunden werblich belästigt wer-<br />

den. In § 7 UWG geht es mit feinen Abstufungen<br />

darum, Verbraucher vor ungewollter Werbung<br />

zu schützen, da diese dadurch – so meint der<br />

Gesetzgeber – nachhaltig gestört würden.<br />

Gerade die werbliche Ansprache per elektroni-<br />

scher Post, also per SMS, E-Mail und ähnlichen


elektronischen Kommunikationsformen, bedarf<br />

danach der vorherigen, ausdrücklichen Einwilli-<br />

gung – übrigens beim Kontakt zu Verbrauchern<br />

wie Gewerbetreibenden gleichermaßen (§ 7 Abs.<br />

2 Nr. 3 UWG).<br />

Gesetzlich bevorzugt (§ 7 Abs. 3 UWG) wird nur<br />

die elektronische Post, die an Kunden zur Wer-<br />

bung <strong>für</strong> eigene ähnliche Waren oder Dienstleis-<br />

tungen erfolgt, <strong>für</strong> die bereits ein Geschäftskon-<br />

takt bestand.<br />

Nicht als elektronische Post gelten allerdings<br />

werbliche Postings auf Pinnwänden oder Ähnli-<br />

chem, wenn und soweit es an der individuellen<br />

Ansprache fehlt. Auch dass eine Kundin oder<br />

ein Kunde eine werbliche Fan-<br />

page oder das Unternehmen über<br />

den „I like“-Button mit seinem<br />

Account oder mit dem eigenen<br />

Netzwerk verbindet (Share With<br />

Your Network – SWYN), führt<br />

nicht dazu, dass die auf diese<br />

Weise verbreiteten werblichen<br />

Inhalte als unzulässige elektro-<br />

nische Post angesehen werden.<br />

Denn in diesen Fällen liegt keine<br />

Individualkommunikation und damit keine elek-<br />

tronische Post vor.<br />

Das virale Marketing, insbesondere das Ermögli-<br />

chen der Weiterleitung von witzigen Werbespots,<br />

ist dagegen wiederum kritisch zu betrachten.<br />

Zwar wird die E-Mail beziehungsweise der Spot<br />

von einem unbeteiligten Dritten weitergeleitet,<br />

gleichwohl kann das gezielte Herbeiführen von<br />

werblichen E-Mail-Kaskaden eine unzulässige<br />

Beeinträchtigung im Sinne einer wettbewerbs-<br />

widrigen Belästigung darstellen.<br />

Zu wettbewerbsrechtlichen Abmahnungen kann<br />

es auch kommen, wenn ohne ausreichende<br />

Kontrolle die Möglichkeit eröffnet wird, zum Bei-<br />

spiel werbliche E-Mail-Newsletter zu abonnieren<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Macht der Empfehlung | 15<br />

oder eben auch Dritten ohne deren Zustimmung<br />

zukommen zu lassen. Will sich der dadurch beläs-<br />

tigte Dritte dagegen verwahren, kann er das auch<br />

mittels wettbewerbsrechtlicher Abmahnung tun.<br />

Eine gewisse Sicherheit bietet dagegen nur das<br />

„Double-Opt-In“, also die elektronische Rückver-<br />

sicherung gegenüber dem Besteller.<br />

Keinen falschen Eindruck erwecken!<br />

Aller Anfang ist schwer: Nun ist es nicht immer<br />

so, dass Unternehmen von vornherein ausrei-<br />

chend über Fans verfügen. Dann ist der Anreiz<br />

groß, sich Fans oder auch positive Empfeh-<br />

lungen anders zu besorgen, etwa durch eine<br />

spezialisierte Agentur oder auf<br />

entsprechenden Seiten. Eben-<br />

so groß ist die Gefahr, da<strong>für</strong><br />

erfolgreich abgemahnt zu wer-<br />

den. Denn natürlich stellt es<br />

eine wettbewerbsrechtlich rele-<br />

vante Irreführung dar, wenn der<br />

falsche Eindruck erweckt wird,<br />

eine höhere Anzahl von Fans<br />

zu haben, als es tatsächlich der<br />

Fall ist. Zudem kann ein weite-<br />

rer wettbewerbsrechtlicher Verstoß darin liegen,<br />

dass der unzutreffende Eindruck erweckt wird,<br />

der Unternehmer sei Verbraucher oder nicht <strong>für</strong><br />

Zwecke seines Geschäfts, Handels, Gewerbes<br />

oder Berufs tätig.<br />

Respekt erweisen!<br />

Im Ergebnis stimmen die wettbewerbsrechtli-<br />

chen Vorgaben mit den Zielsetzungen des Emp-<br />

fehlungsmarketings durchaus überein. Es geht<br />

im Kern um den Respekt <strong>für</strong> die und das Vertrau-<br />

en der Verbraucherinnen und Verbraucher. Wer<br />

sich daran hält, wird wirtschaftlich Erfolg und<br />

wettbewerbsrechtlich keinen Ärger haben. Und<br />

das ist auch gut so. �


16 | Anzeige | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Andreas Kleissl<br />

ist Unit Director bei G2<br />

Germany, Frankfurt.<br />

Email:<br />

andreas.kleissl@<br />

G2.com<br />

Schottland.<br />

Willkommen in unserem Leben.<br />

Die paneuropäische Kampagne von VisitScotland<br />

Das sagenumwobene Monster von Loch Ness,<br />

Dudelsäcke, Whisky und Männer, die Röcke<br />

tragen und Baumstämme werfen: Das ist die<br />

Liste der Klischees, die einem in den Kopf<br />

kommen, wenn man an Schottland denkt. Das<br />

Schöne daran ist, dass all dies tatsächlich<br />

erlebbar ist, es darüber hinaus aber noch viel<br />

mehr zu entdecken gibt. Und zwar im ganzen<br />

Land, das ganze Jahr über.<br />

Unsere Kommunikation <strong>für</strong> das schottische Tou-<br />

rismusbüro VisitScotland richtet sich dabei an<br />

eine Zielgruppe, die eine Vorliebe <strong>für</strong> Kultur,<br />

urwüchsige Landschaften und eben solches<br />

Wetter in sich trägt – kurz gesagt: <strong>für</strong> die Schott-<br />

land im Relevant Set ist.<br />

Ein nachhaltiges Konzept<br />

Bei dieser Zielgruppe setzt VisitScotland auf<br />

Nachhaltigkeit: So sollen nicht unbedingt immer<br />

mehr Touristen ins Land kommen, denn wäh-<br />

rend der Sommermonate locken die Städte und<br />

G2 Germany GmbH<br />

Schwedlerstraße 6, 60314 Frankfurt am Main<br />

Managing Director: Eugen Kern<br />

eugen.kern@G2.com<br />

die touristisch besser erschlossenen Regionen<br />

schon heute so viele Besucher an, dass die<br />

Kapazitäten des kleinen Landes nahezu ausge-<br />

schöpft werden. Stattdessen soll die Kampagne<br />

Anreize geben, auch außerhalb der Hauptsaison<br />

anzureisen, länger zu bleiben, weiter in die ent-<br />

legeneren Regionen zu reisen und vielseitigere<br />

Aktivitäten zu unternehmen – kurz: mehr Wert zu<br />

generieren.<br />

The „Real Scots“<br />

Produkt, Zielgruppe und -setzung sind also klar.<br />

Bleibt die Frage nach der kreativen Umsetzung.<br />

Hier lieferte die Marktforschung den entschei-<br />

denden Insight: Neben der einmaligen Land-<br />

schaft und der uralten, aber nach wie vor quick-<br />

lebendigen Kultur ist der Kontakt mit den Einhei-<br />

mischen der ausschlaggebende Grund <strong>für</strong> eine<br />

Reise. Dieser bereits im Claim „Scotland. Wel-<br />

come to our life.“ durchklingenden Erkenntnis<br />

wurde Rechnung getragen mit der Einführung der<br />

„Real Scots“. Ein Tweed-Weber von den Äußeren


Hebriden, ein Dudelsack-Dozent aus Glasgow,<br />

ein Loch-Ness-Experte, ein avantgardistischer<br />

Kilt-Designer aus Edinburgh und 13 weitere,<br />

waschechte Schotten fungieren als Botschafter<br />

ihres Landes, geben Insidertipps und repräsen-<br />

tieren unterschiedliche Regionen, Monate und<br />

Themenbereiche. In ihrer Gesamtheit kontrastie-<br />

ren sie das Erwartete mit dem Unerwarteten und<br />

bilden so authentisch die Vielfalt Schottlands ab.<br />

Um diese Botschaft<br />

möglichst wirksam zu<br />

vermitteln, beinhaltet<br />

der Mediaplan neben<br />

<strong>Print</strong>-Advertorials, Direct<br />

Mails und Radiospots<br />

hauptsächlich Online-<br />

Werbung. Alle Werbe-<br />

mittel dienen dazu, Traf-<br />

fic auf der VisitScotland-<br />

Website, dem Herz der gesamten Kampagne, zu<br />

generieren. Mit einem interessant aufbereiteten<br />

Überblick über die vielseitigen, über das ganze<br />

Jahr und alle Regionen Schottlands verteilten<br />

Angebote machen wir hier Homepage-Besucher<br />

zu Schottlandreisenden.<br />

Das Ergebnis der Kampagne<br />

Seit der Einführung der „Real Scots“ übertrifft die<br />

Kampagne mit dem Claim „Scotland. Welcome<br />

to our life.“ alle Zielvorgaben:<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Anzeige | 17<br />

2010 fiel die Umsatzsteigerung um 14 Prozent<br />

höher aus als erwartet. Der Durchschnittsbe-<br />

sucher blieb 11 statt 9 Tage, besuchte mehr<br />

Regionen und unternahm dabei mehr als im<br />

Vergleichszeitraum. Die Web-Visits stiegen um<br />

29 Prozent, die Neukontakte um 547 Prozent.<br />

Dabei wurden die Neukontaktkosten um 65<br />

Prozent und die Response-Kosten um 62 Pro-<br />

zent gesenkt. Und das mit einem um 14 Prozent<br />

geringeren Budget als im Vorjahr! Ergebnisse,<br />

<strong>für</strong> die wir 2011 mit dem Euro-Effie in Bronze<br />

ausgezeichnet wurden.<br />

Für die 2011 Kampagne führte TNS in Deutsch-<br />

land, Frankreich, Spanien und den Niederlanden<br />

einen Online-Research durch. Dabei geben 92<br />

Prozent der Befragten an, aufgrund der Kam-<br />

pagne nach Schott-<br />

land reisen zu wol-<br />

len. Von denen, die<br />

gereist sind, sagen<br />

12 Prozent, dass<br />

die Kampagne sie<br />

dazu motiviert habe,<br />

außerhalb der klas-<br />

sischenSommer- saison zu reisen. 40<br />

Prozent der Reagie-<br />

rer erklärten, dass sie wegen der Kampagne<br />

mehr Regionen Schottlands besucht haben als<br />

ursprünglich geplant. Dies führte zu dem Effekt,<br />

dass die Reisenden im Durchschnitt 11 Prozent<br />

mehr ausgegeben haben als im Vorjahr.<br />

Die Resultate belegen, dass das nachhaltige<br />

Konzept von VisitScotland aufgeht: Mit den „Real<br />

Scots“ haben wir eine ebenso effiziente wie<br />

authentische Kampagne geschaffen, auf die sich<br />

Schottlands wachsender Tourismussektor auch<br />

in Zukunft verlassen kann. �<br />

G2 Germany GmbH (Headquarters)<br />

Rosenthaler Straße 51, 10178 Berlin<br />

Telefon +49 (0)30 / 28 88 41 - 300<br />

Fax +49 (0)30 / 28 88 41 - 310<br />

info-germany@G2.com, www.G2.com/Germany


18 | Branchentrends | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Thomas Knauer<br />

ist Managing Partner<br />

bei Saint Elmo’s<br />

in München<br />

Hartmut Kozok<br />

ist Geschäftsführer<br />

von Grabarz zweite<br />

Werbeagentur in<br />

Hamburg<br />

Sabine Scheppach<br />

ist Geschäftsführerin<br />

von smz Agentur <strong>für</strong><br />

strategische Marken-<br />

führung<br />

in Hamburg<br />

Trends, Tools und Apps<br />

Was beschäftigt Kreative in<br />

digitalen Zeiten besonders?<br />

Welcher Content bewegt Menschen – also ganz<br />

einfach gesagt: „Was muss ich jemanden bieten,<br />

damit er zum Beispiel mit einem Keks befreundet<br />

sein will?“<br />

Es müssen mehr Inhalte, Geschichten und Erleb-<br />

nisse geschaffen werden – selbstverständlich<br />

gepaart mit einer außergewöhnlichen Umsetzung.<br />

Was beschäftigt Kreative in<br />

digitalen Zeiten besonders?<br />

Vermutlich hat sich nichts geändert – und dann<br />

doch: Löwen und Nägel sind immer noch Ziel<br />

aller Mühen. Allerdings muss es inzwischen<br />

cyber sein, um nicht zu langweilen, und manche<br />

ziehen auch schon eine „Site of the day“ bei FWA<br />

[Favourite Website Awards, www.thefwa.com,<br />

Anm. d. Red.] dem ganzen Bohei vor.<br />

Was beschäftigt Kreative in<br />

digitalen Zeiten besonders?<br />

Digitale Zeiten sind schnelle Zeiten – durch<br />

Schnelligkeit aber teilweise ungenauer. Wird <strong>Print</strong><br />

und das sehr genaue Arbeiten dadurch rück-<br />

läufiger? Was ist mit Sprache? Wird überhaupt<br />

noch auf Rechtschreibung und Satzzeichen Wert<br />

gelegt oder ist das Motto „schnell reinhacken<br />

und raushauen“? Hoffentlich nicht!<br />

Welches digitale Tool bietet derzeit am<br />

meisten kreatives Potenzial?<br />

Mobile Devices. Vom Smartphone bis zum Tablet.<br />

Unabhängig von Screens – also der Hardware –<br />

ist es die Mobilisierung des Internets, die uns<br />

noch mehr Möglichkeiten bringt.<br />

Meine Lieblings-App?<br />

Viber – kostenlos weltweit telefonieren.<br />

Welches digitale Tool bietet derzeit<br />

am meisten kreatives Potenzial?<br />

Was ist ein Tool, wo fängt es an und wo hört<br />

es auf? Jovoto [www.jovoto.com, Anm.d.Red.]<br />

ist sicherlich eines der beeindruckenden Tools,<br />

wenn es um kreatives Potenzial geht – oder ist<br />

es doch schon eine Agentur?<br />

Meine Lieblings-App?<br />

Mir gefällt natürlich die aktuelle Payback- und<br />

auch die neue Vapiano-App – Kundenbindung<br />

wird verdammt schnell mobil.<br />

Welches digitale Tool bietet derzeit<br />

am meisten kreatives Potenzial?<br />

Einstimmig – die App! Vor allem als Custom-<br />

made-App, wie zum Beispiel die der VHV. Mit<br />

netten Zusatznutzen wie dem Parkplatz-Finder,<br />

sodass ich überall mein Auto auch bei größter<br />

Ortsunkenntnis wiederfinde.<br />

Meine Lieblings-App?<br />

Die Wetter-App, jeden Morgen um 6 Uhr. Da weiß<br />

man wenigstens gleich, wie der Tag laufen wird,<br />

oder ob es auch in Hamburg mal Hoffnung auf<br />

Sonne gibt.


Was beschäftigt Kreative in<br />

digitalen Zeiten besonders?<br />

Die Frage, ob wir bei der nächsten Präsentation<br />

wieder über Facebook und QR-Codes reden –<br />

oder über die wirklich spannenden Sachen …<br />

Welches digitale Tool bietet derzeit<br />

am meisten kreatives Potenzial?<br />

Erstens: die Adobe Creative Cloud.<br />

Zweitens: Mobile Phones; diesmal wirklich,<br />

schließlich kommt die Funkübertragung jetzt<br />

richtig in die Hufe …<br />

Was beschäftigt Kreative in<br />

digitalen Zeiten besonders?<br />

Wie wir digitale Kanäle möglichst state-of-the-<br />

art, aber dennoch unaufgeregt und entspannt<br />

einsetzen können. Nicht jedes neue Gadget ist<br />

überall sinnvoll, aber diese digitalen Zeiten bieten<br />

tolle neue Möglichkeiten, One-to-One individuel-<br />

ler und relevanter zu betreiben!<br />

Welches digitale Tool bietet derzeit<br />

am meisten kreatives Potenzial?<br />

Telefon wird Handy wird Smartphone wird Was-<br />

eigentlich? Werden die Smartphones größer oder<br />

die Tablets kleiner? Egal: Den mobilen Devices<br />

gehört die Zukunft. Nicht im Sinne von „ich hab<br />

das Internet dabei“, sondern als multivariabler<br />

Touchpoint <strong>für</strong> jedwede Kommunikation, privat,<br />

professionell, interaktiv, intuitiv. Nicht mehr als<br />

„Computer“-Ersatz oder als aufgebohrtes Handy,<br />

sondern als völlig eigene Gattung.<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Branchentrends | 19<br />

Meine Lieblings-App?<br />

„Perfekt Eier kochen“, „Witze <strong>für</strong> Erwachsene“<br />

und „100 Lebensweisheiten“. Und „Clear“, damit<br />

ich mich so einfach organisiere, dass ich Zeit <strong>für</strong><br />

all meine Apps gewinne (realmacsoftware.com/<br />

clear/).<br />

Meine Lieblings-App?<br />

Ganz klassisch: Ich habe die SZ-App auf dem<br />

iPad und lasse mir das „Streiflicht“ ab und an<br />

vorlesen. Spart auch im Urlaub den Gang zum<br />

Kiosk. Ganz praktisch: Damit die Serviceplan-<br />

Band auch im dunklen Übungsraum und auf der<br />

Bühne das Timing und die „Beats per Minute“<br />

trifft, hab ich ein sehr variables Metronom mit<br />

Lichtsignal auf dem iPhone.<br />

Ursula Schneider<br />

ist Geschäftsführende<br />

Gesellschafterin von<br />

GROSSE LIEBE<br />

Kommunikations-<br />

agentur in Hamburg<br />

Alexander Windhorst<br />

ist Geschäftsführer bei<br />

Serviceplan Brand<br />

One in München


20 | Anzeige | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Jan Möllendorf<br />

ist Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der<br />

defacto x GmbH<br />

in Erlangen<br />

E-Mail:<br />

jan.moellendorf@<br />

defacto-x.de<br />

Martin Brudek<br />

ist Director Digital<br />

Marketing der defacto<br />

x GmbH in Erlangen<br />

E-Mail:<br />

martin.brudek@<br />

defacto-x.de<br />

CRM-Targeting<br />

revolutioniert Mediaplanung<br />

defacto.x verknüpft Kundendaten online und offline<br />

CRM-Targeting wird die Media-Planung<br />

grundlegend verändern. Durch die Verknüp-<br />

fung der Transaktionsdaten aus dem Kun-<br />

denbeziehungsmanagement mit Daten zum<br />

Online-Verhalten der Internet-User entsteht<br />

ein Marketinginstrument, das eine nie dage-<br />

wesene detaillierte Steuerung von Kampag-<br />

nen ermöglicht.<br />

Unternehmen wollen die Effizienz ihrer Marke-<br />

tingbudgets steigern – Verbraucher akzeptieren<br />

nur Werbung, die auf ihre Bedürfnisse zuge-<br />

schnitten ist. Beiden kann geholfen werden, und<br />

zwar durch CRM-Targeting.<br />

Der Status bisher: Behavioral Targeting und<br />

Re-Targeting ermöglichen bereits eine gezielte<br />

Kundenansprache in den digitalen Medien. Diese<br />

Beobachtung des Nutzungsverhaltens ermög-<br />

licht es, Werbung einzublenden, die zu den jewei-<br />

ligen User-Interessen passt.<br />

Die Zukunft: CRM-Targeting heißt, dass die Daten-<br />

basis der Vermarkter (bislang nur Daten zum Ver-<br />

halten online) mit Daten aus dem Kundenbezie-<br />

hungsmanagement, zum Beispiel stationäre Käufe<br />

oder Kundenwerte, angereichert wird.<br />

Grundlegende Voraussetzung <strong>für</strong> die erfolgrei-<br />

che Implementierung von CRM-Targeting ist,<br />

dass die zusätzlichen CRM-Daten, <strong>für</strong> deren<br />

Analyse, Verarbeitung und Nutzung im Rahmen<br />

der CRM-Programme das Einverständnis der<br />

Kunden vorliegt, nicht an Dritte weitergegeben<br />

werden.<br />

Aus diesem Grund werden die Daten pseudony-<br />

misiert, wobei Codes bestimmte Identifikations-<br />

merkmale ersetzen.<br />

defacto x GmbH<br />

Am Pestalozziring 1-2, 91058 Erlangen<br />

Telefon 0 91 31/7 72 - 0<br />

Ansprechpartnerin: Marilena Lichtenauer<br />

marilena.lichtenauer@defacto-x.de, www.defacto-x.de<br />

Mehr Handlungsspielraum<br />

Darüber hinaus gibt es weitere Bereiche, in dem<br />

CRM-Targeting wertvolle Informationen liefert.<br />

Suchmaschinenmarketing kann auf der Basis von<br />

Erkenntnissen aus dem CRM optimiert werden,<br />

weil beispielsweise Adwords-Kampagnen effizi-<br />

enter geplant werden und Unternehmen ihr Real<br />

Time Bidding, die Ersteigerung von Werbeplät-<br />

zen unter den Sponsored Links (Google), besser<br />

steuern können. Unternehmen können dieses<br />

neue Marketinginstrument aber auch nutzen, um<br />

die Kommunikation über die eigenen Medien<br />

effizienter auszurichten – beispielsweise durch<br />

individuellen Content im eigenen eShop in Form<br />

eines auf das Online-Verhalten und das Wissen<br />

aus der CRM-Datenbank ausgerichteten Ange-<br />

bots. Indem die Informationen zu Kampagnen und<br />

Transaktionen im CRM-System mit Daten zum<br />

Online-Verhalten der Konsumenten angereichert<br />

werden, ist es außerdem möglich, die gesamte<br />

Customer Journey kanalübergreifend abzubilden<br />

und so die einzelnen Werbemaßnahmen optimal<br />

aufeinander abzustimmen. Dies eröffnet auch der<br />

Werbeerfolgskontrolle ganz neue Möglichkeiten.<br />

Zwei Hürden<br />

Damit CRM-Targeting die Mediaplanung revo-<br />

lutionieren kann, sind im Wesentlichen zwei<br />

Hürden zu überwinden: technisch die Reduzie-<br />

rung der großen Datenmengen von CRM-Dienst-<br />

leistern und Online-Trackern; organisatorisch<br />

die Verknüpfung der beteiligten Disziplinen und<br />

Bereiche auf <strong>Dienstleister</strong>- und Unternehmens-<br />

seite. Hört sich mühsam an, ist aber machbar<br />

und schnell refinanziert. �


Digitales Dialogmarketing 2012<br />

Status quo und Perspektiven<br />

Digitales Dialogmarketing ist neben Online-<br />

Werbung einer der Zukunftsmärkte der digi-<br />

talen Wertschöpfungskette. Rund zwei Drittel<br />

des gesamten Marketingvolumens – online<br />

und offline – entfielen laut dem Dialogmar-<br />

keting Monitor der Deutschen Post im Jahr<br />

2011 auf Direktmarketing-Maßnahmen. Viele<br />

Instrumente – von Mailings und Newslettern<br />

bis hin zu Beilagen, Katalogen und Kunden-<br />

zeitschriften – werden sich in digitale Kanäle<br />

verlagern.<br />

Allein aus den 2011 im Dialogmarketing-Monitor<br />

ausgewiesenen Aufwendungen <strong>für</strong> Direktmar-<br />

ketingmedien wären circa 26 Milliarden Euro<br />

durch Online substituierbar. Die Realität hinkt<br />

diesen Prognosen allerdings noch hinterher: Digi-<br />

tale Marketingbudgets machen durchschnittlich<br />

einen Anteil von 19 Prozent gegenüber den klas-<br />

sischen Marketingbudgets aus (Adobe).<br />

Während sich mit der Online-Suche und dem<br />

targetingbasierten Display-Advertising bereits<br />

zwei Online-Marketingdisziplinen etabliert haben,<br />

bleibt das meist auf E-Mail-Marketing und Lead-<br />

generierung basierende digitale Dialogmarketing<br />

noch hinter seinen Möglichkeiten zurück. Um<br />

dies zu ändern, müssen die Relevanz erhöht, die<br />

Touchpoints wirksamer sowie Inhalte und Krea-<br />

tion hochwertiger werden.<br />

Mehr Relevanz<br />

Auch zehn Jahre nach Einführung von Targeting<br />

wird im digitalen Dialogmarketing immer noch<br />

unzureichend segmentiert. Im Zweifel wird auf-<br />

grund der Kostenvorteile breit gestreut, manche<br />

Agentur erhebt dies gar zum Credo und spricht<br />

von „Streugewinnen“. Die am Markt verfügbaren<br />

Targetinglösungen bieten zwar vielfältige Mög-<br />

lichkeiten zur zielgruppenspezifischen Auslie-<br />

ferung der Werbeinhalte, sie werden aber nicht<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Branchentrends | 21<br />

voll ausgeschöpft: Zum einen mangelt es an<br />

der Integration von Insights aus der Offline- und<br />

Online-Welt, um einen echten Kundendialog zu<br />

ermöglichen. Zum anderen fehlt es an struktu-<br />

rierten Bestandskundeninitiativen: Viele Systeme<br />

ermöglichen keine differenzierte Zielgruppen-<br />

ansprache nach Neu- und Bestandskunden.<br />

Selbst in der Kommunikation mit identifizierten<br />

Bestandskunden wird oft nicht segmentiert, man<br />

beschränkt sich auf breit gestreute Newslet-<br />

ter. Erst mit dem Aufbau einer hochwertigen<br />

segmentierten Online-Bestandskundenkommu-<br />

nikation können Unternehmen Upselling betrei-<br />

ben und Bestandskunden mit nachgebesserten<br />

Angeboten aktivieren.<br />

Zu guter Letzt wird das große Feld der B-to-B-<br />

Kommunikation noch stiefmütterlich behandelt.<br />

Es beschränkt sich nahezu komplett auf die<br />

Online-Suche, Nutzung von Verzeichnissen und<br />

vereinzelte E-Mailings.<br />

Wirksame Touchpoints<br />

Die wesentlichen Touchpoints im digitalen B-to-<br />

C- und B-to-B-Dialog unterliegen aktuell noch<br />

Restriktionen, die eine wirksame Nutzung ein-<br />

schränken: Die Online-Suche ist im Marketingmix<br />

ausschließlich Pull-orientiert und bietet nahezu<br />

keine kreativen Möglichkeiten in der Gestaltung.<br />

Social Media-Touchpoints wie Facebook oder<br />

Twitter sind zwar Push-orientiert, unterliegen<br />

aber ähnlichen Einschränkungen. E-Mail-Mar-<br />

keting als Push-Marketinginstrument hat sich in<br />

den letzten zehn Jahren ebenfalls wenig weiter-<br />

entwickelt.<br />

Derzeit entstehen neue digitale Touchpoints,<br />

die die Beschränkungen der bisherigen digita-<br />

len Dialog-Touchpoints aufheben: Datenbasierte<br />

Display-Werbung, insbesondere mit Bewegtbild,<br />

lässt das Endgeräte-Display und das Dialog-<br />

marketing zusammenwachsen. Damit hat das<br />

Dr. Jürgen Seitz<br />

ist Geschäftsführer der<br />

United Internet Dialog<br />

GmbH in Karlsruhe.<br />

E-Mail: info@united-<br />

internet-dialog.de


22 | Branchentrends | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

traditionelle Werbebanner das Potenzial, zum<br />

Dialogkanal zu werden.<br />

Weil Customer Insights aus CRM-Systemen nutz-<br />

bar sind, kann ein solches Werbemittel sowohl in<br />

der Bestandskundenkommunikation als auch<br />

in der Neukundenansprache verwendet wer-<br />

den. Re-Targeting ist ein besonders wirksames<br />

Instrument, hat aber bei falscher Anwendung ein<br />

hohes Reaktanzpotenzial und eine eingeschränk-<br />

te Reichweite.<br />

Mit der auf dem trusted-<br />

Dialog-Sicherheitsstandard<br />

basierenden E-Mail ist<br />

zusätzlich zur normalen<br />

E-Mail ein weiterer digita-<br />

ler Touchpoint entstanden,<br />

der die Reichweite der<br />

E-Mail mit den Eigenschaf-<br />

ten eines sicheren Systems<br />

kombiniert.<br />

Die mobile Werbe-E-Mail<br />

fristete aufgrund der unin-<br />

spirierten Integration von<br />

Werbung auf den Smartphones bislang eher ein<br />

Schattendasein, und das, obwohl laut einer Stu-<br />

die von Artegic bereits 78 Prozent der Besitzer<br />

internetfähiger mobiler Endgeräte E-Mails mobil<br />

nutzen. Deren Bedeutung im digitalen Dialog-<br />

marketing wird steigen, da einzig der mobi-<br />

le Kanal lokalbezogene Push-Kommunikation<br />

ermöglicht – die wohl relevanteste Form des<br />

Kundendialogs.<br />

Die Entstehung neuer Systeme zur verbesserten<br />

Darstellung von E-Mails auf mobilen Geräten<br />

sowie neue Möglichkeiten im Rückkanal sind der<br />

Schlüssel zum Erfolg.<br />

Zudem entsteht mit der De-Mail ein digitales<br />

Postfach, das Marketiers zusätzliche Möglich-<br />

keiten bei der Kundenkommunikation mit einer<br />

bislang unerreichten Wirkung bietet. Das De-<br />

Mail-Postfach dient zur Regelkommunikation, es<br />

herrscht aber nicht der Informationsüberfluss wie<br />

in den klassischen digitalen Postfächern.<br />

Hochwertige Inhalte und Kreation<br />

Der zuweilen starke Technikfokus der digitalen<br />

Marketeers und die eingeschränkten Nutzungs-<br />

möglichkeiten der Touchpoints führten dazu,<br />

dass kreative Inhalte im digitalen Dialog noch weit<br />

hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. Es soll-<br />

te deshalb ein Wettbewerb<br />

um die kreativsten digita-<br />

len Touchpoint-Ansprachen<br />

gestartet werden. Dem DDV<br />

kommt hierbei eine beson-<br />

dere Bedeutung zu, es gilt,<br />

die digitalen Touchpoints<br />

noch stärker im Wettbe-<br />

werb zu verankern und<br />

damit zusätzliche Anreize<br />

zu schaffen. Die Anbieter<br />

der Touchpoints müssen<br />

ihre kreativen Möglichkeiten<br />

ausbauen. Im Zeitalter hochauflösender Displays<br />

und nahezu flächendeckender Breitbandverbin-<br />

dung wird sich so eine neue kreative Disziplin<br />

entwickeln.<br />

mauritius images<br />

Digitalisierung ist in vollem Gange<br />

Die Digitalisierung des Direktmarketings ist in<br />

vollem Gange – zu eindeutig sind die aus der<br />

Rückkanalfähigkeit resultierenden Vorteile und<br />

Möglichkeiten des digitalen Kanals gegenüber<br />

den klassischen Kanälen. Die Branche erkennt<br />

mehr und mehr die Notwendigkeit, das Leis-<br />

tungspotenzial des digitalen Dialogmarketings<br />

auszuschöpfen und die wesentlichen Dimensio-<br />

nen hier<strong>für</strong> – Relevanz, wirksame Touchpoints<br />

und hochwertige Inhalte und Kreation – zu erar-<br />

beiten. �


| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Branchentrends | 23<br />

Employer Branding – Ein Brandbrief<br />

Darf ich Sie mal was fragen?<br />

Sagen Sie mal, sehr geehrter CEO, hochge-<br />

schätzter Firmeninhaber, nur so unter uns, es<br />

liest ja im Augenblick keiner mit: Sind Sie auf<br />

Facebook? Haben Sie einen Image-Clip bei<br />

YouTube? Nicht?<br />

Ach, Sie wollen nicht jeden Blödsinn mitmachen?<br />

Wer auf Facebook nach High Potentials sucht,<br />

der will auch bei Aldi Spitzenweine? Doch, doch,<br />

sehe ich genauso. Praktikanten vielleicht, aber<br />

sonst? Facebook ist der Kindergarten im Social<br />

Media, wenn es um die Belange von Arbeitge-<br />

bern geht.<br />

Aber dann wenigstens auf Xing? Zwölf Millionen<br />

Mitglieder, die meisten mit einem beruflichen<br />

Fokus. Ok, Sie haben Recht, natürlich reicht es,<br />

wenn Ihre Mitarbeiter auf Xing auf Ihre Unter-<br />

nehmens-Homepage verlinken. Schneller und<br />

authentischer.<br />

Das wäre geklärt, wie aber sieht es denn aus mit<br />

kununu, wollmilchsau, companize? Kennen Sie<br />

gar nicht? Waren Sie die letzten Jahre im Aus-<br />

land? In einem, wo man kein Internet hat, Birma<br />

vielleicht? Was auch immer, Sie sind jedenfalls<br />

nicht auf diesen Plattformen.<br />

Wetten doch? Diesmal hab ich nachgeschaut, und<br />

es gibt Ihr Unternehmen dort, wenn nicht heute,<br />

dann spätestens morgen.<br />

Der Arbeitgeber als Marke<br />

Also gut, Schluss mit dem Unsinn. Reden wir<br />

von Arbeitgebermarkenbildung. So müsste man<br />

Employer Branding übersetzen. Employer Bran-<br />

ding ist der neue Hype im Personalwesen, der<br />

Werbedruck in der Personalwerbung hat sich<br />

zwischen 2010 und 2011 verdreifacht. Aber<br />

genau da liegt das Problem.<br />

„Marke“ braucht zweierlei: Unverwechselbarkeit<br />

und Emotion. Und das passt schlecht zu „Arbeit-<br />

geber“. Zwar strahlt die Marke eines Produkts<br />

auf den Arbeitgeber aus, das Strahlen reicht<br />

jedoch nicht weit: „Beim Daimler schaffen“ ist<br />

fein, im Call Center zu sitzen, das den Mercedes-<br />

fahrer morgens um drei aus misslichen Situatio-<br />

nen befreit, weniger.<br />

Fachkräftemangel + (unfreundliche)<br />

Transparenz = Wettbewerbsfähigkeit<br />

In Deutschland wird Employer Branding oft als<br />

Antwort auf den allseits beklagten Fachkräfte-<br />

mangel verstanden. Aber ohne die gravierenden<br />

Veränderungen in der Kommunikation, ohne das<br />

Internet und die Social Networks war es nicht<br />

möglich, eine Arbeitgebermarke zu kreieren, die<br />

nicht auf einem der oben skizzierten Merkmale,<br />

wie beispielsweise auf der Produktmarke oder<br />

dem Branchenimage, fußte.<br />

Mit der Möglichkeit kam die Notwendigkeit. Denn<br />

Employer Branding ist das, was Ihnen passiert,<br />

während Sie gerade dabei sind, eine flotte Kam-<br />

pagne <strong>für</strong>s Personalmarketing zu entwickeln.<br />

Jeder Mitarbeiter, jeder Bewerber ist heute ein<br />

kleiner Wallraff: Missstände, tatsächliche und<br />

empfundene, werden mit ein paar Klicks ange-<br />

prangert, der Arbeitgeber gebrandmarkt, öffent-<br />

lich und anonym.<br />

Reputation ist der Markenkern<br />

des Arbeitgebers<br />

Dabei wird der Ruf nachhaltig beschädigt: Auch<br />

ein drei Jahre alter Shit-Storm hat immer noch<br />

olfaktorisches Potenzial, auch wenn man längst<br />

den Stall ausgemistet und reichlich Parfüm auf-<br />

gelegt hat.<br />

Entsprechend verschiebt sich der Fokus des<br />

Employer Branding auf Reputation. Reputation<br />

aber entsteht nicht durch Bilder, ist nicht mit<br />

Werbedruck zu erzwingen, sie entsteht über-<br />

haupt nur im Dialog – und zwar im ständigen<br />

Dialog.<br />

Ulf Uebel<br />

ist Inhaber der Unter-<br />

nehmensberatung<br />

Ulf Uebel Consulting<br />

in Simmern und Vize-<br />

präsident Mitglieder<br />

und Finanzen des<br />

DDV.<br />

E-Mail: u.uebel@<br />

ddv.de


24 | Branchentrends | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Dialog macht den Unterschied<br />

