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30 | Branchentrends | Jahrbuch Dialogmarketing 2013 |<br />

Standort nimmt vielleicht nur Anrufe entgegen, die<br />

aus Kapazitätsgründen nicht intern angenommen<br />

werden können. Hat der Kundenbetreuer dann<br />

keinen Zugriff auf die Kontakthistorie, ist die Ver-<br />

ärgerung des Kunden vorprogrammiert.<br />

Aber auch in der schriftlichen Kommunikation<br />

liegen die Serviceprozesse häufig im Argen.<br />

Schriftliche Anfragen werden mit kaum passen-<br />

den Textbausteinen „beantwortet“ anstatt mit<br />

einem raschen Telefonanruf, bei dem der Kun-<br />

denbetreuer auch Nachfragen mit dem Kunden<br />

im direkten Dialog klären kann. Und schon fast<br />

legendär sind die Fälle, bei denen Kunden gera-<br />

de ziemlich verärgert über mehrere schriftliche<br />

Kontaktkanäle eine Reklamation vorantreiben<br />

wollen, gleichzeitig aber einen Outbound-Anruf<br />

des gleichen Unternehmens erhalten, der sie<br />

zu einem Kauf oder einer Vertragsverlängerung<br />

animieren soll.<br />

Geradezu skurril mutet es da an, dass eini-<br />

ge <strong>Dienstleister</strong> seit der Hochphase des Web<br />

2.0-Zeitalters darauf beharren, <strong>für</strong> Kundenservice<br />

gäbe es künftig sowieso nur noch eine sinnvolle<br />

Kommunikationsplattform, nämlich das Social<br />

Web mit Plattformen wie Facebook oder Twitter.<br />

Solange allerdings noch nicht einmal die klassi-<br />

schen Kontaktkanäle sinnvoll miteinander ver-<br />

netzt sind, brauchen Unternehmen über Social<br />

Media-Servicestrategien gar nicht nachzuden-<br />

ken. Zumal es hier sowieso nur darum gehen<br />

kann, Serviceanfragen auf Social Media-Plattfor-<br />

men in normale Serviceprozesse zu überführen,<br />

die in der Regel telefonisch oder schriftlich indivi-<br />

duell erfolgen, aber jedenfalls nicht öffentlich auf<br />

Facebook oder Twitter.<br />

Durchgängige Serviceprozesse<br />

erforderlich<br />

Genau hier liegt nämlich die große Herausforde-<br />

rung: Kundenserviceprozesse sollten unabhän-<br />

gig vom Kontaktkanal aufgesetzt werden. Ein<br />

sorgfältig definierter Serviceprozess und eine<br />

zentrale Datenhaltung sind die Grundlage <strong>für</strong><br />

hochqualitativen Kundenservice. Hier lohnt es<br />

sich, Zeit zu investieren. Über welchen Kom-<br />

munikationskanal der Service dann erfolgt, ist<br />

letztlich sekundär. Stimmt der Prozess nicht und<br />

werden kundenbezogene Informationen nicht<br />

zentral zusammengeführt, nutzt es auch nichts,<br />

wenn ein Unternehmen alle Kontaktkanäle <strong>für</strong><br />

seine Kunden anbietet. Schlechter Service bleibt<br />

schlechter Service – ob am Telefon, per E-Mail<br />

oder über Twitter und auch, wenn er von Multi-<br />

channel-Agents erbracht wird.<br />

Bei der Strukturierung des Serviceprozesses soll-<br />

ten Unternehmen darauf achten, dass der Prozess<br />

durchgängig mit klaren Verantwortlichkeiten defi-<br />

niert wird und dass „Prozesslöcher“ vermieden<br />

werden. Auch wenn Unternehmen eine zentrale<br />

Datenbank nutzen und die Kontaktkanäle mitein-<br />

ander vernetzen, kann es nämlich an den Über-<br />

gabepunkten, bei denen ein anderer interner oder<br />

externer Kundenbetreuer oder Sachbearbeiter<br />

die weitere Bearbeitung der Serviceanfrage über-<br />

nimmt, zu Prozessfehlern kommen.<br />

Insofern ist es auch im Sinne eines Quali-<br />

tätsmanagements sinnvoll, zukünftig verstärkt<br />

auf Multichannel-Kundenbetreuer zu setzen, da<br />

hier die Anzahl der Übergabepunkte, beispiels-<br />

weise zwischen telefonischem und schriftlichen<br />

Kontakt, minimiert werden kann. Multichannel-<br />

Kundenbetreuer sind in der Lage, die individuelle<br />

Kundenanfrage auch unter Einsatz verschiedener<br />

Kontaktkanäle abschließend zu bearbeiten. Infor-<br />

mationsasymmetrien, die durch ungenaue oder<br />

unvollständige Notizen von Kollegen entstehen,<br />

werden so vermieden. Das reduziert Mehrfach-<br />

kontakte und steigert die Kundenzufriedenheit.<br />

Und aus Multichannel-fähig wird tatsächlich ein<br />

Multichannel-Kundenservice. �

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