Firmenauftritte auf Facebook und YouTube sind<br />

Personalwerbung. Jeder weiß das – und bewer-<br />

tet sie entsprechend. Erst mit dieser Bewertung<br />

beginnt der Dialog, entsteht eine Marke – und<br />

das muss nicht unbedingt die gewollte sein.<br />

Wenn die Allianz <strong>für</strong> ihre Arbeitsplätze den Claim<br />

setzt „Kein Tag wie der andere“, muss sie damit<br />

leben, dass er in jedem Büro an jedem Tag<br />

geprüft und das Ergebnis auf den genannten<br />

Bewertungsplattformen gepostet wird.<br />

In diesem Dialog spricht drinnen mit draußen,<br />

offiziell mit inoffiziell, Firma mit Mitarbeitern, Mit-<br />

arbeiter mit Mitarbeitern, Bewerber mit Bewer-<br />

bern, interessierte Dritte mit der Öffentlichkeit<br />

insgesamt – ein Heimspiel <strong>für</strong> Dialogmarketer …<br />

Sahen Personal-Seiten bisher so aus, als seien<br />

sie die Abfallhalde <strong>für</strong> nicht mehr gebrauchte<br />

Versprechungen, steht heute bei uns statt „Jobs“<br />

oder „Karriere“ (wie kann man unter dieser Über-<br />

schrift mit flachen Hierarchien werben?) schon<br />

mal „Gesucht“ über dem entsprechenden Menü-<br />

punkt, immerhin.<br />

Auch wer aktuell nicht sucht, muss mit dem<br />

Markt im Gespräch sein, und das ist zunächst<br />

einmal der interne Personalmarkt, die Mitarbei-<br />

ter (schauen Sie, was auf Bewertungsportalen<br />

über die Dialogbereitschaft von Führungskräften<br />

steht).<br />

Leidenschaft <strong>für</strong>s Mittelmaß<br />

Die Arbeitgeber-Filmchen, wenn es denn welche<br />

gibt, würde man <strong>für</strong> Waschmittel oder <strong>für</strong> Klo-<br />

papier nicht werben lassen, zu wenig emotional<br />

aufgeladen. Für Personal reichen dagegen Hoch-<br />

glanzfotos von Allerwelts-Models und Texte, die<br />

von „Leidenschaft“ schwadronieren – um dem<br />

potenziellen Bewerber dann zu erklären, es wür-<br />

de „ein Umfeld geboten“, in dem er „sein Enga-<br />

gement nutzen“ dürfe; Sätze aus dem Lehrstück:<br />

„Wie spreche ich das Mittelmaß an.“ Noch immer<br />

wird der „analytische und kreative Teamplayer“<br />

gesucht. Was machen eigentlich Leute, die so<br />

ausschreiben, wenn sie im Restaurant ein Glas<br />

Wasser bestellen? Sagen sie dazu: Und bitte<br />

nass und durchsichtig?<br />

Noch eins: „If you can’t employ him, make him<br />

a friend!“ lautet eine amerikanische Maxime, die<br />

älter ist als Employer Branding. Wie aber sehen<br />

unsere typischen Absagen aus?<br />

Ich soll doch mal sagen, wie eine<br />

Arbeitgebermarke entsteht?<br />

Sag ich doch, durch Dialog. Das beginnt mit<br />

einer ehrlichen Ausschreibung und setzt sich in<br />

einer qualifizierten Antwort auf eine Bewerbung<br />

innerhalb eines Tages nach Eingang fort. Dazu<br />

gehören die Einbindung des Mitarbeiters (schon<br />

bei der Entscheidungsfindung), häufiges Feed-<br />

back (nein, nicht im Quartalsrhythmus) und vor<br />

allem Konsequenz: Wer vom Mitarbeiter alles bis<br />

gestern will, aber drei Monate <strong>für</strong> sein Zeugnis<br />

braucht, muss sich nicht wundern, wenn gute<br />

Leute nie zurückkommen.<br />

Ist Ihnen nicht sexy genug?<br />

Gut, dann arbeiten wir zukünftig doch mit<br />

Recrutainment, unterstützen Mitarbeiter, die<br />

Angehörige pflegen, verwenden QR-Codes auf<br />

unseren Mailings in einer Schnitzeljagd zum<br />

Job, bieten betriebliche Krankenversicherung<br />

und Gesundheitsmanagement, erwerben eins<br />

der tausend Arbeitgebersiegel, tweeten unsere<br />

Mitarbeiter an, statten sie mit einem iPad aus<br />

und veröffentlichen die Strafzettel der Geschäfts-<br />

führung auf Facebook – aber erst, wenn unsere<br />

Marke einen Kern hat, sonst bekommen wir den<br />

typischen Employer Branding-Baiser, eine win-<br />

dige, zuckrige Masse ohne Substanz, aber mit<br />

Magenschmerzen. �


| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Branchentrends | 25<br />

Dialogmarketing trotzt dem Rotstift<br />

Verknüpfung von Mailings mit Online und Klassik verspricht Werbeerfolge<br />

Dialogmarketing ist weiter auf Erfolgskurs.<br />

Im Vergleich zu 2010 verzeichnete der Markt<br />

im vergangenen Jahr ein Wachstum von 2,6<br />

Prozent – und das, obwohl deutsche Unter-<br />

nehmen ihr Werbebudget insgesamt kürzten<br />

und den Sparkurs fortsetzten. Das zeigt die<br />

aktuelle Studie „Dialogmarketing Deutsch-<br />

land 2012“ der Deutschen Post.<br />

Für Werbesendungen, eigene Websites, Tele-<br />

fonmarketing und Co. greifen die Werbetrei-<br />

benden tiefer in die Tasche<br />

und investieren im Vergleich<br />

zum Vorjahr 0,7 Milliarden<br />

Euro mehr. Damit liegen die<br />

Aufwendungen <strong>für</strong> Dialog-<br />

marketing nun bei insge-<br />

samt 27,7 Milliarden Euro.<br />

Ein Blick auf den Gesamt-<br />

werbekuchen zeigt: Der<br />

Dialog mit den Kunden hat den höchsten Stellen-<br />

wert und macht mit 63 Prozent den Hauptteil des<br />

Gesamtwerbemarktes aus. Allein der Anteil der<br />

Dialogmarketing-Medien beträgt 37 Prozent und<br />

liegt damit erstmals gleichauf mit den Klassikme-<br />

dien. Der Erfolg des Dialogmarketings ist umso<br />

bemerkenswerter, betrachtet man die Tendenz<br />

des Gesamtwerbemarkts, der sich trotz des wirt-<br />

schaftlichen Aufschwungs in Deutschland leicht<br />

rückläufig entwickelt. Mit insgesamt 75,6 Milliar-<br />

den Euro sinkt der Betrag, den deutsche Unter-<br />

nehmen <strong>für</strong> Werbung aufwenden, um 0,9 Prozent.<br />

Volladressierte Werbesendung bleibt<br />

ausgabenstärkstes Medium<br />

Bei den Anwenderzahlen belegen Websites den<br />

Spitzenplatz. Rund 2,2 Millionen der insgesamt<br />

3,1 Millionen Unternehmen sind mit einer eigenen<br />

Online-Präsenz im Netz vertreten und werben so<br />

<strong>für</strong> ihre Produkte und Dienstleistungen. Im Vorjahr<br />

waren es noch 0,32 Millionen weniger. Interes-<br />

sant in diesem Zusammenhang ist, dass die<br />

volladressierte Werbesendung auch im Online-<br />

Zeitalter ihre wichtige Stellung behauptet. Mit<br />

9,5 Milliarden Euro nimmt sie die Rolle des aus-<br />

gabenstärksten Mediums ein; erst danach folgen<br />

die eigene Website (5,8 Mrd. Euro) und das ex-<br />

terne Onlinemarketing (4,4 Mrd. Euro).<br />

Höhere durchschnittliche Aufwendungen sorgen<br />

da<strong>für</strong>, dass weiterhin gut jeder dritte Dialogmar-<br />

keting-Euro in die volladressierten Werbesen-<br />

DPAG<br />

dungen fließt – Investitio-<br />

nen, die sich lohnen. Denn<br />

über kaum einen anderen<br />

Kanal erreicht man seine<br />

Zielgruppe so treffsicher.<br />

Ein Mailing bietet durch die<br />

Symbiose von Haptik und<br />

Gestaltung die Möglichkeit,<br />

verschiedene Sinne des<br />

Empfängers anzusprechen. Zudem lassen sich<br />

effektive Responsemechaniken wie beispielswei-<br />

se abtrennbare Postkarten oder Aktionscodes<br />

und Links auf vorgefertigte Landingpages mit<br />

dem Mailing verbinden. Der Kunde wird so akti-<br />

viert und zum Dialog eingeladen.<br />

Potenziale ausschöpfen mit<br />

Crossmedia-Kampagnen<br />

Das crossmedial eingesetzte Budget umfasste<br />

2011 26,2 Milliarden Euro – und das, obwohl<br />

nur jedes fünfte Unternehmen in Deutschland<br />

mithilfe solcher Kampagnen wirbt. Setzt man die<br />

Aufwendungen mit dem Werbeerfolg in Relation,<br />

müsste Crossmedia bei Marketern eigentlich<br />

einen noch höheren Stellenwert besitzen. Denn<br />

gerade Kampagnen, bei denen der Einsatz der<br />

Werbemittel über verschiedene Kanäle verknüpft<br />

und zeitlich optimal aufeinander abgestimmt<br />

wird, verzeichnen in der Regel immense Wer-<br />

Jürgen Hofmann<br />

ist Leiter Produkt-<br />

management<br />

Dialogmarketing bei<br />

der Deutschen Post<br />

in Bonn.<br />

E-Mail:<br />

juergen.hofmann@<br />

deutschepost.de


26 | Branchentrends | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

beerfolge. So erhält man durch das Internet hohe<br />

Reichweiten, zielgenaue Kundenansprache über<br />

Mailings und Aufmerksamkeit über die Klassik.<br />

Audi verknüpft geschickt die Vorteile<br />

unterschiedlicher Kanäle<br />

Wie erfolgreich crossmediale Kampagnen sein<br />

können, zeigte beispielsweise der Autohersteller<br />

Audi bei der Produkteinführung seines neuen<br />

Modells A1. Geschickt verknüpfte die integrierte<br />

Kampagne in zwei Phasen die Flexibilität des<br />

Internets mit der haptischen Erlebbarkeit von<br />

Offline-Maßnahmen. Setzte Audi vor der Markt-<br />

einführung hauptsächlich auf Online-Werbung<br />

in sozialen Netzwerken und Internetportalen,<br />

wurden die Kommunikationsmaßnahmen zum<br />

Launch massiv ausgeweitet: aufeinander abge-<br />

stimmte Plakatwerbung, Anzeigenschaltung<br />

und TV-Spots, dazu Promotions, eine mehr-<br />

stufige Mailingaktion mit einem eigens entwik-<br />

kelten Audi-A1-Lifestylemagazin sowie weitere<br />

Onlinemaßnahmen. Zusätzlich zur Mailingaktion<br />

verschickte Audi im Namen jedes einzelnen<br />

Händlers einen teiladressierten Flyer mit Post-<br />

wurfspezial. Das Ergebnis dieser Maßnahme:<br />

8,5 Millionen zielgruppenrelevanter Haushalte<br />

konnten so erreicht werden. Details zur Cross-<br />

media-Kampagne von Audi finden sich im Dialog<br />

Marketing Monitor sowie unter www. direktplus.<br />

de/erfolgsgeschichten.<br />

Neukundengewinnung durch<br />

Empfehlungsmarketing<br />

Eine immer stärkere Rolle spielen in crossmedi-<br />

alen Kampagnen soziale Netzwerke. Der Einsatz<br />

von Werbemaßnahmen in diesem Kanal zielt da-<br />

rauf ab, positive Assoziationen mit dem Produkt<br />

oder dem Unternehmen zu wecken und über<br />

Freundschaftsempfehlung seitens der User zu<br />

profitieren. Denn wer könnte eine Dienstleistung<br />

oder ein Produkt besser bewerben als zufriedene<br />

Kunden, die ihre Erfahrungen in sozialen Netz-<br />

werken wie Facebook und auf Online-Bewer-<br />

tungsportalen teilen? Und was online mittlerweile<br />

gang und gäbe ist, funktioniert auch offline – und<br />

das nicht weniger erfolgreich: über Empfeh-<br />

lungen auf postalischem Weg, wie beispiels-<br />

weise mit dem Produktangebot Responseplus<br />

der Deutschen Post. Zufriedene Kunden haben<br />

damit die Möglichkeit, ihre Empfehlung oder<br />

Freundschaftswerbung mit einer vorgefertigten<br />

Postkarte einfach und schnell an Freunde und<br />

Bekannte weiterzusenden – der Werbetreibende<br />

übernimmt das Porto. So ergibt sich <strong>für</strong> Unter-<br />

nehmen eine attraktive und glaubwürdige Mög-<br />

lichkeit, potenzielle Neukunden zu generieren.<br />

In diesem Zusammenhang sehr wichtig, doch lei-<br />

der oft stiefmütterlich behandelt, sind Monitoring<br />

und Tracking einer Kampagne. Doch um aus den<br />

Erfahrungen Wissen zu generieren und laufende<br />

sowie zukünftige Kampagnen zu optimieren,<br />

ist eine konsequente Auswertung unerlässlich.<br />

Der Postmatrixcode, der beispielsweise auch<br />

beim Produktangebot Responseplus der Deut-<br />

schen Post zum Einsatz kommt, ermöglicht eine<br />

genaue Analyse und hilft so bei der Erfolgsbe-<br />

wertung von Kampagnen.<br />

3,7 Prozent Wachstum im<br />

Dialogmarketing-Markt bis 2014<br />

Es gibt allen Grund, optimistisch in die Zukunft<br />

zu blicken. Mittelfristig rechnen Werbetreibende<br />

mit einem Wachstum von 3,7 Prozent bis 2014.<br />

Obgleich die Bedeutung von Online-Medien<br />

zunehmen wird, bleibt der Anspruch bestehen,<br />

passend zu den Kampagnenzielen und der jewei-<br />

ligen Zielgruppe die geeigneten Medien auszu-<br />

wählen und optimal miteinander zu verbinden.<br />

Denn die Erfahrung zeigt deutlich: Der Werbe-<br />

Mix macht’s! �


Social Media: Neue Verstärker<br />

<strong>für</strong> erfolgreiche Dialoge<br />

Social Media bieten viel Potenzial – und werden häufig noch falsch genutzt<br />

Social Media sind mittlerweile kein Hype<br />

mehr. Vor allem Facebook ist in vielen Unter-<br />

nehmen zu einem festen Bestandteil des<br />

Marketingmix geworden. Dennoch handelt es<br />

sich bei den Social Media-Aktivitäten vielfach<br />

um operativen Aktionismus; es geht in erster<br />

Linie darum, dabei zu sein.<br />

Die wenigsten Marketingverantwortlichen können<br />

sagen, welche Strategien und Ziele sie mit Social<br />

Media verfolgen. Vielmehr wird experimentiert,<br />

von anderen abgeschaut, und es werden Aktio-<br />

nen veranstaltet, die möglichst viele Fans oder<br />

Follower generieren. Ob diese Maßnahmen aber<br />

etwas in Bezug auf den Unternehmenserfolg<br />

gebracht haben, ob diese Fans und Follower<br />

einkaufen, zufriedener werden oder neue Kunden<br />

generieren, kann selten beantwortet werden.<br />

Viele Unternehmen nutzen teure Monitoring-<br />

Tools und messen eine Vielzahl neuartiger KPIs<br />

wie Return on Influence, Sentiment oder den<br />

Engagement-Index. Wie man diese Kennzahlen<br />

jedoch interpretieren soll, und ob sie Aufschluss<br />

über Erfolg geben, bleibt unklar. Der Grund <strong>für</strong><br />

diese Unsicherheit liegt darin, dass Social Media<br />

und deren Potenziale nicht hinreichend verstan-<br />

den werden. Häufig sind noch nicht einmal die<br />

Bereiche in die Social Media-Planung einbezo-<br />

gen, die besonders davon profitieren können, wie<br />

das CRM und Dialogmarketing.<br />

Viel Potenzial <strong>für</strong> neue Kundennähe<br />

Ziel des Dialogmarketings war es schon immer,<br />

möglichst viele Informationen über (potenzielle)<br />

Kunden in Erfahrung zu bringen, möglichst häufig<br />

mit ihnen zu interagieren und die Beziehung mit<br />

ihnen zu intensivieren.<br />

Jahrelang haben sich Dialogexperten die Köpfe<br />

darüber zerbrochen, wie sie möglichst nah an<br />

den Konsumenten herankommen, an seinem<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Branchentrends | 27<br />

täglichen Leben teilhaben können und dürfen.<br />

„Wir müssen in den Geldbeutel oder ins Handy<br />

der Kunden kommen“, war die oft angestrebte<br />

Zielsetzung. Social Media liefern uns auf einmal<br />

genau diese Möglichkeiten, nur werden sie bis-<br />

lang kaum oder oft falsch genutzt.<br />

Für viele Konsumenten, gerade <strong>für</strong> jüngere<br />

Generationen, gehören Social Media heute zum<br />

Lebensalltag. Man teilt sich mit, tauscht sich aus,<br />

gratuliert zum Geburtstag, organisiert Partys und<br />

informiert sich. Vor allem durch die steigende<br />

Nutzung von Social Media via Handy sind Kon-<br />

sumenten heute permanent „social“ unterwegs.<br />

Hier bietet sich <strong>für</strong> Marken enormes Potenzial, mit<br />

intelligenten Social Media-Strategien zum Alltag<br />

der Konsumenten dazuzugehören und mit ihnen<br />

in Kontakt zu treten. Natürlich braucht es hier<strong>für</strong><br />

den richtigen und relevanten Content. Aber das ist<br />

im Dialogmarketing nie anders gewesen.<br />

Wie Dialoge Kundenwissen generieren<br />

Social Media sind persönlich. Es geht um Bezie-<br />

hungen, Interaktionen und Konversationen – zwi-<br />

schen Konsumenten untereinander, aber auch<br />

zwischen Marken und Konsumenten. Marken<br />

können von jeder Art der Interaktion profitieren.<br />

Durch intelligentes Zuhören können aus Kon-<br />

sumenteninteraktionen wichtige Informationen<br />

und Insights gewonnen werden. Noch nie zuvor<br />

hatten Unternehmen die Chance, an Gesprächen<br />

innerhalb der Zielgruppe teilzuhaben. Dies bietet<br />

nicht nur wichtige Informationen <strong>für</strong> Anspra-<br />

che- und Betreuungskonzepte, es ermöglicht<br />

auch das direkte „Eingreifen“ beziehungswei-<br />

se Reagieren und Intervenieren in Dialoge. Ein<br />

Unternehmen erfährt zum Beispiel sofort, ob ein<br />

Kunde Probleme mit einem Produkt hat und kann<br />

schnell helfen. Es hat aber auch die Möglichkeit,<br />

falsche Aussagen und Fehlinformationen zum<br />

Unternehmen richtigzustellen.<br />

Julia Schamari<br />

ist Leiterin Social<br />

Media bei der gkk<br />

DialogGroup in<br />

Frankfurt am Main.<br />

E-Mail:<br />

julia.schamari@gkk.de


28 | Branchentrends | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Social Media vertiefen den Dialog<br />

Durch eine Markenpräsenz in Social Media wer-<br />

den den Konsumenten einfache und direkte<br />

Interaktionen mit dem Unternehmen geboten.<br />

Zwar haben einige Unternehmen bereits erkannt,<br />

dass keine Reaktion großen Schaden anrichten<br />

kann, oftmals bieten die Reaktionen aber keinen<br />

echten Mehrwert.<br />

Wenn man beispielsweise als Antwort auf eine<br />

Beschwerde auf Facebook die Aussage erhält,<br />

man solle sich an den<br />

Kundendienst wen-<br />

den, hätte man sich<br />

die Frage fast sparen<br />

können. Gerade <strong>für</strong><br />

den Service und den<br />

Dialog mit Interessen-<br />

ten und Kunden sind<br />

Social Media aber ein<br />

hoch interessantes<br />

Tool, das enormes<br />

Kundenwissen und Kosteneinsparungen bringen<br />

kann.<br />

Häufig werden Kundenfragen sogar von anderen<br />

Konsumenten beantwortet. Das wirkt zum einen<br />

glaubwürdig und erspart zum anderen dem Kun-<br />

denservice einiges an Aufwand. Der Dialog in<br />

Social Media befördert vor allem auch positives<br />

Kunden-Feedback. Nur wenige Kunden rufen die<br />

Hotline an oder schreiben einen Brief, um Lob zu<br />

kommunizieren. In Social Media dagegen über-<br />

wiegen in der Regel die positiven Reaktionen,<br />

was gleichzeitig einen positiven Word-of-Mouth-<br />

Effekt <strong>für</strong> die Marke hat.<br />

Social Media im CRM einsetzen<br />

Der Einsatz von Social Media unterstützt Dia-<br />

logmarketing entlang dem kompletten CRM-<br />

Kreislauf. In jeder Phase von der Akquisition und<br />

Bindung bis hin zum Kundenausbau kann durch<br />

Interaktionen und Informationsgewinnung der<br />

Dialog und die Betreuung optimiert und so der<br />

Wert eines Konsumenten kontinuierlich gestei-<br />

gert werden.<br />

Social Media ermöglichen durch intelligentes<br />

Zuhören die Identifikation von Leads in einem<br />

frühen Stadium. Diese Leads können durch<br />

Social Media-Dialog in echte Kaufinteressen-<br />

ten und letztlich Kunden umgewandelt werden.<br />

Durch Interaktionen mit der Marke und ande-<br />

ren Kunden in Social<br />

Media werden Neu-<br />

kunden in ihrem Kauf<br />

bestätigt. Gleichzei-<br />

tig wird ihnen eine<br />

Plattform geboten,<br />

um ihre „Neukauf-<br />

begeisterung“ zu<br />

verbreiten (Word-of-<br />

Mouth). Weiterhin<br />

bietet Social Media<br />

enormes Potenzial, um Kunden zu betreuen, zu<br />

binden und sie zu gleichwertigen Partnern im<br />

Wertschöpfungsprozess zu machen.<br />

Durch das aktive Einbeziehen von Kundenfeed-<br />

back zum Beispiel in Marketingaktivitäten, Pro-<br />

dukt- und Servicegestaltung gewinnen Unter-<br />

nehmen wichtige Insights zur Gewinnmaximie-<br />

rung. Gleichzeitig fühlen sich die Kunden wert-<br />

geschätzt und als Teil des Unternehmens, was<br />

ihre Zufriedenheit, Bindung und Empfehlungsbe-<br />

reitschaft erhöht.<br />

gkkdialog<br />

Um dieses Potenzial ausschöpfen zu können,<br />

müssen Unternehmen allerdings umdenken. Sie<br />

müssen Social Media in ihr CRM integrieren,<br />

relevante Social Media-Informationen sammeln<br />

und entsprechend <strong>für</strong> den Dialog mit Interessen-<br />

ten und Kunden nutzen. Werden diese wertvollen<br />

Informationen aus Social Media nicht mit CRM<br />

verknüpft und genutzt, sind sie wertlos. �


Alle Kontaktkanäle –<br />

eine Serviceantwort<br />

Multichannel-Service steckt vielfach noch in Kinderschuhen<br />

Grundsätzlich ist ein Multichannel-fähiger<br />

Kundenbetreuer in der Lage, souverän zwi-<br />

schen Kommunikationskanälen zu wechseln<br />

– damit bietet ein Kundenservice-Center aber<br />

noch lange keinen Multichannel-Kundenser-<br />

vice an.<br />

Es gibt mittlerweile kaum mehr Kundenservice-<br />

Center – seien sie intern oder extern –, die<br />

nicht in ihren Stellenausschreibungen explizit<br />

„Multichannel-fähige“ Kundenbetreuer suchen.<br />

Mitarbeiter also, die problemlos zwischen tele-<br />

fonischer und schriftlicher Kundenkommunika-<br />

tion per E-Mail, Chat, Fax oder Brief hin- und<br />

herwechseln können. Multichannel-Agents sind<br />

kosteneffizient, denn mit ihnen kann die Auslas-<br />

tung eines Servicecenters verbessert werden.<br />

Rufen weniger Kunden an, können die Kunden-<br />

betreuer zwischendurch E-Mails beantworten<br />

oder Briefe schreiben.<br />

Aber ein Multichannel-fähiger Kundenbetreuer ist<br />

wie ein HD-Ready-Fernseher: Fernsehen in High<br />

Definition ist damit noch lange nicht möglich,<br />

auch wenn wichtige grundlegende Vorausset-<br />

zungen da<strong>für</strong> vorhanden sind.<br />

Parallele Welten statt<br />

einheitlicher Prozesse<br />

In den meisten Call Centern und auch in vielen<br />

Serviceeinheiten von Unternehmen gibt es mitt-<br />

lerweile zwar Servicemitarbeiter, die mehrere<br />

Kontaktkanäle betreuen, häufiger sind telefoni-<br />

scher und schriftlicher Kundenkontakt jedoch<br />

noch getrennt.<br />

Und das aus einem einfachen Grund: Auf dem<br />

Arbeitsmarkt finden sich unter Berücksichtigung<br />

des in der Branche nach wie vor sehr niedrigen<br />

Lohnniveaus leichter Mitarbeiter, die in der Lage<br />

sind, guten Kundenservice per Telefon zu erbrin-<br />

gen, als Mitarbeiter, die zudem noch eine hohe<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Branchentrends | 29<br />

Schreibkompetenz mit korrekter Rechtschrei-<br />

bung und Grammatik mitbringen.<br />

Auch Weiterbildung und Schreibtraining hel-<br />

fen hier vielfach nur bedingt. Dennoch wären<br />

Unternehmen grundsätzlich in der Lage, einen<br />

Multichannel-Kundenservice zu erbringen, denn<br />

eigentlich geht es nur darum, einheitliche Kun-<br />

denserviceprozesse über alle Kontaktkanäle auf-<br />

zusetzen, die alle über eine gemeinsame Custo-<br />

mer Relationship Management-Plattform laufen.<br />

Die Wirklichkeit sieht aber anders aus: Ser-<br />

vice wird stattdessen parallel über verschiedene<br />

Kanäle erbracht. Weder ist in den Prozessen ein<br />

Wechsel des Kontaktkanals bei einem Service-<br />

vorgang vorgesehen, noch werden die Informa-<br />

tionen aus allen Kontaktkanälen wirklich an einer<br />

zentralen Stelle zusammengeführt und allen Mit-<br />

arbeiter aus der telefonischen oder schriftlichen<br />

Kundenkommunikation auch in Echtzeit wieder<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Eine besondere Herausforderung stellen zudem<br />

mehrere Servicestandorte dar. Das können eige-<br />

ne Servicestandorte sein oder Standorte, die<br />

durch die Auslagerung des Kundenservices an<br />

einen oder mehrere <strong>Dienstleister</strong> bedingt sind.<br />

Die Anbindung an eine zentrale CRM-Plattform<br />

wird in solchen Fällen viel zu oft vernachlässigt.<br />

Mehrfachkontakte kosten Geld<br />

Das Ergebnis ist <strong>für</strong> Unternehmen kostspielig und<br />

<strong>für</strong> Kunden unbefriedigend. Mehrfachkontakte<br />

treiben die Kosten <strong>für</strong> den Kundenservice in die<br />

Höhe, gleichzeitig sinkt die Kundenzufriedenheit.<br />

Ein Teufelskreis. Fasst ein Kunde telefonisch zu<br />

seiner schriftlichen Anfrage nach, weiß der Kun-<br />

denbetreuer am Telefon häufig nicht, auf welche<br />

Anfrage sich der Kunde bezieht. Im schlimmsten<br />

Fall ist es sogar so, dass bei Mehrfachanrufen der<br />

zweite oder dritte Kundenbetreuer ebenfalls nicht<br />

weiß, warum der Kunde überhaupt anruft: Dieser<br />

Harry Wassermann<br />

ist CEO der SNT<br />

Deutschland AG in<br />

Frankfurt am Main.<br />

E-Mail:<br />

harry.wassermann@<br />

snt-ag.de


30 | Branchentrends | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Standort nimmt vielleicht nur Anrufe entgegen, die<br />

aus Kapazitätsgründen nicht intern angenommen<br />

werden können. Hat der Kundenbetreuer dann<br />

keinen Zugriff auf die Kontakthistorie, ist die Ver-<br />

ärgerung des Kunden vorprogrammiert.<br />

Aber auch in der schriftlichen Kommunikation<br />

liegen die Serviceprozesse häufig im Argen.<br />

Schriftliche Anfragen werden mit kaum passen-<br />

den Textbausteinen „beantwortet“ anstatt mit<br />

einem raschen Telefonanruf, bei dem der Kun-<br />

denbetreuer auch Nachfragen mit dem Kunden<br />

im direkten Dialog klären kann. Und schon fast<br />

legendär sind die Fälle, bei denen Kunden gera-<br />

de ziemlich verärgert über mehrere schriftliche<br />

Kontaktkanäle eine Reklamation vorantreiben<br />

wollen, gleichzeitig aber einen Outbound-Anruf<br />

des gleichen Unternehmens erhalten, der sie<br />

zu einem Kauf oder einer Vertragsverlängerung<br />

animieren soll.<br />

Geradezu skurril mutet es da an, dass eini-<br />

ge <strong>Dienstleister</strong> seit der Hochphase des Web<br />

2.0-Zeitalters darauf beharren, <strong>für</strong> Kundenservice<br />

gäbe es künftig sowieso nur noch eine sinnvolle<br />

Kommunikationsplattform, nämlich das Social<br />

Web mit Plattformen wie Facebook oder Twitter.<br />

Solange allerdings noch nicht einmal die klassi-<br />

schen Kontaktkanäle sinnvoll miteinander ver-<br />

netzt sind, brauchen Unternehmen über Social<br />

Media-Servicestrategien gar nicht nachzuden-<br />

ken. Zumal es hier sowieso nur darum gehen<br />

kann, Serviceanfragen auf Social Media-Plattfor-<br />

men in normale Serviceprozesse zu überführen,<br />

die in der Regel telefonisch oder schriftlich indivi-<br />

duell erfolgen, aber jedenfalls nicht öffentlich auf<br />

Facebook oder Twitter.<br />

Durchgängige Serviceprozesse<br />

erforderlich<br />

Genau hier liegt nämlich die große Herausforde-<br />

rung: Kundenserviceprozesse sollten unabhän-<br />

gig vom Kontaktkanal aufgesetzt werden. Ein<br />

sorgfältig definierter Serviceprozess und eine<br />

zentrale Datenhaltung sind die Grundlage <strong>für</strong><br />

hochqualitativen Kundenservice. Hier lohnt es<br />

sich, Zeit zu investieren. Über welchen Kom-<br />

munikationskanal der Service dann erfolgt, ist<br />

letztlich sekundär. Stimmt der Prozess nicht und<br />

werden kundenbezogene Informationen nicht<br />

zentral zusammengeführt, nutzt es auch nichts,<br />

wenn ein Unternehmen alle Kontaktkanäle <strong>für</strong><br />

seine Kunden anbietet. Schlechter Service bleibt<br />

schlechter Service – ob am Telefon, per E-Mail<br />

oder über Twitter und auch, wenn er von Multi-<br />

channel-Agents erbracht wird.<br />

Bei der Strukturierung des Serviceprozesses soll-<br />

ten Unternehmen darauf achten, dass der Prozess<br />

durchgängig mit klaren Verantwortlichkeiten defi-<br />

niert wird und dass „Prozesslöcher“ vermieden<br />

werden. Auch wenn Unternehmen eine zentrale<br />

Datenbank nutzen und die Kontaktkanäle mitein-<br />

ander vernetzen, kann es nämlich an den Über-<br />

gabepunkten, bei denen ein anderer interner oder<br />

externer Kundenbetreuer oder Sachbearbeiter<br />

die weitere Bearbeitung der Serviceanfrage über-<br />

nimmt, zu Prozessfehlern kommen.<br />

Insofern ist es auch im Sinne eines Quali-<br />

tätsmanagements sinnvoll, zukünftig verstärkt<br />

auf Multichannel-Kundenbetreuer zu setzen, da<br />

hier die Anzahl der Übergabepunkte, beispiels-<br />

weise zwischen telefonischem und schriftlichen<br />

Kontakt, minimiert werden kann. Multichannel-<br />

Kundenbetreuer sind in der Lage, die individuelle<br />

Kundenanfrage auch unter Einsatz verschiedener<br />

Kontaktkanäle abschließend zu bearbeiten. Infor-<br />

mationsasymmetrien, die durch ungenaue oder<br />

unvollständige Notizen von Kollegen entstehen,<br />

werden so vermieden. Das reduziert Mehrfach-<br />

kontakte und steigert die Kundenzufriedenheit.<br />

Und aus Multichannel-fähig wird tatsächlich ein<br />

Multichannel-Kundenservice. �


Welche Trends treiben<br />

die Call Center?<br />

Der „Kunde 2.0“ erwartet Serviceexzellenz<br />

Mehr noch als von Trends werden wir als<br />

Call Center-Branche im durchaus positiven<br />

Sinne von Kunden getrieben. Zum einen von<br />

unseren direkten Kunden. Zum anderen von<br />

den Kunden unserer Kunden. Für beide Grup-<br />

pen gilt es, vorausschauend zu agieren und<br />

Lösungen <strong>für</strong> aktuelle und kommende The-<br />

men zu entwickeln.<br />

Diese immer neuen Lösungen können Call Cen-<br />

ter entwickeln, weil sie Experten sind in dem,<br />

was sie tun: professionelles Kundenmanage-<br />

ment. Zum anderen gibt es diese Lösungen,<br />

weil sie von erfolgreichen Unternehmen gefragt<br />

sind. Von Unternehmen, die den Wert des richti-<br />

gen Umgangs mit ihren Kunden erkannt haben,<br />

und die sich mit der Unterstützung eines guten<br />

Kundenmanagements erfolgreich am Markt ent-<br />

wickelt haben.<br />

Zugegebenermaßen hat ein intelligenter Kun-<br />

denservice, der den Endverbraucher begeistert,<br />

seinen Preis. Mittelfristig haben allerdings jene<br />

Unternehmen höhere Aufwendungen, welche die<br />

Schnittstelle zum Kunden vernachlässigen und<br />

die professionellen Werkzeuge unserer Bran-<br />

che zur Kundengewinnung, Kundenbindung und<br />

Kundenwertschöpfung lediglich als Kostenfaktor<br />

betrachten.<br />

Serviceexzellenz zahlt sich <strong>für</strong> alle Beteiligten<br />

aus, das wissen wir aus Erfahrung. Aufwendun-<br />

gen in diesem Bereich sind daher eine sinnvolle<br />

Zukunftsinvestition, die sich gerade im Umfeld<br />

neuer Dialogkanäle, einem veränderten Kommu-<br />

nikationsverhalten und steigenden Serviceerwar-<br />

tungen – um nur einige der aktuellen Trends zu<br />

nennen – auszahlt.<br />

Das Social Web<br />

Eine wesentliche Herausforderung der kommen-<br />

den Jahre wird die Integration des Social Web<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Branchentrends | 31<br />

sein. Konkret geht es um wirklich neue Kommu-<br />

nikationsdienstleistungen <strong>für</strong> den „Kunden 2.0“.<br />

Dieser Kundentypus begreift sich selbst als<br />

Miterschaffer der Dienste, die er kauft. Aus die-<br />

sem Selbstverständnis heraus erwartet er, dass<br />

seine Bedarfe aktiv abgefragt oder zumindest<br />

angehört werden und diskutiert diese Wünsche<br />

in der Öffentlichkeit des Internets – mit anderen<br />

Nutzern, mit potenziellen Interessenten, aber<br />

auch mit dem Anbieter und natürlich den Wett-<br />

bewerbern.<br />

Wir als Kommunikationsprofis müssen unsere<br />

Kompetenzen aus dem Call Center-Geschäft<br />

auf dieses neue Anforderungsprofil übertragen.<br />

Das bedeutet nicht nur einen Shift innerhalb der<br />

Kommunikationsmedien vom Telefonat hin zu<br />

E-Mails, Tweets oder Reposts. Vielmehr verlangt<br />

diese Entwicklung eine gänzlich andere Kommu-<br />

nikationsstruktur, die den Kunden nicht nur als<br />

Kunden, sondern als Partner ernst nimmt. Call<br />

Center werden ihre Auftraggeber in den kom-<br />

menden Jahren in drei Feldern begleiten:<br />

Erstens wird unsere Branche technische Lösun-<br />

gen bereitstellen, innerhalb derer sich Kommuni-<br />

kation aus verschiedenen elektronischen Medien<br />

vereinheitlicht bearbeiten lässt – oder Unter-<br />

nehmen bei der Auswahl und Implementierung<br />

solcher Systeme beratend unterstützen.<br />

Zweitens werden Call Center mit Kommunika-<br />

tionskonzepten <strong>für</strong> den Kunden 2.0 aufwarten.<br />

Das beinhaltet auch ein aktives Scouting, wo<br />

und wie diese Kommunikation stattfinden kann,<br />

zumal die Kunden der nahen Zukunft ihre Kom-<br />

munikationskanäle mehr denn je selbst wählen<br />

und erwarten, dass ihre Anbieter ihnen dorthin<br />

folgen. Drittens werden wir auch im Social Web<br />

bei der operativen Kommunikation unterstützen<br />

– im Sinne einer Corporate Identity einerseits,<br />

im Sinne einer zielgruppengerechten Ansprache<br />

andererseits.<br />

Jens Bormann<br />

ist geschäftsführender<br />

Gesellschafter und<br />

Gründer der buw<br />

Unternehmensgruppe<br />

in Osnabrück.<br />

E-Mail:<br />

jens.bormann@buw.de


32 | Branchentrends | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Serviceerwartung und Serviceerlebnis<br />

Die Entwicklung der Kundenkommunikation<br />

über Soziale Medien beeinflusst natürlich auch<br />

die Serviceerwartungen der Kunden insgesamt.<br />

Für Unternehmen und Marken liegt in diesem<br />

Wunsch des Kunden nach passgenauer Anspra-<br />

che und Betreuung eine großartige Chance. Sie<br />

können sich mit exzellentem Service gegenüber<br />

Marktbegleitern differenzieren.<br />

Ein überragender Service setzt<br />

jedoch eine genaue Kenntnis<br />

über die persönlichen Umstän-<br />

de des Kunden voraus, ver-<br />

gleichbar mit dem Wissen eines<br />

Tante-Emma-Ladenbesitzers,<br />

der jeden Kunden mit Namen<br />

und Handschlag begrüßt und<br />

sich obendrein noch Zeit <strong>für</strong><br />

ein persönliches Wort nimmt. Diese Art von Kun-<br />

dennähe können überregional agierende Unter-<br />

nehmen natürlich nicht in dieser Form leisten.<br />

Allerdings kann sich das Unternehmen als Organi-<br />

sation klug und serviceorientiert gegenüber dem<br />

Kunden verhalten, indem es das gesammelte<br />

Kundenwissen über ein geschicktes Wert-<br />

management zum beiderseitigen Wohl einsetzt.<br />

Der Kunde honoriert es, wenn das Unterneh-<br />

men weiß, welche Bedürfnisse er zum aktuellen<br />

Zeitpunkt, in der aktuellen Vertragsphase oder<br />

im derzeitigen Lebensabschnitt hat. Er wird ein<br />

Angebot, das ihm in seiner Situation Vorteile<br />

bietet, als guten Service wahrnehmen, wäh-<br />

rend der Unternehmer gleichzeitig von geho-<br />

benen Upselling-Potenzialen profitieren kann.<br />

Kundenmanagement-<strong>Dienstleister</strong> sind verstärkt<br />

gefordert, ihre Auftraggeber in diesem Bereich zu<br />

unterstützen.<br />

Welche Services sich der Kunde konkret wünscht,<br />

sollten Unternehmen regelmäßig in Erfahrung<br />

bringen. Klassische Zufriedenheitsanalysen sind<br />

<strong>für</strong> diesen Zweck allerdings nur bedingt geeig-<br />

net. Will ein Unternehmer seine Serviceeinheit<br />

unmittelbar und kundenzentriert steuern, kann er<br />

stattdessen auf neue Befragungsmethoden, wie<br />

den Net Promoter Score (NPS) zurückgreifen.<br />

Eine NPS-Erhebung kommt bereits mit einer ein-<br />

zigen Frage zur Weiterempfehlungsbereitschaft<br />

aus. Interessanterweise korreliert das Ergebnis<br />

mauritius images<br />

weit mehr mit der Begeisterung<br />

eines Kunden <strong>für</strong> eine Marke<br />

als eine hohe Kundenzufrie-<br />

denheit.<br />

Global Player wie Apple, Lego,<br />

Amazon oder Zeiss nutzen<br />

diese Erhebungsart überaus<br />

erfolgreich. Trotz der verblüf-<br />

fend einfachen Datenerhebung<br />

lassen sich aus dem NPS nicht<br />

nur wichtige Erkenntnisse über die Kundenbin-<br />

dung ableiten. Vielmehr kann ein Unternehmen<br />

anhand einer NPS-Erhebung sogar im Einzelfall<br />

direkt intervenieren – etwa bei abwanderungs-<br />

gefährdeten Kunden – oder aber Maßnahmen<br />

ergreifen, die ein Grundproblem in der entspre-<br />

chenden Unternehmenseinheit lösen.<br />

Unternehmen, welche die Serviceexzellenz im<br />

Blick haben, dürfen schlussendlich nicht ihre Mit-<br />

arbeiter aus dem Auge verlieren. Entscheidend<br />

<strong>für</strong> den Erfolg ist ja nicht zuletzt der Kundenbe-<br />

rater als direkter Markenbotschafter im täglichen<br />

Kundendialog. Serviceexzellenz wird von Mitar-<br />

beiterinnen und Mitarbeitern erbracht, die sich<br />

sowohl mit ihrem Arbeitgeber als auch mit ihrer<br />

Aufgabe identifizieren. Eine gesunde Portion Stolz<br />

auf die eigene Leistung und auch auf den Arbeit-<br />

geber senkt laut einer aktuellen Untersuchung<br />

zu Arbeitsemotionen im Customer Care-Center<br />

den Krankenstand und erhöht die Servicequalität<br />

messbar. Hier werden Call Center als Arbeitgeber<br />

künftig mehr denn je gefragt sein. �


Schützen Sie sich vor<br />

Forderungsausfällen<br />

Wirtschaftauskunfteien helfen zu jedem Zeitpunkt der Geschäftsbeziehung<br />

Über neue Interessenten oder Kunden freut<br />

sich jedes Unternehmen – solange die Kun-<br />

den ihre Rechnungen bezahlen. Eine aktu-<br />

elle Auswertung der Wirtschaftsauskunftei<br />

Bürgel zeigt, dass im ersten Halbjahr 2012<br />

knapp 15.000 Unternehmen Insolvenz anmel-<br />

den mussten.<br />

Die Statistik zeichnet sich im Hinblick auf Rechts-<br />

formen, regionale Gesichtspunkte sowie bei der<br />

Analyse der Branchen durch drei Besonderheiten<br />

aus:<br />

Risikofaktor Unternehmensalter<br />

Erstens müssen neu gegründete Firmen, die nicht<br />

älter als zwei Jahre sind, statistisch häufiger zum<br />

Insolvenzgericht als etablierte Unternehmen. Im<br />

Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 stieg die Zahl<br />

der Insolvenzen in dieser Altersgruppe um vier<br />

Prozent. Insgesamt ging im Untersuchungszeit-<br />

raum knapp ein Viertel aller Firmeninsolvenzen<br />

auf das Konto von Jungunternehmen.<br />

Risikofaktor Bundesland<br />

Vergleicht man zweitens die absoluten Fallzahlen<br />

pro Bundesland, dann führte im ersten Halbjahr<br />

2012 Nordrhein-Westfalen mit den meisten Fir-<br />

meninsolvenzen (4.219 Pleiten) weit vor Bayern<br />

(1.954) und Baden-Württemberg (1.650).<br />

Betrachtet man hingegen die Insolvenzen anteilig<br />

je 10.000 Unternehmen, dann wiesen Nordrhein-<br />

Westfalen und Sachsen-Anhalt, beide mit 60<br />

Pleiten je 10.000 Unternehmen, die höchste<br />

Insolvenzquote auf.<br />

Am besten geschlagen mit den geringsten Fall-<br />

zahlen haben sich im Untersuchungszeitraum<br />

die Bundesländer Bayern (32 Insolvenzen je<br />

10.000 Unternehmen) und Baden-Württemberg<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Anzeige | 33<br />

(33). Auch die Quoten in Brandenburg (34), Hes-<br />

sen und Rheinland-Pfalz (beide 42) rangieren<br />

unter dem Bundesdurchschnitt von 47 Pleiten je<br />

10.000 Unternehmen.<br />

Risikofaktor Dienstleistung<br />

Eine Branchenanalyse zeigt drittens, dass vor<br />

allem <strong>Dienstleister</strong> im ersten Halbjahr 2012 auf-<br />

geben mussten. Betroffen sind 7.560 Firmen.<br />

Dieser Wert entspricht mehr als der Hälfte (50,5<br />

Prozent) aller Insolvenzen im ersten Halbjahr<br />

2012. Aber auch der Handel hat mit 22,1 Pro-<br />

zent seinen Anteil am Insolvenzgeschehen; das<br />

Baugewerbe (Anteil: 14,3 Prozent) und das ver-<br />

arbeitende Gewerbe (Anteil: 8,6 Prozent) sind<br />

ebenfalls betroffen.<br />

Bonitätsauskünfte<br />

minimieren das Risiko<br />

Die Wirtschaftsauskunftei Bürgel empfiehlt als<br />

sicherste Methode <strong>für</strong> Unternehmen, vorab Aus-<br />

künfte über die Zahlungsfähigkeit von Geschäfts-<br />

partnern einzuholen. Bonitätsprüfungen sollten<br />

durchgeführt werden, um das finanzielle Risi-<br />

ko eines Zahlungsverzugs oder eines Forde-<br />

rungsausfalls abzuschätzen und entsprechende<br />

Konditionen im Vorfeld eines Geschäfts zu ver-<br />

einbaren, wie etwa Abschlagszahlungen oder<br />

Vorkasse. Oft sind mit dem Einfordern offener<br />

Rechnungen ein höherer Aufwand und höhere<br />

Kosten verbunden als mit einer Bonitätsprüfung<br />

vorab. Aber auch schon bereits bei der Akquisi-<br />

tion von Neukunden zahlt sich eine Zusammen-<br />

arbeit mit den Experten von Bürgel aus. Bürgel<br />

verfügt über Informationen über mehr als 3,9<br />

Millionen deutsche Unternehmen. Mithilfe dieser<br />

umfassenden Datenbank ist es möglich, indivi-<br />

duell zugeschnittene Adresslisten zu erstellen. �<br />

Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG<br />

Gasstraße 18, 22761 Hamburg<br />

Telefon +49 (0)40 / 8 98 03 - 514<br />

marketing@buergel.de, www.buergel.de<br />

Eric Konrad<br />

ist Leiter Direktmarke-<br />

ting bei Bürgel Wirt-<br />

schaftsinformationen<br />

in Hamburg.<br />

E-Mail: eric.konrad@<br />

buergel.de


34 | Branchentrends | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Volker Wiewer<br />

ist CEO der eCircle<br />

GmbH in München<br />

E-Mail:<br />

info@ecircle.com<br />

Big Data Marketing aus der Cloud<br />

Die neue Dimension in der Kundenkommunikation<br />

Big Data ist kein Hype, sondern längst Reali-<br />

tät. Hunderte Millionen von Menschen produ-<br />

zieren tagtäglich neue Meinungen und Inhalte<br />

im Netz und hinterlassen ihre Daten in den<br />

Marketing-Systemen. Gleichzeitig wachsen<br />

die Möglichkeiten, das Nutzerverhalten in<br />

allen seinen Facetten zu erfassen. Das Resul-<br />

tat ist ein kontinuierlich zunehmender Daten-<br />

strom, der keine Bedrohung, sondern große<br />

Chancen <strong>für</strong> die erfolgreiche Kundenkommu-<br />

nikation darstellt. Vorausgesetzt, es gelingt,<br />

diese unglaublichen Datenmengen in eine<br />

echte Ressource zu verwandeln.<br />

Laut den Marktforschern von IDC durchbrach<br />

die weltweite Gesamtmenge der digitalen Infor-<br />

mationen bereits im letzten Jahr erstmals die<br />

Zettabyte-Barriere – also<br />

eine Billion Gigabyte an<br />

Daten. Bereits bis Ende<br />

2012 soll das „digitale Uni-<br />

versum“ auf 1,8 Zettabyte<br />

anschwellen und sich damit<br />

erneut fast verdoppeln.<br />

Für Marketers bedeutet<br />

diese gigantische Daten-<br />

explosionHerausforde- rung und Chance zugleich:<br />

Gerade in der Vielzahl der<br />

zur Verfügung stehenden<br />

Informationen steckt immenses Potenzial. Intelli-<br />

gent zum Einsatz gebracht, ermöglicht Big Data<br />

eine deutlich gezieltere und effektivere Kunden-<br />

ansprache – und damit neue Dimensionen der<br />

Kundenkommunikation. Das Problem bei der<br />

Sache: Das enorme Potenzial dieser riesigen<br />

Datenmengen muss <strong>für</strong> das digitale und spezi-<br />

ell das E-Mail-Marketing erst nutzbar gemacht<br />

werden. Und das sowohl strategisch, als auch<br />

technologisch.<br />

Strategische Voraussetzungen <strong>für</strong><br />

erfolgreiches Big Data Marketing<br />

Die Zeit des Gießkannen-Marketings ist in Zeiten<br />

von Big Data endgültig vorbei. Die strukturierte<br />

Verarbeitung extrem großer Datenmengen bietet<br />

Unternehmen vielmehr die Chance, Mehrwert<br />

aus den vorhandenen Informationen zu ziehen,<br />

sie selektiv und gezielt zu nutzen und dabei<br />

Kosten zu reduzieren.<br />

Automation über Triggered Message-Programme<br />

und unkomplizierte Standardintegrationen über<br />

alle relevanten Marketing-Systeme hinweg mit<br />

klarer Unabhängigkeit von der hauseigenen IT<br />

sind hier der logische nächste Schritt.<br />

Doch Segmentierung, Automatisierung und gren-<br />

zenlose Kompatibilität ist nicht alles. Statt Push-<br />

Kommunikation heißt die neue Maxime: intelli-<br />

mauritius images<br />

gente, gezielte und aktive<br />

Einbindung der Endver-<br />

braucher.<br />

Erfolg verspricht die<br />

Kombination hochdyna-<br />

mischer Tools: Schnel-<br />

leres, gezielteres und<br />

effektiveres Messaging<br />

mittels detaillierter Echt-<br />

zeit-Reports und Ad Hoc-<br />

Reaktionen auf konkretes<br />

und individuelles User-<br />

Verhalten, weiterentwik-<br />

kelte E-Mail-Analysen sowie weitgehend auto-<br />

matisierte Testverfahren.<br />

Ganz entscheidend ist dabei auch die Multi-<br />

channel-Fähigkeit. Schließlich werden Verbrau-<br />

cher heute nur durch eine einheitliche User<br />

Experience über viele Kanäle und Endgeräte<br />

effektiv angesprochen. Umfassende Datennut-<br />

zung, integrierte Planung – vor allem hinsichtlich<br />

Content- und Layout-Optimierungen – und die<br />

zentrale Steuerung und Auswertung der Kam


pagnen sind die Schlüsselfaktoren <strong>für</strong> größt-<br />

mögliche Effektivität.<br />

Personalisierte Costumer Lifecycle-<br />

Nachrichten erhöhen den ROI<br />

Im Fokus steht zu jeder Zeit der Verbraucher.<br />

Marketingverantwortliche müssen ihre komplette<br />

E-Mail-Kommunikation am Lebenszyklus jedes<br />

einzelnen Kunden ausrichten – mit der Entwick-<br />

lung maßgeschneiderter Angebote lässt sich so<br />

jeweils ein maximaler ROI erzielen.<br />

Das A und O ist dabei das konkrete Wissen um<br />

den Kunden, also die Nutzung aller Kundenda-<br />

ten. Ziel ist die richtige Botschaft zur richtigen<br />

Zeit im richtigen Umfeld an die richtige Zielper-<br />

son. Ein effektives technisches Zusammenspiel<br />

von Kundendaten und Content-Pools ist daher<br />

genauso unerlässlich <strong>für</strong> das Messaging der<br />

Zukunft, wie ein multimedialer Dialog durch die<br />

Social & Mobile Integration.<br />

Cloudbasierte Marketinglösungen<br />

holen das Optimum aus Big Data<br />

Doch bei aller strategischen Raffinesse: Erst<br />

die technischen Infrastrukturen versetzen den<br />

Marketing-Manager in die Lage, in die neuen<br />

Dimensionen des digitalen Marketings vorzusto-<br />

ßen. Business-Modelle, die auf der Verarbeitung<br />

von enormen Datenmengen basieren, wie etwa<br />

Facebook, Google, Amazon und Co, nutzen<br />

schon lange Cloud-Infrastrukturen <strong>für</strong> ein effekti-<br />

ves Daten-Handling.<br />

Bis zu 150 Prozent mehr Umsatz<br />

Wie groß der Einfluss Cloud-basierter Lösungen<br />

auf den Erfolg kompletter E-Mail-Strategien sein<br />

kann, zeigt ein aktuelles Projekt von Halfords.<br />

Dank der E-Mail-Cloud-Architektur von eCircle<br />

machte der führende Retailer <strong>für</strong> Automobil-,<br />

Fahrrad- und Freizeit-Equipment in Großbritan-<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Branchentrends | 35<br />

nien Schluss mit pauschalen Massen-E-Mails<br />

an die gesamte Datenbank und setzt auf höchst<br />

zielgruppenspezifische und personalisierte Nach-<br />

richten an einzelne Kundensegmente und quali-<br />

fizierte Kundeninteressen. Mit Erfolg: Die Öff-<br />

nungsraten stiegen in kürzester Zeit zunächst auf<br />

über 25 Prozent, die Click-through-Raten auf 8,5<br />

Prozent. Durch weitere Optimierungsmaßnah-<br />

men, wie zum Beispiel dynamische Betreffzeilen<br />

mit dem Empfängernamen und dem Produkt,<br />

dessen Kauf abgebrochen wurde, sowie umfas-<br />

sende Tests zum optimalen Versandzeitpunkt<br />

erhöhten sich die Öffnungs- und Klickraten noch<br />

einmal auf über 60 Prozent beziehungsweise 14<br />

Prozent. Die wöchentlichen Verkaufsumsätze<br />

liegen dank der E-Mail-Strecke zwischen 80 Pro-<br />

zent und in Hochzeiten bis zu 150 Prozent über<br />

den ursprünglichen Zahlen. Ein beeindruckender<br />

Erfolg, an dem die Cloud maßgeblich beteiligt ist.<br />

Denn erst durch die Cloud ist ein wirklich effi-<br />

zientes Handling der enormen Datenmengen<br />

möglich und Big Data als Gewinn maximierende<br />

Ressource nutzbar. Und das nicht irgendwann<br />

und in ferner Zukunft – sondern jetzt, hier und<br />

heute! �<br />

mauritius images


36 | Branchentrends | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Susanne Hornikel<br />

ist geschäftsführende<br />

Gesellschafterin von<br />

DIRECT SUCCESS in<br />

Stuttgart.<br />

E-Mail: shornikel@<br />

directsuccess.de<br />

Über die Grenze geblickt<br />

Neue DM-Entwicklungen im Ausland<br />

Dialogmarketing wird immer mehr zur tägli-<br />

chen Herausforderung von Anwendern und<br />

Agenturen. Vor allem international aktive<br />

Unternehmen sind mit der wachsenden Kom-<br />

plexität der Datenschutzgesetze, der rasan-<br />

ten Entwicklung der technischen Neuerungen<br />

und einer Vielzahl an möglichen Shopping-<br />

Places konfrontiert.<br />

Zwar geht die Bedeutung von <strong>Print</strong>mailings und<br />

Katalogen auch in Westeuropa zurück, in einigen<br />

osteuropäischen Ländern haben diese Werbe-<br />

mittel jedoch auch vor dem digitalen Boom<br />

überhaupt keine Rolle gespielt. Neukundenge-<br />

winnung in Polen, Russland oder der Türkei? Da<br />

sind postalische Adressen definitiv Fehlanzeige<br />

und andere Medien zur Neukundengewinnung<br />

gefragt. Vor allem in Osteuropa sind Media-<br />

beilagen eine gut funktionierende Alternative.<br />

Viele Unternehmen setzen auch bei der Neu-<br />

kundengewinnung vermehrt auf den Einsatz von<br />

Social Media. Durch Brand Building-Maßnahmen<br />

und Empfehlungsmarketing sollen neue Kunden<br />

überzeugt werden.<br />

Allerdings ist die Verbreitung und Nutzung der<br />

sozialen Netzwerke je nach Land und Sprach-<br />

raum sehr unterschiedlich. Und nicht überall steht<br />

Facebook an erster Stelle. In Russland ist V-Kon-<br />

takte Spitzenreiter, in den Niederlanden ist Hyves<br />

mit rund 80 Prozent Marktanteil Marktführer und<br />

in China heißt das Top-Netzwerk mit 190 Millionen<br />

aktiven und 481 Millionen registrierten Nutzern<br />

Qzone (Quelle: Internet World Business 12/12).<br />

Auch das Nutzungsverhalten schwankt von Land<br />

zu Land: In Russland werden in sozialen Netz-<br />

werken überwiegend Videos angeschaut, wäh-<br />

rend polnische User die Plattform zum Posten<br />

von Kommentaren nutzen und italienische Face-<br />

book-Mitglieder in erster Linie das eigene Profil<br />

verwalten und Fotos hochladen.<br />

Doch der Wert der Fans ist enorm <strong>für</strong> die Unter-<br />

nehmen im Netz: Nach einer Studie von Hitwise<br />

aus dem Jahr 2011 ist ein Facebook-Fan mit 20<br />

zusätzlichen Besuchern auf der entsprechenden<br />

Händler-Website gleichzusetzen. Rakuten, eines<br />

der drei größten E-Commerce-Unternehmen<br />

weltweit, nutzt diesen Trend mit seiner ShopTo-<br />

gether-Funktion. Damit sollen die 5.500 Händler<br />

der Shopping-Plattform soziale Services in bares<br />

Geld umwandeln, indem Kunden Freunde zum<br />

Anschauen eines Produkts oder zum Chatten<br />

einladen.<br />

Die Grenze zwischen <strong>Print</strong><br />

und Online schwindet<br />

Bereits heute geht der Trend in vielen Ländern<br />

zur Online-Bestellung. Vor allem Consumer nut-<br />

zen die Shopping-Möglichkeit per Mausklick.<br />

Während in Italien 68 Prozent aller Internet-User<br />

online shoppen, sind es in Großbritannien sogar<br />

schon 82 Prozent (Quelle: Ofcom Consumer<br />

Research, October 2011).<br />

Unternehmen sind da noch deutlich zurückhal-<br />

tender. Spitzenreiter im Online-Kauf sind die<br />

dänischen Firmen: Ganze 71 Prozent aller Firmen<br />

mit Internetzugang bestellen online – in Rumä-<br />

nien sind es dagegen nur neun Prozent (Quelle:<br />

Eurostat).<br />

In den meisten Fällen reichen E-Mail- und Online-<br />

Marketing jedoch nicht aus, um einen Kauf aus-<br />

zulösen.<br />

Immer mehr Unternehmen setzen auf <strong>Print</strong>-<br />

und T-Commerce-Anstöße, um neue Kunden zu<br />

gewinnen: ob Mediabeilage mit speziellem Gut-<br />

scheincode, personalisiertem Mailing mit indivi-<br />

dueller URL oder als aktuellster Trend das neue<br />

TV-Gerät von Ikea mit integrierten Shopping- und<br />

Payment-Lösungen. Damit kann der Zuschauer<br />

bei ausgewählten Werbespots auf den roten<br />

Knopf der Fernbedienung drücken und nach


Eingabe von Name und Passwort sein Wunsch-<br />

produkt direkt bestellen.<br />

Neue EU-Gesetze <strong>für</strong> mehr<br />

Cross-Border-Flexibilität?<br />

Die European Multi-Channel und Online Trade<br />

Association EMOTA geht davon aus, dass im<br />

Jahr 2015 50 Prozent aller Verbraucher in Europa<br />

online kaufen werden und ganze 20 Prozent<br />

sogar „cross border“ shoppen. Da<strong>für</strong> sind<br />

allerdings nicht nur einheitliche Richtlinien in<br />

den Bereichen Datenschutz und Verkaufsförderung<br />

erforderlich, auch Zahlungsformen und<br />

Verbraucherschutz müssen „internationalisiert“<br />

werden. Seit Herbst 2011 gibt es in Frankreich<br />

kein Koppelungsverbot mehr – die Teilnahme an<br />

Verlosungen kann seit diesem Zeitpunkt an eine<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Branchentrends | 37<br />

Bestellung gekoppelt werden. In fast allen anderen<br />

europäischen Ländern ist dies heute noch<br />

nicht möglich.<br />

Und während Verbraucher in Deutschland ein<br />

14-tägiges Rückgaberecht genießen, gewähren<br />

Schweizer Unternehmen ihren Kunden nur sieben<br />

Tage Bedenkzeit.<br />

So bleibt der Schritt über die Landesgrenzen<br />

vor allem <strong>für</strong> kleine und mittelständische Unternehmen<br />

nach wie vor eine Herausforderung: Die<br />

Auswahl der optimalen Werbewege, die Einhaltung<br />

aller gesetzlichen Rahmenbedingungen,<br />

der wettbewerbsfähige Kundenservice und die<br />

optimale Positionierung am Markt sind und bleiben<br />

folglich in erster Linie eine Frage der Anpassungsfähigkeit<br />

an landesspezifische Besonderheiten.<br />


38 | Adressen & CRM | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Klaus Arnold<br />

ist Geschäftsführer<br />

von Arnold, Demmerer<br />

& Partner in Stuttgart<br />

Kai-Uwe Hesse<br />

ist Geschäftsführer der<br />

a+s DialogGroup<br />

in Ditzingen<br />

Frank Meier-Gerßler<br />

ist Vorstand<br />

Operations bei der<br />

Global Group Dialog<br />

Solutions AG<br />

in Idstein<br />

Über welchen Kanal lassen sich<br />

derzeit die nachhaltigsten Adressen<br />

gewinnen und warum?<br />

Das ist in erster Linie abhängig von der Zielgrup-<br />

pe. Für höhere sozio-ökonomische Milieus im<br />

Alter 35+ haben wir auf Basis unserer Lifetime-<br />

value-Analysen ermittelt: <strong>Print</strong> liegt eindeutig in<br />

Führung und hierbei Freundschaftswerbung vor<br />

Mailings und Beilagen.<br />

Die besten und effektivsten Adressen gewinnen<br />

wir derzeit mit Kampagnen im Bereich Emp-<br />

fehlungsmarketing mittels Umfragen und dem<br />

kombinierten Einsatz aller Social Media-Kanäle.<br />

Darüber hinaus sind alle Maßnahmen zur Qua-<br />

lifizierung erfolgreich, die mehrstufig aufgesetzt<br />

sind und dabei in einen Inbound-Kanal münden.<br />

Die steigende Online-Akzeptanz auch bei den<br />

älteren Jahrgängen befördert diese Kanäle.<br />

Der Online-Kanal zählt heute zu den zahlen-<br />

stärksten Quellen <strong>für</strong> neue Adressen. Allerdings<br />

ist nach unserer Erfahrung der Kanal weniger<br />

wichtig als das richtige Management der Interes-<br />

senten. Denn wirklich gewonnen ist eine Adresse,<br />

ein Interessent, erst, wenn er relevant und richtig<br />

Warum? Die bewusste Entscheidung <strong>für</strong> ein<br />

Angebot, unbeeinflusst und ohne Zeitdruck,<br />

erzeugt höhere Folgebestellungen, eine höhere<br />

Haltbarkeit und damit einen wesentlich höheren<br />

Lifetime-value.<br />

Aufgrund der Aufgeklärtheit zum Thema Daten-<br />

schutz und Datenpreisgabe bei Konsumenten<br />

ist eine mehrstufige Vorgehensweise oder eine<br />

Empfehlungskomponente <strong>für</strong> die nachhaltige<br />

Neukundengewinnung derzeit das Maß aller Din-<br />

ge.<br />

angesprochen wird. Dazu ist eine qualitative<br />

Erfassung und Veredlung der Adresse genauso<br />

wichtig, wie die Anwendung einer flexiblen Kon-<br />

taktstrategie. Ein gutes CRM beginnt heute mit<br />

einem integrierten Leadmanagement und bindet<br />

dazu alle Datenquellen gleichermaßen an.


Die nachhaltigsten Adressen lassen sich derzeit<br />

über volladressierte Mailings generieren, also<br />

mail-order-buyer. Unter quantitativen Aspekten<br />

oder auch <strong>für</strong> den kurzfristigen Erfolg bieten sich<br />

andere Kanäle an, so zum Beispiel DRTV. Nicht<br />

zuletzt kommt es also auf die Zielsetzung im<br />

Marketing an, welcher Kanal oder welche Kanäle<br />

genutzt werden sollten.<br />

Nach wie vor über Direct Mail. Klassische, per-<br />

sonalisierte Mailings genießen bei den richtigen<br />

Empfängern immer noch große Aufmerksamkeit,<br />

weil sie als besonders hochwertig wahrgenom-<br />

men werden – die Grundvoraussetzung, um<br />

Adressen zu gewinnen. Die jüngste Nielsen-Stu-<br />

die „Direct Mail oder E-Mail: Was ist der Schlüs-<br />

sel zum Erfolg?“ belegt beispielsweise, dass das<br />

Direct Mail im Kaufentscheidungsprozess zu<br />

einer tieferen Aktivierung führt.<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Adressen & CRM | 39<br />

Unterm Strich geht es daher vor allem darum,<br />

dem Kunden den richtigen Dialogmix anzubie-<br />

ten. Und eine Regel gilt nach wie vor: Wer dem<br />

richtigen Kunden zur richtigen Zeit das richtige<br />

Angebot unterbreitet, gewinnt ihn.<br />

Neben dem Kanal entscheiden die Inhalte, ob<br />

nachhaltige Adressen gewonnen werden kön-<br />

nen. Individualisierung und ein attraktives Ange-<br />

bot sind dabei entscheidend. Gratisangebote<br />

und Gewinnspiele ziehen hingegen nur „flüchti-<br />

ge“ Kunden an.<br />

Andreas Kneiphoff<br />

ist Geschäftsführer<br />

von mediadress<br />

in Waldbronn<br />

Jeannette Kuhlendahl<br />

ist Geschäftsführerin<br />

vom Dialoghaus<br />

in Hamburg


40 | Adressen & CRM | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Georg Blum<br />

ist Geschäftsführer<br />

von 1A Relations in<br />

Ebersbach an der Fils.<br />

E-Mail:<br />

info@georgblum.de<br />

Social & Mobile CRM:<br />

Was ist dran, wer braucht’s?<br />

Social & Mobile CRM sind wichtige Facetten des klassischen CRM<br />

Social CRM ist ein Hype und somit in aller<br />

Munde – was genau ist Social & Mobile<br />

CRM? In der Praxis verschmelzen diese bei-<br />

den Begriffe.<br />

Social CRM fokussiert den Dialog, die Feed-<br />

back-, Gestaltungs- und Mitmachfunktionen<br />

sowie die Interaktionsmöglichkeiten mit Mitarbei-<br />

tern, Fans, Interessenten und Kunden. Durch die<br />

transparenter werdenden Aktivitäten eines Unter-<br />

nehmens hilft Social CRM, die Reputation eines<br />

Unternehmens zu steigern und das Vertrauen<br />

der Konsumenten in Produkte zu festigen. Social<br />

CRM verbindet die Zielgruppen mit dem Unter-<br />

nehmen und bietet auch die Plattform <strong>für</strong> Fans,<br />

Interessierte und Kunden, sich untereinander<br />

auszutauschen. Somit ergibt sich <strong>für</strong> beide Par-<br />

teien ein gegenseitiger, langfristiger Mehrwert.<br />

Die Welt in der Westentasche<br />

Mobile CRM nutzt alle Arten von mobilen Gerä-<br />

ten, die der Mensch bereit ist, mit sich herum-<br />

zutragen. Wobei inzwischen Mobile CRM auch<br />

schon im Auto, auf dem Motor- oder Fahrrad, ja<br />

sogar im Flugzeug Einzug gehalten hat.<br />

Warum vermischt sich nun Mobile & Social CRM?<br />

Die mobilen Geräte arbeiten mit Apps. Und damit<br />

der User alles aus einer (Spiele-)Konsole heraus<br />

steuern kann, gönnen sich alle sozialen Portale<br />

eine App. So ist der User an jeder Ecke der Funk-<br />

Welt informiert. Oder er versendet Informationen<br />

von einer Wichtigkeit, die in China Reissäcke<br />

zentnerweise platzen lassen.<br />

Wichtig <strong>für</strong> die Unternehmen ist es, dass ihre<br />

Websites, E-Mail-Newsletter und Apps zu den<br />

jeweiligen mobilen Endgeräten passen und die<br />

Angebote mit den Bildschirmen sinnvoll zu nut-<br />

zen sind. „Entschlacken“ lautet das Gebot der<br />

Stunde. Wer kiloweise Bits durch die Gegend<br />

transportiert, erzeugt Verdruss und verliert.<br />

Dialoge via Smartphone<br />

Mit dem mobilen Social-Commerce rückt der<br />

Spontankauf wieder in den Fokus: Ein Bild auf<br />

dem Handy dem Freund gezeigt, dessen Ant-<br />

wort „Klasse, wo gibt es das?“ und Ihre Antwort:<br />

„Bei Otto“, ein Tastendruck und schon ist es im<br />

Warenkorb. Und weil Sie sich bei Foursquare zu<br />

erkennen geben, lädt sie ein weiterer Freund, der<br />

gerade in der Nähe ist, noch zu einem Drink ein.<br />

Mal schnell die Welt retten, noch tausend E-Mails<br />

checken, das macht der umtriebige Business-<br />

Manager. Kurz das Meeting mit der Kollegin<br />

besprochen, aus der Cloud-Speicher-App noch<br />

eine Datei versendet, widmet man sich nun<br />

dem Dialog. Aber dieser läuft verrückt ab. Man<br />

redet nicht mehr miteinander. Man sitzt sich –<br />

ausgestattet mit Smartphones – gegenüber und<br />

chattet.<br />

Für das Marketing ist dies das Ende des klas-<br />

sischen Ein-Kanal-Monologs. Der Vorteil dieser<br />

Entwicklung ist, dass jedes Medium seinen ganz<br />

eigenen Mediennutzen hat. Und diesen gilt es<br />

herauszuarbeiten und zu nutzen.<br />

Kaltakquise wird einfacher<br />

Eine weitere Herausforderung der Zukunft: Multi-<br />

Optionalität. Der Kunde will die Option haben,<br />

Sie überall zu erreichen. Mal liest er auf Twitter,<br />

dann auf Facebook und reagiert auf Pinterest.<br />

E-Mails sind übrigens eine aussterbende Rasse.<br />

Sie lachen. Im Business noch aktuell, aber unter<br />

Freunden geht die Bedeutung von E-Mails enorm<br />

zurück.<br />

Für den Vertrieb ist die Social CRM-Entwicklung<br />

gut. Kaltakquise wird leicht. Unserer Erfahrung<br />

nach reagieren auf eine gut gemachte „Anma-<br />

che“ bis zu 60 Prozent der Personen. 60 Pro-<br />

zent! Nur etwas nachdenken, was das Beson-<br />

dere an einem selbst ist und was der andere<br />

<strong>für</strong> Schlagworte hören möchte, schon haben


Sie „Bestätigungsraten“, dass es nur so kracht.<br />

Wichtig ist, den „jungen“ Kontakt zu pflegen<br />

und nicht versumpfen zu lassen. Dieses soge-<br />

nannte Interessenten-Management dauert zwar<br />

eventuell ein bis zwei Monate länger bis zum<br />

Kauf, aber im B-to-B ist das eine<br />

hinnehmbare Zeit.<br />

Feedback, Service & Support sowie<br />

Monitoring der Aussagen und Reak-<br />

tionen sind wichtiger denn je. Auf<br />

einmal wird (fast) alles sichtbar. Ob<br />

Sie wollen oder nicht.<br />

Im Social CRM ist ein Statement schnell gemacht.<br />

Da wird nicht gewartet, bis man zuhause ist.<br />

Nein, es wird sofort gelobt oder gelästert, was ja<br />

auch schön ist. Mundpropaganda war mal. Nun<br />

verbreiten sich gute wie schlechte Nachrichten<br />

auf Tastendruck in Sekundenschnelle an Millio-<br />

nen Menschen.<br />

Vorbei sind auch die Zeiten traditionell agie-<br />

render Kundenservices. Die Kunden erwarten<br />

schnelle Reaktionen und zwar auf den Kommu-<br />

nikationskanälen, die die Kunden bevorzugen.<br />

24 Stunden und sieben Tage. Echtzeit-Reaktion<br />

und Information bringen Wettbewerbsvorteile.<br />

Deshalb sollten Sie Ihre Mitarbeiter in den neuen<br />

Werkzeugen schulen.<br />

Kein Feld <strong>für</strong> ein paar Freaks<br />

Apropos Schulung: Schulen Sie Ihre Mitarbeiter<br />

auf allen Ebenen und Bereichen. Die neuen Auf-<br />

gaben können nicht mehr nur ein paar Freaks<br />

übernehmen. Es braucht ein Umdenken und<br />

neue Ziele. Ein Handy <strong>für</strong> den Mitarbeiter ist kein<br />

Luxus, sondern ein Muss!<br />

Social Media verändert auch das Führungsver-<br />

halten von Managern. Die Schnelligkeit der Kom-<br />

munikation erlaubt keine starren Entscheidungs-<br />

mechanismen. Wenn der Kunde ein Problem<br />

hat, sollte eine Reaktion – von wem auch immer<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Adressen & CRM | 41<br />

– erfolgen dürfen. Das braucht Mut. Dieser wird<br />

aber immer belohnt.<br />

Fazit: Social & Mobil CRM sind wichtige Facetten<br />

des klassischen CRM. Es gibt kein Entweder-<br />

Oder! Man braucht beides, um erfolgreich im<br />

Markt zu bestehen. Die Gewichte<br />

verschieben sich langsam, aber<br />

sicher. Und im Idealfall erhält Ihre<br />

Produktentwicklung noch einen<br />

wichtigen Tipp. All das funktio-<br />

niert über die klassischen CRM-<br />

Kanäle nicht. Genau hier setzt Social CRM an.<br />

Tipp: Wer sich in einem sozialen Netzwerk tum-<br />

melt, sollte sich auch sozial engagieren. Nir-<br />

gendwo sonst trifft der altbekannte Spruch: „Tue<br />

Gutes und rede darüber!“ mehr zu als in sozialen<br />

Netzwerken.<br />

Was bringt die Zukunft?<br />

Die Unternehmen werden mit Cross-Channel-<br />

Marketingkampagnen den größten Erfolg haben.<br />

Denn wird der Kunde auch nur über einen einzi-<br />

gen Kanal erwischt, ist er in Ihrem „Netz“. Von<br />

da an wird der mobile Kanalmix extrem mächtig.<br />

Ein QR-Code kann ein Weg sein, den Kunden<br />

zu veranlassen, die Zeitung liegen zu lassen<br />

und nun das Produkt mit seinem Smartphone<br />

weiter zu „erforschen“. Ein zeitkritischer Mobile<br />

Coupon und eine nachfolgende SMS können<br />

den Kunden erinnern, das Angebot fristgerecht<br />

wahrzunehmen.<br />

Genau dieser intelligente Mix eröffnet den Unter-<br />

nehmen enorme Chancen, um durch sinnvolle<br />

Dialoge das Kunden-Engagement deutlich zu<br />

erhöhen.<br />

mauritius images<br />

Nutzen Sie die Medienkonvergenz. Vernetzen<br />

Sie alle Kanäle und lassen Sie den Kunden zu<br />

Wort kommen. Denn das „R“ von CRM wird mit<br />

dem Einzug von Social CRM wieder richtig groß<br />

geschrieben. �


42 | Anzeige | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Dr. Frank Schlein<br />

ist Geschäftsführer<br />

der Deutschen Post<br />

Adress in Gütersloh.<br />

E-Mail: frank.schlein@<br />

postadress.de<br />

Was gutes Adressmanagement<br />

leistet<br />

Adresspflege bringt Geld<br />

Adresspflege kostet Geld? Stimmt nicht:<br />

Adresspflege bringt Geld! Vier Beispiele, wie<br />

Unternehmen durch die Professionalisierung<br />

ihres Adressmanagements Arbeit, Zeit und<br />

Kosten sparen und – vielleicht noch wichtiger –<br />

in Kontakt mit ihren Kunden bleiben.<br />

Volksbank Gütersloh<br />

Die Herausforderung: Weil viele Kunden ihre<br />

Bank erst spät oder gar nicht über einen Umzug<br />

informierten, kamen täglich 50<br />

Schreiben als unzustellbar zurück.<br />

Die Lösung: Die Volksbank gleicht<br />

ihre Kundendaten nun regelmä-<br />

ßig vor einem Versand gegen die<br />

Umzugsdatenbank der Deutschen<br />

Post Adress ab.<br />

Der Erfolg: Die Bearbeitungszeit <strong>für</strong><br />

Postrückläufer sank von sechs auf<br />

1,5 Stunden pro Tag.<br />

neckermann.de<br />

Die Herausforderung: Forderungs-<br />

ausfälle durch unzustellbare Rech-<br />

nungen und Mahnungen sollten reduziert werden<br />

– bei gleichbleibendem Budget <strong>für</strong> die Adress-<br />

recherche.<br />

Die Lösung: Die Forderungen werden nun nach<br />

Forderungshöhe und Kundenwert klassifiziert. Ab<br />

einem definierten Wert erfolgt eine kaskadieren-<br />

de Recherche mit Datenbankvorstufen, bereits<br />

ermittelten Einwohnermeldeamtsergebnissen und<br />

frischen Meldeamtsanfragen.<br />

Der Erfolg: Die Klärungsquote wurde um zehn Pro-<br />

zent auf 73 Prozent gesteigert. Die Klärungsdauer<br />

verringerte sich durch Automatisierung deutlich.<br />

Neckermann spart durch das Outsourcing 50 Pro-<br />

zent der früher anfallenden Recherchekosten.<br />

Deutsche Post Adress GmbH & Co. KG<br />

Am Anger 33, 33332 Gütersloh<br />

Telefon 0 52 41 / 53 93 - 0, Fax: 0 52 41 / 53 93 - 49<br />

info@postadress.de, www.postadress.de<br />

Pfalzwerke<br />

Die Herausforderung: Eine Retourenquote von<br />

2,5 Prozent führte zu 90 unzustellbaren Schrei-<br />

ben pro Werktag.<br />

Die Lösung: Der Energieversorger lagerte sein<br />

komplettes Postrückläufer-Management an die<br />

Deutsche Post Adress aus – von der Annahme<br />

und Erfassung der Retouren über die Recherche<br />

bis zum Zweitversand.<br />

Der Erfolg: Die Retourenbearbeitung läuft nun<br />

doppelt so schnell und kostet nur<br />

noch halb so viel.<br />

Axel Springer<br />

Die Herausforderung: Abos<br />

mussten bei Unzustellbarkeit<br />

der Zeitschriften zwangsweise<br />

gekündigt werden.<br />

Die Lösung: Axel Sprin-<br />

ger nutzt nun eine dreifache<br />

Adresspflege: Vor dem Versand<br />

lässt der Verlag seine Adres-<br />

sen mit den Umzugsdaten von<br />

POSTADRESS MOVE abglei-<br />

chen, während des Versands aktualisieren<br />

die Briefzusteller vor Ort die Adressen über<br />

PREMIUMADRESS, und nach dem Versand<br />

ermittelt Adress Research bei trotzdem unzu-<br />

stellbaren Adressen die neuen, zustellfähigen<br />

Anschriften.<br />

Der Erfolg: Durch den ganzheitlichen Adress-<br />

management-Prozess konnte Axel Springer allein<br />

im ersten Jahr 41.000 Adressen präventiv auf den<br />

neusten Stand bringen und 28.600 Abos re-<br />

aktivieren, die der Verlag in früheren Zeiten<br />

gekündigt hätte.<br />

Mehr Beispiele unter www.postadress.de �


Die Herausforderungen der<br />

europäischen Datenschutzreform<br />

Die Wirtschaft muss mit aller Kraft ihre Argumente in Brüssel vorbringen<br />

In Brüssel wird eine umfassende Reform des<br />

europäischen Datenschutzrechts diskutiert.<br />

Für das Dialogmarketing kann diese Reform<br />

erhebliche Konsequenzen mit sich bringen,<br />

denn datenschutzrechtliche Rahmenbedin-<br />

gungen beschränken<br />

Inhalte und Technik<br />

von Marketingmaßnah-<br />

men. Privatsphäre und<br />

die Handlungsfreiheit<br />

der Wirtschaft müssen<br />

deshalb in einen ange-<br />

messenen Einklang<br />

gebracht werden. Nicht<br />

zuletzt ist Dialogmarke-<br />

ting ein sehr wichtiges<br />

Glied im Wirtschafts-<br />

kreislauf. Für den euro-<br />

päischen Gesetzgeber<br />

stehen deshalb schwierige Entscheidungen<br />

bevor.<br />

Das Reformvorhaben in Brüssel startete mit<br />

einem Paukenschlag. Ende November 2011 wur-<br />

de ein erster inoffizieller Entwurf bekannt. Ohne<br />

eine ausdrückliche Einwilligung sollte kommer-<br />

zielles Direktmarketing verboten sein, also auch<br />

die postalische Werbung.<br />

Die Konsequenzen einer solchen Regelung <strong>für</strong><br />

die Wirtschaft wären verheerend, denn die gefor-<br />

derten Einwilligungen lassen sich in der Praxis<br />

nicht einholen. Der Entwurf enthielt damit ein fak-<br />

tisches Verbot kommerziellen Dialogmarketings<br />

sowohl im B-to-B- als auch im B-to-C-Bereich.<br />

Nur nicht-kommerzielles Direktmarketing war<br />

vom Verbot ausgenommen.<br />

Die Europäische Kommission konnte davon<br />

überzeugt werden, dass ein faktisches Verbot<br />

weder im Sinne der Verbraucher noch der Wirt-<br />

schaft sein würde. Als am 25. Januar 2012<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Adressen & CRM | 43<br />

der offizielle Vorschlag der Europäischen Kom-<br />

mission veröffentlich wurde, enthielt dieser die<br />

umstrittene Regelung nicht mehr. Das informa-<br />

tionelle Selbstbestimmungsrecht soll durch ein<br />

Widerspruchsrecht gesichert werden, auf das<br />

hinzuweisen ist. Dies war<br />

ein erster wichtiger Erfolg<br />

der Überzeugungsarbeit<br />

der Wirtschaft in Brüssel.<br />

Viele Stolpersteine<br />

Mit der Streichung des<br />

umstrittenen Verbots ist<br />

die Diskussion aber nicht<br />

beendet, denn die vorge-<br />

schlagene „Datenschutz-<br />

Grundverordnung“ enthält<br />

noch viele Stolpersteine<br />

<strong>für</strong> ein sinnvolles und<br />

akzeptables Dialogmarketing. Die wichtigsten<br />

Themen <strong>für</strong> das Dialogmarketing sind:<br />

� Die Definition von personenbezogenen Daten,<br />

denn was heute noch als anonym gilt, könnte<br />

künftig ohne gute Gründe unter die Verord-<br />

nung fallen.<br />

mauritius images<br />

� Die Beschränkung der Nutzung von Daten<br />

auf bestimmte Zwecke, denn wenn Daten <strong>für</strong><br />

das Dialogmarketing verwendet werden, dann<br />

sind sie häufig nicht ursprünglich zu diesem<br />

Zweck erhoben worden.<br />

� Die Interessenabwägungsklausel, denn wenn<br />

keine überwiegenden schutzwürdigen Inte-<br />

ressen der Werbeadressaten dagegenstehen,<br />

sollte die Verwendung von Adressen auch <strong>für</strong><br />

Werbung Dritter erlaubt sein.<br />

� Das Recht auf Vergessenwerden und Daten-<br />

portabilität, denn die vorgeschlagenen Rege-<br />

lungen sind nicht praktikabel und greifen auch<br />

unangemessen in das wirtschaftliche Eigentum<br />

der Unternehmen an ihren Kundendaten ein.<br />

Dr. Ulrich Wuermeling<br />

ist Rechtsanwalt bei<br />

der Kanzlei Latham<br />

& Watkins LLP in<br />

Frankfurt.<br />

E-Mail:<br />

ulrich.wuermeling@<br />

lw.com


44 | Adressen & CRM | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

� Die Grenzen <strong>für</strong> das – etwas unglücklich<br />

benannte – „Profiling“, denn die Selektion von<br />

Werbung nach Kundeninteressen ist sinnvoll<br />

und darf nicht beschränkt werden.<br />

� Erweiterte Informationspflichten, die in der<br />

Praxis nicht oder jedenfalls nicht elegant<br />

umzusetzen sind.<br />

� Die Anforderungen an die Auftragsdatenverar-<br />

beitung, denn die Beauftragung von Dienstleis-<br />

tern darf nicht unnötig bürokratisiert werden.<br />

� Die Regeln <strong>für</strong> elektronische Werbung, denn<br />

der Vorschlag der Kommission klärt nicht<br />

eindeutig, wie sich die neue Verordnung im<br />

Verhältnis zur geltenden ePrivacy Richtlinie<br />

verhält.<br />

Nicht zu unterschätzender Mehraufwand<br />

Neben diesen Themen gibt es noch eine Reihe<br />

von weniger dialogmarketingspezifischen Aspek-<br />

ten, die aber auch intensiv diskutiert werden<br />

sollten. Die Europäische Kommission schlägt<br />

beispielsweise vor, dass sie künftig die nähere<br />

Ausgestaltung des europäischen Datenschutz-<br />

rechts am Gesetzgebungsverfahren vorbei selbst<br />

in die Hand nehmen kann.<br />

Außerdem will sie die Datenschutzaufsichtsbe-<br />

hörden in Europa in wichtigen Fragen kontrol-<br />

lieren. Die Mitwirkungsmöglichkeiten der Mit-<br />

mauritius images<br />

gliedstaaten und des Parlaments würden damit<br />

erheblich eingeschränkt. Dies wäre weder recht-<br />

lich noch politisch akzeptabel.<br />

Ein weiteres Thema ist die Zunahme von Daten-<br />

schutzbürokratie, wie sie im Vorschlag der Ver-<br />

ordnung angelegt ist. Während die Europäische<br />

Kommission durch die stärkere Harmonisierung<br />

des Datenschutzrechts in Europa Einsparungen<br />

von 2,3 Milliarden Euro prognostiziert, sieht<br />

die Wirtschaft erhebliche Mehrkosten auf sich<br />

zukommen.<br />

Vor allem kleine und mittlere Unternehmen wer-<br />

den wenig Vorteile von der Harmonisierung<br />

haben, aber hohe zusätzliche Verwaltungskosten<br />

tragen müssen. Insbesondere die internen Doku-<br />

mentationsanforderungen steigen erheblich.<br />

Außerdem führen erweiterte Transparenzanfor-<br />

derungen und Betroffenenrechte zu einem nicht<br />

zu unterschätzenden Mehraufwand.<br />

Angesichts der erheblichen Belastungen, die<br />

durch strengere Regelungen und mehr Bürokra-<br />

tie auf die Wirtschaft zukommen sollen, muss<br />

eine gesellschaftspolitische Diskussion angesto-<br />

ßen werden. Als vor über 40 Jahren die ersten<br />

Datenschutzgesetze in Deutschland entworfen<br />

wurden, bestanden ganz grundsätzliche Vor-<br />

behalte und Ängste gegenüber elektronischer<br />

Datenverarbeitung als solcher. Teilweise waren<br />

es allgemeine Technikvorbehalte, teilweise aber<br />

auch politisch geprägte Opposition. Der Staat<br />

sollte durch die Einführung elektronischer Daten-<br />

verarbeitung nicht an Macht gewinnen.<br />

Ein modernes Datenschutzrecht darf sich nicht<br />

in diesen alten Vorbehalten verfangen. Heute ist<br />

elektronische Datenverarbeitung alltäglich und<br />

nicht als solche gefährlich. Es gibt Datenverar-<br />

beitung, die besondere Risiken <strong>für</strong> die Bürger<br />

mit sich bringt. Hier bedarf es der Regulierung.<br />

Wenn aber beispielsweise eine Adresse <strong>für</strong> die<br />

Aussendung einer Werbung verwendet wird, ist


das Persönlichkeitsrecht des Adressaten kaum<br />

betroffen. Ein modernes Datenschutzrecht muss<br />

dies erkennen und die Regulierung in den Berei-<br />

chen abbauen, in denen schutzwürdige Interes-<br />

sen der betroffenen Personen nicht berührt sind.<br />

Auch im Hinblick auf Transparenz muss darauf<br />

geachtet werden, dass die betroffenen Personen<br />

nicht mit unnötigen und selbstverständlichen<br />

Informationen überschwemmt werden. Wer bei-<br />

spielsweise bei einem Versandhändler ein Pro-<br />

dukt bestellt, der kann sich vorstellen, wie seine<br />

Daten verarbeitet werden. Er wird sich auch nicht<br />

wundern, wenn er Werbung erhält. Datenschutz-<br />

informationen müssen sich auf die relevanten<br />

Fragen beschränken. Nur dann kann man auch<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Adressen & CRM | 45<br />

von der betroffenen Person erwarten, dass sie<br />

die Informationen liest.<br />

Die politische Diskussion um die Reform des<br />

europäischen Datenschutzrechts wird sich die-<br />

sen Fragen widmen müssen. Betrachtet man alle<br />

Aspekte, so ist kaum realistisch, wenn das Euro-<br />

päische Parlament und der Rat der Mitgliedstaa-<br />

ten noch im Jahr 2013 die Verordnung beschlie-<br />

ßen wollen. Selbst 2014 erscheint ehrgeizig.<br />

Wichtig wird sein, dass nicht in der Hektik vor<br />

Ablauf der Legislaturperiode des Europäischen<br />

Parlaments im Jahr 2014 eine unausgereifte Ver-<br />

ordnung beschlossen wird. Die Wirtschaft muss<br />

deshalb mit aller Kraft ihre Argumente in Brüssel<br />

vorbringen. �


46 | Adressen & CRM | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Ronald Baranowski<br />

ist Vertriebs- und<br />

Marketingleiter bei<br />

ABIS in Frankfurt am<br />

Main.<br />

E-Mail: rbaranowski@<br />

abis-online.net<br />

Die sieben Kardinalfehler<br />

im Adressmanagement<br />

Adressen wollen gut gepflegt sein<br />

Das Geheimnis erfolgreicher Kundenkommu-<br />

nikation liegt auch und vor allem in einem<br />

guten Adressmanagement – mit gepflegten,<br />

aktuellen Kundendaten lassen sich Post-<br />

rückläufer vermeiden und Responsequoten<br />

erhöhen. Trotzdem nutzen längst nicht alle<br />

Firmen ihre Kundendaten optimal. Sieben<br />

Fehler, die viele Unternehmen bei der Adress-<br />

pflege begehen – und die sie leicht vermeiden<br />

können.<br />

Fehler 1:<br />

Potenzial der Adresspflege<br />

unterschätzen<br />

Ich bin immer wieder erstaunt, ja erschüttert,<br />

wenn mir Agenturen weismachen wollen, der<br />

Erfolg eines Mailings hinge in<br />

erster Linie von dessen Gestal-<br />

tung ab. Dabei bringt selbst das<br />

lausigste Mailing, an aktuelle und<br />

korrekte Adressen geschickt,<br />

allemal mehr Response als ein<br />

handwerklich sauberer Werbe-<br />

brief, dessen Adressen zu zehn<br />

Prozent veraltet sind.<br />

Wer als Kundenberater einer<br />

Agentur seine Auftraggeber<br />

nicht auf die Notwendigkeit der<br />

Adresspflege hinweist, schadet sich selbst am<br />

meisten. Denn der Erfolg jedes Mailings fängt bei<br />

der Adresse an: Nur Botschaften an aktuelle und<br />

postalisch korrekte Anschriften kommen beim<br />

Empfänger an.<br />

Fehler 2:<br />

die eigene Adressqualität überschätzen<br />

Viele Unternehmen meinen, ihre eigene Kun-<br />

dendatenbank sei optimal gepflegt. Dazu ein<br />

Beispiel aus der Praxis: Die Adressqualität von<br />

Banken ist zweifellos überdurchschnittlich gut.<br />

Zum einen informieren relativ viele Kunden nach<br />

einem Umzug ihre Bank (anders als ihr Versand-<br />

haus) über den Anschriftenwechsel. Zum ande-<br />

ren haben Sparkassen angesichts sensibler Post,<br />

wie etwa Kontoauszügen, besonders strenge<br />

Vorgaben in Sachen Adresspflege.<br />

Trotz dieser hohen Grundqualität werden im<br />

zuständigen Informatik-Rechenzentrum jede<br />

Woche (!) durchschnittlich 100 Adressen (!!) pro<br />

Finanzdienstleister (!!!) aktualisiert. Entsprechend<br />

viele Kundenadressen veralten in den Daten-<br />

banken solcher Unternehmen, die meinen, ohne<br />

regelmäßige Adressaktualisierung auskommen<br />

zu können. Um die Qualität der eigenen Daten<br />

einschätzen zu können, raten wir deshalb drin-<br />

gend wenigstens zu einem Adress-Audit.<br />

Fehler 3:<br />

zu selten aktualisieren<br />

Nur alle drei Jahre die eigenen<br />

Kundenadressen aktualisieren<br />

zu lassen – das ist in einigen<br />

Firmen gängige Praxis. Und<br />

genauso sinnvoll, wie nur alle<br />

drei Jahre den Rasen zu mähen.<br />

Kontinuierliche Pflege ist <strong>für</strong> die<br />

Rasen- wie <strong>für</strong> die Adresspflege<br />

unverzichtbar. Besonders deut-<br />

lich wird das bei Umzugsdaten: Die Adressen<br />

aus der Umzugsdatenbank der Deutschen Post<br />

Adress zum Beispiel werden nach spätestens<br />

zwei Jahren gelöscht. Wir empfehlen eine regel-<br />

mäßige, zum Beispiel vierteljährliche Aktualisie-<br />

rungsroutine. So bleiben der Kundenkontakt und<br />

damit die Verkaufschancen ganzjährig erhalten.<br />

Fehler 4:<br />

mauritius images<br />

nur Umzüge aktualisieren<br />

Keine Frage: Angesichts acht Millionen Umzügen<br />

pro Jahr in Deutschland sind Wohnortwech-


sel sicherlich der häufigste Grund <strong>für</strong> veraltete<br />

Adressen. Dennoch gibt es zahlreiche andere<br />

Ursachen, die von zu vielen Unternehmen ver-<br />

nachlässigt werden: Jedes Jahr sterben 800.000<br />

Menschen – ein Abgleich gegen Verstorbenenda-<br />

ten verhindert unangenehme Situationen <strong>für</strong> den<br />

Absender und wahrt die Pietät gegenüber den<br />

Hinterbliebenen.<br />

Was viel zu wenige wissen: Jährlich gibt es<br />

in Deutschland weit über 20.000 postalische<br />

Änderungen durch Gebietsreformen, Eingemein-<br />

dungen und Umbenen-<br />

nungen von Straßenna-<br />

men. Eine postalische<br />

Korrektur sollte daher,<br />

neben einer Dubletten-<br />

bereinigung, Pflicht sein.<br />

Auch Abgleiche gegen<br />

Unzustellbaren-, Nega-<br />

tiv- und Risikodaten bieten sich an, um die<br />

Erfolgsaussichten eines Mailings zu optimieren.<br />

Noch ein besonderer Tipp: Nutzen Sie die Ange-<br />

bote zur Telefonnummernanreicherung! Immer<br />

mehr Menschen behalten lebenslang ihre Tele-<br />

fonnummer, lassen sich aber aus den öffentlichen<br />

Verzeichnissen löschen. Nicht nur bei Nachfra-<br />

gen zu einer Bestellung oder in Versicherungs-<br />

fällen ist es aber vorteilhaft, über die Rufnummer<br />

zu verfügen. Viele Firmen verzichten wegen des<br />

grundsätzlichen telefonischen Werbeverbotes<br />

vorschnell auf diesen bei Kundenbeziehungen<br />

wichtigen und <strong>für</strong> eigene Kundenadressen auch<br />

erlaubten Kommunikationsweg!<br />

Fehler 5:<br />

nicht früh genug prüfen<br />

Wenn möglich, sollten Unternehmen ihre Kun-<br />

dendaten bereits bei der ersten Erfassung prü-<br />

fen! Egal ob Zahlendreher in der PLZ oder<br />

fehlende Anrede: Falsch oder unvollständig auf-<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Adressen & CRM | 47<br />

genommene Adressen lassen sich nachträglich<br />

viel aufwändiger korrigieren als direkt bei der<br />

Eingabe ins System.<br />

Fehler 6:<br />

zu viele oder den falschen<br />

<strong>Dienstleister</strong> wählen<br />

Bei der Adresspflege ist jedes Unternehmen auf<br />

externe Hilfe angewiesen. Nun werden die ein-<br />

zelnen Aktualisierungsdaten von verschiedenen<br />

Anbietern zur Verfügung gestellt. Bei der Auswahl<br />

des <strong>für</strong> Sie geeigneten<br />

<strong>Dienstleister</strong>s sollten Sie<br />

darauf achten, a) dass<br />

der Anbieter möglichst<br />

viele Datenquellen aus<br />

einer Hand abdecken<br />

kann (etwa Umzüge,<br />

Unzustellbare, Telefon-<br />

nummern, B-to-B-Daten, Risikodaten u.v.m.),<br />

dass er b) über das technologische Know-how<br />

zur Integration der Änderungsinformationen in<br />

Ihre IT-Systeme verfügt und dass er c) verschie-<br />

dene Lösungen (ASP, Inhouse usw.) zur Verfü-<br />

gung stellt.<br />

Fehler 7:<br />

mauritius images<br />

falsche Erwartungen hegen<br />

Sie pflegen Ihre Kundendaten optimal, lassen sie<br />

regelmäßig gegen verschiedene Datenbanken<br />

abgleichen und haben trotzdem noch Retouren?<br />

Das wird auch so bleiben. Eine 100prozentig<br />

aktuelle und korrekte Adressdatenbank gibt es<br />

nicht – angesichts einer Umzugsquote von zehn<br />

Prozent in Deutschland binnen eines Tages, ist<br />

sie schlicht nicht realisierbar. Wir alle müssen<br />

also mit einem gewissen Prozentsatz an nicht-<br />

aktualisierbaren Adressen leben. Wichtig ist nur,<br />

dass man das Optimum in puncto Adresspflege<br />

herausholt! �


48 | Adressen & CRM | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Stefan Appenrodt<br />

ist geschäftsführender<br />

Gesellschafter der<br />

McCrazy GmbH in<br />

Bad Sachsa.<br />

E-Mail:<br />

sa@mccrazy.de<br />

Offenheit ist der Königsweg<br />

zur Erlaubnis<br />

Klare Verhältnisse schaffen Vertrauen<br />

E-Mail-Marketing ergibt noch immer den<br />

größten Return on Investment – wenn die<br />

Konversionsrate stimmt. Ein per Double-Opt-<br />

in gewonnener Verteiler hat erfahrungsgemäß<br />

beste Response-Raten und minimiert das<br />

Beschwerdeaufkommen. Die zentrale Stell-<br />

schraube ist dabei die Art der Adressgewin-<br />

nung. Besonders hohe Zustimmung erfährt<br />

der Versender, wenn er sicher sein kann,<br />

dass die Erlaubnis, die erteilt wurde, nicht<br />

nur seriös und rechtskonform ist, sondern<br />

auch wirklich sein<br />

Angebot meint. Denn<br />

nur, wer die Interes-<br />

sen der Menschen<br />

kennt, kann sich<br />

sicher sein, dass<br />

die Empfänger posi-<br />

tiv gestimmt sind.<br />

Transparenz und<br />

Offenheit sind dabei<br />

Pflicht.<br />

Online-Gewinnspiele<br />

haben das beste Potenzial, um Menschen zu<br />

motivieren, ihre Adresse mitzuteilen. Doch so<br />

leicht, wie es klingt, ist es nicht.<br />

Wer nur Adressen generiert und keine Gewinne<br />

ausschüttet, macht sich nicht nur unglaubwür-<br />

dig, sondern handelt rechtswidrig. Ein Gewinn<br />

darf nicht nur pro forma ausgeschrieben und<br />

nicht an eine Bestellung geknüpft werden.<br />

Kann man über spezifische Gewinnprämien die<br />

Interessen der Empfänger erkennen, ist es sinn-<br />

voll, über ein Sponsoring der Gewinnspiele die<br />

Unternehmen mit ins Boot zu holen, die nachher<br />

diese Adressen nutzen wollen. Das sichert einer-<br />

seits die Transparenz der Adressgewinnung und<br />

dokumentiert auf der anderen Seite die Seriosität<br />

des Gewinnspiels.<br />

Exklusive Online-Gewinnspiele<br />

Möchte ein Unternehmen sein Produkt oder<br />

seine Dienstleistung besonders gezielt bewer-<br />

ben, lohnt sich zum Beispiel ein exklusives<br />

Online-Gewinnspiel. Wenn nämlich genau dieses<br />

Angebot oder eine ähnliche Gewinnprämie auf<br />

einem gut besuchten Online-Portal <strong>für</strong> Gewinn-<br />

spiele erscheint, kann das Unternehmen die aus-<br />

schließlich so gewonnenen Adressdaten exklu-<br />

siv nutzen. Der Adressdienstleister bietet die<br />

bekannte Plattform sowie das gesamte Know-<br />

how im Backoffice, um vali-<br />

de Daten zur Verfügung zu<br />

stellen.<br />

Auch bei einem gewöhn-<br />

lichen Online-Gewinnspiel<br />

kann eine interessierte Fir-<br />

ma im Rahmen des Sponso-<br />

rings einen eigenen Bereich<br />

bekommen, den der Inter-<br />

essent anklickt. Der Ertrag<br />

an Informationen ist selbst<br />

dann deutlich präziser als<br />

bei normaler Adressmiete.<br />

Denn es geht letztlich um die Erlaubnis und<br />

die offene Kommunikation zwischen Firma und<br />

potenziellem Kunden. Nur dann kann auch eine<br />

Bereitschaft zum Kauf angenommen werden.<br />

Auf dieser Basis sind nachgeschaltete Marke-<br />

tingmaßnahmen keine unerwünschte Post, son-<br />

dern ein Abholen der E-Mail-Empfänger bei ihren<br />

ureigensten Wünschen und Interessen. Dabei ist<br />

auf die Anzahl der Sponsoren zu achten, denn<br />

mit der Zahl der Sponsoren sinkt naturgemäß die<br />

Akzeptanz der Empfänger <strong>für</strong> Werbemails.<br />

In der Praxis<br />

mauritius images<br />

Das Double-Opt-in-Verfahren sichert den Vor-<br />

gang der Adressgewinnung rechtlich ab, solange<br />

die Bestätigungs-E-Mail selbst nicht auch noch


Werbung enthält. Es müssen alle tatsäch-<br />

lichen Verwender der Daten genannt sein.<br />

Um sicherzugehen, sollten Marketer da-<br />

rauf achten, dass ihre Adresslisten nach<br />

dem Ehrenkodex E-Mail-Marketing des<br />

DDV gewonnen wurden. Es gilt, die Serio-<br />

sität des Adress-Anbieters auf jeden Fall<br />

zu überprüfen: Denn die Empfänger einer<br />

E-Mail-Nachricht, in welche Ihre Werbung<br />

eingebunden ist, dürfen sich davon auf<br />

keinen Fall belästigt fühlen. Daher ist es<br />

ein positives Zeichen, wenn der Anbieter<br />

den Ehrenkodex E-Mail-Marketing des<br />

DDV unterzeichnet hat.<br />

Das Sponsoring lädt über jede Gewinnprämie<br />

interessierte Konsumenten ein, sich am Online-<br />

Gewinnspiel zu beteiligen. Die Firmen dürfen<br />

nach der Erlaubniserteilung, die bei diesem<br />

Gewinnspiel eingeholt wurde, alle vom Interes-<br />

senten bestätigten Maßnahmen wie Telefonmar-<br />

keting, E-Mail-Werbung und postalische Wer-<br />

bung einsetzen. Doch Achtung: Da<strong>für</strong> muss<br />

diese Einwilligung korrekt – also <strong>für</strong> den Verbrau-<br />

cher nachvollziehbar und transparent – eingeholt<br />

werden. Dem Verbraucher muss klar sein, wem<br />

er sein Einverständnis <strong>für</strong> welchen Werbeweg<br />

erteilt. Auch hier gelten die Datenschutzbestim-<br />

mungen, die auf Seiten seriöser Adressdienst-<br />

leister mit vollständiger Datensicherheit flan-<br />

kiert werden. Unseriöse Gewinnspielveranstalter<br />

generieren Adressen, indem sie die Weitergabe<br />

der Adressdaten in den allgemeinen Teilnahme-<br />

bedingungen oder AGB verstecken. Dies ist laut<br />

Telemediengesetz (§ 12, Absatz 3) verboten.<br />

Rechtskonforme Gewinnspiele gewinnen die<br />

Daten unabhängig von der Teilnahme. Somit<br />

muss der Verbraucher zwar die AGB bestäti-<br />

gen, wenn er bei einem Gewinnspiel mitspielen<br />

möchte, nicht jedoch die Weitergabe seiner Daten<br />

akzeptieren. Rechtssicherheit haben die Kunden<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Adressen & CRM | 49<br />

eines Adresslieferanten erst, wenn transparente<br />

Namensnennung marken- beziehungsweise fir-<br />

menbezogen stattfindet und neben dem Double-<br />

Opt-in auch eine freiwillige und offene Erlaubnis<br />

zur Datennutzung und -verarbeitung erfolgt ist.<br />

Transparenz<br />

Wer Adressen aus seinen eigenen Website-<br />

Besuchern generieren will, kann einen Schritt<br />

weitergehen und mit einer Squeeze-Page arbei-<br />

ten und dort Freebies, <strong>eBook</strong>s oder Studien<br />

anbieten.<br />

Die diesen Modellen inhärente Klarheit hat in<br />

jeder nachfolgenden Aktion die Konsequenz,<br />

dass zu keinem Zeitpunkt unsichere Verhältnisse<br />

bestehen. Der Empfänger der Werbebotschaften<br />

trägt sich selbst in eine Liste ein und ist daher<br />

offen <strong>für</strong> das, was er erhält. Bei entsprechendem<br />

Bedarf und günstigen Angeboten kommt es viel<br />

leichter zu einem Kaufvorgang.<br />

Klare Verhältnisse schaffen Vertrauen und doku-<br />

mentieren Zuverlässigkeit. Diese Werte übertra-<br />

gen sich vom Beginn der Adressgewinnung bis<br />

zum späteren Angebot per Mail oder Brief. Denn<br />

nicht jede valide Adresse ist auch ein Startpunkt<br />

<strong>für</strong> eine belastbare Kontaktaufnahme. �<br />

mauritius images


50 | Adressen & CRM | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Dr. Frank Schlein<br />

ist Geschäftsführer<br />

von Deutsche Post<br />

Adress und RISER ID<br />

Services in Gütersloh.<br />

E-Mail: frank.schlein@<br />

postadress.de<br />

Kein Mailing ohne<br />

Postrückläufer – oder?<br />

Warum einige Firmen keine Retouren bearbeiten müssen<br />

Manche Firmen verschicken hunderttausen-<br />

de Schreiben, ohne anschließend Retouren<br />

bearbeiten zu müssen. Nicht, weil sie keine<br />

bekämen. Sondern, weil sie ihr Postrückläu-<br />

fer-Management an einen <strong>Dienstleister</strong> outge-<br />

sourct haben. Für wen lohnt sich eine solche<br />

BPO-Lösung?<br />

Jedes Jahr im Januar geht bei der Alten Leipziger<br />

Bauspar AG „die Post ab“. Wie alle Bauspar-<br />

kassen schreibt sie dann jeden ihrer Kunden<br />

an und verschickt eine Viertelmillion Schreiben<br />

mit den Jahreskontoaus-<br />

zügen der Bausparer. Die<br />

Quote ihrer unzustellbaren<br />

Briefe beträgt nur ein Pro-<br />

zent – das ist im Vergleich<br />

zu anderen Unternehmen<br />

ein hervorragender, sehr<br />

geringer Wert.<br />

Dennoch heißt das bei<br />

einer solch hohen Aussen-<br />

dungsmenge: Innerhalb weniger Tage kommen<br />

2.500 Schreiben zurück. Das war lange Zeit ein<br />

großes Problem <strong>für</strong> das Unternehmen. Wie soll-<br />

ten die Mitarbeiter von heute auf morgen 2.500<br />

Postrückläufer erfassen, bearbeiten, neu versen-<br />

den – und das alles möglichst zeitnah?<br />

Die Bausparkasse entschied sich da<strong>für</strong>, ihr Post-<br />

rückläufer-Management auszulagern – und liegt<br />

damit im Trend. Immer mehr Unternehmen las-<br />

sen sämtliche Aufgaben, die im Rahmen der<br />

Retourenbearbeitung anfallen, von <strong>Dienstleister</strong>n<br />

erledigen.<br />

„Land unter“ im Kundenservice<br />

Ausschlaggebend sind nicht nur hohe Mengen-<br />

schwankungen im Retourenaufkommen. Zum<br />

einen kann ein professioneller Adressmanage-<br />

ment-Anbieter eine Anschrift häufig günstiger<br />

und schneller recherchieren, als dies einem<br />

branchenfremden Unternehmen in Eigenleistung<br />

möglich ist. Zum anderen gibt es viele Firmen,<br />

die keine eigene Poststelle unterhalten – schnell<br />

stapeln sich dann Postkisten voller Retouren im<br />

Kundenservice, dessen Mitarbeiter „Land unter“<br />

melden.<br />

Sinnvoll ist das Business Process Outsourcing –<br />

BPO – auch <strong>für</strong> Unternehmen, die ihre Schreiben<br />

nicht selber drucken oder die schwer repro-<br />

duzierbare Inhalte verschicken, wie etwa Kun-<br />

denkarten oder Dokumentenmappen. In beiden<br />

Fällen ist ein Zweitversand<br />

der Postrückläufer not-<br />

wendig.<br />

Ganzheitliche Lösung<br />

Deshalb ist es wichtig,<br />

einen <strong>Dienstleister</strong> zu fin-<br />

den, der eine ganzheitli-<br />

che Lösung anbietet, also<br />

sämtliche Aufgaben der<br />

Postrückläufer-Bearbeitung übernehmen kann.<br />

Das beginnt bei der präventiven Adressaktuali-<br />

sierung vor dem Versand eines Schreibens. Denn<br />

der beste Postrückläufer ist der, der gar nicht<br />

erst entsteht. Die Stuttgarter Lebensversicherung<br />

konnte allein durch regelmäßige Abgleiche gegen<br />

Umzugsadressen ihre Retourenquote um 75 Pro-<br />

zent senken.<br />

mauritius images<br />

Postrückläufer, die trotzdem anfallen, werden<br />

direkt an den <strong>Dienstleister</strong> geleitet, dort ange-<br />

nommen, erfasst und kategorisiert. Die Schrei-<br />

ben werden zum einen nach dem Inhalt sortiert<br />

(Werbung, Begrüßungsschreiben, Rechnungen,<br />

Mahnungen …), zum anderen nach dem Retou-<br />

rengrund (unbekannt verzogen, Annahme ver-<br />

weigert, Empfänger unbekannt …). Je nach<br />

Klassifikation werden dann unterschiedliche Fol-<br />

geprozesse eingeleitet.


Schnittstelle zu den Meldebehörden<br />

Es folgt eine automatisierte Adressrecherche<br />

in verschiedenen Quellen bis hin zur Anfrage<br />

beim Einwohnermeldeamt. Gerade dieser Schritt<br />

ist enorm arbeitssparend <strong>für</strong> die Unternehmen,<br />

müssen sie doch sonst Kontakt zu über 5.000<br />

Meldebehörden in Deutschland halten.<br />

Beispiel Alte Leipziger: Über ihren <strong>Dienstleister</strong><br />

gelangt die Bausparkasse in 80 Prozent der Fälle<br />

an eine aktuelle Anschrift. Bei Unternehmen, die<br />

auf eigene Faust recherchieren, liegt dieser Wert<br />

oft gerade einmal bei 30 bis 40 Prozent. Schließ-<br />

7 Gründe, warum sich das<br />

Outsorcing lohnt<br />

➊ Bessere Ergebnisse: Bis zu 16 Prozent<br />

selbstrecherchierter Adressen erweisen<br />

sich nach dem Zweitversand als unzustellbar<br />

– ein guter <strong>Dienstleister</strong> prüft die<br />

von ihm recherchierten Adressen dagegen<br />

vorab auf Zustellbarkeit.<br />

➋ Schnellere Aktualisierung: Je nach Automationsgrad<br />

des <strong>Dienstleister</strong>s sind die<br />

Rechercheergebnisse einige Tage früher<br />

erhältlich als bei der Eigenrecherche.<br />

➌ Mehr Flexibilität: Postrückläufer-Mengen<br />

schwanken – ein Problem nur <strong>für</strong> den,<br />

der eigene Mitarbeiter <strong>für</strong> die Recherche<br />

beschäftigt.<br />

➍ Konzentration auf die Kernkompetenzen:<br />

Oft frisst die Eigenrecherche wertvolle<br />

Arbeitszeit.<br />

➎ Ein Ansprechpartner: Es gibt mehr als<br />

5.000 Einwohnermeldeämter (EMA) in<br />

Deutschland. Bei einem <strong>Dienstleister</strong><br />

hat man einen Ansprechpartner <strong>für</strong> alle<br />

Ämter.<br />

➏ Know-how der Profis: Adressdienstleister<br />

kennen die unterschiedlichen<br />

Zuständigkeiten, Anfrageanforderungen<br />

und Zahlungsmodalitäten der einzelnen<br />

Meldebehörden.<br />

➐ Bessere Planbarkeit: Vorab verhandelte<br />

Pauschalpreise machen die Postrückläufer-Bearbeitung<br />

kalkulierbar.<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Adressen & CRM | 51<br />

lich erfolgt, je nach Klassifikation, die Rückgabe,<br />

die Vernichtung oder der Zweitversand der<br />

Schreiben. Bei der Alten Leipziger können zwei<br />

Drittel aller Postrückläufer durch den Dienstleis-<br />

ter zweitversendet und damit doch noch zeitnah<br />

zugestellt werden.<br />

Die Zeit-, Arbeits- und Kosteneinsparung<br />

gegenüber der Eigenabwicklung ist so hoch,<br />

dass die Bausparkasse die BPO-Lösung mitt-<br />

lerweile nicht mehr nur <strong>für</strong> Jahreskontoauszüge,<br />

sondern <strong>für</strong> ihre ganzjährige Regelkommunika-<br />

tion nutzt. �<br />

Was Sie einen <strong>Dienstleister</strong><br />

<strong>für</strong> Postrückläufer-Management<br />

fragen sollten<br />

� Qualität: Wie viele Postrückläufer werden<br />

durchschnittlich recherchiert? Wie<br />

viele können erfolgreich zweitversendet<br />

werden? Wie viele der neu recherchierten<br />

Adressen sind tatsächlich zustellbar?<br />

� Quantität: Wie viele und welche ergänzenden<br />

Quellen stehen neben EMA-Anfragen<br />

zur Verfügung?<br />

� Schnelligkeit: Wie lange dauert es durchschnittlich<br />

von der Erfassung eines Postrückläufers<br />

bis zum Zweitversand?<br />

� Effizienz: Wie günstig sind die Recherchen?<br />

Wie niedrig sind die Set-up-<br />

Kosten?<br />

� Transparenz: Sind die Quellen datenschutzrechtlich<br />

sauber? Ist die Herkunft<br />

jeder Änderungsinformation belegbar?<br />

� Handling: Wie hoch ist der Automationsgrad<br />

bei der Aktualisierung? Wieviel<br />

manuelle Vor- und Nachbearbeitung muss<br />

geleistet werden? Können recherchierte<br />

Adressen direkt ins CRM-System eingespielt<br />

werden?<br />

� Flexibilität: Setzt sich die Gesamtlösung<br />

aus einzelnen Leistungsmodulen zusammen,<br />

die nach dem Baukastenprinzip<br />

herausgenommen beziehungsweise dazugebucht<br />

werden können?


52 | Anzeige | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Oliver Reinke<br />

ist Geschäftsführer<br />

von Deutsche Post<br />

Direkt, dem auf<br />

Adressmanagement<br />

spezialisierten<br />

Tochterunternehmen<br />

der Deutschen Post.<br />

E-Mail:<br />

info@postdirekt.de<br />

Punktsieg <strong>für</strong> Mailings<br />

ohne Postrückläufer<br />

Professionelle Datenpflege sichert aktuelle Kundenadressen<br />

Im Schnitt schlummern rund zehn Prozent<br />

veraltete, falsche und unzustellbare Adressen<br />

in jeder Kundendatenbank. Clevere Unter-<br />

nehmen lassen ihre Daten von Spezialisten<br />

aktualisieren. So halten sie den guten Kontakt<br />

zu ihren Kunden und schonen gleichzeitig ihr<br />

Marketingbudget.<br />

Fünf deutsche Meisterschaftstitel, dazu drei Pokal-<br />

und zwei UEFA-CUP-Siege: Mit dieser Vereins-<br />

bilanz zählt Borussia Mönchengladbach zu den<br />

erfolgreichsten deutschen Fußball vereinen. Mehr<br />

als 48.000 Vereinsmitglieder halten dem VfL die<br />

Treue. Die stetig wachsende Zahl der Fans stellt<br />

das Mitgliedermanagement vor besondere Her-<br />

ausforderungen. Denn um alle VfL-Anhänger über<br />

Angebote, Aktionen, Spiele und Vereinsneuigkeiten<br />

informieren zu können, werden aktuelle Fanadres-<br />

sen benötigt. Die Erfahrung hat gezeigt: Nicht jeder<br />

Fan denkt daran, Adressänderungen dem Verein<br />

mitzuteilen. Die Folge sind Postrückläufer. Um diese<br />

im Vorfeld einer Aussendung auszuschließen, lässt<br />

der Fußballclub seine Fanadressen auf Richtigkeit,<br />

Aktualität und Zustellbarkeit von Deutsche Post<br />

Direkt überprüfen. Durch die frühzeitige Adress-<br />

bereinigung spart der Verein die Produktions- und<br />

Versandkosten <strong>für</strong> unzustellbare Mailings sowie die<br />

aufwändige Retourenbearbeitung. Das Ergebnis:<br />

Rund zwölf Prozent der Fan-Adressen wurden<br />

bei der Adressbereinigung postalisch korrigiert,<br />

sechs Prozent waren unzustellbar. Gut fünf Prozent<br />

der Vor- oder Nachnamen wurden korrigiert und<br />

rund zehn Prozent Dubletten im Adressbestand<br />

entdeckt. Unter dem Strich lagen die Kosten <strong>für</strong><br />

die Adressbereinigung deutlich unter denen <strong>für</strong> die<br />

Mailingproduktion und den Versand.<br />

Mehr Infos zum Thema Adressaktualisierung gibt es unter www.postdirekt.de/addressfactory<br />

Deutsche Post Direkt GmbH<br />

Sträßchensweg 10, 53113 Bonn<br />

Telefon 02 28 / 182 - 57 111<br />

info@postdirekt.de, www.postdirekt.de<br />

Studie zur Datenqualität zeigt Mängel<br />

Wie wichtig die regelmäßige Pflege der Kunden-<br />

daten ist, zeigt auch ein Blick in eine neue Stu-<br />

die zur Kundendatenqualität. Danach sind in den<br />

Datenbanken deutscher Unternehmen mehr Fehler<br />

zu finden als noch vor zwei Jahren. Der Anteil<br />

unzustellbarer Kundenadressen stieg von 12,8 auf<br />

13,9 Prozent. Die Studie von Deutsche Post Direkt<br />

(www.addressfactory.de/studie) zeigt zudem deut-<br />

liche Branchenunterschiede bei der Adresspflege.<br />

Mit 91,4 Prozent zustellbaren Kundenadressen lie-<br />

gen Versicherungen mit Abstand vorne, gefolgt von<br />

Banken mit 89,9 Prozent korrekten Adressen. Den<br />

dritten Platz teilt sich der Versandhandel mit dem<br />

Öffentlichen Sektor. In diesen Branchen erreichen<br />

87,3 Prozent der Sendungen ihren Empfänger.<br />

Schlusslicht im Branchenvergleich 2012 sind die<br />

Verlage: Jeder fünfte Brief würde hier seinen Emp-<br />

fänger nicht erreichen.<br />

2011 änderten sich in Deutschland rund 1.850<br />

Ortsnamen, 45.000 Straßen wurden neu angelegt,<br />

aufgeteilt oder umbenannt. Zudem veralten Adres-<br />

sen jährlich durch etwa acht Millionen Umzüge,<br />

840.000 Todesfälle sowie 370.000 Hochzeiten und<br />

190.000 Scheidungen, die zu Namens- und Adress-<br />

änderungen führen können.<br />

Erfolgsfaktor Adresspflege<br />

Borussia Mönchengladbach überlässt den dauer-<br />

haften Kontakt zu seinen Fans nicht dem Zufall.<br />

Dominic Berger, verantwortlich <strong>für</strong> CRM, Rechte<br />

und Lizenzen beim VfL: „Dank der frühzeitigen<br />

Informationen über unzustellbare Adressen sowie<br />

Dubletten sparen wir erheblich bei den Mailing-<br />

produktions- und den Versandkosten. Diesen Weg<br />

werden wir auch in Zukunft weiter verfolgen.“ �


Wissen als Wettbewerbsfaktor<br />

Riesige Datenmengen strukturieren und gewinnbringend nutzen<br />

Jede Sekunde wird eine Stunde Videomate-<br />

rial bei YouTube hochgeladen. Vier Milliarden<br />

Inhalte werden täglich auf Facebook gepos-<br />

tet. Pro Tag werden zwölf Terabyte an Tweets<br />

produziert. 500 Millionen Verbindungsdaten<br />

werden pro Tag gespeichert und 350 Millionen<br />

Zählerablesungen pro Jahr.<br />

Je mehr Informationen gewonnen werden<br />

und je mehr Menschen beispielsweise sozia-<br />

le Netzwerke in Form von Kommentaren,<br />

Links, Videos, Audiodateien oder Bildern nut-<br />

zen, desto gigantischer, unübersichtlicher<br />

und heterogener wird die dabei entstehende<br />

Datenmenge. Zwischen den verschiedenen<br />

Datenpools gibt es in<br />

der Regel keine Ver-<br />

knüpfung, die Daten<br />

selbst unterscheiden<br />

sich je nach Herkunft<br />

strukturell ganz erheb-<br />

lich. Das Synonym <strong>für</strong><br />

dieses Phänomen ist<br />

nicht neu, aber aktu-<br />

eller denn je: Big Data.<br />

Die Datenmenge ist<br />

riesig, unstrukturiert,<br />

unterliegt einer außeror-<br />

dentlich hohen Dynamik<br />

und Volatilität und passt<br />

aufgrund ihrer Hetero-<br />

genität so gar nicht zu<br />

den „herkömmlichen“, relationalen Datenbanken<br />

mit eindeutig identifizierbaren und miteinander<br />

verbundenen Datensätzen. Die zunehmende<br />

„Intelligenz“ jener Dinge, die uns umgeben, lässt<br />

den Datenstrom täglich schneller und unstruktu-<br />

rierter wachsen.<br />

Die künftigen Datenmengen zu verwalten und<br />

zu strukturieren, um daraus letztlich verwert-<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Adressen & CRM | 53<br />

bares Marketing-Wissen zu generieren, ist eine<br />

der zentralen Aufgabenstellungen der Zukunft.<br />

Dabei geht es übertragen gesprochen darum, die<br />

unzähligen Puzzleteile zu sortieren, die relevan-<br />

ten von den unwichtigen zu trennen und dann die<br />

richtigen Teile zu einem schlüssigen Gesamtbild<br />

zusammenzufassen. Dazu bedarf es einer extrem<br />

leistungsfähigen technischen Infrastruktur, intelli-<br />

genter Datenanalyse-Tools sowie vor allem hoher<br />

Analysekompetenz.<br />

Intelligentes Datenmanagement<br />

Die ständig wachsende Anzahl von Daten und<br />

Informationen aus unterschiedlichen Quellen in<br />

mauritius images<br />

unterschiedlichen Qua-<br />

litäten,Befüllungsgra- den und Aktualitäten<br />

erfordert ein zentrales<br />

Datenmanagement.<br />

Der Input muss kana-<br />

lisiert, zu meist enorm<br />

speicherintensiven<br />

Datenbanken zusam-<br />

mengefasst und dort<br />

validiert, bei Bedarf<br />

angereichert und orga-<br />

nisiert werden. Über<br />

geeignete Schnittstel-<br />

len sind diese Daten-<br />

banken mit dem beste-<br />

henden Data Ware-<br />

house, mit den CRM-<br />

oder ERP-Systemen zu verknüpfen, so dass<br />

ein Austausch stattfinden kann. Das daraus<br />

entstehende zentrale, intelligente Datenmanage-<br />

ment kann dann eine konsistente, aktuelle und<br />

redundanzfreie 360°-Sicht auf Kunden und Inte-<br />

ressenten ermöglichen. Prozesse, Kapazitäten<br />

und Schnittstellen sollten höchst flexibel ausge-<br />

legt sein, um die laufende Integration ständig neu<br />

Ulrich Schober<br />

ist Sprecher der<br />

Geschäftsführung der<br />

Schober Information<br />

Group Deutschland in<br />

Ditzingen<br />

E-Mail:<br />

info@schober.de


54 | Adressen & CRM | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

entstehender Informationen gewährleisten zu<br />

können. Auf dieser Basis ist es letztlich möglich,<br />

alle Marketing- und Vertriebsaktivitäten tages-<br />

aktuell intelligent zu steuern und in einen echten<br />

Dialog mit Kunden und Interessenten zu treten.<br />

Wissen als Wettbewerbsfaktor<br />

Wem es gelingt, aus den vielfältigen Kunden-,<br />

Markt- und sonstigen Daten verwertbares Wis-<br />

sen <strong>für</strong> das Marketing zu generieren, der wird<br />

zukünftig einen erheblichen Wettbewerbsvorteil<br />

haben.<br />

Dabei gilt die Faustregel: Einen neuen Kunden zu<br />

gewinnen, kostet deutlich mehr, als einen beste-<br />

henden zu halten. Deshalb sollten vorhandene<br />

Kundenpotenziale und die verfügbaren Daten<br />

darüber optimal genutzt werden. Analytisches<br />

CRM sorgt hier <strong>für</strong> eine bessere Wertschöpfung<br />

und stärkere Kundenbindung. So erhält man Ant-<br />

worten auf die wichtigsten Fragen: Wie können<br />

bestehende Kundenbeziehungen optimal aus-<br />

geschöpft werden? Wie erkennt und bindet man<br />

abwanderungsgefährdete Kunden?<br />

Für ein gesundes Unternehmenswachstum ist es<br />

ebenso wichtig, Neukundenpotenziale zu identi-<br />

fizieren. Dabei geht man in der Regel vom Ide-<br />

altypus des profitabelsten Bestandskunden aus<br />

und sucht auf der Basis dieses Profils nach so<br />

genannten „Zwillingen“. Dabei interessieren vor<br />

allem folgende Fragestellungen: Wie sehen die<br />

potenziellen Neukunden aus? Wo und wie finden<br />

sich neue Kunden? Wie sollte der Kundendialog<br />

ausgestaltet sein?<br />

Analyse-Lösungen setzen in jeder Phase<br />

der Kundenlebenszyklen an<br />

Die immer neue Datenentstehung erfordert eine<br />

ständige Angleichung des eigenen Bestandes<br />

und des Umgangs damit. Aber auch Kunden<br />

unterliegen unterschiedlichen Lebenszyklen<br />

(Customer Lifecycle). Etwas vereinfacht reicht<br />

dieser von der Anbahnung über Verkauf und Aus-<br />

bau bis hin zu Sättigung, Verlust (zum Beispiel<br />

durch innere oder tatsächliche Kündigung), und<br />

letztlich zur Revitalisierung. Die verschiedenen<br />

Stati im Kundenbestand zu kennen, ist von ent-<br />

scheidender Bedeutung, um einen jeweils ange-<br />

messenen – also im Sinne des Unternehmens<br />

wertschöpfenden – Dialog zum Kunden führen zu<br />

können. Da<strong>für</strong> gibt es unterschiedliche Analyse-<br />

verfahren wie etwa:<br />

Kunden- und Interessentensegmentierung<br />

Es gilt zu ermitteln, welche der Kunden und<br />

Interessenten werberelevant sind. Da<strong>für</strong> werden<br />

Modelle entwickelt, durch die der Kundenbe-<br />

stand in Segmente eingeteilt und bewertet wird.<br />

Diese Segmente werden detailliert profiliert und<br />

liefern dadurch die optimale Basis <strong>für</strong> kunden-<br />

spezifische Dialogmaßnahmen.<br />

Kundenwertanalyse<br />

Die Rentabilität und Werthaltigkeit eines Kun-<br />

den ist Maßstab <strong>für</strong> den gezielten Einsatz der<br />

Marketing- und Vertriebsausgaben. Es empfiehlt<br />

sich deshalb, die Kunden nach individuellem<br />

Kundenwert und Entwicklungsmöglichkeiten zu<br />

analysieren. Das Ergebnis: Kunden können nach<br />

wirtschaftlichem Potenzial selektiv betreut wer-<br />

den. So wird das Budget effizient eingesetzt.<br />

Reaktivierungsanalyse<br />

Verlorene oder inaktive Kunden – durch Reak-<br />

tivierungsanalysen lässt sich ermitteln, welche<br />

profitabel wiedergewonnen werden können bezie-<br />

hungsweise bei welchen inaktiven Kunden sich<br />

weitere Investitionen in den Kundendialog nicht<br />

lohnen. Das Ergebnis: Konkrete Ansatzpunkte <strong>für</strong><br />

die Optimierung des Kundenmanagements und<br />

die Wertschöpfung mit Bestandskunden. �


Welches ist derzeit Ihr Favorit<br />

unter den <strong>Print</strong>-Mailings?<br />

Anlässlich der mailingtage 2012 hat MEILLERGHP<br />

ein sehr hochwertiges und innovatives Einla-<br />

dungs-Mailing zur Messeparty versandt. Nach<br />

dem Motto „Seien Sie neugierig und treten Sie<br />

ein“, wurde eine raffinierte Flur-Optik mit sich<br />

nacheinander öffnenden Flügeltüren gestaltet.<br />

Die da<strong>für</strong> nötige Raumwirkung erreichte man mit<br />

einem hintereinander liegenden Aufklappmecha-<br />

nismus. Nach dem Öffnen der zweiten Flügeltür<br />

betritt man den glänzend bunten Partyraum der<br />

„dialog night“. Das Besondere und Innovative an<br />

diesem zweiseitig personalisierten Einlegeblatt<br />

ist das Papier, das mit einer Silberbedampfung<br />

veredelt wurde und dadurch diesen besonderen<br />

Leucht- und Glanzeffekt erhält.<br />

In der Form und Ausführung ist das Tablet-Mail<br />

den zurzeit so beliebten Tablet-PCs nachemp-<br />

funden. Die Größe, die abgerundeten Ecken<br />

sowie die glänzende Folienkaschierung der Mail-<br />

hülle und der fest eingeklebte 8-Seiter lassen die<br />

typische funktionale Anmutung des modernen<br />

mobilen PCs mit dem großen Touch Screen ent-<br />

stehen. Diese Mailingvariante trifft einfach den<br />

Zeitgeist und sollte die nächsten Jahre durch<br />

zunehmende mobile Internetanwendungen aktu-<br />

ell bleiben.<br />

Fang den Eierdieb: Dieser besondere Selfmai-<br />

ler überrascht durch den zweifachen Pop-Up-<br />

Effekt. In Kombination mit der Konturstanze<br />

und einer schrägen Personalisierungsvariante ist<br />

hohe Aufmerksamkeit garantiert und <strong>für</strong> die volle<br />

Entfaltung der Werbebotschaft gesorgt. Durch<br />

die Produktion mit 150g/m²-Papier erfolgte der<br />

Versand sogar als Infopost-Standard.<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Gedruckt & Zugestellt | 55<br />

Passend zum Motto wurde ein witziger Türan-<br />

hänger zum Heraustrennen mit dem Hinweis<br />

„Bitte stören!“ integriert. Eine besonders edle<br />

Versandhülle in glänzender Silberfolien-Optik<br />

rundete das hochwertige Mailing ab.<br />

Mark Beuschel<br />

ist Marketingleiter<br />

bei MEILLERGHP in<br />

Schwandorf<br />

Frank Fülle<br />

ist Prokurist bei<br />

Briefodruck Fülle in<br />

Wünschendorf<br />

Carsten Neusüß<br />

ist Vertriebsleiter von<br />

Datacolor in Lüneburg


hael Schiffer<br />

Geschäftsführer<br />

Schagen & Eschen<br />

heinberg<br />

hael Stickel<br />

Geschäftsführer<br />

Wunderman in<br />

nkfurt am Main<br />

56 | Gedruckt & Zugestellt | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Aktuell gefallen mir Mailings am besten, die den<br />

stetig wachsenden Bedarf an Multichannel-Kam-<br />

pagnen bestmöglich unterstützen. Insbesondere<br />

ist hier die intelligente Verknüpfung der <strong>Print</strong>- und<br />

Online-Welt sehr reizvoll.<br />

Die Grundlage dazu bilden zwei wichtige Erkennt-<br />

nisse:<br />

1. Zum Bewerben eines Online-Angebotes ist<br />

Online-Kommunikation allein nicht ausrei-<br />

chend.<br />

2. Der Empfänger, der sich mit seiner physischen<br />

Eingangspost (<strong>Print</strong>) beschäftigt, ist in diesem<br />

Moment in der Regel nicht online.<br />

Wie erreicht man nun, dass der Zugang zur<br />

Onlinewelt aus der <strong>Print</strong>-Information sofort greif-<br />

bar ist, sobald der Empfänger online ist? Die<br />

steigende Zahl an Mailings mit QR-Code trägt<br />

diesem Bedürfnis nur eingeschränkt Rechnung:<br />

Zum einen reduziert sich die Zielgruppe auto-<br />

matisch auf Smartphone-User. Zum anderen<br />

schränken die Mini-Displays die Darstellung und<br />

den Inhalt der beworbenen Site enorm ein.<br />

„Sorry, Schokoriegel konnte nicht<br />

zugestellt werden!“<br />

Wie kriegt man einen weiten Teil der Londoner<br />

Bevölkerung dazu, den neuen Kit Kat Chunky-<br />

Schokoriegel zu probieren? Eine einfache Post-<br />

wurfsendung in Form einer Benachrichtigungs-<br />

karte, wie man sie von der Post kennt, reicht.<br />

Mit dem Unterschied, dass der Absender „Kit Kat<br />

Mail“ und die Karte in Kit Kat-rot gehalten war.<br />

Ebenso überraschend war die Begründung <strong>für</strong><br />

„Sendung konnte nicht zugestellt werden“: Der<br />

Kit Kat-Schokoriegel war einfach „too chunky“<br />

(zu gewichtig) <strong>für</strong> den Briefkasten. Zum Schoko-<br />

glück trennten den Empfänger der Karte nur<br />

Wirklich begeistert bin ich von der Lösung der<br />

personalisierten Haftnotiz, die in das Mailing<br />

integriert wird. Die direkte Ansprache auf der<br />

prägnanten Haftnotiz ist ein toller Verstärker.<br />

Der individuelle Zugangscode <strong>für</strong> die Landing-<br />

page wird dadurch portabel – er kann zum Bei-<br />

spiel als Erinnerung am Monitor platziert werden.<br />

So ist er stetig präsent und animiert dazu, sich<br />

eingehend mit der beworbenen Internetseite<br />

zu beschäftigen. Der Kunde wird von offline zu<br />

online geführt.<br />

noch wenige Meter bis zum nächstgelegenen<br />

und auf der Karte genannten Kiosk. Dort wartete<br />

der Kit Kat Chunky-Riegel auf den hungrigen<br />

Tester. Eine charmante, kreative und effiziente<br />

Idee – und zu Recht mehrfach international aus-<br />

gezeichnet.<br />

Wohl bekomm’s!<br />

Agentur:<br />

JWT London<br />

Kunde: Nestlé


Web-to-<strong>Print</strong> <strong>für</strong> Mailingkampagnen<br />

Mit Web-to-<strong>Print</strong>-Lösungen sind zentrale Mailingkampagnen effizienter<br />

Je genauer Mailingaktionen auf die Adressa-<br />

ten zugeschnitten sind, desto erfolgreicher<br />

sind sie. Wenn eine Kampagne <strong>für</strong> viele ver-<br />

schiedene Absender produziert werden soll,<br />

bietet eine Web-to-<strong>Print</strong>-Lösung besonders<br />

viel Einsparpotenzial, Möglichkeiten der Indi-<br />

vidualisierung und zugleich Sicherheit bei der<br />

Abwicklung und Produktion.<br />

Prädestiniert sind Web-to-<strong>Print</strong>-Lösungen (W2P)<br />

<strong>für</strong> Hersteller, Handel und <strong>Dienstleister</strong> mit Fran-<br />

chise- und Filialnetzen, Konzerne mit Niederlas-<br />

1 Abstimmung und Freigabe der Druckvorlagen<br />

2 Integration in das Web-to-<strong>Print</strong>-Portal<br />

2<br />

Mailingkampagnen mit mehreren Teilnehmern laufen über W2P komfortabel ab. Kostenerzeugende Schritte <strong>für</strong> Standard-<br />

Individualisierungen werden reduziert und die Einhaltung des Corporate-Designs gesichert.<br />

ad-con GmbH<br />

Florianweg 48, 60388 Frankfurt<br />

Telefon 0 61 09 / 73 42 - 60, Fax 0 61 09 / 73 42 - 66<br />

zentrale@ad-con.de, www.ad-con.de<br />

info@mailingmeister.de, www.mailingmeister.de<br />

1<br />

Unternehmen<br />

Agentur Mailingvorlagen WEB-TO-PRINT-<br />

PORTAL<br />

3 Auswahl Druckvorlage<br />

sungen, Vereine und Institutionen mit verteilten<br />

Geschäftsstellen. Ihnen allen ist gemeinsam,<br />

dass eine Marke und ein Corporate Design<br />

gewahrt werden müssen, Mailinginhalte aber an<br />

individuelle Anforderungen angepasst werden<br />

sollen, zum Beispiel Adressen, Preise oder inhalt-<br />

liche Schwerpunkte. Über das browserbasierte<br />

W2P-Portal im eigenen Firmen-Branding können<br />

3<br />

4 Individualisierung<br />

alle über das Internet an der Kampagne teilneh-<br />

men. Die Druckvorlagen der Mailingbestandteile<br />

stellt das W2P-Portal <strong>für</strong> alle Teilnehmer bereit.<br />

Die Individualisierungs- und Bestellprozesse<br />

werden über dieses Portal sauber, sicher und<br />

schnell abgewickelt. W2P spart die Schritte<br />

ein, die beim herkömmlichen Ablauf über eine<br />

Agentur stattfinden. Das sind in der Regel die<br />

Bereitstellung der Ausgangsdaten als PDF an<br />

den jeweiligen Teilnehmer, die Übermittlung der<br />

Änderungen an die Agentur, die Kontrolle der<br />

Änderungen und die Freigabe <strong>für</strong> die Produktion.<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Mailing-<br />

Teilnehmer<br />

7<br />

5 Freigabe-PDF<br />

6 Bestellung<br />

Mailingmeister<br />

7 Bestellung an den Mailingmeister<br />

8 Postaufl ieferung und Fakturierung<br />

Zudem lassen sich über das Portal auch die<br />

Adressen und individuellen Lieferstellen steuern.<br />

Für die Zentrale entfällt der mühsame Prozess,<br />

allen relevanten Personen und Gruppen die<br />

stets aktuellen Vorlagen auf den verschiedensten<br />

Wegen zur Verfügung zu stellen. Denn diese sind<br />

über das W2P-Portal komplett und stets aktuell<br />

<strong>für</strong> alle jederzeit online zugänglich. �<br />

odd GmbH & Co. KG <strong>Print</strong> + Medien<br />

Otto-Meffert-Straße 5, 55543 Bad Kreuznach<br />

Telefon 06 71 / 8 87 44 - 0, Fax 06 71 / 8 87 44 - 99<br />

info@odd.de, www.odd.de<br />

info@mailingmeister.de, www.mailingmeister.de<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Anzeige | 57<br />

8<br />

Empfänger<br />

Michael Kappler<br />

ist Geschäftsführer der<br />

odd GmbH & Co. KG<br />

<strong>Print</strong> & Medien<br />

Tel. 0671/88744-440<br />

m.kappler@odd.de<br />

Thorsten Schmidt<br />

ist Geschäftsführer der<br />

ad-con GmbH<br />

Tel. 06109/7342-60<br />

schmidt@ad-con.de


58 | Gedruckt & Zugestellt | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Angela te Neues<br />

ist Produkt-Managerin<br />

bei PORTICA GmbH<br />

in Kempen.<br />

E-Mail:<br />

ateneues@portica.de<br />

Mehr Effizienz dank Webshop<br />

mit Web-to-<strong>Print</strong><br />

Dank neuer Medien und Technologie lassen sich Kosten sparen<br />

Broschüren, Schulungsunterlagen, Visitenkar-<br />

ten, Displays, Plakate, Flyer, Geschäftsunter-<br />

lagen, Messe-Material, Banner – die meisten<br />

Unternehmen organisieren die Verwaltung<br />

und Bestellung ihrer Kommunikationsmittel<br />

von Fall zu Fall unterschiedlich und setzen von<br />

der Excel-Liste über ein Warenwirtschafts-<br />

system bis zum Webshop viele Systeme <strong>für</strong><br />

ihre diversen Werbemittel ein.<br />

Oft sind die Administration und die Bestellung<br />

der Werbemittel <strong>für</strong> alle Beteiligten – vom Mar-<br />

keting-Mitarbeiter über den Außendienst bis hin<br />

zum Händler – zeitaufwändig und komplex. Übli-<br />

cherweise hangelt sich der Besteller zwischen<br />

Plattformen, Portalen und Bestelllisten durch,<br />

je nachdem, welche Art von Werbeartikel er<br />

bestellen möchte. Web-to-<strong>Print</strong>-Anwendungen<br />

werden oft nicht eingesetzt und wenn doch, dann<br />

als „Stand alone“-Applikation: Die Besteller ver-<br />

walten weitere User-Profile und Kennwörter, die<br />

Bestellungen laufen separat zu den Standard-<br />

werbemitteln und der Versand kostet zusätzlich<br />

Geld.<br />

Alte Systeme kosten Zeit und Geld<br />

Nehmen wir als Beispiel Axel Müller, Versiche-<br />

rungsvertreter <strong>für</strong> die Maxima Versicherung AG.<br />

Axel möchte selbstständig tätige Handwerker<br />

von den Leistungen seiner Versicherung über-<br />

zeugen. Die Maxima AG bietet eine Menge an<br />

Werbematerial an. Axel Müller mailt ein Formular<br />

mit seiner Werbemittelbestellung an die Marke-<br />

tingabteilung der Versicherung: eine zwölfseitige<br />

Hochglanzbroschüre, Antragsunterlagen und ein<br />

zweiseitiges Anschreiben, natürlich personalisiert<br />

und mit seiner Unterschrift. Außerdem braucht er<br />

Visitenkarten, diesmal allerdings mit einer neuen<br />

Adresse, da er umgezogen ist. In der Marketing-<br />

abteilung kümmert sich Rita Muster um seine<br />

Bestellung: Die Broschüre und die Antragsunter-<br />

lagen werden ihm schon mal zugesendet. Das<br />

Anschreiben lässt sie bei einer Druckerei produ-<br />

zieren, nachdem Axel Müller ihr per Excel-Liste<br />

die Adressen der in Frage kommenden Hand-<br />

werker geschickt hat (da einige Adressen keine<br />

korrekte PLZ hatten, musste Rita sich erst einmal<br />

um eine Korrektur der Liste kümmern). Die Ände-<br />

rung und der Druck der Visitenkarten werden<br />

von der Agentur der Maxima AG durchgeführt.<br />

Diese sendet an Axel Müller eine Mail mit PDF<br />

zur Prüfung und Freigabe. Leider hat die Agentur<br />

aus seiner Angabe „Bergstraße“ die „Burgstraße“<br />

gemacht. Axel Müller mailt noch mal die korrekte<br />

Adresse an die Agentur; diese mailt ein neues<br />

PDF zur Freigabe zurück. Nachdem Axel das<br />

neue PDF freigegeben hat, geht die Visitenkarte<br />

in den Druck.<br />

Von der Bestellung bis zum Erhalt aller Werbe-<br />

mittel sind zehn Tage vergangen. Der Aufwand<br />

<strong>für</strong> Axel lässt sich mit rund zwei Arbeitstagen<br />

überschlagen. Auch Rita und die Agentur müs-<br />

sen jeweils einen kompletten Arbeitstag <strong>für</strong> das<br />

Handling von Axels Bestellung einrechnen.<br />

Per Mausklick zum Werbematerial<br />

In der Zwischenzeit ist Axels Konkurrent Sven<br />

Schuster von der Optima Versicherung ebenfalls<br />

tätig. Auch er braucht Unterlagen zur Akquise.<br />

Sven möchte 400 Steuerberater von dem Nutzen<br />

einer Rechtsschutzversicherung bei der Optima<br />

überzeugen. Außerdem braucht er noch Büro-<br />

material. Er loggt sich auf den Werbemittel-Web-<br />

shop seiner Versicherung ein. Zunächst bestellt<br />

er die Standardbroschüre, einige Kugelschreiber<br />

und Tonerkassetten <strong>für</strong> seinen Drucker. Dann<br />

klickt er im Webshop-Menü auf die Web-to-<br />

<strong>Print</strong>-Anwendung und individualisiert Text und<br />

Bilder eines vierseitigen Folders. Da alle Cor-<br />

porate Design-Elemente in der Folder-Vorlage


gesichert sind und Sven Text und Bilder nur nach<br />

von der Marketingleitung vorgegebenen Regeln<br />

ändern kann, muss er nicht die Werbeagentur<br />

der Optima einschalten. Auch die Antragsunter-<br />

lagen lässt er über eine Seriendruck-Funktion,<br />

mit der er die Adressen seiner Zielgruppe in<br />

die Web-to-<strong>Print</strong>-Anwendung hochgeladen hat,<br />

personalisieren. Per Klick legt er die individuali-<br />

sierten Produkte zu den anderen Artikeln in einen<br />

Warenkorb und sendet diesen ab.<br />

Die Web-to-<strong>Print</strong>-Artikel werden über den Web-<br />

shop direkt an die verantwortliche Druckerei<br />

gesendet, die sich um Produktion und Ver-<br />

sand kümmert. Die anderen Artikel laufen in der<br />

Werbemittel-Distribution der Optima auf und<br />

werden von dort zu Sven geschickt. Denkbar<br />

ist auch, dass die gesamte Bestellung zunächst<br />

an die Marketingabteilung der Optima zur Prü-<br />

fung gesendet und von da aus per Workflow an<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Gedruckt & Zugestellt | 59<br />

die entsprechenden Stellen beziehungsweise<br />

<strong>Dienstleister</strong> weitergeleitet wird.<br />

Sven hat seine komplette Bestellung innerhalb<br />

von einer Stunde erledigt. Weder Marketingab-<br />

teilung noch Werbeagentur entsteht zusätzli-<br />

cher Aufwand. Hätte Svens Bestellung ein ihm<br />

zugewiesenes Budget überschritten, wäre seine<br />

Bestellung automatisch zur Prüfung und Freiga-<br />

be bei der Marketingabteilung aufgelaufen. Diese<br />

hätte dann kurz über die Freigabe entschieden<br />

und dann die Bestellung weitergeleitet oder an<br />

ihn zur Korrektur zurückverwiesen. Auch in die-<br />

sem Fall wäre der Aufwand der Marketingabtei-<br />

lung sehr überschaubar gewesen.<br />

Fazit: Dank neuer Medien und Technologie las-<br />

sen sich heute bei der Verwaltung und Bestellung<br />

von Kommunikationsmedien spürbare Effizienz-<br />

steigerungen und Kosteneinsparungen errei-<br />

chen. �<br />

Kriterien bei der der Auswahl eines Webshops und Web-to-<strong>Print</strong>-Systems<br />

Intuitive Bedienung:<br />

Die Bedienung muss einfach und intuitiv sein,<br />

so dass auch weniger versierte Anwender<br />

schnell Ergebnisse erzielen.<br />

Installation:<br />

Es sollte keine Software-Installation im Unternehmen<br />

nötig sein. Das Portal muss Webbasiert<br />

arbeiten; basierend auf PDF lib, damit<br />

sind keine zusätzlichen Software-Lizenzen<br />

oder Server-Strukturen notwendig. Die Applikation<br />

sollten mit allen gängigen Browsern<br />

anwendbar sein.<br />

Log-in: Ein Login, das Rechte, Rollen und<br />

Gruppen berücksichtigt, ist vorzuziehen:<br />

Die Befugnisse des Marketingleiters zum<br />

Beispiel bei der Individualisierung von<br />

Produkten unterscheiden sich von denen<br />

des Außendienstes.<br />

Datenformate:<br />

Gängige Datenformate, wie etwa PDF, XML,<br />

InDesign, QuarkXPress oder Pageflex, sollten<br />

hochladbar sein.<br />

Sprachen:<br />

Mehrsprachigkeit im Front- und Backend<br />

ist ein Muss <strong>für</strong> Unternehmen, die über den<br />

deutschprachigen Raum hinaus tätig sind.<br />

CRM:<br />

Wenn die Kundendaten zentral im Unternehmen<br />

gehostet werden, ist eine Schnittstelle<br />

zwischen CRM und dem Webshop wichtig.<br />

Plug-ins:<br />

Flash und andere Plug-ins sollten nicht nötig<br />

sein, da die Systemumgebung in vielen Unternehmen<br />

diese Zusatzmodule aus Sicherheitsgründen<br />

oft nicht erlaubt.


60 | Gedruckt & Zugestellt | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Irmgard Abt<br />

ist Geschäftsführerin<br />

von ABT <strong>Print</strong> und<br />

Medien in Weinheim.<br />

E-Mail: irmgard.abt@<br />

abt-medien.de<br />

Nutzung und Nutzen<br />

von Umweltlogos<br />

Mehr Anerkennung <strong>für</strong> eine nachhaltige Produktion<br />

Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Ressourcen-<br />

schonung, Öko-Siegel, Carbon-Footprint,<br />

Grüner Fußabdruck, klimaneutrales Drucken,<br />

Umweltzertifizierungen, Umweltmanagement<br />

– ist das alles nur heiße Luft? Passiert hier<br />

tatsächlich etwas? Und wenn ja, was ist das<br />

genau? Nützt es mir und meinen Kunden oder<br />

verursacht es Kosten? Alle nehmen gerne die<br />

Schlagworte in den Mund. Aber wer handelt?<br />

Die Zahl der Öko-Siegel und Label aller Art ist<br />

hoch – da gibt es EMAS und FSC ® , PEFC ® und<br />

den Blauen Engel, die EU-Blume und <strong>Print</strong> co2<br />

klimaneutrales Drucken, GOGREEN, geprüfte<br />

Ökofarben und vieles mehr.<br />

Umweltlogos kosten Zeit und Geld<br />

Von den oben genannten Umweltlogos werden<br />

einige nur über Zertifizierungen vergeben. Und<br />

das kostet Zeit und Geld. Druckereien lassen<br />

sich <strong>für</strong> viel Geld zertifizieren und produzieren<br />

teilweise mit 100 Prozent Ökostrom und mit<br />

Ökofarben, um eine insgesamt nachhaltige Pro-<br />

duktion zu gewährleisten. Aber wo findet dies<br />

Anerkennung in der Kommunikation oder bei den<br />

Auftraggebern? Viel zu wenig, weil die meisten<br />

gar nicht wissen, wie sie die Zertifizierungen ihrer<br />

Druck- und Mediendienstleister positiv <strong>für</strong> ihre<br />

eigenen Image-, Werbe- und Verkaufsunterlagen<br />

nutzen können!<br />

Immer mehr Menschen sind sensibilisiert <strong>für</strong> die<br />

Umwelt und <strong>für</strong> eine Ressourcenschonung in der<br />

Produktion und allen anderen Lebensbereichen.<br />

Viele Firmen haben Ökoprodukte im Programm<br />

und schreiben sich Nachhaltigkeit und Umwelt-<br />

schutz auf die Fahne. Aber warum beschränken<br />

sie sich dabei nur auf ihre eigene Produktion und<br />

schauen nicht über den Tellerrand? Denn nur mit<br />

Lieferanten, die ihre Produktion ebenfalls nach-<br />

haltig und umweltfreundlich gestalten, wird die<br />

Nachhaltigkeits- und Umweltkette geschlossen<br />

und damit noch glaubwürdiger. So arbeiten bei-<br />

spielsweise EMAS-zertifizierte Druckereien nach-<br />

haltiger in der Produktion und umweltfreundlicher<br />

als gesetzlich vorgeschrieben.<br />

Warum sich manchmal die Katze<br />

in den Schwanz beißt<br />

Beim klimaneutralen Drucken heißt es: Co2-Aus-<br />

stoß vermeiden, reduzieren und unvermeidbare<br />

Emissionen ausgleichen. Die ermittelten Co2-<br />

Werte, die zum Beispiel bei der Produktion einer<br />

Broschüre entstehen, werden durch eine Abgabe<br />

an Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Hier sollte<br />

man darauf achten, dass es sich um zertifizierte<br />

Projekte möglichst mit „Gold-Standard-Prädikat“<br />

handelt. Da<strong>für</strong> erhält der Auftraggeber von der<br />

Druckerei ein Zertifikat, mit dem er seine eigene<br />

Umweltbilanz, die er erstellen muss, wenn er<br />

umweltzertifiziert ist, verbessern kann. Diese<br />

Verbesserung der Co2-Umweltbilanz stellt damit<br />

einen nicht zu unterschätzenden Nutzen dar.<br />

Der Einsatz von FSC ® - und PEFC ® -zertifizierten<br />

Papieren ist nur dann sinnvoll, wenn dies auch<br />

auf der Drucksache durch das Logo dokumen-<br />

tiert wird. Und warum nicht noch einen erklären-<br />

den Text, vielleicht im Impressum, dazu schrei-<br />

ben? Das verstärkt eine positive Kommunikation.<br />

Der Nichteinsatz von zertifizierten Papieren wird<br />

oft damit begründet, dass der Empfänger mit<br />

den Umweltlogos sowieso nichts anfangen kann.<br />

Dieses Argument stimmt nur dann, wenn das<br />

Logo keinen Bekanntheitsgrad hat. Einen hohen<br />

Bekanntheitsgrad kann aber nur schaffen, wer<br />

die Umweltlogos immer wieder in den Markt<br />

trägt und den Menschen im wahrsten Sinne des<br />

Wortes vor Augen führt. Wenn ein Umweltlogo<br />

deshalb nicht genutzt wird, weil es vermeint-<br />

lich niemand kennt, beißt sich die Katze in den<br />

Schwanz.


Hinter die Kulissen schauen!<br />

Es ist wichtig, Aufklärung zu leisten und die<br />

Bekanntmachung der Umweltlogos am Markt<br />

endlich in Angriff zu nehmen. Und wer sollte das<br />

tun, wenn nicht die Kommunikationsbranche?<br />

Da<strong>für</strong> müssen sich natürlich auch die Kreativen<br />

mit dem Einsatz und dem Umgang mit den<br />

Umweltlogos beschäftigen. Denn hier heißt es<br />

auch: aufgepasst, dass nichts verwechselt oder<br />

falsch dokumentiert wird. Denn die Zertifizie-<br />

rungs- und Prüfstellen sind, mit Recht, sehr<br />

genau. Missbrauch wird bestraft.<br />

Das ist auch gut so, denn zertifizierte Druckerei-<br />

en müssen einen großen Zeit- und Kostenblock<br />

stemmen, um zertifiziert zu werden und die stren-<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Gedruckt & Zugestellt | 61<br />

gen Vorgaben tagtäglich zu erfüllen. Das geht<br />

nicht zum Nulltarif. Die ressourcenschonende<br />

und nachhaltige Produktion stärker anzukurbeln<br />

liegt im Verantwortungsbereich derjenigen, die<br />

die Aufträge vergeben. Auftraggeber sollten auch<br />

hier mal hinter die Kulissen schauen und die<br />

vorbildlichen Betriebe bei der Auftragsvergabe<br />

bevorzugen. Das gilt in gleichem Maße auch <strong>für</strong><br />

Institutionen, Kommunen und andere öffentliche<br />

Auftraggeber bei ihren Ausschreibungen und<br />

Anfragen. Das Motto muss lauten: Tue Gutes und<br />

rede oder schreibe darüber! Unsere Umwelt geht<br />

uns alle an, deshalb sollten wir alle Möglichkeiten<br />

ausschöpfen, um sorgsam und nachhaltig mit<br />

allen Ressourcen umzugehen. �


62 | Anzeige | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Die Kunst<br />

der Flexibilität:<br />

Führende Dienst-<br />

leister wie TNT Post<br />

ermöglichen flexible<br />

Versandlösungen bei<br />

großen Sendungs-<br />

volumina.<br />

TNT Post<br />

Effizientes Dialogmarketing<br />

ist kreativ<br />

Innovatives schafft Aufmerksamkeit<br />

30 Milliarden Euro fließen pro Jahr in den<br />

Werbemarkt Deutschland. Die Folge: Jeder<br />

Mensch wird tagtäglich mit bis zu 5.000<br />

Werbebotschaften konfrontiert. Ob TV-Spot,<br />

Einkaufsradio im Supermarkt, Anzeigen und<br />

Plakate, Online- oder Social Media-Wer-<br />

bebanner: Kein Wunder, dass immer mehr<br />

Konsumenten wegblättern, wegschalten und<br />

wegblenden. So versickern rund 90 Prozent<br />

der jährlich <strong>für</strong> Werbung in Deutschland inves-<br />

tierten 30 Milliarden nach Expertenschätzun-<br />

gen unbemerkt.<br />

„’Viel hilft viel’ kann bei dieser ohnehin schon<br />

unvorstellbaren Reizüberflutung nicht die Lösung<br />

sein“, ist Michael Mews überzeugt, Geschäfts-<br />

führer der TNT Post GmbH & Co. KG, innerhalb<br />

von TNT Post Deutschland der Spezialist <strong>für</strong><br />

Großversender in der nationalen Zustellung.<br />

„Klassische Post hingegen erregt Aufmerk-<br />

samkeit, wie jüngste Studienergebnisse erneut<br />

beweisen. Genau hier setzen wir mit noch nie<br />

dagewesenen Versandmöglichkeiten an. Sie sind<br />

Garant <strong>für</strong> beeindruckende Responseraten.“<br />

Einzigartige „Aha-Erlebnisse“<br />

So paradox es scheint: In der modernen Informa-<br />

tionsgesellschaft ist es schwieriger denn je, Men-<br />

schen mit Botschaften zu erreichen. Schlafende<br />

Kunden wecken und potenzielle Interessenten<br />

zu Kunden machen steht jedoch auf der Agenda<br />

jedes Unternehmens. Wer jetzt auf intelligentes<br />

Dialogmarketing als kreativen Impulsgeber setzt<br />

und mit erfahrenen Spezialisten wie TNT Post<br />

bedarfsgerechte Lösungen schafft, erreicht auch<br />

seine Zielgruppen. Der Adressat muss dabei mit<br />

einem regelrechten „Aha-Erlebnis“ konfrontiert<br />

werden.<br />

TNT Post GmbH & Co. KG<br />

Rotenburger Straße 24, 30659 Hannover<br />

info@tntpost.de, www.tntpost.de<br />

Hier ist TNT Post, der Herausforderer Nummer 1<br />

im deutschen Briefmarkt, der richtige Ansprech-<br />

partner. „Statt Schema F entwickeln wir mit<br />

unseren Kunden neue Strukturen und Designs,<br />

die sonst kein anderer Anbieter im Markt in die-<br />

ser Form bietet“, verspricht Michael Mews. „Mit<br />

überraschenden Formen, Farben, Mustern und<br />

Materialien haben Versender die Aufmerksamkeit<br />

der Adressaten auf ihrer Seite.“<br />

So bestätigen aktuelle Studienergebnisse: 31,8<br />

Prozent derjenigen, die ein gedrucktes Mailing<br />

erhalten haben, erinnerten sich an den Erhalt.<br />

Aber nur fünf Prozent der E-Mail-Empfänger<br />

konnte sich an die Werbe-E-Mail erinnern. Bei den<br />

Jüngeren kommt die elektronische Werbepost<br />

noch schlechter an. Empfänger zwischen 16 und<br />

34 Jahren geben zu zwei Dritteln an, eine solche<br />

Nachricht würde in der Flut von E-Mails einfach<br />

untergehen.<br />

Responsesteigerung:<br />

bis zu 230 Prozent plus<br />

Der Trend geht dabei zur Individualisierung. Die<br />

Kunst der Flexibilität ist gefragt. Mit der perfekten<br />

Kombination aus aufmerksamkeitsstarker Gestal-<br />

tung und optimaler Versandstrategie macht TNT<br />

Post messbare Responsesteigerungen von bis<br />

zu 230 Prozent möglich. Selbst bei Infopost unter<br />

20 Gramm schafft der Herausforderer im Post-<br />

markt durch die Art der Aufmachung ein Plus von<br />

bis zu 20 Prozent bei den Responsequoten.<br />

Es lohnt sich, einen Blick auf die privaten Anbie-<br />

ter zu werfen. Führende <strong>Dienstleister</strong> wie TNT<br />

Post ermöglichen flexible Versandlösungen bei<br />

großen Sendungsvolumina. Attraktive Zusatz-<br />

services und hohe Qualitätsstandards sowie ein<br />

innovatives Redressmanagement überzeugen<br />

anspruchsvolle Versender. �<br />

Weitere Informationen auch unter www.tntpost.de<br />

Kundenservicenummer 01805 - 868 7678<br />

0,14 € /Min. aus dem dt. Festnetz.<br />

Mobilfunkhöchstpreis: Max. 0,42 € /Min.


Es lebe die Haushaltwerbung!<br />

Die Digitalisierung prägt die Entwicklung der Haushaltwerbung<br />

Die Vorteile der Haushaltwerbung liegen auf<br />

der Hand: Das Werbemittel wird direkt in den<br />

Briefkasten eingeworfen und steht dort <strong>für</strong><br />

sich und den Absender allein – und somit im<br />

Mittelpunkt der Aufmerksamkeit des Adres-<br />

saten. Der erste visuelle Kontakt bei der Ent-<br />

nahme liefert zugleich den ersten Verkaufsim-<br />

puls, vorausgesetzt die Botschaft stimmt und<br />

macht neugierig auf mehr Information.<br />

Die Werbewirksamkeit der Haushaltwerbung<br />

führt dazu, dass sich immer mehr Unternehmen<br />

in diesem Feld versuchen. Leider nicht immer<br />

professionell. Der Kostendruck und die verlok-<br />

kend günstigen Distributionskosten bei Beilage-<br />

möglichkeiten und Verbundwerbung haben den<br />

Anteil „echter“ Haushaltwerbung schwinden las-<br />

sen. So werden – weil es auf den ersten Blick so<br />

einfach ist – zum Beispiel Zeitungsbeilagen ein-<br />

fach mal zu Haushaltwerbung umetikettiert, was<br />

meist konzeptionell nicht passt. Die Folge: Die<br />

Resonanz enttäuscht und die Werbebotschaften<br />

fallen beim Betrachter durch.<br />

Ein echtes Push-Medium!<br />

Den ausbleibenden Erfolgen bei Beilagen- und<br />

Bundle-Konzepten steht das große Potenzial der<br />

Haushaltwerbung gegenüber: Sie ist ein „echtes“<br />

Push-Medium, das den Abverkauf direkt fördert.<br />

mauritius images<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Gedruckt & Zugestellt | 63<br />

Da wird dann auch der Preis relativ, da der Erfolg<br />

diesen zulässt!<br />

Für Haushaltwerbung gelten eigene Regeln: Wie-<br />

dererkennung, Aktivierung, Bildsprache, Hand-<br />

lungsanweisung, Schriftgröße – um nur einige zu<br />

nennen – spielen bei der Haushaltswerbung eine<br />

fulminante Rolle.<br />

Und: Das Werbemittel steht exklusiv <strong>für</strong> den<br />

Absender. Der erhält auch ohne Umwege jegliche<br />

Reaktionen, auch im negativen Sinne (was bei<br />

Beilagen nicht unbedingt der Fall ist!).<br />

Unternehmen, die Haushaltswerbung bewusst<br />

einsetzen und die Regeln beherzigen, stechen<br />

aus dem <strong>Print</strong>gewimmel im Briefkasten hervor<br />

und können sofort punkten. Das wird auch in<br />

Zukunft so sein, wenn auch unter neuen Vor-<br />

zeichen: Die Digitalisierung wird allein aus zwei<br />

Gründen auch die weitere Entwicklung der Haus-<br />

haltwerbung prägen:<br />

1. Die zunehmende Digitalisierung und die<br />

dadurch verbesserten Planungsmöglichkei-<br />

ten, ermöglichen mit Hilfe des Geo-Minings<br />

eine sehr viel differenziertere Zielgruppenan-<br />

sprache sowie eine selektive und gebietsopti-<br />

mierte Zustellung.<br />

2. Die zunehmende Digitalisierung braucht<br />

unaufgeforderte haptische und optische Rei-<br />

ze, um Bedarf zu wecken. Die Online-Offline-<br />

Differenzierung wird aufweichen. Wechsel-<br />

wirkungen spielen eine wichtige Rolle. Neue<br />

Mediaplanungs-Tools müssen geschaffen und<br />

die Wirkungsmechanismen methodisch he-<br />

rausgearbeitet werden.<br />

Die Haushaltwerbung erfindet sich derzeit durch<br />

die Digitalisierung inhaltlich neu. Sie hat beste<br />

Zukunftsaussichten, denn sie kommt – gerade in<br />

Zeiten von Facebook & Co – den Bedürfnissen<br />

der Menschen entgegen: Sie lässt sich anfassen<br />

und anschauen, sie weckt Neugier und Bedürf-<br />

nisse. �<br />

Martin Jacobi<br />

ist Geschäftsführer<br />

von EGRO Direktwer-<br />

bung in Obertshausen.<br />

E-Mail: Martin.jacobi@<br />

egro-direktwerbung.de


64 | Gedruckt & Zugestellt | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Klaus Hassel<br />

ist Geschäftsführer<br />

von microm in Neuss.<br />

E-Mail: k.hassel@<br />

microm-online.de<br />

Vom Geomarketing<br />

zum Micromarketing<br />

Hochwertige Zielgruppeninformationen reduzieren Streuverluste<br />

Die Zielgruppensegmentierung bei regionaler<br />

Werbung, wie etwa Haushaltsverteilung oder<br />

Out of Home-Medien, wird immer wichtiger,<br />

denn diese Art der Werbung erfreut sich einer<br />

immer größeren Beliebtheit bei den Werbe-<br />

treibenden. So nahmen zum Beispiel die Pla-<br />

katbuchungen im Jahr 2011 um 11,5 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr zu, was einer mehr<br />

als dreimal höheren Steigerung in Relation<br />

zum gesamten Werbemarkt entspricht.<br />

Diese auch <strong>für</strong> die Zukunft prognostizierte Ent-<br />

wicklung basiert auf dem Datenschutzgesetz<br />

von 2009, das eine Suche nach Alternativen zum<br />

personalisierten Mailing nach sich zog. Zudem<br />

wächst das Online-Geschäft, das durch zusätz-<br />

liche Werbeimpulse aus Nicht-Online-Medien<br />

unterstützt wird.<br />

Notwendigkeit der Zielgruppenselektion<br />

Streuwerbungen und Out of Home-Aktionen bie-<br />

ten <strong>für</strong> Werbetreibende große Vorteile im Bereich<br />

Aufmerksamkeit, Reichweite, Markenaufbau und<br />

Abverkauf.<br />

Jedoch sind diese Werbekanäle im Vergleich zur<br />

Online-Werbung sehr preisintensiv und waren<br />

in der Vergangenheit nahezu ausschließlich flä-<br />

chendeckenden Anbietern vorbehalten, wie bei-<br />

spielsweise Aldi, Media Markt oder e-Plus. Für<br />

Anbieter mit kleineren, speziellen Zielgruppen<br />

erwiesen sich diese Werbekanäle wegen der<br />

hohen Streuverluste bei flächendeckendem Ein-<br />

satz oft als zu teuer.<br />

Die Lösung besteht im Einsatz von Zielgrup-<br />

peninformationen. Standard hierbei ist es, diese<br />

Informationen <strong>für</strong> Gemeinden und Postleitzah-<br />

len zu betrachten, die Werbekanäle selektiv<br />

zu belegen und damit die Kosten in Relation<br />

zur Reichweite in der relevanten Zielgruppe zu<br />

gestalten.<br />

Vom Geomarketing zum Micromarketing<br />

Die größte Herausforderung besteht darin, qua-<br />

litativ hochwertige Zielgruppeninformationen<br />

möglichst feinräumig anzubieten. Sind die Regio-<br />

nen, nach denen selektiert werden kann, zu groß,<br />

ist die Reduktion der Streuverluste begrenzt.<br />

Mit der Größe der Selektionseinheiten geht die<br />

Heterogenität der dort ansässigen Personen<br />

einher, was zumeist eine effektive Zielgruppen-<br />

selektion schwierig bis unmöglich macht. Die<br />

Postleitzahlgebiete (8.226 in Deutschland) streu-<br />

en in der Haushaltsanzahl zwischen unter 100 bis<br />

circa 30.000 Haushalte. Eine noch viel größere<br />

Schwankung besteht auf der administrativen<br />

Ebene – zum Beispiel die Gemeinde Berlin ver-<br />

sus kleinere Landgemeinden. Daraus folgte die<br />

Notwendigkeit, kleinere, homogenere Regionen<br />

zu bilden, die eine trennschärfere Zielgruppen-<br />

selektion erlauben.<br />

Die PLZ 8<br />

Eine Einheit, die sich in jüngster Zeit zum Markt-<br />

standard entwickelt hat, ist die PLZ 8. Es handelt<br />

sich um eine Differenzierung der Postleitzahlge-<br />

biete in Teilgebiete mit jeweils circa 500 Haushal-<br />

ten. So werden etwa aus der Postleitzahl 60389<br />

in Frankfurt am Main 23 homogene, feinräumige<br />

und vergleichbare PLZ-8-Gebiete gebildet. Diese<br />

Teilgebiete decken grenzgenau die gesamten<br />

Postleitzahlen überschneidungsfrei ab. Zudem<br />

erweisen sich alle PLZ-8-Gebiete als gemein-<br />

degrenzgenau. Aktuell stehen in Deutschland<br />

82.210 PLZ-8-Gebiete zur Selektion von Wer-<br />

bemaßnahmen zur Verfügung. Viele Firmen der<br />

Haushaltsdirektverteilung nutzen diese Einheit,<br />

um <strong>für</strong> ihre Kunden die Werbung zielgruppen-<br />

spezifisch und damit kostengünstig zu verteilen.<br />

Darüber hinaus sind noch weitaus differenzier-<br />

tere Zielgruppenselektion verfügbar. So kön-<br />

nen Straßenabschnitte und sogar Häuser nach


Zielgruppenaffinitäten selektiert werden. In der<br />

Praxis besteht dabei immer das Spannungsfeld<br />

zwischen einer noch differenzierteren Zielgrup-<br />

penselektion, den operativen Umsetzungsmög-<br />

lichkeiten und der Kosten-Nutzen-Relation. Ent-<br />

scheidend dabei ist zum einen die gewünschte<br />

Aktion: Teiladressierte Werbung, wie Postwurf<br />

Spezial oder vergleichbare Produkte anderer<br />

Anbieter, sind selbstredend eher <strong>für</strong> eine haus-<br />

genaue Selektion prädestiniert als Plakatkampag-<br />

nen, <strong>für</strong> die sich die soeben geschilderte PLZ-<br />

8-Ebene sehr gut eignet. Zum anderen hängt die<br />

notwendige Feinräumigkeit entscheidend davon<br />

ab, wie „speziell“ die Zielgruppe ist.<br />

Der Weg zu validen<br />

Zielgruppeninformationen<br />

Womit der zweite erfolgsrelevante Punkt <strong>für</strong><br />

Kampagnen angesprochen ist: die Verfügbarkeit<br />

von qualitativ hochwertigen Zielgruppeninfor-<br />

mationen. Während die passende Ebene die<br />

unabdingbare Schablone darstellt, sind die Ziel-<br />

gruppendaten der ebenso wichtige Inhalt.<br />

Eine Selektion von Streugebieten nach Alters-<br />

gruppen mag in Einzelfällen beziehungsweise<br />

<strong>für</strong> Massenprodukte zielführend sein, ist in der<br />

Regel aber wenig treffgenau. Insofern ist es<br />

Kampagnenplanern anzuraten, auf die am Markt<br />

verfügbaren microgeografischen Daten zurück-<br />

zugreifen. Auf den geschilderten Ebenen Haus,<br />

Straßenabschnitt und PLZ-8 liegen eine Vielzahl<br />

an Informationen vor.<br />

Die realitätsgetreue Abbildung von Zielgrup-<br />

pen erfordert häufig eine Kombination mehrerer<br />

Zielgruppendaten. Als Basis sind soziodemo-<br />

grafische und sozioökonomische Informationen<br />

wie Alter, Geschlecht, Kaufkraft, Status etc. gut<br />

geeignet. Um jedoch Zielgruppen umfassend<br />

verstehen und beschreiben zu können, sind<br />

sogenannte Lebensweltmodelle unverzichtbar.<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Gedruckt & Zugestellt | 65<br />

Diese Modelle gruppieren die Menschen hin-<br />

sichtlich ihrer Grundhaltung und Lebensweise.<br />

So existieren Modelle aus der Sozialforschung,<br />

die Werteorientierungen und Einstellungen eruie-<br />

ren (zum Beispiel die Sinus-Milieus®). Weiterhin<br />

beschäftigt sich die Neurowissenschaft immer<br />

intensiver mit Motivations- und Emotionsstruktu-<br />

ren von Individuen (die Limbic® Types).<br />

Ihnen ist gemein, dass sie Segmente mit ähn-<br />

lichen Lebenswelten bilden, aus denen dann<br />

jeweils umfangreiche Informationen zu Kon-<br />

sumpräferenzen, Markenaffinitäten, Mediennut-<br />

zungsverhalten etc. abgeleitet werden können.<br />

Der Einsatz dieser Lebensweltmodelle kann<br />

Streuverluste erheblich reduzieren. Ob jemand<br />

zum Beispiel lieber SUV oder Fahrrad fährt, lieber<br />

auf Zertifikate oder Sparbuch setzt oder lieber<br />

individuell statt pauschal reist, wird viel stärker<br />

von der Lebensauffassung beeinflusst als von<br />

Alter oder Geschlecht.<br />

Eine weitere Quelle <strong>für</strong> valide Zielgruppendaten<br />

sind Markt-Media-Studien wie die Verbraucher-<br />

Analyse (VA) oder die Typologie der Wünsche<br />

(TdW). Ihre Vorteile liegen einerseits in der schier<br />

unendlichen Kombinierbarkeit von Merkmalen –<br />

wo sonst kann man sich etwa die „Versand-<br />

haus-Power-Shopper mit Internetaffinität“ oder<br />

die „Konsumenten von Natur- und Bioprodukten<br />

und gleichzeitig positiver Einstellung zur Wer-<br />

bung“ abbilden lassen? Zudem werden viele Mar-<br />

ken, Konsumeinstellungen und Mediennutzungen<br />

direkt abgefragt. Da die Informationen ebenso<br />

problemlos auf Haus, Straßenabschnitt oder PLZ-<br />

8 übertragbar sind, kann das umfangreiche Wis-<br />

sen zur Zielgruppenselektion eingesetzt werden.<br />

Werbetreibende sollten also stets den Anspruch<br />

haben, die zu den Dimensionen der Werbemaß-<br />

nahmen passende Ebene und valide Zielgrup-<br />

pendaten zu betrachten, um ihre Aktionen spezi-<br />

fisch auszusteuern. �


66 | Anzeige | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Klaus-Reiner Münch<br />

ist Bereichsleiter <strong>für</strong><br />

Vertrieb und Marketing<br />

bei der Baur Fulfillment<br />

Solutions GmbH.<br />

Die BFS verbindet<br />

ihren Erfolg mit einer<br />

Unternehmenspolitik,<br />

in der großen Wert<br />

auf Mitarbeiterorien-<br />

tierung gelegt wird.<br />

Nur hoch qualifizierte<br />

und hoch motivierte<br />

Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter können<br />

das Unternehmen auf<br />

das Leistungsniveau<br />

bringen, das den<br />

Anforderungen der an-<br />

spruchsvollen Kunden<br />

entspricht. Deshalb<br />

tragen einerseits<br />

Mitarbeiterqualifikation<br />

und Personalentwick-<br />

lung und andererseits<br />

die Stärkung des WIR-<br />

SIND-BFS-GEFÜHLS<br />

zu einem optimalen<br />

Employer Branding<br />

bei.<br />

Baur Fulfillment Solutions:<br />

Kompetenz aus Oberfranken<br />

Individueller Service in Kundendialog, Warenhandling und Zahlungsmanagement<br />

2004 aus dem BAUR-Versand ausgegründet<br />

und im internationalen Netzwerk der Otto<br />

Group etabliert realisiert die Baur Fulfillment<br />

Solutions GmbH ihre deutschland- und euro-<br />

paweiten Dienstleistungsprojekte inzwischen<br />

an fünf oberfränkischen Standorten. Die hoch<br />

qualifizierten Spezialisten von BFS erfüllen<br />

die von ihren Mandanten gestellten Aufgaben<br />

stets kunden- und ergebnisorientiert.<br />

Das Know-how des Unternehmens hat sich aus<br />

dem Versandhandel entwickelt. Es reicht heute<br />

bis zur Unterstützung aller möglichen Branchen.<br />

Für die Leistungsqualität des Unternehmens<br />

sprechen ihre Kunden: Während Firmengrößen<br />

wie s.Oliver oder der BAUR das gesamte Ange-<br />

bot der BFS in Anspruch nehmen, beauftragt<br />

Otto die BFS-Profis beispielsweise aus dem<br />

Bereich Kundendialog.<br />

Der Kundenkontakt bei BFS beginnt<br />

mit der Wahrnehmung des Kunden<br />

Ob als Gesamtpaket oder modular, bei jeder Leis-<br />

tung stehen der Auftraggeber und sein Kunde im<br />

Mittelpunkt aller Aufgaben der BFS. In der Philo-<br />

sophie des Unternehmens hat die Wahrnehmung<br />

des Kunden einen besonderen Stellenwert: Die<br />

Endkunden der BFS-Partner werden immer als<br />

Kunden gesehen und auch so behandelt. Daher<br />

erfolgt die Kommunikation mit ihnen stets indivi-<br />

duell und zielgruppenspezifisch.<br />

Für den Zukunftsmarkt gut aufgestellt<br />

Der Hauptmotor des Unternehmens sind seine<br />

rund 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie<br />

sind stets auf der Suche nach optimalen und<br />

effektiven Lösungen. In der Firmenpolitik ist die<br />

BFS Baur Fulfillment Solutions GmbH<br />

Bahnhofstraße 10, 96224 Burgkunstadt<br />

Telefon 0 95 72 / 6 09 90 - 0, Telefax 0 95 72 / 6 09 90 - 199<br />

info@baur-fs.de, www.baur-fs.de<br />

konstante Fortbildung des Personals auf allen<br />

Ebenen fest verankert. So setzen sich die BFS-<br />

Projektleiter beispielsweise mit einem neuen<br />

Softwaresystem auseinander, und so hospitieren<br />

die BFS-Azubis bei ihren künftigen Kollegen in<br />

branchenverwandten Unternehmen und erwei-<br />

tern dadurch ihre Kenntnisse im Bereich Kunden-<br />

kommunikation.<br />

Die BFS-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sind<br />

hoch motiviert. Für ihre exzellenten Leistungen<br />

setzt das BFS-Management ständig neue For-<br />

men der Incentivierung ein.<br />

„Meine Kolleginnen und Kollegen sind auch<br />

außerhalb unseres Berufsalltags <strong>für</strong> die Firma<br />

aktiv. Ich denke, dies gehört ganz einfach zu<br />

unserer Unternehmenskultur. Dieser Zusam-<br />

menhalt ist <strong>für</strong> jedermann schnell ersichtlich:<br />

Glaubwürdiger als eigene Mitarbeiter kann nie-<br />

mand nach außen wirken. So haben wir auch<br />

sehr gute Erfahrungen mit unseren Präsenzen<br />

auf mehreren Internet-Plattformen – sie machen<br />

das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und<br />

-Mitarbeiter öffentlich sichtbar. Sowohl unsere<br />

Referenzkunden als auch unsere Belegschaft<br />

wirken somit als authentische Botschafter. Dies<br />

ist wichtig <strong>für</strong> unser Image und damit auch <strong>für</strong><br />

unsere Zukunft,“ erklärt Klaus-Reiner Münch,<br />

Bereichsleiter <strong>für</strong> Vertrieb und Marketing bei Baur<br />

Fulfillment Solutions.<br />

Im Internet ist BFS zu finden unter:<br />

www.baur-fs.de<br />

www.xing.com/companies/<br />

baurfulfillmentsolutionsgmbh<br />

www.facebook.com/baurfs<br />

www.youtube.com/watch?v=OwmBBFyzrqI<br />

www.youtube.com/watch?v=SPjUrFI1GlY �


Gezielte Ansprache<br />

ohne Streuverluste<br />

Adressierte und physisch zugestellte Medien bleiben von hoher Relevanz<br />

Auch wenn die digitale Kommunikation auf<br />

dem Vormarsch ist, hat die physische Kom-<br />

munikation lange nicht ausgedient. Gerade<br />

Mailings und Kataloge sind im E-Commerce-<br />

Bereich essentiell. Nicht umsonst entfällt in<br />

Unternehmen rund ein Drittel des Dialogmar-<br />

keting-Budgets auf den Postweg. Volladres-<br />

sierte Werbesendungen sind auch weiterhin<br />

das bevorzugte Medium im Dialogmarketing.<br />

Rund 52 Millionen Erwachsene in Deutschland<br />

nutzen das Internet, Tendenz weiter steigend.<br />

Damit einher geht auch ein rasantes Wachstum<br />

im E-Commerce-Bereich im prozentual zweistel-<br />

ligen Bereich. Der Distanzhandel generell boomt:<br />

Mit einem Plus von 12,2 Prozent auf 34 Milliarden<br />

Euro erzielte die Branche im vergangenen Jahr<br />

laut Bundesverband des Deutschen Versandhan-<br />

dels ein neues Rekordergebnis. Ungebrochen ist<br />

der Trend zum Online-Shopping. Mit rund 21,7<br />

Milliarden Euro stellte er nicht nur etwa zwei Drit-<br />

tel des Umsatzes. Mit plus 18,5 Prozent konnte<br />

das Segment noch deutlicher zulegen als der<br />

Gesamtmarkt.<br />

Offline pusht Online<br />

Allerdings: Trotz steigender Online-Umsätze im<br />

Versandhandel ist offensichtlich, dass es ohne<br />

gedruckte Medien auch in Zukunft nicht geht.<br />

Besonders eindrucksvoll belegt dies eine Umfra-<br />

ge bei Internetkäufern: Rund 80 Prozent der<br />

Befragten gaben an, sie hätten sich vor der<br />

Online-Bestellung im Katalog des jeweiligen Ver-<br />

senders informiert.<br />

Adressierte und physisch zugestellte Medien sind<br />

mit ihren hohen Akzeptanzwerten daher auch<br />

bei fortschreitender Digitalisierung von enormer<br />

Bedeutung. Auch physische Briefe bleiben <strong>für</strong><br />

viele von hoher Relevanz. Das zeigt eine aktuelle<br />

Forsa-Studie, nach der mit rund 70 Prozent der<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Gedruckt & Zugestellt | 67<br />

überwiegende Teil der Bevölkerung Papierrech-<br />

nungen bevorzugt. Physische Sendungen sind<br />

eben greifbar und erzeugen dadurch eine höhere<br />

Aufmerksamkeit.<br />

Weniger Redressen – mehr Umsatz<br />

Umso wichtiger ist es <strong>für</strong> Multichannel-Versen-<br />

der, dass Kataloge und Mailings mit aktuellen<br />

Angeboten zuverlässig zugestellt werden. Nicht<br />

zustellbare Sendungen sind nicht nur ein Kosten-<br />

faktor, sondern gleichbedeutend mit Umsatzver-<br />

lusten. Denn nur derjenige, den der Katalog auch<br />

erreicht, kann bestellen. Mit jeder Redresse (so<br />

werden Adressen genannt, die nicht zustellbar<br />

sind) aber bleibt der zu erwartende Umsatz <strong>für</strong><br />

den Versandhändler aus. Führende Briefdienst-<br />

leister bieten anspruchsvollen Kunden daher prä-<br />

ventive Adressbearbeitungstools an, um Redres-<br />

sen und Dubletten schon vor dem Versand zu<br />

vermeiden.<br />

Kreativität gewinnt<br />

Die Gewichte werden leichter, die Auflagen klei-<br />

ner, die Frequenz höher. Mehr Masse fordert aber<br />

auch mehr Klasse. Differenzierungsmerkmale wie<br />

kreative Formen und Formate wecken Interesse,<br />

übermitteln spannende Botschaften und schaf-<br />

fen durch Werkzeuge wie QR-Codes den direk-<br />

ten Weg ins Netz. Damit lassen sich künftig auch<br />

verstärkt die Push-Effekte von Katalogen auf<br />

Online-Umsätze messen – das nämlich ist heute<br />

noch eine Herausforderung <strong>für</strong> viele Versender.<br />

Klar ist: Modernes Dialogmarketing hat Impuls-<br />

charakter, vernetzt die Online- und Offline-Welt<br />

und sorgt mit erhöhter Frequenz <strong>für</strong> eine Zwei-<br />

Wege-Kommunikation. Vergleichen lohnt sich:<br />

Hier können die alternativen Postdienstleister<br />

gute Angebote machen, die den Kundenwün-<br />

schen – und nicht nur den Produktionsprozessen<br />

– gerecht werden. �<br />

Michael Mews<br />

ist Geschäftsführer der<br />

TNT Post GmbH & Co.<br />

KG in Hannover<br />

E-Mail: m.mewsDDV@<br />

tntpost.de


68 | SERVICE | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Die wichtigsten Medien im Überblick<br />

Kompetentes Dialogmarketing erfordert Informationen aus erster Hand. Auf den folgenden<br />

Seiten finden Sie die wichtigsten Dialogmarketing-Medien und Brancheninfos im Überblick.<br />

absatzwirtschaft<br />

Zeitschrift <strong>für</strong> Marketing mit Berichten,<br />

Hintergrundinformationen und News.<br />

www.absatzwirtschaft.de<br />

absolit<br />

Internetplattform von Dr. Schwarz Consulting<br />

zum Thema E-Mail-Marketing.<br />

www.absolit.de<br />

acquisa / direkt marketing<br />

Portal <strong>für</strong> Marketing und Vertrieb<br />

der Zeitschrift acquisa.<br />

www.acquisa.de<br />

acquisa CRM Expo<br />

Virtuelle CRM-Messe mit Best-Practice-Beispielen<br />

und Dienstleistungsangeboten.<br />

www.acquisa-crm-expo.de<br />

Best Practice Guides des DDV<br />

Broschüren <strong>für</strong> das tägliche Dialogmarketing-Business:<br />

rechtliche Hintergründe, Basiswissen und Tipps.<br />

www.ddv.de/shop<br />

Bundesverband des Deutschen Versandhandels (bvh)<br />

Zahlen, Daten und Fakten zum Distanzhandel.<br />

www.versandhandel.org<br />

CallCenter PROFI<br />

Das Magazin informiert zu allen Call-Center-Themen<br />

und darüber hinaus.<br />

www.callcenterprofi.de<br />

CRM EXPERT-SITE<br />

Internetplattform mit Fachbeiträgen und<br />

Informationen zum CRM.<br />

www.crm-expert-site.de<br />

CRM Forum<br />

Die Website bietet News, Fachbeiträge und<br />

Marktspiegel zu CRM-Softwareanbietern.<br />

www.crmforum.de<br />

der neue vertrieb (dnv)<br />

Magazin <strong>für</strong> Presse-Marketing und -Vertrieb.<br />

www.dnv-online.net<br />

Deutscher Dialogmarketing Verband (DDV)<br />

Branchennews, Positionspapiere, Pressemitteilungen<br />

und weitere Informationen zum Dialogmarketing.<br />

www.ddv.de<br />

dialog<br />

Das Magazin des DDV erscheint viermal jährlich<br />

als Supplement der Fachzeitschrift HORIZONT.<br />

www.ddv.de<br />

Dialog Marketing Monitor<br />

Jährlich erscheinende Dialogmarketing-Studie<br />

der Deutschen Post.<br />

www.deutschepost.de/dmm<br />

eCommerce Magazin<br />

Zeitschrift und Internetportal zu Werbung,<br />

Kauf und Verkauf im Internet.<br />

www.e-commerce-magazin.de<br />

FISCHER’S ARCHIV<br />

Magazin und Online-Plattform zur Präsentation<br />

der besten Dialogmarketing-Kampagnen.<br />

www.fischers-archiv.de<br />

Gesamtverband Kommunikationsagenturen (GWA)<br />

Internetseite mit Kennzahlen zur Werbung,<br />

Rankings und aktuellen Studien.<br />

www.gwa.de<br />

HORIZONT<br />

Wöchentlich erscheinende Marketingzeitung<br />

mit Specials zum Dialogmarketing.<br />

www.horizont.net/<br />

Informationen <strong>für</strong> Verbraucher<br />

Webseite <strong>für</strong> Verbraucher, die Fragen<br />

zum Thema Dialogmarketing haben.<br />

www.ichhabediewahl.de<br />

internet WORLD BUSINESS<br />

Alle 14 Tage berichtet die Zeitung praxisnah<br />

über Themen rund um das Internet.<br />

www.internetworld.de


Jobbörse <strong>für</strong> Call-Center-Mitarbeiter<br />

Der DDV stellt die wichtigsten Berufe vor –<br />

Jobsuchende finden hier offene Stellen.<br />

www.jobchance-callcenter.de<br />

Konjunkturbarometer<br />

Mitgliederbefragung des DDV mit den Verbänden in Österreich<br />

und der Schweiz zu aktuellen Konjunkturdaten.<br />

www.ddv.de<br />

Nielsen Media Research<br />

Jährlich veröffentlicht Nielsen einen<br />

Statusbericht zum Direct Mail.<br />

www.nielsen.com<br />

ONEtoONE<br />

Fachzeitschrift <strong>für</strong> Dialogkommunikation<br />

mit aktuellen Brancheninformationen.<br />

www.onetoone.de<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Hier finden Sie eine Auswahl von Aus- und Weiterbildungsakademien und -instituten mit<br />

speziellen Angeboten im Dialogmarketing. DDV-Mitglieder erhalten bei vielen Kooperations-<br />

partnern Sonderkonditionen.<br />

AgenTour<br />

Auf der Website können sich Interessierte über<br />

ein Praktikum bei Dialogmarketing-Agenturen informieren.<br />

www.agentour-ddv.de<br />

Bayerische Akademie <strong>für</strong> Werbung<br />

und Marketing (BAW)<br />

Berufsbegleitende Studienangebote<br />

z. B. Dialog- / Onlinemarketing.<br />

www.baw-online.de<br />

Bildungsnetzwerk digitale Wirtschaft<br />

Mitglieder des BVDW bieten in der virtuellen Akademie<br />

Seminare, Schulungen und berufsbegleitende Studiengänge an.<br />

www.bvdw.org<br />

DDA die dialog akademie<br />

Berufsbegleitenden Kompaktstudien u. a. zum<br />

Dialogmarketing, Online-Marketing und Social Media.<br />

www.dda-online.de<br />

DDV-Specials<br />

Praxisorientierte Veranstaltungen des DDV<br />

zu aktuellen Rechts- oder Marketingthemen.<br />

www.specials.ddv.de<br />

deutsche medienakademie köln<br />

Seminare zu Themen wie Online-Marketing,<br />

Neue Medien und innovativen Technologien.<br />

www.medienakademie-koeln.de<br />

TeleTalk<br />

Das Magazin <strong>für</strong> die Call-Center-Branche.<br />

www.teletalk.de<br />

Der Versandhausberater<br />

Spezialisiertes Branchenmagazin <strong>für</strong><br />

Entscheider im Distanzhandel.<br />

www.mailorderportal.de<br />

Werben & Verkaufen<br />

Wöchentliche Fachzeitschrift <strong>für</strong> die<br />

Werbebranche mit aktuellen Themen.<br />

www.wuv.de<br />

Zentralverband der Werbewirtschaft (ZAW)<br />

Der ZAW liefert aktuelle News und<br />

Branchendaten zum Werbemarkt.<br />

www.zaw.de<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | SERVICE | 69<br />

Die AgenTour des DDV bietet attraktive Praktika an den<br />

wichtigsten Standorten Deutschlands.<br />

ONEtoONE-Seminare<br />

Seminare von Dialogmarketing-Strategien<br />

bis zum Personality-Coaching.<br />

www.onetoone.de/seminare/<br />

Siegfried Vögele Institut (SVI)<br />

Das Institut bietet Dialog-Seminare und publiziert<br />

regelmäßig Studien zum Dialogmarketing.<br />

www.sv-institut.de<br />

eLearning<br />

Die eLearning-Reihe des DDV behandelt<br />

wichtige Themen rund um das Dialogmarketing.<br />

www.ddv.de


70 | Service | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Universitäten/Fachhochschulen<br />

Centrum <strong>für</strong> interaktives Marketing und Medien-<br />

management Westfälische Wilhelms-Universität 122<br />

design akademie berlin Hochschule<br />

<strong>für</strong> Kommunikation und Design (FH) 127<br />

Deutsches Institut <strong>für</strong> Marketing DIM 128<br />

DMI Institut <strong>für</strong> Direktmarketing 131<br />

Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart<br />

BWL-Dienstleistungsm./Medien und Kommunikation 130<br />

Duale Hochschule Ravensburg Studiengang<br />

Handel/Vertriebsmanagement 131<br />

Düsseldorfer Akademie <strong>für</strong> Marketing-Kommunikation e.V. 131<br />

European School of Business (ESB) Lehrstuhl <strong>für</strong><br />

Marketing und E-Commerce 134<br />

Fachhochschule Aachen, University of Applied Sciences<br />

Fachbereich Wirtschaftswissenschaften 134<br />

Fachhochschule Bielefeld 134<br />

Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg<br />

Fachbereich Wirtschaft 134<br />

Fachhochschule Brandenburg<br />

Marketing 134<br />

Fachhochschule Dortmund Lehrstuhl<br />

Internationales Marketing 134<br />

Fachhochschule <strong>für</strong> Technik und<br />

Wirtschaft BWL und Marketing 134<br />

Fachhochschule Gelsenkirchen<br />

Internationales Marketing 134<br />

Fachhochschule Gelsenkirchen<br />

Marketing 134<br />

Fachhochschule Giessen-Friedberg<br />

Wirtschaftsingenieurwesen/Produktionstechnik 135<br />

Fachhochschule Karlsruhe Wirtschaftswissenschaften 135<br />

Fachhochschule Köln Fakultät<br />

Wirtschaftswissenschaften 135<br />

Fachhochschule Landshut<br />

Marktorientierte Unternehmensführung 135<br />

Fachhochschule Ludwigshafen<br />

Lehrstuhl Marketing 135<br />

Fachhochschule Mainz 135<br />

Fachhochschule Mainz University<br />

of Applied Sciences 135<br />

Fachhochschule Neu-Ulm 135<br />

Fachhochschule OOW, Stadt Wilhemshaven<br />

Wirtschaftsingenieurwesen/Marketing 135<br />

Fachhochschule Osnabrück 135<br />

Fachhochschule Rosenheim<br />

Bereich Marketing 135<br />

Fachhochschule Wedel Marketing 135<br />

Fachhochschule Worms Fachbereich<br />

Wirtschaftswissenschaften 135<br />

Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt<br />

Abt. Schweinfurt, Fakultät WI 135<br />

Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt<br />

Fachbereich Betriebswirtschaft 135<br />

Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg / Marketing<br />

Fakultät <strong>für</strong> allg. BWL und Marketing 137<br />

HAWK Fachhochschule Hildesheim/<br />

Holzminden/Göttingen 139<br />

Hochschule Anhalt Fachbereich Wirtschaft 139<br />

Hochschule Bochum Fachbereich Wirtschaft 139<br />

Hochschule Bremerhaven Labor Marketing<br />

und Multimedia (MuM) 139<br />

Hochschule Darmstadt Fachbereich Wirtschaft 139<br />

Hochschule der Medien Professur<br />

<strong>für</strong> Internationales Medienmanagement 139<br />

Hochschule Fulda Fachbereich Wirtschaft 139<br />

Hochschule <strong>für</strong> Angewandte Wissenschaften<br />

Wirtschaft 139<br />

Hochschule <strong>für</strong> Technik und Wirtschaft Dresden (FH) 139<br />

Hochschule <strong>für</strong> Technik und Wirtschaftswissensch.<br />

ServiceCenterManagement 140<br />

Hochschule <strong>für</strong> Technik Wirtschaft + Kultur Leipzig 140<br />

Hochschule <strong>für</strong> Wirtschaft und<br />

Recht Berlin HWR Berlin 140<br />

Hochschule <strong>für</strong> Wirtschaft und<br />

Umwelt Bereich Marketing 140<br />

Hochschule <strong>für</strong> Wirtschaft und<br />

Umwelt Nürtingen-Geislingen 140<br />

Hochschule Furtwangen Fakultät Digitale Medien 141<br />

Hochschule Hannover Wirtschaft/Marketing 141<br />

Hochschule Harz Tourismuswirtschaft/Marketing 141<br />

Hochschule Heilbronn - Technik, Wirtschaft,<br />

Informatik, Fakultät Wirtschaft 2 141<br />

Hochschule Hof 141<br />

Hochschule Magdeburg-Stendal Dienstleistungs-<br />

u. Servicemanagement 141<br />

Hochschule München Fakultät <strong>für</strong> Tourismus 141<br />

Hochschule Niederrhein Marketing 141<br />

Hochschule Niederrhein Wirtschaft 141<br />

Hochschule Offenburg Fakultät<br />

Betriebswirtschaft 141<br />

Hochschule Pforzheim Fakultät<br />

<strong>für</strong> Wirtschaft 141<br />

Hochschule Pforzheim, Fakultät <strong>für</strong> Technik<br />

Studiengang Wirtschaftsingenieure 141<br />

Hochschule Reutlingen 141<br />

Hochschule RheinMain Wiesbaden Business School 141<br />

HTW - Aalen Hochschule <strong>für</strong> Technik u. Wirtschaft 141<br />

Institut <strong>für</strong> Marketing, Westfälische Wilhelms-Universität<br />

Münster 142<br />

Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth 142<br />

Leuphana Universität Lüneburg 146<br />

Private Fachhochschule Göttingen<br />

Professur <strong>für</strong> Wirtschaftsinformatik 156<br />

SRH Hochschule Calw / Steuern und Prüfungswesen<br />

Medien und Kommunikationsmanagement 164<br />

Stauffenbergschule Berufs- und Berufsfachschule 164<br />

Technische Universität MünchenLS <strong>für</strong> Dienstleistungs-<br />

u. Technologiemarketing 166<br />

Uni Bayreuth Direct Marketing 169<br />

Universität Duisburg-Essen Lehrstuhl<br />

Marketing & Handel 170<br />

Universität Hamburg Institut Marketing und Medien<br />

SVI Stiftungslehrstuhl <strong>für</strong> Dialogmarketing 170<br />

Universität Kassel Dialog Marketing<br />

Competence Center 170<br />

Universität St. Gallen Institut <strong>für</strong> Marketing und Handel 170<br />

Universität Stuttgart Abt. VI Betriebswirtsch. Institut 170<br />

Universität zu Köln Seminar <strong>für</strong> Handel &<br />

Kundenmanagement 170<br />

Universitäten München & Rostock Drittmittelprojekt<br />

Deutsche Forschungszentren <strong>für</strong> Direktmarketing 170


Awards, Events und Messen<br />

Messen, Kongresse und Events – <strong>für</strong> den Know-how-Transfer und Geschäftsabschlüsse<br />

sind sie ein Muss. Nachfolgend finden Sie ausgewählte Termine zu Veranstaltungen, die<br />

sich kein Dialogmarketer entgehen lassen sollte.<br />

DM Days<br />

13. – 18. Oktober 2012, Las Vegas<br />

Die Ausstellung und Conference findet dieses Jahr in Las<br />

Vegas statt.<br />

www.dma12.org<br />

DMA Echo Award<br />

16. Oktober 2012, Las Vegas<br />

Im Mandalay Bay Convention Center zeichnet die DMA<br />

exzellente Kampagnen aus.<br />

www.dma-echo.org<br />

NEOCOM / Versandhandelskongress<br />

26. – 27.September 2012, Wiesbaden<br />

Die Branchenveranstaltung <strong>für</strong> Multichannel-Handel.<br />

www.neocom.de<br />

CRM-expo<br />

10. – 11. Oktober 2012, Essen<br />

Leitmesse und Kongress <strong>für</strong> Kundenbeziehungsmanagement.<br />

www.crm-expo.com<br />

GWA Effie<br />

18. Oktober 2012, Frankfurt am Main<br />

Zum 31. Mal wird der GWA Effie <strong>für</strong> effiziente und effektive<br />

Marketing-Kommunikation verliehen.<br />

www.gwa.de<br />

Email-expo 2013<br />

5. – 6. Februar 2013, Frankfurt am Main<br />

Die Fachmesse rund um professionelles E-Mail-Marketing.<br />

www.callcenterworld.de<br />

Call Center World 2013<br />

25. – 28. Februar 2013, Berlin<br />

Die Kongressmesse <strong>für</strong> Call Center Management.<br />

www.callcenterworld.de<br />

CeBIT<br />

5. – 9. März 2013, Hannover<br />

Internationale Messe und Konferenz<br />

<strong>für</strong> die digitale Wirtschaft.<br />

www.cebit.de<br />

Deutscher Dialogmarketing Preis (ddp)<br />

April 2013, Berlin<br />

Bereits zum 30. Mal werden die erfolgreichsten<br />

Dialogkampagnen durch den DDV mit dem begehrten<br />

ddp-Award ausgezeichnet.<br />

www.ddp-award.de<br />

Cannes Lions<br />

Juni 2013, Cannes<br />

Das internationale Werbefestival<br />

mit der Verleihung der „Löwen“.<br />

www.canneslions.com<br />

mailingtage<br />

19. – 20. Juni 2013, Nürnberg<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | Service | 71<br />

Fachmesse <strong>für</strong> klassischen und digitalen Kundendialog.<br />

www.mailingtage.de<br />

dmexco<br />

18. – 19. September 2013, Köln<br />

Die internationale Leitmesse und der Kongress <strong>für</strong> die<br />

digitale Wirtschaft finden zum 5. Mal in Köln statt.<br />

www.dmexco.de<br />

8. wissenschaftlicher interdisziplinärer<br />

Kongress <strong>für</strong> Dialogmarketing<br />

September / Oktober 2013<br />

Im Mittelpunkt stehen aktuelle Forschungsprojekte.<br />

www.ddv.de<br />

Alfred Gerardi Gedächtnispreis (AGGP)<br />

September / Oktober 2013<br />

Im Rahmen des wissenschaftlichen Kongresses zeichnet<br />

der DDV die besten Abschlussarbeiten des akademischen<br />

Jahres im Dialogmarketing aus.<br />

www.aggp.de<br />

EDDI<br />

Mit dem EDDI zeichnet der DDV bereits zum 20. Mal<br />

Unternehmen <strong>für</strong> langfristig erfolgreiche Dialogmarketing-<br />

strategien aus.<br />

www.eddi-award.de<br />

DDV Kooperationen<br />

Der DDV kooperiert regelmäßig mit Veranstaltern von Events<br />

und Kongressen / Sonderkonditionen <strong>für</strong> Mitglieder.<br />

www.ddv.de<br />

DDV<br />

DDV<br />

DDV<br />

Nehmen Sie Platz<br />

zum Dialog, fordert<br />

der DDV auf seinem<br />

Messestand mit zwei<br />

roten Sesseln als Eye-<br />

Catcher auf.<br />

Der ddp-Award ist<br />

alljährlich ein Highlight<br />

<strong>für</strong> Top-Agenturen.<br />

Der EDDI 2012<br />

<strong>für</strong> die ING-DiBa:<br />

Kerstin Jourdan, <strong>für</strong><br />

das Direktmarketing<br />

der Bank verantwortlich,<br />

und DDV-Präsident<br />

Dieter Weng auf der<br />

glanzvollen Preisverlei-<br />

hung in Nürnberg.


72 | Service | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Internationale Organisationen<br />

Know-how aus erster Hand: Branchenverbände <strong>für</strong> Dialogmarketing bieten detaillierte<br />

Informationen zu den Märkten im Ausland. Dialogmarketer, die eine internationale Kampagne<br />

starten, sollten sich rechtzeitig bei Spezialisten vor Ort informieren.<br />

Europa<br />

Federation of European Direct Marketing (FEDMA)<br />

Avenue Ariane 5, 4th floor, 1200 Brüssel<br />

Phone: +32 2 779 42 68<br />

info@fedma.org, www.fedma.org<br />

Belgien<br />

Belgium Direct Marketing Association (bdma)<br />

Noordkustlaan 1, 1702 Groot-Bijgaarden<br />

Phone: +32 (0)78 77 00 12<br />

info@bdma.be, www.bdma.be<br />

Dänemark<br />

Direct Marketing Klubben<br />

Nordre Fasanvej 113-115, 2000 Frederiksberg<br />

Phone: +45 38 11 87 87<br />

info@markedsforing.dk, www.dmklubben.dk<br />

Finnland<br />

Finnish Direct Marketing Association (ASML)<br />

Bulevardi 44, 00120 Helsinki<br />

Phone: +358 207 69 98 11<br />

info@asml.fi, www.ssml.fi<br />

Frankreich<br />

La fédération du e-commerce et de la vente à distance (FEVAD)<br />

60 rue de la Boétie, 75008 Paris<br />

Phone: +33 1 42 56 38 86<br />

mlolivier@fevad.com, www.fevad.com<br />

Großbritannien<br />

The Direct Marketing Association (DMA)<br />

DMA House, 70 Margaret Street, London W1W 8SS<br />

Phone: +44 20 72 91 33 00<br />

dma@dma.org.uk, www.dma.org.uk<br />

Irland<br />

Irish Direct Marketing Association (IDMA)<br />

8 Upper Fitzwilliam Street, Dublin 2<br />

Phone: +353 1 661 04 70<br />

services@idma.ie, www.idma.ie<br />

Italien<br />

Associazione Italiana per il Direct Marketing (AIDiM)<br />

Via M. Gioia, 70, 20125 Milano MI<br />

Phone: +39 (0) 2-29014157<br />

info@aidim.it, www.aidim.it<br />

Niederlande<br />

Dutch Dialogue Marketing Association (DDMA)<br />

W.G. Plein 507/508, 1054 SJ Amsterdam<br />

Phone: +31 20 452 84 13<br />

info@ddma.nl, www.ddma.nl<br />

Norwegen<br />

Norsk direkte Markedsførings Forening (NORDMA)<br />

Postboks 150, Oppsal, 0619 0slo<br />

Phone: +47 22 62 70 17<br />

sekretariatet@nordma.no, www.nordma.no<br />

Österreich<br />

Dialog Marketing Verband Österreich (DMVÖ)<br />

Hollandstraße 20/7, 1020 Wien<br />

Phone: +43 1 9 11 43 00<br />

office@dmvoe.at, www.dmvoe.at<br />

Polen<br />

Stowarzyszenie Marketingu Bezpośredniego (SMB)<br />

ul. Wybieg 21, 00-788 Warszawa<br />

Phone: +48 22 849 35 00<br />

info@smb.pl, www.smb.pl<br />

Russland<br />

Russian Association of Direct Marketing (RADM)<br />

PO Box 11, Moscow 115054<br />

Phone: +7 91 63 28 14 86<br />

contact@radm.ru, www.radm.ru<br />

Schweden<br />

Swedish Direct Marketing Association (SWEDMA)<br />

PO Box 5185, 10244 Stockholm<br />

Phone: +46 8 534 802 60<br />

direkt@swedma.se, www.swedma.se<br />

Schweiz<br />

Schweizer Direktmarketing Verband (SDV)<br />

Postfach 616, 8501 Frauenfeld<br />

Phone: +41 52 721 61 62<br />

info@dmverband.ch, www.dmverband.ch<br />

Spanien<br />

Federación Espanola de la Economia Digital (FECEMD)<br />

C/ Balmes, 173 4º 1º, 08006 Barcelona<br />

Phone: +34 93 240 40 70 93 201<br />

fecemd@fecemd.org, www.fecemd.org<br />

Tschechische Republik<br />

Asociace Direct Marketingu a Zásilkového Obchodu (ADMAZ)<br />

Senovážné náměstí 23, 110 00 Prague 1<br />

Phone: +420 222 24 13 86<br />

info@admaz.cz, www.admaz.cz<br />

USA<br />

Direct Marketing Association (DMA)<br />

1120 Avenue of the Americas, New York, NY 10036-6700<br />

Phone: +1 212 768 72 77<br />

customerservice@the-dma.org, www.the-dma.org


Eine starke Vertretung<br />

Der DDV engagiert sich <strong>für</strong> die Dialogmarketing-Branche<br />

Der Dialog mit Politik, Wirtschaft, Verbrau-<br />

chern und Wissenschaft steht im Mittelpunkt<br />

der Arbeit des DDV. Seine Mission ist es,<br />

Dialogmarketing innerhalb der Gesellschaft<br />

langfristig als eine innovative, gesellschaftlich<br />

anerkannte und gewünschte Form der Kom-<br />

munikation zu positionieren. Seine Aufgaben<br />

sieht der Verband in der politischen Arbeit,<br />

dem Verbraucherdialog, der Qualitätssiche-<br />

rung und der Nachwuchsförderung. Insbe-<br />

sondere das politische Engagement ist in den<br />

vergangenen Jahren immer wichtiger gewor-<br />

den, um Überregulierung zu verhindern und<br />

den Interessenausgleich zwischen Wirtschaft<br />

und Gesellschaft zu sichern.<br />

Struktur und Mitglieder<br />

Das sechsköpfige Präsidium des DDV ist <strong>für</strong><br />

die übergeordneten Verbandsinteressen verant-<br />

wortlich und teilt sich in die Felder Lobbying,<br />

Kommunikation, Messen und Veranstaltungen,<br />

Bildung und Forschung, Digital sowie Mitglieder<br />

und Finanzen auf.<br />

Der neunköpfige Vorstand kümmert sich um<br />

die Schwerpunkte und Ziele der einzelnen zum<br />

Dialogmarketing zählenden Segmente. Der Ver-<br />

band hat neun Councils, in denen sich Unter-<br />

nehmen gleicher verbandspolitischer Identität<br />

zusammenfinden, mehrmals im Jahr aktuelle<br />

Entwicklungen in ihren jeweiligen Geschäfts-<br />

bereichen diskutieren und gemeinsame Projek-<br />

te verabschieden. Dazu zählen die Erarbeitung<br />

verbindlicher Standards und Ehrenkodizes, die<br />

Festlegung von Siegeln und Zertifizierungen,<br />

Nachwuchsförderung sowie detaillierte Konzepte<br />

zum Daten- und Verbraucherschutz.<br />

Der DDV versteht sich als Gesamtverband der<br />

Dialogmarketingbranche, er ist „Heimat“ eben-<br />

so <strong>für</strong> werbungtreibende Unternehmen wie <strong>für</strong><br />

<strong>Dienstleister</strong> im Dialogmarketing. Für seine Mit-<br />

Das Präsidium des DDV<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | DDV | 73<br />

v.l.n.r.: Stefani Spangenberg, Martin Nitsche, Dieter Weng, Ulf Uebel, Christiane Nägler<br />

und Jan Möllendorf<br />

glieder macht ihn dies insbesondere wegen des<br />

großen Networking-Potenzials und des Knüpfens<br />

neuer Geschäftskontakte attraktiv.<br />

Die Mitgliedsunternehmen sind Dialogmarke-<br />

ting- und Online-Agenturen, Adress- und Infor-<br />

mationsdienstleister, E-Mail-<strong>Dienstleister</strong>, Call-<br />

Center-Services- und TeleMedien-<strong>Dienstleister</strong>,<br />

Direct-Mail-Unternehmen sowie Werbungtrei-<br />

bende aus verschiedenen Wirtschaftszweigen.<br />

Politisches Engagement<br />

Die politische Arbeit ist eine Kernaufgabe des<br />

DDV. Für seine Position, die Freiheit der Kom-<br />

munikation zu fördern und den verantwortungs-<br />

vollen Dialog zwischen Menschen, Unternehmen<br />

und der Politik zu gestalten, setzt sich der Ver-<br />

band in persönlichen Gesprächen mit Politikern<br />

ebenso ein, wie in gezielten Aktivitäten im Schul-<br />

terschluss mit anderen Wirtschaftsverbänden<br />

und durch übernationale Vernetzung.<br />

Von seinem Hauptstadtbüro in Berlin-Mitte nahe<br />

dem Regierungsviertel steuert der Wirtschafts-<br />

verband deshalb nicht nur sein nationales, son-


74 | DDV | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Dieter Weng<br />

Präsident des<br />

Deutschen Dialog-<br />

marketing Verbandes<br />

e.V. in Wiesbaden<br />

E-Mail:<br />

d.weng@ddv.de<br />

Christiane Nägler<br />

Nägler & Company<br />

GmbH, ist Vizepräsi-<br />

dentin Messen und<br />

Veranstaltungen<br />

E-Mail:<br />

c.naegler@ddv.de<br />

Stefani Spangenberg<br />

SKA Agentur <strong>für</strong><br />

Relationship<br />

Marketing, ist<br />

Vizepräsidentin<br />

Kommunikation<br />

E-Mail:<br />

stefani.spangenberg@<br />

ska-agentur.de<br />

dern auch das europäische Lobbying und forciert<br />

den Austausch mit den politischen Entscheidern<br />

in Berlin und Brüssel.<br />

Dabei geht es vor allem darum, sich im Vorfeld<br />

der Gesetzgebung <strong>für</strong> einen Interessenausgleich<br />

zwischen Wirtschaft und Gesellschaft einzuset-<br />

zen und Überregulierung zu stoppen. Diese Auf-<br />

gabe nimmt der DDV insbesondere bei der Über-<br />

arbeitung des europäischen Datenschutzes wahr<br />

und steuert gemeinsam mit dem europäischen<br />

Dachverband FEDMA gegen die im Entwurf zur<br />

EU-Datenschutz-Grundverordnung formulierten<br />

Forderungen, um sinnvolle, passgenaue Lösun-<br />

gen mitzuentwickeln.<br />

Weitere wichtige Bereiche, in denen sich der<br />

DDV politisch besonders engagiert, sind Online<br />

Behavioral Advertising sowie die Evaluierung<br />

des Gesetzes zur Bekämpfung unlauterer Tele-<br />

fonwerbung.<br />

Seit zwei Jahren führt DDV-Präsident Dieter<br />

Weng auch den Dachverband Federation of<br />

European Direct and Interactive Media (FEDMA)<br />

in Brüssel an und vertritt somit die Belange aller<br />

europäischen Direktmarketingverbände gegen-<br />

über den entscheidenden politischen Stellen<br />

in Europa. Die Personalunion ermöglicht dem<br />

nationalen DDV gerade bei Themen wie der<br />

Überarbeitung der europäischen Datenschutz-<br />

Regelungen ein stärkeres Auftreten.<br />

Verbraucherdialog und Partner<br />

der Medien und Hochschulen<br />

Die Mitglieder des DDV setzen sich <strong>für</strong> einen<br />

verantwortungsbewussten Dialog mit dem Ver-<br />

braucher ein: mit selbst auferlegten verbindlichen<br />

Ehrenkodizes und Zertifizierungsmaßnahmen<br />

ebenso wie mit Verbraucherschutzinstrumenten<br />

und -informationen. Mit der Brief-Robinsonliste<br />

bietet der DDV seit 41 Jahren ein wirksames<br />

Instrument gegen unerwünschte adressierte<br />

Briefwerbung, das auch von den Verbraucher-<br />

verbänden weiterempfohlen wird.<br />

Das Online-Verbraucherportal des DDV (www.<br />

ichhabediewahl.de) informiert über den Nutzen<br />

der verschiedenen Kanäle des Dialogmarketings<br />

und gibt Verbrauchern Überblick über rechtliche<br />

Grundlagen. Als kompetenter Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> alle Themen des Online- und Offline-Dialog-<br />

marketings unterstützt der Verband aber auch<br />

Hochschulen und Medien mit Hintergrundin-<br />

formationen, Stellungnahmen und Positionen.<br />

Mit dem „Konjunkturbarometer“, der jährlichen<br />

Befragung seiner Mitglieder, verfügt der DDV<br />

über aktuelle Angaben zur wirtschaftlichen Ent-<br />

wicklung im Feld der Dialogmarketer.<br />

Breite Palette an Services<br />

und Leistungen<br />

Der Verband präsentiert eine breite Palette an<br />

Angeboten: Das DDV-Logo ist Ausweis <strong>für</strong> Pro-<br />

fessionalität. Die Gütesiegel der einzelnen Coun-<br />

cils im DDV ermöglichen den Mitgliedern einen<br />

entscheidenden Wettbewerbsvorteil im Markt.<br />

Kostenlose Rechtsberatung ist ebenso Bestand-<br />

teil der Servicepalette wie die Praxisseminare<br />

„DDV-Specials“ sowie Kooperationen mit den<br />

Veranstaltern der wichtigsten Branchenmessen<br />

und -kongresse, von denen die Mitglieder durch<br />

Sonderkonditionen profitieren.<br />

Des Weiteren halten die verschiedenen Medien<br />

des DDV die Mitglieder immer up to date. Ins-<br />

gesamt vier Newsletterformate informieren über<br />

die Aktivitäten des Verbands und über die seiner<br />

Mitglieder.<br />

Die Branchennews sind damit eine zusätzliche<br />

PR-Unterstützung exklusiv <strong>für</strong> Mitglieder. Neu ist<br />

die „DDV-Quintessenz“, ein Newsletter-Format,<br />

das als Video und pdf digitale Themen beleuch-<br />

tet und exklusiv den Mitgliedern zur Verfügung<br />

gestellt wird. Darüber hinaus erhalten diese das


Gattungsmagazin „dialog“, das der Fachzeitung<br />

„Horizont“ beiliegt. Das Abonnement ist in der<br />

Mitgliedschaft inbegriffen.<br />

Die Publikationsreihe „Best Practice Guide“ ist<br />

wichtiger Praxishelfer der Branche und bie-<br />

tet neben rechtlichen Hintergründen, Tipps und<br />

Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Berei-<br />

chen. Als Image-Instrument <strong>für</strong> die DDV-Mit-<br />

glieder leistet das „Jahrbuch Dialogmarketing“<br />

bereits seit sechs Jahren wichtige Dienste. Hier<br />

präsentieren sich die Mitglieder mit <strong>Dienstleister</strong>-<br />

angeboten oder Firmenprofilen. Der redaktionelle<br />

Teil bietet aktuelles Dialogmarketing-Wissen <strong>für</strong><br />

die Praxis.<br />

Zusammen mit dem beliebten Who’s Who ent-<br />

stand ein attraktiver Know-how-Lieferant und ein<br />

aussagefähiges Nachschlagewerk.<br />

Initiator von Veranstaltungen<br />

und Kooperationen<br />

Der Austausch unter den Mitgliedern und die<br />

frühzeitige Information zu aktuellen Branchenthe-<br />

men sind ein wichtiges Anliegen des DDV. Neben<br />

den Praxisseminaren „DDV-Specials“ richtet der<br />

DDV den renommierten Deutschen Dialogmar-<br />

keting Preis ddp aus, <strong>für</strong> den eine Fachjury die<br />

besten Dialogmarketing-Arbeiten eines Jahres<br />

bewertet und kürt.<br />

Der 2012 bereits zum 29. Mal ausgerichtete ddp<br />

ist der größte Wettbewerb <strong>für</strong> Dialogmarketing<br />

im deutschsprachigen Raum und einer der wich-<br />

tigsten nationalen Marketingpreise. Sein Bewer-<br />

tungsfaktor in den Kreativrankings macht ihn <strong>für</strong><br />

Agenturen besonders attraktiv.<br />

Mit dem EDDI-Award zeichnet der Verband seit<br />

19 Jahren Auftraggeber <strong>für</strong> den langfristigen<br />

erfolgreichen Einsatz von Dialogmarketing aus.<br />

Die Preisträger lesen sich wie das Who-is-Who<br />

renommierter Marken. Der EDDI-Sieger 2012 ist<br />

die ING-DiBa.<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | DDV | 75<br />

Zudem ist der DDV auf den wichtigen Kern-<br />

messen der Dialogmarketingbranche mit einem<br />

eigenen Stand präsent, so etwa auf den mai-<br />

lingtagen, der dmexco und der Neocom. Als<br />

Kooperationspartner weiterer Veranstaltungen<br />

ermöglicht der Verband seinen Mitgliedern nicht<br />

nur Sonderkonditionen, sondern ist durch Vor-<br />

träge von Präsidiums- und Vorstandsmitgliedern<br />

auch inhaltlich involviert.<br />

Nachwuchsförderung und Weiterbildung<br />

Die Qualifikation des Dialogmarketing-Nach-<br />

wuchses zählt <strong>für</strong> den DDV ebenfalls zu den<br />

Kernaufgaben. Deshalb setzt er sich <strong>für</strong> die<br />

kontinuierliche Fortentwicklung der Dialogmar-<br />

ketingforschung insbesondere an den Hoch-<br />

schulen ein, macht sich stark <strong>für</strong> den Ausbau<br />

von Lehrstellen <strong>für</strong> die branchenrelevanten Aus-<br />

bildungslehrgänge sowie <strong>für</strong> eine kontinuierliche<br />

Fort- und Weiterbildung.<br />

Gemeinsam mit dem Branchenverband BVDW<br />

hat der DDV soeben den Dualen BWL-Studien-<br />

gang mit der Vertiefung „Dialog- und Online-<br />

marketing“ an der Dualen Hochschule Baden-<br />

Württemberg in Ravensburg initiiert.<br />

Durch die Vergabe von Stipendien ermöglicht<br />

der DDV seit einigen Jahren engagierten Nach-<br />

wuchskräften den Zugang zu berufsbegleiten-<br />

den Studiengängen an der DDA und BAW.<br />

Der alljährlich stattfindende wissenschaftliche<br />

interdisziplinäre Kongress, auf dem aktuelle<br />

dialogmarketingrelevante Forschungsprojekte<br />

vorgestellt werden, wurde im Jahr 2006 als<br />

einzigartiger Brückenschlag zwischen Wissen-<br />

schaft und Wirtschaft etabliert. Der renommierte<br />

Alfred Gerardi Gedächtnis Preis (AGGP), der<br />

von diesem Jahr an in vier Kategorien vergeben<br />

wird, zeichnet bereits seit 26 Jahren wegwei-<br />

sende Abschlussarbeiten an Hochschulen und<br />

Akademien aus. �<br />

Jan Möllendorf<br />

defacto x GmbH, ist<br />

Vizepräsident Digital<br />

E-Mail:<br />

jan.moellendorf@<br />

defacto-x.de<br />

Martin Nitsche<br />

Solveta GmbH, ist<br />

Vizepräsident Bildung<br />

und Forschung<br />

E-Mail:<br />

m.nitsche@ddv.de<br />

Ulf Uebel<br />

Ulf Uebel Unterneh-<br />

mensberatung, ist Vi-<br />

zepräsident Mitglieder<br />

und Finanzen<br />

E-Mail:<br />

u.uebel@ddv.de


76 | DDV | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Hans Jürgen Schäfer<br />

ist Leiter Recht beim<br />

Deutschen Dialog-<br />

marketing Verband in<br />

Wiesbaden.<br />

E-Mail:<br />

hj.schaefer@ddv.de<br />

Vertrauen durch Selbstregulierung<br />

Der DDV setzt Branchenstandards<br />

Mit Verpflichtungserklärungen, Ehrenkodizes<br />

und Qualitätssiegeln setzt der DDV Standards<br />

in der Dialogmarketingbranche. Zahlreiche<br />

Qualitäts- und Leistungsstandards, Siegel<br />

und Zertifikate schaffen Vertrauen und garan-<br />

tieren Auftraggebern und Verbrauchern ein<br />

hohes Qualitätsniveau. Dies verschafft DDV-<br />

Mitgliedern die Möglichkeit, sich im Markt<br />

vom Wettbewerb abzuheben.<br />

Das Spektrum der Selbstregulierung<br />

Insgesamt hat der DDV im Laufe der Jahre ein<br />

breites Instrumentarium der Selbstregulierung<br />

entwickelt und permanent ausgebaut. Dieses<br />

führt – insbesondere im Zusammenspiel der<br />

einzelnen Elemente – zu einem hohen Qualitäts-<br />

niveau im Dialogmarketing. Je nach Zielgruppe<br />

lassen sich vier Abstufungen unterscheiden:<br />

� <strong>für</strong> die ganze Branche<br />

(DDV-Verpflichtungserklärung)<br />

� <strong>für</strong> alle Mitglieder im DDV (DDV-Ehrenkodex)<br />

� <strong>für</strong> alle Mitglieder eines Councils aufgrund<br />

intern selbstgesetzter Standards (Council-<br />

Ehrenkodex)<br />

� <strong>für</strong> alle Mitglieder eines Councils aufgrund<br />

externer Zertifizierung eines neutralen Dritten<br />

(Zertifizierungen, Bereiche Zustellung/Haus-<br />

haltwerbung und Adressdienst-<br />

leistungsunternehmen)<br />

DDV-Verpflichtungserklärung<br />

Die DDV-Verpflichtungserklärung<br />

„Auftragsdatenverarbeitung und Da-<br />

tenumgang“ (VE 12/2009) enthält<br />

Mindestanforderungen zur Auftragsdatenverar-<br />

beitung und Pflichten zum Datenumgang. Sie gilt<br />

<strong>für</strong> <strong>Dienstleister</strong>, die <strong>für</strong> Adresseigner personen-<br />

bezogene Daten gemäß § 11 BDSG verarbeiten.<br />

Die Erklärung kann auch von Nicht-Mitgliedern<br />

des DDV abgegeben werden und wird beim<br />

Verband hinterlegt. Auf www.ddv.de ist eine Liste<br />

der Hinterleger <strong>für</strong> jeden Interessierten einsehbar.<br />

DDV-Ehrenkodex<br />

Der von der Mitgliederversammlung 2011<br />

beschlossene und 2012 weiterentwickelte DDV-<br />

Ehrenkodex enthält verbindliche Vorgaben <strong>für</strong><br />

alle Verbandsmitglieder. Diese betreffen – unab-<br />

hängig vom Tätigkeitsbereich der Unternehmen<br />

– insbesondere Grundsätze der Wahrheit und<br />

Klarheit, der Beachtung von Verbraucherrechten<br />

und des Datenschutzes.<br />

Ehrenkodizes der Councils<br />

Neben dem Basisehrenkodex bestehen fach-<br />

bezogene Ehrenkodizes nahezu aller Councils<br />

im DDV. Die Councils haben sich damit einen<br />

verbindlichen Rahmen gegeben und verpflichten<br />

sich, die jeweiligen Branchenstandards einzuhal-<br />

ten. Über die geltenden gesetzlichen Vorschriften<br />

hinaus enthalten die Ehrenkodizes detaillierte<br />

Verpflichtungen, insbesondere aus den Berei-<br />

chen Daten- und Verbraucherschutz.<br />

TÜV-Zertifikat<br />

Die Mitglieder des heutigen Councils Zustel-<br />

lung haben 1992 als Erster am Markt mit dem<br />

„Qualitätssiegel Haushaltwerbung“<br />

Maßstäbe im Bereich der Prospektver-<br />

teilung gesetzt. Das 2007 eingeführ-<br />

te Zertifikat „TÜV Rheinland geprüfte<br />

Dialogmarketing-Zustellung“ beschei-<br />

nigt Unternehmen, dass ihr jeweiliger<br />

Dienstleistungsprozess auf hohen Kun-<br />

dennutzen und auf weitgehende Transparenz<br />

ausgerichtet ist.<br />

Die konsequente Prüfung von Verteil- und<br />

Zustellqualität hat wesentliche Standards defi-<br />

niert und trägt erheblich dazu bei, die Akzeptanz<br />

der Haushaltwerbung zu steigern.


Qualitätssiegel der<br />

Adressdienstleister erweitert<br />

Die Adressdienstleister in den beiden DDV-Coun-<br />

cils DirectMail Services und List Council haben<br />

sich verpflichtet, im Bereich Datenschutz weitrei-<br />

chende und über die gesetzlichen Anforderungen<br />

hinausgehende Qualitäts- und Leistungsstan-<br />

dards (QuLS) zu beachten. Die einschneidenden<br />

BDSG-Novellen 2009 haben erhebliche Anpas-<br />

sungen und Verfeinerungen im Bereich der Sie-<br />

gelanforderungen erforderlich gemacht.<br />

Die Einhaltung dieser Vorgaben wird durch ein<br />

externes Datenschutz-Prüfunternehmen vor<br />

Ort bei den Unternehmen und zudem jährlich<br />

durch die Auswertung einer Online-Selbstver-<br />

pflichtungserklärung (SVE) geprüft. Der DDV<br />

erteilt nach bestandener Prüfung – abhängig<br />

vom Tätigkeitsbereich – eines oder mehrere<br />

der folgenden Qualitätssiegel, bezogen auf das<br />

Kalenderjahr:<br />

� Siegel Listbroker (List Council),<br />

� Siegel Datenverarbeitung<br />

(DirectMail Services, <strong>Print</strong> und Service),<br />

� Siegel Lettershop (DirectMail Services,<br />

<strong>Print</strong> und Service)<br />

� Siegel Fulfillment (DirectMail Services,<br />

<strong>Print</strong> und Service)<br />

� Siegel Adressverlag (DirectMail Services).<br />

Wem nutzt das Qualitätssiegel?<br />

Die Siegel bringen einen mehrfachen Nutzen:<br />

� Für den Kunden/Auftraggeber (zum Beispiel<br />

werbetreibende Unternehmen, Listeigner):<br />

Das Qualitätssiegel erleichtert es dem Auf-<br />

traggeber, seiner gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Prüfungspflicht bezüglich des eingeschal-<br />

teten <strong>Dienstleister</strong>s nachzukommen. Nach<br />

§ 11 Abs. 2 Satz 1 BDSG hat der Auftragge-<br />

ber einen geeigneten <strong>Dienstleister</strong> sorgfältig<br />

auszuwählen. Zudem muss er sich nach § 11<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | DDV | 77<br />

Abs. 2 Satz 4 BDSG „vor Beginn der Daten-<br />

verarbeitung und sodann regelmäßig von der<br />

Einhaltung der beim Auftragnehmer getroffe-<br />

nen technischen und organisatorischen Maß-<br />

nahmen überzeugen“.<br />

� Für den Siegelinhaber:<br />

Durch die Vor-Ort-Prüfungen als auch die all-<br />

jährliche Selbstverpflichtungserklärung sind<br />

die Siegelinhaber gezwungen, die Qualitäts-,<br />

Datenschutz- und Sicherheitsmaßnahmen<br />

permanent zu überprüfen und auf aktuellem<br />

Niveau zu halten. Das erteilte Qualitätssiegel<br />

belegt, dass sich der <strong>Dienstleister</strong> durch<br />

geprüfte Qualität von anderen Unternehmen<br />

am Markt abhebt.<br />

Was wird geprüft?<br />

Anhand einer mehr als 140 Fragen umfassen-<br />

den Checkliste – bezogen auf die besonde-<br />

ren Anforderungen bei Adressdienstleistungen<br />

– wird die Einhaltung der gesetzlichen Vorga-<br />

ben zum Schutz der Daten der verschiedenen<br />

Geschäftspartner überprüft. Verlangt werden<br />

zum Beispiel der Nachweis eines umfassenden<br />

Datensicherheitskonzeptes, regelmäßiger Mit-<br />

arbeiterschulungen und die Bestellung eines<br />

von der Geschäftsführung unabhängigen Daten-<br />

schutzbeauftragten.<br />

Wie und wann wird geprüft?<br />

Bevor das Siegel erstmalig erteilt wird, erfolgt<br />

eine umfangreiche Vor-Ort-Prüfung, dann nach<br />

drei Jahren und weiter in regelmäßigen Abstän-<br />

den eine Wiederholungsprüfung. Ergänzt wird die<br />

Vor-Ort-Prüfung durch eine obligatorische jähr-<br />

liche Selbstverpflichtungserklärung (SVE), bei der<br />

Eigenerklärungen zu einem detaillierten Online-<br />

Fragebogen abzugeben sind.<br />

Das Siegel wird als Jahressiegel, bezogen auf<br />

das Kalenderjahr, vergeben. �<br />

Der neue Flyer des DDV:<br />

Qualitätssiegel der<br />

Adressdienstleister.<br />

Die Qualitäts- und<br />

Leistungsstandards<br />

des DDV <strong>für</strong> die<br />

Councils.


78 | DDV | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Titus Goll<br />

ist Public Affairs-<br />

Beauftragter des DDV<br />

in Berlin.<br />

E-Mail: t.goll@ddv.de<br />

Europäischer Datenschutz:<br />

Der DDV bündelt viele Kräfte<br />

Um was geht es dem DDV bei der Reform des europäischen Datenschutzes?<br />

Der DDV bündelt viele Kräfte auf die Reform<br />

des europäischen Datenschutzes. Die mög-<br />

lichen Folgen der Reform stellen eine große<br />

Bedrohung <strong>für</strong> viele Mitglieder dar.<br />

Das Dialogmarketing leistet in Deutschland einen<br />

wichtigen Beitrag beim Aufbau und der Pflege<br />

von Kundenbeziehungen. Nachhaltige Kunden-<br />

beziehungen beruhen unter anderem auf Qua-<br />

lität, Vertrauen und der Achtung der Gesetze<br />

sowie der ungeschriebenen und selbst auferleg-<br />

ten Verhaltensregeln.<br />

Für Dialogmarketing-Aktivitäten wendeten deut-<br />

sche Unternehmen im Jahr 2011 rund 27,7 Milli-<br />

arden Euro auf.<br />

Das Dialogmarketing ist gefährdet<br />

Nach dem derzeitigen Textentwurf der europä-<br />

ischen Datenschutz-Grundverordnung werden<br />

die hart errungenen und stark ausdifferenzierten<br />

Kompromisse des Telemediengesetzes (TMG),<br />

des Telekommunikationsgesetzes (TKG), des<br />

Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb<br />

(UWG) und vor allem des Bundesdatenschutz-<br />

gesetzes (BDSG) grundlegend in Frage gestellt.<br />

Bereits seit Juli 2010 begleitet der DDV daher<br />

aktiv und intensiv alle Entwicklungen rund um die<br />

Reform des europäischen Datenschutzes.<br />

Schon im Oktober 2010 initiierte der DDV des-<br />

halb zusammen mit der FEDMA die Data Industry<br />

Platform. Die Plattform ist als ein übergreifender<br />

Zusammenschluss der diversen europäischen<br />

Industriesektoren konzipiert. Der DDV hat sein<br />

Engagement in dieser Allianz gemeinsam mit<br />

den unterstützenden Organisationen fortentwik-<br />

kelt und eine Vielzahl von Kommunikations- und<br />

Informationsmaßnahmen durchgeführt. Die Data<br />

Industry Platform hat sich zu einem in Politik und<br />

Wirtschaft angesehenen und nachgefragten Akti-<br />

ons- und Kommunikationsforum entwickelt. DDV<br />

und FEDMA führen dabei gemeinschaftlich das<br />

Sekretariat und fungieren als „Motor“ der Allianz.<br />

Explizites DM-Verbot wurde gestrichen<br />

Schon das Bekanntwerden eines inoffiziellen<br />

Entwurfs Ende November 2011 hatte die Bedro-<br />

hungen der Dialogmarketingwirtschaft konkre-<br />

tisiert und die heutige Situation weitgehend<br />

vorgezeichnet. In der Zeitspanne vom Beginn der<br />

Ressortabstimmungen der Europäischen Kom-<br />

mission bis zur Veröffentlichung des Entwurfs<br />

kam es jedoch zu einigen wichtigen, wenn auch<br />

im Ergebnis nicht ausreichenden Anpassungen.<br />

Die vielleicht bedeutendste Einsicht der Euro-<br />

päischen Kommission war, dass ein explizites<br />

Verbot des Direktmarketings gestrichen wurde.<br />

Mit der Veröffentlichung des Verordnungsent-<br />

wurfs der Europäischen Kommission am 25.<br />

Januar 2012 wurde der Entwurfstext dem Euro-<br />

päischen Parlament zugeleitet. In diesem Text<br />

finden sich noch sehr viele Regelungen, die<br />

die Dialogmarketingindustrie ganz erheblich<br />

beschränken und die Wirtschaft oft in ungeeig-<br />

neter Form oder im Übermaß regulieren.<br />

DDV bündelt Kräfte<br />

Der DDV steht deshalb mit den politischen Kräf-<br />

ten in Brüssel und Berlin im Austausch. Er hat<br />

eine Vielzahl schriftlicher Eingaben und Kom-<br />

mentierungen verfasst, Anhörungen besucht und<br />

führt kontinuierlich das persönliche Gespräch<br />

und den Diskurs mit den politischen Vertretern<br />

in Brüssel und Berlin. Darüber hinaus organi-<br />

sierte der Verband bereits am 19. Januar 2012,<br />

also schon im Vorfeld der Veröffentlichung des<br />

Verordnungsentwurfs, eine allgemeine Informa-<br />

tionsveranstaltung zur geplanten Reform des<br />

europäischen Datenschutzes. Vom 26. bis 29.<br />

März folgten dann gezielte Sonderveranstaltun-<br />

gen (DDV-Specials) zu den Auswirkungen der


Reform, abgestimmt auf Einzelbedürfnisse der<br />

DDV-Councils.<br />

In engagierten Schriftwechseln wie auch münd-<br />

lich haben sich bereits viele DDV-Mitglieder<br />

direkt an ihre Abgeordneten in Berlin und Brüssel<br />

gewandt. Der Verband unterstützt diesen Aus-<br />

tausch mit Informationsmaterialien, die den Mit-<br />

gliedern seit dem 19. März zur Verfügung stehen.<br />

Und auch im weiteren Dialog mit der Politik steht<br />

der Verband seinen Mitgliedern gern zur Seite.<br />

Der europäische Datenschutz<br />

bleibt DDV-Kernthema<br />

Die Freiheit der Kommunikation ist nach der<br />

Revision des Bundesdatenschutzgesetzes 2009<br />

| Jahrbuch Dialogmarketing 2013 | DDV | 79<br />

erneut einer großen Prüfung ausgesetzt. Es ist<br />

daher zu erwarten, dass das Erreichen einer<br />

adäquaten und differenzierenden Fassung des<br />

europäischen Datenschutzes bis zum Ende der<br />

jetzigen Legislaturperiode Mitte des Jahres 2014<br />

– und wahrscheinlich noch darüber hinaus –<br />

ein Kernthema des DDV und seiner Mitglieder<br />

bleiben wird.<br />

Unser Ziel sollte eine am BDSG von 2009 ori-<br />

entierte Datenschutzregelung sein. Die dort<br />

mühsam erkämpften Ausnahmen zugunsten der<br />

Branche sind im Ergebnis <strong>für</strong> die Praxis noch<br />

tragbar. Wer hätte gedacht, dass diese natio-<br />

nale Regelung nun so schnell wieder in Frage<br />

gestellt wird? �


80 | DDV | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

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